Ein paar Fragen zu Hirnleisten

UK290

ww-birke
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Hallo zusammen,

Ich bin gerade am Bau von Oberschränken für die Werkstatt.

Für die Türen wollte ich mal eine Hirnleisten-Konstruktion an Buche Leimholzplatten ausprobieren.
Jetzt stellt sich mir aber ein zwei Fragen:

1. Wie groß muss eine Hirnleiste im Vergleich zur Brettfläche dimensioniert sein?
2. Müssen Hirnleisten aus "einem Stück" sein oder können es auch Streifen von keilgezinkten Platten sein?

Wäre schön, wenn mir da jemand weiter helfen könnte:emoji_slight_smile:

Vielen dank im voraus

Tobi
 

michaelhild

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Hallo Tobi,

zu 1: Würde ich da hauptsächlich nach der Optik gehen, sodass die Proportionen stimmig sind. Daraus folgt ja schon, dass die nicht nur 1-2cm breit wird.
Ich habe gerade mal einige Bücher gewälzt, Mindestmaße sind in keinem angegeben.

zu 2: Ich wüßte jetzt nichts, was gegen keilgezinkt spricht, so Belastungen treten da ja auch nicht auf.
 

UK290

ww-birke
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Vielen Dank Michael

Das hilft weiter:emoji_grin::emoji_slight_smile:

In einem anderen älteren Beitrag hab ich die Idee von einer Schwalbenschwanz Hirnleiste gelesen und finde diese Idee echt gut.

Leider wurde dazu nichts mehr geschrieben, warum es nicht gehen sollte!

Spricht etwas dagegen?

gruß Tobi
 

michaelhild

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Was dagegen sprechen könnte, wäre die fehlende Materialstärke bei ner Tür. Eine Gratfeder ist in der Summe doch deutlich breiter wie eine normale Feder, bei angenommen 19mm Material bleibt da für die Hirnleiste nicht mehr so viel übrig.
Bei einer Tischplatte sähe es anders aus.

Ich wollte sowas auch schon mal machen, bin aber davon ab, da die ganze Sache ja extrem gut passen muss, damit man später nicht unschöne Spalten sieht. Da ist eine normale Hirnleiste doch schneller gebaut und die Gefahr, dass es nicht gut passt ist geringer.
 

UK290

ww-birke
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Nochmals vielen Dank

Dann werde ich das mit einer normalen Nut-Feder verbindung ausprobieren

Gruß
Tobi
 

v8yunkie

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Hirnleiste

Also normalerweise hat eine Hirnleiste auch die Funktion, eine Massivplatte am Wölben zu hindern. Daher kommt hierfür nur durchgehendes Holz in Frage - keilgezinktes Holz kann keine hohen Biegekräfte aufnehmen. Wenn es nur auf die Optik ankommt (und man sich sicher ist, daß die Massiv-Platte sich nicht wölbt (weil sie vielleicht selbst aus keilgezinkten Stücken besteht), dann könnte man keilgezinktes Holz verwenden.

Gruß,
Thomas
 

Sägenbremser

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Hallo Tobi

kann mir nicht vorstellen, das eine Hirnholzleiste
aus gestückeltem Holz glaubwürdig ausschaut.
Eine wirkliche Funktion würde ich der bei einer Tür
auch kaum zutrauen.

Bau doch einfach Rahmen auf Gehrung mit einer
losen Füllung aus deinen keilgezinkten Holzplatten.

Muss zugeben, bin kein Freund solcher Plattenware.

Liebe Grüsse, Harald
 

Sägenbremser

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Ja Micha glaube ich schon

die Leimangabe beim industriellen Keilzinken ist wirklich
dem Durchlauf geschuldet. Das muss eigentlich nur so
lange halten, wie der Hobeldurchgang braucht. Den Rest
erledigt die Lamellenverleimung. Das ist kein KVH- Profil.

Unabhängig davon, daß ich es optisch nicht schön finde -
es macht doch wenig Sinn eine aufwendige Holzverbindung
mit einem zusammengestückeltem Holzstück anzufertigen,
wenn der Sinn dieser Verarbeitung eine Verbesserung der
Formstabilität bewirken soll. In manchen keilverzinkten
Platten gibt es sogar Lamellen die im Stück lang genug sein
könnten. Zuweilen hat man ja auch Glück. Aber die angelieferte
Rohkantel in der Plattenverarbeitung ist selten länger als 60cm.

Liebe Grüsse, Harald
 

michaelhild

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OK, das hätte ich jetzt weniger gedacht.
Ich habe schon paar mal versucht Reste an den Zinken durchzubrechen, aber geschafft habe ich es nicht, daher habe ich angenommen, das wäre schon stabil genug für ne Hirnleiste.
 

uli2003

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Ich glaube nicht, dass die keilgezinkte Leiste großartig weicher ist.
Würde ich bedenkenlos dafür einsetzen.

Grüße
Uli
 

UK290

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Gutenmorgen,

Da hier ja jetzt eine kleine Uneinigkeit herrscht, denke ich dass ich das einfach mal ausprobieren werde.

Alternativ kann ich ja immer noch auf eine Rahmenkonstruktion ausweichen.

Vielen Dank

Tobi
 

Mitglied 30872

Gäste
Wenn Dich optisch die Verleimstellen nicht stören, kannst Du die Hirnleisten ja aus zwei benachbarten Lamellen schneiden. Du hättest zwar mehr Zinkenstellen drin, die allerdings gegeneinander versetzt wären. Wie Harald schon schreibt, rührt die Stabilität von der Lamellenverleimung her.
 

uli2003

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Wie Harald schon schreibt, rührt die Stabilität von der Lamellenverleimung her.

Hat hier irgendwer Angst, ein Klavier über Treppenstufen aus keilgezinkter Buche hochzutragen?

Da stehen schon mal zwei Leute + halbes Klavier drauf...

Grüße
Uli
 

Handjive

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Hallo,

ich habe ein Verständnisproblem:

Bei Hirnleisten wird die Fläche daran gehindert, sich zu verziehen, werfen, etc.

Aber was die Hirnleiste nicht verhindert ist doch das Arbeiten der Fläche in die Breite.

In diese Richtungen arbeitet das Hirnholz doch deutlich weniger.

Führt das denn nicht dazu, dass ich - je nach Raum- bzw. Holzfeuchte - deutlichen Versatz am Übergang der Fläche
zum Hirnholz bekomme?

Gruss peter
 

AhornBay

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Hallo Peter,
ja, so ist das - damit muss man leben.

Die Alternative sind dann die Gratleisten. Gleiches Ziel, anderer Lösungsweg. Richtig gemacht, fällt's aber nicht so auf. Eine Möglichkeit ist z. B. die Gratleisten so zu gestalten, dass sie nicht über die ganze Breite der Platte gehen und die Veränderungen sich so "unter der Platte" abspielen und nicht auffallen.

Herzliche Grüße

Tom
 

Georg L.

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Ich habe schon paar mal versucht Reste an den Zinken durchzubrechen, aber geschafft habe ich es nicht, daher habe ich angenommen, das wäre schon stabil genug für ne Hirnleiste.
Wegen der Stabilität hätte ich auch wenig Bedenken. Kopfschmerzen würde mir nur die wahllose Holzzusammenstückelung dieser keilgezinkten Leimholzplatten machen, was zu erheblichen Spannungen innerhalb der Platte führen kann. Schneidet man dann einen Streifen ab, ist der unter Umständen mehr gebogen, als die Platte die die Leiste am Werfen hindern soll.
Aus diesem Grund würde ich durchgehende Leisten bevorzugen.
 
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