Eine Hobelbank entsteht

ChG

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Hallo,

nach vielen Überlegungen plane ich jetzt den Bau einer Hobelbank. Nicht weil ich Sparen möchte sondern weil ich "meine" Bank bauen möchte.

Im Dezember habe ich schonmal das Material für den bau zur Diskussion gestellt (https://www.woodworker.de/forum/thermobuche-fuer-bau-hobelbank-t95011.html). Letztendlich ist es Pollmeierbuche geworden, die Bohlen liegen noch in der Garage und müssen noch grob zugeschnitten werden damit ich sie vernünftig im Keller lagern kann. Ich will ihnen erstmal ausreichend Zeit zum Ausgleich der Feuchtigkeit geben (das ist so ein Problem in meiner Werkstatt ...).

Paralell dazu fange ich mit der Planung an. Als Mechaniken habe ich mich für die 18 Zoll Vorderzange und die Hinterzange von Lie Nielsen entschlossen.
Die Bankplatte soll eine Stärke von 100 mm bekommen und eine "Schürze" von 150 mm.

Ich habe jetzt mal die Platte in SketchUp geplant. Was auffällt ist, dass die Bohrung für die Vorderzange sehr weit unten in der Zange sind.
Dazu die eigentliche Frage: ist diese tiefe Position problematisch wenn ich z.B. nur im oberen Drittel der Zange ewas einspanne (wegen der Hebelkräfte)? Macht es Sinn, die Führung der Zange etwas höher zu planen (dann müsste ich die Bankplatte in diesem Bereich je nachdem 2-3 cm dünner machen)?

Was meint Ihr?

Ich bin gespannt auf eure Ideen

Chrisotph
 

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Dietrich

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Hallo Christoph,

gratuliere zur Entscheidung seine Bank selbst zu bauen.

Zur geplanten Bauart mit franz. Vorderzange und deutscher Hinterzange sag ich mal Daumen hoch.
Dennoch einige Fragen:
1. Müßen es 100 mm sein? Schwere Ulmias haben 50 mm Plattenstärke und 100 mm Bankhakenleiste, wird das Untergestell entsprechend stark dimensioniert (90x90 od. 100mm)?
Welches Bankgewicht wird angestrebt?
2. Was ist eine Lie Nielson Hinterzange, auf dem Bild sehe ich eine deutsche Hinterzange?!
Es gibt hier bei uns hervorragende Hinterzangenbeschläge (feine Werkzeuge bspw.).
3. wie werden die Eckverbindungen gelöst, und wohin arbeitet die Bankplatte?
4. Bist Du maschinenmäßig auf die geplanten Querschnitte eingerichtet und/oder gibt es Helfer?
Ist die Bankplatte mal verleimt bekommt man sie in der Ausführung nicht mal mehr um 90° gedreht.

Gruß Dietrich

PS: Vor 11 Jahren hatte ich ein ähnliches Projekt: Projekt Hobelbank || Holz-Seite.de
 

pedder

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2. Was ist eine Lie Nielson Hinterzange, auf dem Bild sehe ich eine deutsche Hinterzange?!

Ich wusst gar nicht, das Hinterzangen auch eine Landesbezeichnung haben.

Die von Lie-Nielsen gibt es bei Dictum und sie funktioniert wohl ziemlich genauso wie die, die es bei Dieter Schmid oder bei Dictum für deutlich weniger als die Hälfte des Preises gibt, ohne dass ich auf den ersten Blick irgendwelche nennenswerten Vorteile erkenne. Außer dass man eine Einbbauanleitung bekommt. (Die wäre mir mit der Differenz in Höhe von 190€ ziemlich teuer bezahlt )

Zu der eigentlichen Frage: Mir erscheint die Kraftverteilung ungünstig und würde die Schrauben eher göhenmittig anbringen.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Christoph

da hast du dir ja was vorgenommen, Respekt.

