Erfahrung? Einmal-Lasur HS plus v Osmo

KatiLo

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Hallo,

wir haben diese Woche eine neue (unbehandelte) Holzterrassentür eingebaut bekommen, die wir möglichst dieses Wochenende lasieren wollen, damit sie für den kommenden Winter geschützt ist.

Wir werden wahrscheinlich ein umständliche Lasur in 3 Schritten machen müssen (Imprägnierung und dann zweimal Lasur), da die Lasur der anderen Fenster pigmentiert war (Farbton Kiefer, glaub ich). Bei der Recherche bin ich aber auf o.g. neues "Wundermittel" von Osmo gestoßen, dass für einen Laien wie eine perfekte Lösung klingt. Hier ist der Link:

http://www.osmo.de/de/produkte/color/holz_im_aussenbereich/einmallasur_hs.php

Hat einer von Euch damit schon mal gearbeitet?

Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass man "Einmal-Lasur HS plus" direkt auf unbehandeltes Holz auftragen könnte und es, obwohl keine Biozide drin sind, dank der "neuen, revolutionären Bindemitteltechnologie" trotzdem das Holz optimal schützt?

Leider wird das Zeug nur transparent angeboten, darum kann ich es wohl leider sowieso nicht nehmen, weil ich pigmentierte Lasur brauche. Aber grundsätzlich würde es mich für die bald streichbedürftigen, lasierten Bestandsfenster interessieren... wenn das Mittel wirklich so einfach zu verarbeiten und ergiebig ist, wie der Hersteller behauptet.

Was sagt Ihr Profis dazu? Gibt es schon Erfahrung zur Verarbeitung, Haltbarkeit etc?

Da ich nicht für Osmo-Reklame machen wollte, sondern einfach mal etwas vorinformierter am Samstag ins Farbenfachgeschäft gehen will, damit die mich nicht gleich für blöd erklären oder mir irgendwas aufschwatzen was nicht notwendig wäre, würde ich mich über Pro und Contra oder Tipps zu anderen Anbietern, die solche Wundermittel evtl. sogar pigmentiert haben, sehr freuen.

Die Vorstellung, das ganze Wochenende mit ausgehängter Terrassentür und dreimal auf das Trocknen der Imprägnierung/Lasur wartend, zu verbringen, ist halt nicht besonders verlockend :emoji_wink:

Vielen Dank im voraus!

Gruß

Katja
 

TMAlex

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Hallo Katja,

darf ich fragen wie du denn den Blendrahmen z.B.von außen streichen willst? Die Tür hätte VOR dem Einbau gestrichen werden müssen, ned danach.
Ist eine Scheibe in der Tür? ( Am besten sogar schon versiegelt...)
An so einer Tür sind einige Stellen wo du jetzt nach dem Einbau nicht mehr hinkommst.
Mit der Lasur von OSMO hab ich noch nicht gearbeitet, aber es wäre zunächst noch interessant aus welchem Holz die Tür überhaupt ist.
Bei Nadelholz ( Fichte z.B. ) würde ich vorweg auf jeden Fall einen Bläuesperrgrund empfehlen und danach erst lasieren.
Bin mal gespannt was die anderen so sagen.

Grüße aus dem Harz
Alex
 

arrak

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Hallo Katja,
ich habe schon mit der Lasur gearbeitet, sehr gut zu streichen, allerdings sehr lange Trockenzeit, wenn es es kalt ist:emoji_grin:.
Den Auftrag habe ich in 2004 duchgeführt => bis jetzt kein negatives Feedback vom Kunden erhalten.:emoji_slight_smile:
Gibts in verschiedenen Farben, einfach mal Detailinformationen anzeigen anklicken.:cool:

