Alceste
ww-robinie
Ich habe mir eine neue Säge gekauft und will euch im folgenden über die Maschine an sich, meine Beweggründe zum Wechsel, den Kauf und den Transport in den Keller berichten.
Die Motivation zum Wechsel
Meine erste Tischkreissäge war eine CS 70 von Festo. Vor ca. 2 Jahren bin ich dann auf eine Rapid PK 100 gewechselt (Spontankauf weil sher günstig), vor allem um einen Schiebeschlitten nutzen zu können. Die Pk100 ist eine sehr robuste Säge, aber leider hat sie doch auch einige Schwachstellen:
1.) Staubabsaugung ist praktisch nicht vorhanden
2.) Winkelverstellung des Sägeaggregates per Handehebel (habe ich umgebastelt)
3.) 20er Aufnahme für Sägeblätter (standard ist heute 30)
4.) Sehr eng bemaßter Raum zum Sägeblattwechsel (sehr fummelig, zumal wenn man dann noch mit den reduzierringen arbeiten muss wegen des Wellenmaßes)
5.) Keine Gehungsverstellung für den Queranschlag (bastelbar)
Besonders die mangelnde Staubabsuagung hat mich immer gestört und war für mich auch durch gebastel nicht in den Griff zu bekommen. Außerdem wollte ich (angefixt durch @magmog) einen Formatschiebeschlitten haben, sowie einen Vorritzer, weil ich doch öfters was aus Dekorpsan mache.
Hinzu kam, dass die Maschine von mir in den Keller verbracht werden muss: Das heißt die Maschine darf nicht zu groß sein (90cm durchlassbreite für die zweifach gewendelte Treppe) und auch nicht zu schwer.
Die Kity 819 GFi lief mir auf Kleinanzeigen über den Weg und dank Woodtecpedia ( https://wtp.hoechsmann.com/en/lexikon/30084/kity_819 ) konnte ich die Maße recht einfach kontrollieren. mit einem 2000er Schlitten ist das Ding so ziemlich das größte was ich in meiner Werkstatt unterbringen kann.
Der Kauf
Da die Maschine in Mönchengladbach bei einem Händler (Firma Schroers) stand habe ich auf die Hilfe eines ortsansässigen Forumsmitglieds (@Martin45 ) zurückgegriffen, der die Maschine für mich in Augenschein genommen hat. Zusätzlich habe ich natürlich mit dem Händler gesprochen und die Historie der Maschine erfragt. Für 2600 inklusive Lieferung habe ich die Maschine dann gekauft (5 Sägeblätter habe ich noch rausgehauen).
Der Transport
Die Lieferung der Säge war ein wenig holprig und nahm 2 Wochen in Anspruch, weil die Spedition nicht aus den Puschen kam. Geliefert wurde dann schlussendlich letzten Donnerstag durch einen netten jungen Mann, der allerdings keine der Sprachen sprach, die ich spreche. Obwohl der LKW einen recht frickeligen Eindruck machte, war die Säge ordnungsgemäß gesichert und der Speditionsmitarbeiter hat mir die Säge schnell und fachmännisch entladen und unter Zuhilfenahme meiner Person in die Garage verfrachtet.
Eine erste Inspektion ergab: Die Säge ist vollständig und alles Originalzubehör, nebst Anleitungen, ist vorhanden. Allein die Absuagschläuche fehlten.
Da die Maschine für den kellertransport zu groß und schwer war (ich habe schon Maschinen im ganzen runtergetragen, die genauso schwer waren, die waren allerdings kleiner), war der Plan die Säge auseinanderzubauen. Das ist wie man der Explosionszeichnung entnehmen kann kein Ding der Unmöglichkeit:
Allerdings stießen mein Kumpel Oli und ich beim Auseinanderbau am foglenden Samstag auf einen Widerspenstigen Widersacher in Form eines Handrads. Während dasjenige für die HÄhenverstellung problemlos abging, verweigerte sich dass für die Schrägestellung. Es widersetzte sich gutem Zureden, WD 40, Hitze und einem Abzieher. Ich vermute der Ursprung des Übels resultiert an der Befestigung, die nicht über Passfeder und Madenschraube erfolgt sondern nur über eine Madenschraube, die in eine entsprechende Nut in der Welle greift. Die Madenschraube wird wohl einen Grat produziert haben und das Handrad festgesetzt haben. Das Ende vom Lied war, dass ich erst das Handrad zerfelxt habe und dann versuchte habe den Stahlkern zu zerpahnen, dass er abgeht. Letztendlich musste ich allerdings die Befestigung an der Rückseite der Maschine wegschleifen, um die Welle zu entfernen und das Aggregat auseinanderzunehmen. In der Zwischenzeit ist mir noch ein Malheur passiert: Da ich durch Anheben des Aggregats testen wollte ob ein Seilzug nötig werden würde (es war 19.00 also letzte Möglichkeit noch so was zu besorgen) und annahm, die Lagerschalen könnten nur seitlich ausgeschwenlt werden, aber nicht nach vorne raus, stärzte mir das Aggregat in die Säge -.-
Am nächsten Tag konnten wir das Aggregat aber mit einem elektrischen Seilzug nach dem entfernen der Welle bergen. Da OIi dann aber weg musste, dauerte der eigenltiche Transport in den Keller noch bis Dienstag (montag war Rosenmontag, da geht bei uns nix).
