Eigenbau Kommode - Fragen zur Konstruktion

Friederich

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Deshalb ist es also besser, wenn schon unbedingt quer, die Bretter schmal zu halten damit die Kraft auf die Beschläge nicht so groß wird.
Das versteh ich jetzt nicht, wie du das meinst.
Die Breite der Einzellamellen einer verleimten Fläche jedenfalls spielt keine Rolle; falls du das meintest.
 
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Einige Topfbänder haben ja an einer Seite ebenfalls Langlöcher. Könnten diese eventuelles quellen oder schwinden nicht kompensieren?
Hallo,
den Sinn von Langlöchern in Beschlägen habe ich immer darin gesehen, dass man beim Setzen der Befestigungsschrauben ein wenig Toleranz hat.
Wenn sie Bewegungen des Holzes aufnehmen sollten, dürfte man ja die Schrauben nicht fest anziehen, und dann würde der Beschlag locker sitzen.
Bitte korrigiert mich, wenn ich irre!
Gruß
 

dsdommi

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:emoji_cold_sweat:
Ich nu wieder. Sorry.
Meinte damit einen Aufbau : 3 Bretter mit Nut und Feder die gegeneinander arbeiten können.
 

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sonicbiker

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Moin,
wenn du eine Rahmen-Füllungstür baust, kannst du die Füllungen natürlich auch mit waagrechtem Faserverlauf machen, wenn dir das vom Design besser in den Kram passt. Meist macht man das ja vertikal.
 

KwieKatze

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Guten Morgen zusammen,

Danke noch einmal für eure Beiträge. Ich habe verstanden, das ein Rahmen mit Füllung die beste Lösung ist, möglich wären auch massive Türen mit vertikalem Maserungsverlauf und zwei Gratleisten quer zur Faser pro Tür, auch wenn ihr das nicht als optimal anseht. Ich glaube jedoch nicht, das ich mit Rahmentüren die gewünschte cleane Optik erzeugen kann, zumindest wüsste ich nicht wie, sodass es noch immer aussieht, wie eine Massivholztür. Hier freue ich mich aber gerne über Praxistipps.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich zweifle nicht daran, das alles was ihr hier geschrieben habt, fachlich Hand und Fuß hat. Ich kann auch jeden einzelnen genannten Punkt nachvollzielen und ich bin auch alles andere als beratungsresistent oder möchte meine eingängliche Vorstellung unbedingt hier bestätigt wissen (im Gegenteil, sonst hätte ich erst gar nicht hier nach eurer Meinung und Hilfe gefragt).

Was mich schlicht wundert ist, das diverse Möbel, teilweise für immens viel Geld angeboten und verkauft werden, dessen Türen massiv und sogar mit horizontalem Maserungsverlauf sind, was fachlich offenbar eine Totsünde ist. Hier sogar ein Beispiel, bei dem nicht einmal eine Gratleiste zum Einsatz kommt. Die Unterstellung, und damit kann ich mich, wenn ihr mir das bestätigt, durchaus anfreunden, wäre ja, das die Industrie wenig von dem versteht, was sie dort herstellt, vertreibt und wo sie demnach mutwillig Reklamationen im Kauf nimmt, die in einem solchen Fall definitiv auftreten müssten. Irgendwie scheinen sich die negativen Auswirkungen einer solchen Konstruktion aber dann doch entweder in Grenzen halten, sonst würden Massivholzhersteller doch nicht solche Mondpreise aufrufen und die Möbel müssten nach wenigen Jahren bereits Risse aufweisen und aufwändig reklamiert werden. Bitte helft mir das zu verstehen.