Gruß
Ralf
 

carsten

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Hallo

ich Teile die Meinung von Alex. Mir ist ein Fall bekannt, Fichte Fenster, exponieret Lage des Hauses am Berg. Fenster nach Einbau selbst gestrichen, nach 5 Jahren unteres Rahmenfries des Flügels stark angefault. Hier wurde so ziemlichalles Falsch gemacht, aber der größte Fehler war vermutlich die Fenster selbst zu streichen. Holzfenster werden heute vielfach tauchlackiert, das heißt der gesamte Rahmen (Stock und Flügel einzeln natürlich und ohne Beschläge Scheibe und Dichtungen) wird in die Farbe getaucht, erst danach erfolgt die Montage der Beschläge usw. Das hat den Vorteil das wirklich an alle Stellen eine Beschichtung hinkommt. Und die "empfindlichen Stellen am Fenster sind nicht die die man tag täglich sieht sondern die die man unter umständen nie mehr sieht, der Teil der von Putz, Scheibe oder Beschlägen verdeckt ist. Hoffe der Lieferant hat wenigstens vorher schon mit einer Imprägnierung alles behandelt.
Das Produkt von Osmo kenne ich nicht.

Zitat Osmo homepage: "enthält keine bioziden Wirkstoffe"
Ich bin ansich auch für einen Gesunden Umgang mit dem natürlichen Werkstoff Holz, aber bei Fenster darf da schon eine entsprechende Menge an Chemie (= chemischer Holzschutz) dabeisein. Der konstruktive Holzschutz ist zwar der wichtigere aber der kann auch nicht alles optimal Schützen. Wer also auch beim Fenster oder gar im Außenbereich auf jeglichen Chemischen Holzschutz verzichten will muss sich mit einer sehr regelmäßigen Auffrischung seines gewählten Holzzschutzes abfinden. Wenn ich die Angaben von Osmo richtig interpretiere ist das eine auf Basis von Ölen basierende Lasur. Das heißt für mich, ich bin weitgehend langfrsitig auf diese Produkt festgelegt, da Öle die Haftung anderer Anstriche deutlich Erschweren. Ich würde bei Fenstern auf Produkte der etablierten Fensterlasurhersteller setzen. Remmers, Sikkens, Gori, ... mehr fallen mir gerade nicht ein...
 

arrak

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Hallo Katja,
habe vergessen zu erwähnen, daß es eine Haustüre aus Eiche massiv war und natürlich alle Teile vor der Montage gestrichen wurden.:emoji_stuck_out_tongue:

Gruß
Ralf
 

KatiLo

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Schreck lass nach!

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten. So ein Mist! Jetzt muss ich den Schreiner gleich noch mal anrufen. Ich hoffe wenigstens, dass das Holz imprägniert war.

Als wir vor drei Monaten den Auftrag erteilt haben, war ich leider noch nicht auf dieses Forum gestoßen, sonst hätte ich gleich nachgefragt. Fand ich sowieso etwas irritierend, warum wir das selbst streichen sollten... Da ich von früher aber nur Alufenster kenne, dachte ich, dass das halt bei Holzfenstern so ist, weil man die den Bestehenden anpassen muss. Grr.

Muss ich das jetzt sofort reklamieren? Natürlich ist der Rahmen schon eingebaut. Verfugt ist draußen glaub ich noch nicht, aber der Putz ist schon an der Wand, keine Ahnung wie weit ich da noch hinter komme und bei der an der Wand anliegenden Seite, geht's ja gar nicht mehr. Schützt da die Ausschäumung /Dämmaterial genug? Und von unten? Puh...

Fenster sind glaub ich auch schon versiegelt, habe jedenfalls nichts gehört, dass wir die auch noch selbst mit Acryl oder Silikon versiegeln sollen... Scharniere, Fensterbänder etc. sind natürlich auch schon alle dran. Verdammt, wir haben extra einen kleinen Schreiner vor Ort gewählt... aber das ist wohl auch keine Garantie vor Murks.

Falls sich herausstellt, dass das Holz wirklich unbehandelt bzw unimprägniert ist, könnte ich dann verlangen, dass der Schreiner alles wieder auf seine Kosten ausbaut, wir den Türrahmen streichen (wenn schon kein Tauchbad mehr möglich) und er ihn wieder einbaut?