Der Zusammenbau war recht unspektakulär, bis auf die Tatsache, dass ich einen weiteren Bock geschossen habe, indem ich die Kegelräder für die Winkelverstellung gegenläufig montiert habe ^^ Das Aggregat habe ich mit einem Kettenzug, den mir der @mallau ausgeliehen hat wieder eingebaut.
Am Mittwoch habe ich die Säge dann eingestellt. Hierbei ist vielleicht noch erwähnenswert, dass ich den Formatschiebeschlitten nicht angefasst habe, die Einstellschrauben am Korpus waren ja noch in Position. Stattdessen habe ich den Maschinentisch, der über 6 x M10er Schrauben justiert wird auf den Schiebeschlitten angepasst.
Die Säge an sich
Die starken Punkte:
1.) Führung des PAs an einer 30 er verchromten Welle
2.) Schiebetisch läuft butterweich (viel besser als bei meiner Hammer Tischfräse)
3.) Sägeaggregat ist sehr gut gekapselt
4.) simple Konstruktion aus größtenteils Standardteilen
5.) Dickes Stahlblech im Korpus
6.) Anschlagreiter mit Lupe für den Queranschlag
7.) Elektrik in eigenem Kasten
8.) Eigens angetriebener Vorritzer
Schwächen:
1.) Es ist kaum Guss an der Maschine. Der Maschinentisch besteht aus Alu.
2.) Befestigung der Handräder (s.o.)
3.) Seitenwände werden über Blechklammern verschraubt
4.) Kegelräder rattern, kein "wertiger" sound
5.) Anbautische irrwitzig groß
6.) Keine Profi-Qualität: Gerade im Vergleich zur Rapid merkt man, hier ist alles etwas zierlicher, dünner, weniger massiv. Eben Semiprofessionell
Alles in allem scheint mir die Maschine vernüftig, es ist jedoch kein gehobener Maschinenbau. IMO passt der umfängliche Einsatz von Blech zu der späteren Übernahme durch Scheppach, da ist schon sowas wie eine rote Linie zwischen den beiden Firmen. Die Maschine kann man auch gut selbst instandsetzen, die Nichtverfügbarkeit von Ersatzteilen schreckt mich nicht ab.
Ich werde an der Maschine im Folgenden noch ein paar Anpassungen vornehmen müssen, dazu aber zu gegebener Zeit mehr.
Die Motivation zum Wechsel
Meine erste Tischkreissäge war eine CS 70 von Festo. Vor ca. 2 Jahren bin ich dann auf eine Rapid PK 100 gewechselt (Spontankauf weil sher günstig), vor allem um einen Schiebeschlitten nutzen zu können. Die Pk100 ist eine sehr robuste Säge, aber leider hat sie doch auch einige Schwachstellen:
1.) Staubabsaugung ist praktisch nicht vorhanden
2.) Winkelverstellung des Sägeaggregates per Handehebel (habe ich umgebastelt)
3.) 20er Aufnahme für Sägeblätter (standard ist heute 30)
4.) Sehr eng bemaßter Raum zum Sägeblattwechsel (sehr fummelig, zumal wenn man dann noch mit den reduzierringen arbeiten muss wegen des Wellenmaßes)
5.) Keine Gehungsverstellung für den Queranschlag (bastelbar)
Besonders die mangelnde Staubabsuagung hat mich immer gestört und war für mich auch durch gebastel nicht in den Griff zu bekommen. Außerdem wollte ich (angefixt durch @magmog) einen Formatschiebeschlitten haben, sowie einen Vorritzer, weil ich doch öfters was aus Dekorpsan mache.
Hinzu kam, dass die Maschine von mir in den Keller verbracht werden muss: Das heißt die Maschine darf nicht zu groß sein (90cm durchlassbreite für die zweifach gewendelte Treppe) und auch nicht zu schwer.
Die Kity 819 GFi lief mir auf Kleinanzeigen über den Weg und dank Woodtecpedia ( https://wtp.hoechsmann.com/en/lexikon/30084/kity_819 ) konnte ich die Maße recht einfach kontrollieren. mit einem 2000er Schlitten ist das Ding so ziemlich das größte was ich in meiner Werkstatt unterbringen kann.
Der Kauf
Da die Maschine in Mönchengladbach bei einem Händler (Firma Schroers) stand habe ich auf die Hilfe eines ortsansässigen Forumsmitglieds (@Martin45 ) zurückgegriffen, der die Maschine für mich in Augenschein genommen hat. Zusätzlich habe ich natürlich mit dem Händler gesprochen und die Historie der Maschine erfragt. Für 2600 inklusive Lieferung habe ich die Maschine dann gekauft (5 Sägeblätter habe ich noch rausgehauen).
