Hallo namenloser
Ich besitze selbst die GST 160 CE, und in der Firma haben wir unteranderem die Carvex, allerdings die 400er, das Vorgängermodell. Ob grosse Unterschiede zwischen der 400 er und der 420 bestehen kann ich deshalb nicht sagen, meine Angaben beziehen sich auf die Carvex PS 400 EBQ. Die weniger Leistung sind deutlich spürbar, allerdings erst bei 40mm Materialstärke und mehr. Die Carvex ist eine sehr handliche Säge, für Einpassarbeiten usw top. Doch wenn man damit eine 60/80er Latte absägt merkt man einfach dass die Maschine für Schnitte in dünnerem Holz gedacht ist. Selbstverständlich geht laut Datenblatt noch wesentlich mehr, doch irgendwie mach das nicht viel Spass mit dieser Säge. Die Schnitte werden präzise und gerade, aber irgendwie fehlt es an Durchzug. Anders ist das mit der GST, ich Säge damit oft Materialstärken bis 120mm, in Ermangelung einer anderen Maschine. Meist sind das Ausklingkungen oder grobe Ablängschnitte an Fichte-KVH. Ich habe erstgrad einen ganzen Stapel 80/120er mit der Säge zerteilt (grobes zerteilen der Stangen, danach mit der 85er HKS geraden Schnitt machen). Bei solchen Arbeiten merkt man echt die Power der GST. So ein Schnitt in 80mm Holz geht ohne jegliches anstrengen, mit dem richtigen Blatt ist das absolut null Problem, man merkt die Materialstärke nichtmal. Von da her zur Frage, eine klare Antwort: Auch die Carvex hat Dampf, aber die Bosch zieht in hohen Materialstärken und hartem Holz deutlich besser durch.
Bezüglich der Präzision. Beides sind sehr genaue Maschinen, auch die Bosch hat eine doppelte Sägeblattführung, in Verbindung mit den Bosch-Precision Blättern sind damit schon sehr tolle Ergebnisse möglich (Kurvenschnitte in 40mm Buche zum Beispiel). Die Carvex ist kleiner und leichter, vom Design und den Features her natürlich top, liegt sehr gut in der Hand. Auch das Strobo-Licht und die Anlaufautomatik sind schon tolle Sachen. Was mich aber sehr stört sind die hohen Preise der Festool. Denn mit der Säge allein ists noch nicht getan. Möchte man mal den Tisch schrägstellen, so ist noch der teure Schwenktisch vonnöten. Grad bei Innenausbauten ist das sehr lästig. Passteile werden ja in der Regel hinterschrägt. Bei einer Blende stellt man den Tisch dazu sicherlich nicht schräg, sondern hält die Maschine schräg beim sägen. Muss man aber meterlange Bretter und Leisten einpassen ist es oft hilfreich wenn der Tisch geschwenkt werden kann. Das geht bei der Bosch serienmässig, bei der Carvex nicht.
Ich persönlich würde die Bosch der Carvex vorziehen, wenn eine wirklich universelle Maschine für Arbeiten im und ums Haus gesucht ist. Als Montagestichsäge (Möbeleinbau, Küchen) würde ich die Carvex bevorzugen. Die Bosch ist wesentlich weniger filigran, erträgt auch mal Wasser und Dreck, ist günstiger und es gibt oft tolle Aktionssets mit vielen Sägeblättern. Trotzdem ist sie präzionstechnisch der Carvex ebenbürtig. Abstriche machen muss man bei der Handlichkeit (wobei auch die durchaus gut ist), und bei den Festures wie Strobo, dem beidseitigen Schalter, den speziellen Zubehörteilen usw.
Gruss David