Oder hat das jetzt eh keinen Sinn mehr und wir müssen halt die Tür unter Daueraufsicht stellen? Blöderweise ist die auch noch auf der Nordseite... zwar vom drüberliegenden Balkon gegen den meisten Regen geschützt aber gegenspritzen tut bestimmt mal was.

Alex, die Tür ist übrigens wirklich aus Nadelholz. Muss ich also auf jeden Fall noch eine Bläue-Grundierung drunter streichen, auch wenn die Tür imprägniert wäre?

Ralf, vielen Dank. die Detailinfos zu dem Produkt muss ich echt übersehen haben, ich dachte ich hätte nur bei der normalen Osmo-Lasur die verschiedenen Farben gesehen. Klingt für unsere Haustür (auch Eiche), die nächstes Jahr dran wäre, ganz gut.

Carsten, vielen Dank für die Einschätzung. Ich sollte irgendwie wohl rausfinden mit was die vorhanden Fenster behandelt wurden, sonst brauche ich ständig unterschiedliche Produkte. Ich vermute aber, es war irgend so ein baubiologisch wertvolles Gedöhns und nichts herkömmlich Praktisches. Wir haben das Haus halt gebraucht gekauft. Ich weiß nicht in welchen Intervallen einen Nachbehandlung normalerweise nötig ist, aber das Haus ist 8 Jahre alt und wir haben ein paar Fenster, die nächstes Jahr dringnd neue Lasur und Silikon brauchen. Mal sehen, ob sich der Verkäufer noch erinnert.

Sehr wahrscheinlich muss ich doch ein längeres Gespräch im Farbenfachgeschäft morgen früh einplanen...

Erst mal Danke und ich meld mich nochmal wenn ich Infos zum "Istzustand" der Terrassentür habe.

Gruß,

Katja
 

TMAlex

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Hallo Katja,

ruf am besten den Tischler an von dem die Tür ist, er soll dir sagen ob und mit was er die Tür behandelt hat.
Eine völlig unbehandelte Tür darf er dir nicht einbauen, desweiteren darf er auch keine Scheibe einsetzen und versiegeln ohne vorher zu streichen, da man in den Glasfalz auch hinterher nicht mehr kommt.
Hast du ggf. ein Angebot für die Tür bekommen? Dann müsste da auch drin stehen wie die Oberfläche behandelt werden sollte.
Drück dir die Daumen das die Tür zumindest farblos grundiert ist, das wäre dann ok.

Grüße aus dem Harz

Alex
 

KatiLo

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Ist-Zustand Tür

Hallo Alex,

gutes Timing. Habe gerade mit dem Schreiner telefoniert. Die Tür ist aus Fichte und hat eine farblose Grundierung. Naja, wenigstens etwas!
(Leider habe ich jetzt vergessen zu fragen, ob die auch gegen Bläue wirkt. Wäre aber doch Standard, oder?)

Die Grundierung ist auf Wasserbasis, so dass ich mir aussuchen kann, mit welchem Material ich drüberstreiche.

Zu den bereits montierten Metallteilen und Profilen hat er gesagt, dass ich sie nicht abmachen müsste, sondern einfach abkleben bzw. aussparen und nicht drüberstreichen.

Okay, dann versuchen wir wohl unser Glück so... ich habe keine Lust einen Aufstand zu machen und das Ding nochmal rausholen zu lassen. Werde aber die Terrassentür unter Beobachtung halten (... auch wenn's wahrscheinlich nicht viel nützt, wenn's in versteckten Ecken anfängt zu rotten...).

Falls Du denkst, ich sollte auf die Grundierung doch noch ein Bläuesperrgrund auftragen (geht das überhaupt?), sag bitte kurz Bescheid.

Vielen Dank und schöne Grüße aus dem Blauen Land in den schönen Harz!