Der Transport
Die Lieferung der Säge war ein wenig holprig und nahm 2 Wochen in Anspruch, weil die Spedition nicht aus den Puschen kam. Geliefert wurde dann schlussendlich letzten Donnerstag durch einen netten jungen Mann, der allerdings keine der Sprachen sprach, die ich spreche. Obwohl der LKW einen recht frickeligen Eindruck machte, war die Säge ordnungsgemäß gesichert und der Speditionsmitarbeiter hat mir die Säge schnell und fachmännisch entladen und unter Zuhilfenahme meiner Person in die Garage verfrachtet.
Eine erste Inspektion ergab: Die Säge ist vollständig und alles Originalzubehör, nebst Anleitungen, ist vorhanden. Allein die Absuagschläuche fehlten.
Da die Maschine für den kellertransport zu groß und schwer war (ich habe schon Maschinen im ganzen runtergetragen, die genauso schwer waren, die waren allerdings kleiner), war der Plan die Säge auseinanderzubauen. Das ist wie man der Explosionszeichnung entnehmen kann kein Ding der Unmöglichkeit:
Allerdings stießen mein Kumpel Oli und ich beim Auseinanderbau am foglenden Samstag auf einen Widerspenstigen Widersacher in Form eines Handrads. Während dasjenige für die HÄhenverstellung problemlos abging, verweigerte sich dass für die Schrägestellung. Es widersetzte sich gutem Zureden, WD 40, Hitze und einem Abzieher. Ich vermute der Ursprung des Übels resultiert an der Befestigung, die nicht über Passfeder und Madenschraube erfolgt sondern nur über eine Madenschraube, die in eine entsprechende Nut in der Welle greift. Die Madenschraube wird wohl einen Grat produziert haben und das Handrad festgesetzt haben. Das Ende vom Lied war, dass ich erst das Handrad zerfelxt habe und dann versuchte habe den Stahlkern zu zerpahnen, dass er abgeht. Letztendlich musste ich allerdings die Befestigung an der Rückseite der Maschine wegschleifen, um die Welle zu entfernen und das Aggregat auseinanderzunehmen. In der Zwischenzeit ist mir noch ein Malheur passiert: Da ich durch Anheben des Aggregats testen wollte ob ein Seilzug nötig werden würde (es war 19.00 also letzte Möglichkeit noch so was zu besorgen) und annahm, die Lagerschalen könnten nur seitlich ausgeschwenlt werden, aber nicht nach vorne raus, stärzte mir das Aggregat in die Säge -.-
Am nächsten Tag konnten wir das Aggregat aber mit einem elektrischen Seilzug nach dem entfernen der Welle bergen. Da OIi dann aber weg musste, dauerte der eigenltiche Transport in den Keller noch bis Dienstag (montag war Rosenmontag, da geht bei uns nix).
Der Zusammenbau war recht unspektakulär, bis auf die Tatsache, dass ich einen weiteren Bock geschossen habe, indem ich die Kegelräder für die Winkelverstellung gegenläufig montiert habe ^^ Das Aggregat habe ich mit einem Kettenzug, den mir der @mallau ausgeliehen hat wieder eingebaut.
Am Mittwoch habe ich die Säge dann eingestellt. Hierbei ist vielleicht noch erwähnenswert, dass ich den Formatschiebeschlitten nicht angefasst habe, die Einstellschrauben am Korpus waren ja noch in Position. Stattdessen habe ich den Maschinentisch, der über 6 x M10er Schrauben justiert wird auf den Schiebeschlitten angepasst.
Die Säge an sich
Die starken Punkte:
1.) Führung des PAs an einer 30 er verchromten Welle
2.) Schiebetisch läuft butterweich (viel besser als bei meiner Hammer Tischfräse)
3.) Sägeaggregat ist sehr gut gekapselt
4.) simple Konstruktion aus größtenteils Standardteilen
5.) Dickes Stahlblech im Korpus
6.) Anschlagreiter mit Lupe für den Queranschlag
7.) Elektrik in eigenem Kasten
8.) Eigens angetriebener Vorritzer
Schwächen:
1.) Es ist kaum Guss an der Maschine. Der Maschinentisch besteht aus Alu.
2.) Befestigung der Handräder (s.o.)
3.) Seitenwände werden über Blechklammern verschraubt
4.) Kegelräder rattern, kein "wertiger" sound
5.) Anbautische irrwitzig groß
6.) Keine Profi-Qualität: Gerade im Vergleich zur Rapid merkt man, hier ist alles etwas zierlicher, dünner, weniger massiv. Eben Semiprofessionell
Alles in allem scheint mir die Maschine vernüftig, es ist jedoch kein gehobener Maschinenbau. IMO passt der umfängliche Einsatz von Blech zu der späteren Übernahme durch Scheppach, da ist schon sowas wie eine rote Linie zwischen den beiden Firmen. Die Maschine kann man auch gut selbst instandsetzen, die Nichtverfügbarkeit von Ersatzteilen schreckt mich nicht ab.
Ich werde an der Maschine im Folgenden noch ein paar Anpassungen vornehmen müssen, dazu aber zu gegebener Zeit mehr.
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