Bei den von dir gewählten Dimensionierungen
würde ich auch einmal über eine geteilte Platte
nachdenken. Die über 100 Kg wirst du kaum in
der Werkstatt selber bewegen können. Die von
dir gezeichneten Querriegel sind in der Breite so
auch nur schwer realisierbar. Das ist einfach sehr
viel Holz das sich da bewegen kann. So ein Schlitz
in der Plattentiefe ist auch ganz praktisch, kannst
du ein Brett reinstellen und schon hast du einen
wunderbaren Anschlag zum Beihobeln geschaffen.

Der L- förmige Ansatz an der Hinterzange sollte
wirklich nicht in reiner Blockverleimung ausgeführt
werden, egal ob das bei Dictum so abgebildet ist.

Diese Stelle ist bei klassischer Hobelbankarbeit schon
eine richtige Werkposition. Da werden Leisten gekürzt,
Schubkästen zum Verputzen eingespannt. Das muß
schon richtig belastbar mit Schlitz+Zapfen ausgeführt
werden. Ist nach den Arbeitsspuren meiner sehr alten
Hobelbank schon eine wichtige, hochbelastete Stelle.

Ob jetzt die Lie Teile wirklich so der Hit sind kann ich nicht
beurteilen, teuer sind sie auf jeden Fall. Meine 100 Jahre
alte Elsässerbank hatte noch Holzführungen in der franz.
Vorderzange. Das war wirklich nicht richtig sauber. Habe da
mit Messingführungen herum experimentiert, aber zuletzt
habe ich doch eine kettengeführte Doppelspindel, wie sie
auch Dieter Schmied anbietet, eingebaut. Das ist ein recht
massives Bauteil in einteiliger Ausführung, nicht gerade die
Version die einfach zuläuft, aber sie spannt absolut sicher.

Gruss Harald
 

ChG

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Guten Abend,

vielen Dank für die Anregungen!

Die Lie Nielsen Mechaniken sind gesetzt da ich diese geschenkt bekommen habe:emoji_wink:

Dietrich:
deine Dokumentation zum Bau deiner Hobelbank habe ich gelesen, diese hat mit zu der Entscheidung für den Selbstbau beigetragen.
Die Dimensionen sind der Angst vor einem zu niedrigen Gewicht geschuldet, wahrscheinlich bin ich ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen, ich werden dann mal die Dimensionen reduzieren.
Das Bankgewicht sollte schon über 100 kg liegen da ich selbst knapp 100 kg wiege.
Die Seitenriegel werden mit der Platte über nicht verleimte Nut und Feder verbunden.

pedder:
das bestätigt meine Vermutung, das werde ich bei der Neukonstruktion mit reduzierten Dimensionen ändern.

Harald:
die L-Zange werde ich nochmal überarbeiten.

Euch einen schönen Abend

Christoph
 

Sägenbremser

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Hallo Christoph

habe mir jetzt einmal die Lie Nielsen Teile
im Netz rausgesucht. Da du sie ja schon
in Besitz hast, müssen die jetzt auch rein.

Die Hinterzangenführung ist schön gemacht.
Das ist wirklich einfach zum Einbauen und so
stabil ausgeführt, da wird es bestimmt keine
Klagen geben. Die französische Vorderzange ist
zwar nicht so wirklich der Hit, an der Stelle würde
ich eine einteilige, schwere Konstruktion erwarten.

Da auf die Führungsgenauigkeit von vier Teilen in
getrennter Ausführung zu vertrauen ist wirklich
etwas mutig. Mit dem Einsatz von Schablonen ist
das aber auch sicherlich realisierbar. Die tiefe Form
der Führungsstangen ist wirklich praktikabel, in der
Form hast du eine schöne Einspannhöhe. Das wird
in der Ausführung bei allen käuflichen Hobelbänken
so gemacht.

Gruss Harald
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen Christoph,

Du hattest mich ja schon per eMail kontaktiert.