Unabhängig davon, mein konkretes Vorhaben sieht nun wie folgt aus: Eichenbohlen maximal in ihrer Breite ausnutzen, aus ästhetischen Gründen würde ich wohl drei Lamellen für den Korpus verleimen, ggf. aber auch nur zwei. Die Eckverbindungen würde ich mit Fingerzinken herstellen, die Rückwand aus Sperrholz fertigen, ggf. auch als Rahmen mit Füllung für eine bessere Aussteifung. Den Türen aus Massivholz möchte ich gerne auch gegen euern Rat eine Chance geben, ich würde sie aber anders als ursprünglich geplant mit vertikalem Maserungsverlauf und genauso wie den Korpus aus zwei oder drei Bohlen zusammensetzen und an der Rückseite zwei eingelassene Gratleisten einsetzen.


Viele Grüße,
Carsten
 
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Was mich schlicht wundert ist, das diverse Möbel, teilweise für immens viel Geld angeboten und verkauft werden, dessen Türen massiv und sogar mit horizontalem Maserungsverlauf sind, was fachlich offenbar eine Totsünde ist. Hier sogar ein Beispiel, bei dem nicht einmal eine Gratleiste zum Einsatz kommt. Die Unterstellung, und damit kann ich mich, wenn ihr mir das bestätigt, durchaus anfreunden, wäre ja, das die Industrie wenig von dem versteht, was sie dort herstellt, vertreibt und wo sie demnach mutwillig Reklamationen im Kauf nimmt, die in einem solchen Fall definitiv auftreten müssten. Irgendwie scheinen sich die negativen Auswirkungen einer solchen Konstruktion aber dann doch entweder in Grenzen halten, sonst würden Massivholzhersteller doch nicht solche Mondpreise aufrufen und die Möbel müssten nach wenigen Jahren bereits Risse aufweisen und aufwändig reklamiert werden. Bitte helft mir das zu verstehen.

Das sind Profis und machen das mit ein paar Tricks. Das ist kein Massivholz mit einzelnen Lamellen. 12181_sideboard_trsoro_eiche_detail_02.jpg
Ich denke das ist bei dem Preis Dreischichtplatte und dann werden Kanten angeleimt. An der Seite mit der Griffmulde ist die Kante dann eine massive Leiste.
 

ChrisOL

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Moin,

zur Industrie, eine Tür aus einer Leimholzplatte zu schneiden geht schnell und ist günstiger als eine Rahmen und Füllungstür zu bauen.

dein Möbel aus dem Link ist schon aufwändig verarbeitet. Die Art von Holzscharnieren habe ich so nicht gesehen. Interessant.

Die Türen sind definitiv nicht eine einfache Leimholzplatte. Die Oberflächen sind furniert. Das erkennst du an dem nicht identischen Maserungsverlauf außen und innen auf der Tür.

Das kann eine Dreischichtplatte mit Furnier sein. Daran ist nichts verwerfliches und eine passende Materialauswahl.
 

Lorenzo

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Hey Carsten,
Wenn du dir die Bilder in deinem Link genau anschaust, dann kannst du erkennen dass das an der Front durchlaufende Bild der Türen auf der Rückseite der Tür ein anderes ist. Sprich: das ist furniert. Vermutlich auf Stab- oder Stäbchenplatte. Das ist dann immer noch Massivholzbau, bietet aber andere Möglichkeiten, zum Beispiel eben auf die Gratleiste zu verzichten, oder den Rahmen.
Zu deinem Vorhaben: hört sich gut an! Die Rückwand wird nicht unbedingt stabiler als Rahmen, da kannst dus dir einfacher machen wenn du ne Platte verwendest.
 

Friederich

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Rahmen-Füllungstür baust, kannst du die Füllungen natürlich auch mit waagrechtem Faserverlauf machen
Auch in dem Fall ist senkrechter Faserverlauf günsiger. Damit ist die Gefahr minimiert, dass die Füllung beim Schwinden herausrutscht.
Außerdem hat man weniger Aufwand beim Verleimen der Einzelbretter auf die benötigte Breite.
 