Katja
 

carsten

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Hallo

also wenn schon Grundiert wurde dürfte das vermutlich bei einem Nadelholz auch den Bläueschutz beinhalten. Dürfte und vermutlich = kann man mit 100 %iger Sicherheit nicht sagen. Wenn du sicher gehen willst den Schreiner fragen.
Einige Beschläge lassen sich vermutlich leichter demontieren als Abkleben, ( Teile der Verriegelung im Falz des Stocks, Griff am Flügel...) Den Rest vorsichtig umstreichen und Kleckse direkt mit einem feuchten Lappen abwischen.
Ein Bauteil welcher Art auch immer unter Beobachtung zu halten ist immer gut.
Besonderes Augenmerk würde ich auf die Schwelle richten. Dort befindet sich meist auch eine Regenschiene die das Wasser vom Holz weg nach außen ableitet. Darin sind meist Schlitze, diese sollten immer sauber und nicht verstopft sein. Und wenn sich vor der Tür in den Ecken feuchtes Laub usw sammelt, bei nächster Gelegenheit Schippe und Besen zur Hand nehmen diese Ansammlungen entfernen ( ein paar Tage machen da nix aus) aber hab just heute so ne Ecke gesehen in der sich das gesamte Laub des diesjährigen Herbstes angesammelt hat; sowas ist dann suboptimal.
 

TMAlex

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Hallo,
dem was Carsten schreibt gibt es nichts hinzuzufügen. Würde auch ned alles abkleben sondern eher die paar Schrauben rausdrehen.
Wie oben schon geschrieben, in der Grundierung wird warscheinlich Bläuesperrgrund sein, muß aber nicht zu 100%.
Ich wünsch dir auf jeden Fall trotzdem viel Freude mit der neuen Tür, wird schon alles werden.

Gruß Alex
 

KatiLo

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Zwischenbericht

Hallo Carsten und Alex,

vielen Dank für Eure Hilfe.

Ja, da die Grundierung "im Werk" vorgenommen wurde, soll Behandlung gegen Bläue erfolgt sein...

Jetzt verstehe ich, warum Ihr Profis die Türen vor der Montage streicht... oder taucht :emoji_slight_smile: Uff. Abgesehen davon, dass man nur eine Fensterseite am Tag per Hand lasieren kann (zumindest wenn man die Tür aufbockt und sich an die 12 Stunden Trockenzeit hält und nicht morgens um 4 Uhr angefangen hat), habe ich stellenweise mit einem kleinem 6er Flachpinsel aus meinem Acrylmalkoffer gearbeitet!!! Zum Glück hatte ich noch einen Sauberen.

Die einfachen Metallteilen habe ich wirklich abgeschraubt. Die sind so blöd geformt, die lassen sich nicht abkleben. Allerdings habe ich mich nicht an die großen, kompliziert aussehenden Teile wie den Kippmechanismus getraut... wäre blöd wenn ich den nicht mehr richtig montiert kriege und die Tür nicht vernünftig schließt. Hat aber an den engen Stellen mit kleinem Pinsel und "Tupfer" gut geklappt.

Zum Glück hatten wir heute perfektes Wetter mit fast 18 Grad und Föhnwinden... hoffe es bleibt morgen so.

Noch 2 Stunde und wir können die Tür erstmal wieder einhängen für die Nacht. Gähn. Mal sehen, vielleicht legen wir noch Nachtschicht für die Innenseite ein. Morgen kommt dann die zweite Schicht für Rahmen und Aussenseite dran. Tauchen ist da sicherlich effizienter! :emoji_wink:

Achso, ich habe mich übrigens auf Anraten des Farbenhändlers doch für die normale Holzschutzlasur von Osmo entschieden. Obwohl die Einmal-Lasur so verlockend klingt, sei sie wohl für den Ungeübten nicht geeignet... viel schwieriger "ordentlich" zu verarbeiten oder so.

Nochmals vielen Dank für Eure Geduld... und Entschuldigung, ich wusste wirklich nicht, dass unbehandelte Türen gar nicht eingebaut werden dürfen. Naja, und für mich als Laie sah sie halt so aus. Hmpm.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende - hoffentlich etwas erholsamer als unseres :emoji_slight_smile:

Gruß

Katja
 
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