Beim Bau meiner Hobelbank (Hobelbank | HolzwerkstattBlog ) habe ich die Lie Nielsen Mechaniken verwendet; kann demnach auf praktische Erfahrung zurückgreifen - und muss nicht mutmaßen. Eine "alte" Ulmia habe ich ebenfalls und kann daher zwischen den beiden recht gut vergleichen.

Der Einbau / die Fertigung ist allerdings tatsächlich nicht ganz ohne. Es ist sehr viel zu fräsen / wegzunehmen. Es sollte recht genau gearbeitet werden. Jede Ungenauigkeit rächt sich hinterher. Die Vorderzange habe ich zweimal gemacht; aus diesem Grunde. Die jetzt verbaute ist mir auch nicht 100 % gelungen. Und ich kann sagen, dass es nicht an der Mechanik liegt (die würde ich als perfekt bezeichnen) sondern an der Güte meiner Fräsung / Passung für die Führung. Es geht aber trotzdem sehr gut. Im Vergleich zur Ulmia sind da - Welten - dazwischen.

Der Vorteil gegenüber der "üblichen" Vorderzangen ist, der große Platz zwischen den Spindeln und der gewaltige Weg, den dies Spindeln raus können (Spannbereich) - ich konnte das schon einige male sehr gut gebrauchen; das haben die verlinkten nicht. Durch die (nicht sichtbare... :emoji_slight_smile: ) Kettenführung wird auch parallel spannt. Der Abstand bei Dir mit rd. 10 cm zur Oberkante wäre mir aber auch zu groß. Da würde - ich - rd. 3 cm an den Stellen der Führung in der Platte wegnehmen. Dann bist Du bei einer Stärke, die bei mir schon mal funktionier hat. Die Platte ist ja so dick, das hält die dicke. Ob's die 10 cm tatsächlich braucht; ich denke fast nicht. Meine hat weniger und mir hat nie etwas gefehlt. Im Gegensatz zur Ulmia steht meine Bank wie ein Eins da - und rührt sich keinen mm. Und ich hobele sehr viel und zum Teil auch derbe Sachen. Gewicht kriegst Du ja nicht nur durch die Plattenstärke; das kann ja auch durch die Größe der Bank kommen.

Wenn Dein Keller recht feucht ist und die Bank später dort steht, sollte sich das Holz vor dem Verarbeiten auch dort akklimatisieren können. Und - ich hätte meine Platte nicht mehr die Treppe runterbekommen. Und bekomme sie wohl so auch nicht mehr die Treppe hoch.

Über das Für & Wider der "L-Form" der Hinterzange hatte ich Dir ja schon geschrieben. Ich denke, dass es fast verzichtbar ist. Zumal dieses Teil ohnehin nicht groß belastet werden sollte, wegen der ungünstigen Hebel. Ich habe es deswegen auch nicht "nur" mit einer Schlitz- / Zapfen Verbindung realisiert sondern mit Gratnut & -feder. Gespannt habe ich dort allerdings noch nie. Gemacht habe ich das L im Grunde eigentlich nur, um die Schrauben für die Befestigung der Spindel nicht im Langholz anbringen zu müssen. Die Bilder mit den Maßen habe ich Dir ja auf den Blog eingestellt.

Viel Erfolg & Spaß beim Bau!

Herzliche Grüße

Tom

PS:
Ich bin mit den Mechaniken sehr zufrieden. Worauf Pedder seine Andeutungen / Mutmaßungen stützt, vermag ich nicht zu beurteilen. Mir hat er mal gesagt, dass er es nicht gut findet, ein Produkt in Misskredit zu stellen, ohne es zu kennen. Warum das jetzt hier passiert - keine Ahnung. Eine von Pedder selbst gebaute Bank habe ich auch noch nicht gesehen oder auch nur von ihr gehört und kann daher nicht beurteilen, woher er sein Fachwissen bezieht.
 

GerdFritsche

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Hallo Christoph,
ich ich habe mir auch eine Hobelbank, nach einer alten als Vorlage, und Skizzen aus dem Workbench Buch, gebaut.
Ich mag die Deutsche Vorderzwinge. Hier ein Link zu ein paar Bildern.
Die neue Hobelbank *MIT BILD*
Falls du Skizzen brauchst, bitte Mailen.
Gruss Gerd.
 