KwieKatze

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Ah, dann war der Vorwurf zumindest hier von meiner Seite aus nicht gerechtfertigt und ich habe wieder etwas gelernt. Das es funiert ist, habe ich auf den ersten Blick tatsächlich nicht gesehen. Aber ihr kennt natürlich dennoch mit Sicherheit Möbel, die industriell nicht allzu gut durchdacht sind. Ich besitze selbst eine solche Kommode, wie dem Bild zu entnehmen ist.

Nun gut, dann gehts nächste Woche in den Holzhandel :emoji_slight_smile:

Viele Grüße,
Carsten
 

Johannes

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Hallo Carsten,
sei mir bitte nicht böse, aber ich möchte deinen ganzen Entwurf in Frage stellen. Die Kommode, auf deiner Skizze, ist ein klassischer Entwurf für den Bau aus Plattenmaterial und nicht aus Massivholz. Auf deiner Zeichnung sieht es so aus, das du einschlagende Fronten machen willst, das ist bei Massivholz ungünstig, wenn du keine Rahmen mit Füllungen machst. Wenn du etwas auf den Schrank stellst, wird sich der Oberboden etwas durchbiegen, was dazu führen wird, daß die breite Schublade klemmt.

Es grüßt Johannes
 

KwieKatze

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Hi Johannes,

ein wertvoller Hinweis den ich so nicht bedacht hatte, danke. Ein Stück weit ließe sich das sicher durch eine Rückwand mit Rahmen und Füllung kompensieren, vorne an der kritischen Stelle wäre es dann jedoch nach wie vor anfällig für's durchbiegen :emoji_thinking:
Das einfachste wäre bei diesem Entwurf wahrscheinlich auf die Schublade zu verzichten oder diese auf drei einzelne aufzuteilen.


Viele Grüße,
Carsten
 

KwieKatze

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Hallo zusammen,

in den letzten Wochen bin ich nicht untätig gewesen und habe den Plan von der Zeichnung in die Realität umgesetzt. Danke an alle, die mir mit guten Ratschlägen weitergeholfen haben, ich konnte viel lernen. Um ein Durchbiegen der Deckelplatte zu verhindern, habe ich ein U-Edelstahlprofil an der Vorderseite und als Rückwand eine 9 mm Multiplexplatte eingelassen. Zudem habe ich die Deckelplatte etwas dicker als die anderen Korpusteile belassen. Ich behaupte ich kann mich auf die Kommode draufsetzen und sie würde nicht signifikant durchbiegen.

Anbei ein paar Bilder von der Entstehung zum finalen Ergebnis.

20211210_200550.jpg 20211214_165649.jpg 20211227_153706.jpg 20211228_151315.jpg 20211227_143054.jpg


20211230_151028.jpg 20211230_151143.jpg 20211230_151051.jpg 20211230_151213.jpg

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Liebe Grüße und einen guten Rusch,
Carsten
 

holzwurm1904

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Bei den Schalbenschwänzen musste aber noch bissl üben. :emoji_wink: Ansonsten recht ansehnlich geworden. Bleibt es so naturbelassen oder wird es noch geölt?
 

Tanne80

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Gefällt mir echt…
Kleine Frage: wie hast Du in dem Fall den Falz (vorne mit den Rundungen) im Korpus hergestellt?

Grüße Tanne
 

KwieKatze

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Mucken

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Moin Carsten,
der Schrank ist wirklich schön geworden :emoji_slight_smile:
Wie hast du den Korpus mit den Füßen verbunden? Das konnte ich anhand der Fotos nicht erkennen...

Liebe Grüße,
Maik
 

Mitglied 79355

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Toll! Das ist seit langem im Forum mal ein Möbel, welches mir sehr gut gefällt.
Es erinnert mich ein wenig an das skandinavische Design.
Die sichtbaren Materialstärken sind schön dünn. Die ansonsten hier gezeigten Stücke sind mir oft zu wuchtig.

Carl
 
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