Ich mache zuerst mal weiter damit, was ich habe.
Bald bestelle ich bei den Feinewerkzeuge Hardware für die Hobelbank. Momentan noch nicht alles lieferbar.
Ich kann dann die Säge auch mitbestellten.
Welche "westliche" soll es am besten werden?
Boris
...aus
meiner Sicht eine reine Zinkensäge (Längsschnitt), Blattdicke 0,5 mm, 15 TPI. Nicht kleiner gezahnt, sonst wird das zu schwierig mit dem Feilen und Schränken.
Die günstigste unter den besten, die man kaufen kann, kostet etwas über 100 € - in den USA (Lie Nilsen, 125 US$). Abgesehen davon, dass der Preis dieser Säge ganz bestimmt die Herstellungskosten wiederspiegelt (viel Handarbeit), halte ich persönlich nichts davon, derart viel Geld für ein einfaches Werkzeug auszugeben. Ich habe auf einigen Flohmärkten alte Sägen gekauft, die von der Blattstärke und Zahnung her hingekommen sind (nicht verbogen, keine Beulen, nicht allzuviel Rost) und habe mit daraus meine Sägen selbst gebaut. Am Ende waren das eine große und eine kleine Zapfensäge, zwei Zinkensägen. Alles auf längs gefeilt, quer brauche ich nicht. Dazu die Feilen und eine sehr gute englische Schränkzange. Die Griffe aus Kirsche selbst gemacht, die Feilgluppe ebenso. Alles in allem habe ich dafür viel Zeit investiert und weniger Geld hingelegt, als mich die LieNielsen gekostet hätte. Meine Sägen haben halt keine Messingrücken, sondern welche aus Stahl und wenn ich mich kämmen will, brauche ich einen Spiegel, im Sägeblatt spiegelt sich da nichts.
Noch was zum Lernen: Ich habe, jeweils am Ende eines Werkstatttages, noch zwei Brettchen hergerichtet und gezinkt. Dann, zuhause, habe ich mir zeitnah eines dieser Videos angesehen, am Ende war es eigentlich fast immer das von diesem Australier. Es gibt aber noch zwei, drei weitere, die mir gut geholfen haben.
Dann vielleicht noch eines: Wenn man von Hand zinkt und - ich sage mal: normal begabt ist, und auch keine 8 Stunden für eine Schublade investieren will, wird das Ergebnis sicher nicht so aussehen, wie bei dem Kollegen aus Australien. Der hat es schon ungeheuer gut drauf. Auch die Präzision von gefrästen Zinken wird man nicht erreichen, jedenfalls wenn der Holzmaschinist der sie gemacht hat, was von seinem Gerät versteht. Das sollte man sich klar machen, bevor man am Ende entäuscht ist. Was man per Handarbeit erreichen kann, kann man in jedem Antiquitätengeschäft oder beim Trödler ums Eck begutachten: indem man an ein paar gut verarbeiteten Kommoden die Schublade aufzieht.
Andreas