Dietrich

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Hallo Pedder,

was stört Dich an den Bezeichnungen deutsche und franz. Vorder bzw. Hinterzange?
Das ist doch eine allgemein gültige Bezeichnung.
Dabei geht es m.M. nach weniger um die Anordnung und Zahl der Spindeln, sondern um die Bauart
der Zangenkörper.
Übrigens gibts auch noch den engl. Tischlerschraubstock.
Übrigens durchaus eine Alternative für die franz. Vorderzange.
Bei der Hinterzange gibt es meiner Meinung nach keine Alternative wenn es um Stabilität und mögl. Druck geht zur deutschen Variante.

Gruß Dietrich

PS: Ich wüsste garnicht wie ich die entspr. Zangen sonst benennen sollte, was sagen die Profis?
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Tom

schon gut das es noch Menschen gibt die sich
ihre Hobelbank selber herstellen. Ist leider im
beruflichen Alltag meist aus Kostengründen so
nicht wirklich möglich. Zumeist stehen heute in
der Werkstatt mehr Hobelbänke als Mitarbeiter:emoji_slight_smile:

Jetzt noch einmal zur Spannstelle Hinterzange.
Auch wenn du du die bei deiner Bearbeitung nie
genutzt hast, heisst das nicht unbedingt das die
Stelle so ganz ungenutzt wäre. Selber habe ich
an dieser Stelle, im etwas längeren Tischlerleben,
schon einige hundert gezinkte Schubkästen beim
Verputzen eingespannt und ich brauche genau die
Stelle auch heute noch recht häufig. Einspannen
über dem Hinterzangenkörper hat schon den nicht
zu unterschätzenden Vorteil der stabilen Auflage
von meistens recht dünnen Werkstückteilen. Bei
so richtig dicken Prügeln ist das natürlich unsinnig.

Die kettengetriebene Doppelspindelführung an der
französischen Vorderzange von Lie Nielson hatte ich
auch angedacht, aber bei der geteilten Ausführung
war mir doch nicht so wohl. Das du führ die exakte
Ausrichtung zwei Anläufe gebraucht hast, kann ich
ganz gut nachvollziehen. Ansonsten ist das wirklich
ein schön gemachtes Teil mit grossem Spannbereich.

Über einen Vergleich mit einer simplen Ulmia sollten
wir aber nicht reden, die Dinger sind nach 1980 so
schlecht geworden, daß ich bei Werkstattgründung
drei von den neu gelieferten Hobelbänken wirklich
nicht annehmen konnte. Habe danach vom Händler
gebrauchte Steinerbänke für kleineres Geld geliefert
bekommen, die tun auch heute noch was sie sollen.

Gruss Harald
 

AhornBay

ww-robinie
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Schönen guten Abend Harald,

meine Ulmia ist aus den 1970 (?); ich denke sogar, einen Aufdruck von noch vorher gesehen zu haben. Ich mag jetzt nur nicht unter die Bank krabbeln. Die Hinterzange funktioniert sehr gut. Die Vorderzange ist nicht nur - deutlich - kleiner, sie hat eben das typische Problem des ungleichen Spannens. Beim Arbeiten merke ich - und beobachte bei Niklas - das man lieber an "die neue" geht, als die Arbeit an der Ulmia zu erledigen. Aber am meisten stört mich an der Ulmia, dass sie nicht so standhaft ist, wie meine. Nicht, dass es eine schlechte Bank wäre die Ulmia. Nur, im direkten Vergleich, merke ich schon einen Unterschied. Ein Brett auf beiden Bänken mit dem Handhobel bearbeitet und es ist klar, was ich meine. Die Ulmia "wackelt" (wenn man das so nennen kann) / sie bewegt sich. Das Untergestell hat noch Optimierungspotential. Bei einigen Ulmias, an denen noch mit Handwerkszeug gearbeitet wird, habe ich auch schon öfters - wohl aus diesem Grund - zusätzliche Verstärkungen gesehen. Ich meine z. B. Bernhard hat das gemacht?

Die Parallelität der Vorderzange und der beiden Gewindestangen ist in meinen Augen wirklich kein Problem. Das muss man - einmal - ordentlich messen und gut ist. Das kritische ist die Fräsung in der Zange selbst. Da geht's um mm und es muss - absolut - senkrecht / gerade sein. Das habe ich trotz Tischbohrmaschine und sogar Stemm Maschine nicht ganz exakt hinbekommen. Dictum verbaut die LN Mechaniken aber in deren Hobelbänken - da wackelt gar nichts. Dann kann's demnach nur an mir liegen :emoji_slight_smile:

Noch zum Spannen an der Hinterzange und dem "L". Da hast Du sicherlich mehr Erfahrung als ich. Um mir diese Art des Spannens zu erhalten / im Vergleich zur Ulmia zu verbessern, habe ich sogar die Halteschraube an den Hirnleisten eingelassen, um so eine durchgehende Fläche zu erreichen. Genutzt hab ich's - trotzdem - noch nicht. Aber Du hast schon Recht. Könnte ich durchaus mal probieren. Die gewählte Bauart sollte es hergeben.

Herzliche Grüße

Tom
 

pedder

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Hallo Pedder,

was stört Dich an den Bezeichnungen deutsche und franz. Vorder bzw. Hinterzange?
Das ist doch eine allgemein gültige Bezeichnung.
Dabei geht es m.M. nach weniger um die Anordnung und Zahl der Spindeln, sondern um die Bauart
der Zangenkörper.
Übrigens gibts auch noch den engl. Tischlerschraubstock.
Übrigens durchaus eine Alternative für die franz. Vorderzange.
Bei der Hinterzange gibt es meiner Meinung nach keine Alternative wenn es um Stabilität und mögl. Druck geht zur deutschen Variante.

Gruß Dietrich

PS: Ich wüsste garnicht wie ich die entspr. Zangen sonst benennen sollte, was sagen die Profis?

Hallo Dietrich,

diese nationalen Bezeichnungen sind leider nicht eindeutig und schon gar nicht allemein gültig. Und sie bilden ganz viele Variationen nicht ab. International wird das, was Du als deutsche Vorderzange bezeichnen dürftest als scandinavian oder shoulder vise bezeichnet.

Wenn ich mir alte Abbildunen französicher Hobelbänke ansehen, sind das oft Beinzangen als Vorderzange.

Eine französiche Hinterzange habe ich noch nie esehen. Was soll denn das sein?

Verlink doch mal ein Bild.


Hinterzangen kenn ich nur entweder aus Holz oder mit der Metallführun ähnlich Line-Nielsen und Ulmia etc pp oder ind der eingelassenen Form, Wagon vise.

Und dann gibt es noch die Vorderzangen an der Seite der Bank montiert.

Inhaltlich bingt das aber diesen Thread nicht weiter und stört nur. Vielleicht lagern wir das lieber aus.

Liebe Grüße
Pedder
 

ChG

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Hallo,

vielen Dank ersmal für eure Ratschläge!

Ich habe aufgrund eurer Anregungen den Plan für die Bankplatte überartbeitet.

Die Dicke der Platte habe ich auf 70 mm reduziert, das sollte immer noch mehr als ausreichend sein (Tom, da habe ich mich an deiner Bank orientiert).

Dadurch wurde der Durchgang der Mechanik für die Vorderzange 30 mm nach oben verschoben (pedder, damit bin ich zwar nicht mittig aber schon näher drann).

Harald, auf deine Anregung habe ich die Hinterzange nochmal überarbeitet und die reine Blockverbindung durch eine Kombination aus Fingerzinken (der "äußerte Teil des L's") und einer Schlitz und Zapfenverbindung (der "mittlere Teil des L's") umgestellt. Kann dass genug Kraft aufnehmen oder sollte ich mit nochmal eine andere Verbindung ausdenken?

Ich habe die beiden Zangen mal von Ihrer eigenlichen Position verschoben, dor sieht man, dass die Querriegel mit Nut und Feder verbunden sind. Diese sollen nicht verleimt werden sondern mittig mit einer Schraubverbindung (Tom, auch das habe ich mir bei dir abgeschaut, danke).

Ich bin gespannt auf eure Meinungen zu den Änderungen und wünsche euch ein schönes Wochenende.

Christoph
 

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Dietrich

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Hallo,

die Bankplatte wird also auch nach vorn arbeiten können, wie bei den Ulmias.
Wenn Du die Bankhakenleiste mit den Seiten per Zinkung verbindest arbeitet die Platte nach hinten, und man kann die gesamte Vorderzange als Spannfläche nutzen,
wenn Du das hinten auch machen willst, brauchst Du eine Beilade, dann arbeitet die Platte in die Beilade, also völlig unsichtbar.

Der hölzerne Vorderzangenkörper darf ruhig höher sein als die Bankhakenleiste, so befindet sich nachher die Zangenmechanik mittig, also rein optisch.

Gruß Dietrich
 

ChG

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Hallo Dietrich,

danke für deine Beurteilung.

Wenn ich das richtig verstehe mache ich zwischen der Bankhakenleiste und dem Querriegel eine fest verleimte Verbindung, so dass die Platte nach hinten arbeiten kann. Fixiere ich die Querriegel zusätzlich noch mit einer Schraubverbindung mit Langloch im Querriegel (wahrscheinlich wird das notwendig sein)? Wenn ja, wo sollte die Schaubverbindung sein, eher mittig oder eher im hinteren Drittel?

Die Optik bei nicht mittigen Platzierung der Vorderzangenmechanik stört mich weniger, es ging mir mehr um die mechanische Belastung bei sehr tief plazierter Mechanik.

Christoph
 

Dietrich

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Hallo Christoph,

wenn die "arbeitende Verbindung" zwischen Querriegel und Platte in Gratfeder und Gratnut ausgeführt würde könnte man auf die häßlichen Schrauben verzichten.
Ansonsten sind bei Eckverbindung vorne die größten Längenänderungen gang hinten an der Platte zu erwarten, somit müsste im hinteren Drittel einer Schraube über ein besonders langes Langloch verfügen.

Gruß Dietrich

PS: Es freut mich ausgesprochen das Dich meine damalige Arbeit inspirierte:emoji_slight_smile:
 

AhornBay

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Schönen guten Abend in die Runde,

nur als Anregung:
Ich wollte im Bereich der Vorderzange an der linken vorderen Ecke eine durchgehende, plane Fläche. Das habe ich erreicht, indem ich die Bankhakenleiste ganz durchgehend gemacht habe. Das hat auch gleich noch den Vorteil, dass (noch) längere Teile gespannt werden können. Ein evtl. Versatz vom Querriegel tritt dann an dieser Stelle nicht auf. Hinten stört ein über das Jahr entstehender Versatz ja nicht (zumindest mich). Eine Gratnut & -Feder Verbindung könnte man da schon machen; gesehen habe ich das noch nicht an einer solchen Stelle; üblicher (und einfacher zu fertigen) ist wohl eine Schlitz- / Zapfen Verbindung. Leimen "eigentlich" gar nicht, um das Arbeiten weiterhin zu ermöglichen.

Die umlaufende Schürze habe ich übrigens so gestaltet, dass sich unter der Platte ein kleiner Versatz von ein paar cm ergibt. Das nutze ich sehr häufig zum Spannen mit Zwingen - und erspart mir diese unsäglichen & unzähligen Löcher in der schönen Platte.

Herzliche Grüße

Tom
 

Dietrich

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Hallo Tom,

gegratete Verbindung nicht natürlich nicht als Eckverbindung, sondern als Verbindung zwischen Platten-Mittelteil und Querriegel.
Allerdings würde ich dann lieber vorne und hinten eine Eckverbindung herstellen wollen und so auf Schraubenköpfe verzichten, wie das ohne Beilade geht hab ich aber nicht verstanden?

Du hast also keine Bankhakenlöcher in der Hobelbank?

Gruß Dietrich
 

AhornBay

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Schönen guten Abend Dietrich,

ich bin ein großer Fan von gegrateten Verbindungen. In der Hinterzange habe ich auch eine "versteckt" :emoji_slight_smile: Es spricht ja gar nichts dagegen, ist halt nur komplizierter und man braucht schon einen ausgewachsenen Gratfräser (12 mm Schaft?). Der, mit dem ich das gemacht habe, hatte zumindest einen 12 mm Schaft.

So meinte ich das:
https://holzwerkstattblog.files.wordpress.com/2013/11/nik6709-2.jpg

Der Vorteil ist dann, dass im Bereich der Vorderzange eine durchgehende, nicht durch den Querriegel unterbrochene Fläche entsteht, die über's Jahr auch noch uneben wird, weil der Querriegel arbeitet und kürzer / länger wird. Das finde - ich - in diesem Bereich nicht so gut.

Herzliche Grüße

Tom

PS: ... kleine Anekdote am Rande => Dein Baubericht war auch bei mir "Schuld" daran, dass ich eine Bank gebaut habe :emoji_slight_smile:
 

pedder

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Hallo Tom,

gegratete Verbindung nicht natürlich nicht als Eckverbindung, sondern als Verbindung zwischen Platten-Mittelteil und Querriegel.
Allerdings würde ich dann lieber vorne und hinten eine Eckverbindung herstellen wollen und so auf Schraubenköpfe verzichten, wie das ohne Beilade geht hab ich aber nicht verstanden?

Gruß Dietrich

Hallo Dietrich,

wenn man keine Beilade hat, stehen die Querriegel/(Hirnleisten halt hinten über die Bankplatte hinaus. Wäre ja auch nicht so dramatisch.

Liebe Grüße
Pedder
 

Mitglied 59145

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Wirklich ein tolles Projekt!

Meine Frau hat mir ja verboten an den Wochenenden irgendwas für die Werkstatt zu bauen! Jedenfalls nicht bevor die doch recht lange Liste der Einrichtungsgegenstände abgearbeitet ist.

Eigentlich verrückt das das heute kaum noch jemand macht, ein Möbel an dem man soviel Zeit verbringt.....

Jedenfalls gutes gelingen und viel Spass beim Bau!

Gruss
Ben
 

ChG

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Guten Abend,

erstmal vielen Dank für die Diskussion.

Hier ist nun mein aktueller Planungsstand.

Ob ich mich an eine Gratnut und Gratfeder als Verbindung herantraue weiß ich noch nicht, ich werde die Zeit nutzen, die das Holz zum Angleichen der Holzfeuchte braucht, mal ein bisschen zu probieren.

Zu meinem nächsten Schritt: da ich (wie die meißten hier) mit meinem Lagerraum begrenzt bin möchte ich gerne einen Unterschrank für die Bank bauen in der das Handwerkzeug untergebracht werden soll.
Wie baue ich einen solchen Unterschrank am besten in die Bank ein? Reicht es, einen solchen Unterschrank auf die Längsbalken zu stellen und mit einer Nut- und Federverbindung am vorderen Balken unverleimt zu fixieren? Am hinteren Balken würde ich den Unterschrank nur auf den Längstrager stellen. Bringt das Stabilität in das Untergestell oder muss ich den Unterschrank im oberen Abschnitt fixieren?

Viele Grüße

Chrisotph

PS: Ben, leider begrenzt auch meine Frau bzw meine Familie die Zeit in der Werkstatt so dass die Bank sicherlich ein Jahresprojekt wird. Aber Spass werde ich dabei habe :emoji_slight_smile:
 

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Sägenbremser

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Guten Abend Christoph

wenn du das Projekt neben der Praxis, Frau &
Familie bis Weihnachten gestemmt bekommst,
bist du ein Mann mit einem bemerkenswertem
Zeitmanagment. Die Aufbewahrungbox für das
Handwerkzeugs sollte da noch etwas warten.

Wir hatten früher ja oftmals Hobelbänke mit der
ausklappbaren Werkzeuglade. Schöne, schwere
Teile, aber leider kommst du an dein Zeug nicht
mehr ran, wenn zuvor etwas eingespannt wurde.

Eine Alternative wäre linksseitig ein Schubkasten-
block der zur Stirnseite öffnet und auf der rechten
Hobelbankseite ein L-förmiger Vollauszug der guten
100 Kg Klasse. Kannst du ja einmal durchplanen.

Die Plattenperforierung scheint modern zu sein, ob
es wirklich so oft zum Einsatz kommt glaube ich nicht.
Eine konventionelle Hobelbank bietet schon fast jede
Einspannmöglichkeit. Manche davon scheinen aber im
Orkus der beliebten Anwendervideos im Netz etwas in
Vergessenheit geraten zu sein. Selbst die renommierte
Firma Epple perforiert heute auf Wunsch seine schönen
Buchenbohlen in früher so nicht gekannter Ausführung.

Wir sind alle gespannt wie sich dein Projekt entwickelt
und wollen viele Bilder sehen. Bei deinen Dimensionen
ist evtl. auch einmal professionelle Ausstattung nötig.
Wende dich doch einmal an die Firma Herborn auf der
Halchterschen Strasse. Bernhard ist in niedersächsischer
Form sehr direkt, aber wenn er vom Ernst einer Person
überzeugt wird, ein sehr hilfsbereiter, guter Handwerker.

Wenn- bestell ihm einmal schöne Grüsse von Harald
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen Christoph,

zu Deinem im letzten Post gezeigten, derzeitigem Plan der Hobelbank :
- das Quer- / Kopfholz an den Plattenseiten würde ich nicht in der gezeigten Art verleimen. Durch das Arbeiten des Holzes (Richtung senkrecht) ergibt sich so über's Jahr ein Versatz zur Platte. Das finde ich nicht ideal.
- Warum wird das "L" in der Hinterzange so breit / dick mit 3 Schichten?
- Die vorderen Beine sind ein Stückchen nach Innen versetzt. Damit verschenkst Du die Möglichkeit, Dinge in der Senkrechten dort mit Hilfe von Zwingen zu spannen. Schau Dir mal bei meiner Bank die Lösung an. Ich bin damit nach nunmehr mehreren Jahren sehr zufrieden.
- Im Bereich der Vorderzange machst Du 3 Reihen Löcher in die Platte. Warum? Wenn man das macht, reichen mA nach 2 Reihen. Damit kannst Du auch gut spannen und hast nicht das Problem, dass 3 Punkte in - absolut - gleicher Ebene sein müssen, um nicht zu wackeln / unterschiedlichen Druck auszuüben. Ich habe mich gegen diese Lochreihen entschieden - und mir hat bisher noch nichts gefehlt... Die Löcher auf Höhe der Gewindestangen finde ich auch nicht ideal - dort ist das Holz ohnehin durch die Ausfräsungen im Inneren ziemlich geschwächt.

Zum Thema "Schrank unter der Hobelbank":
Das mit der fehlenden Zugänglichkeit ist schon richtig. Ich halte das auch nicht für ideal. Gibt's gar keinen anderen Platz, wo Du die Sachen unterbringen kannst? Ich habe dort nur meine Hand Elektrowerkzeuge - und es schon das ein oder andere mal bereut, dass ich sie nur dort lagern kann... Wenn's Dir um Gewicht für die Bank geht, sollten sich auch noch andere Lösungen finden lassen / ist Deine Bank ohnehin schon "ausreichend" schwer...

Herzliche Grüße

Tom
 
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