Erst lackieren oder erst bohren

kazewo

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Hallo,

möchte ein TV-Schrank aus MDF Platten bauen.

Allerdings ist mir nicht klar, ob ich die Platten zuerst isolieren, grundieren und lackieren soll. Oder zuerst die Topflöcher für die Korpusverbindergehäuse und die Löcher für die Verbinderbolzen bohren soll.

Lackiere ich zuerst, wird der Lack beim Arbeiten evtl. zerkratzt. Bohre ich zuerst, werden die Löcher ggf. zu klein und die Verbinder passen nicht mehr. Könnt Ihr mir einen Rat geben? Was wird üblicherweise zuerst gemacht?

Gruß,
kazewo
 

Eurippon

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Nabend,

normalerweise wird erst lackiert und dann gebohrt. Durch Abkleben der lackierten Flächen werden selbige auch dann geschützt.

Sauber und vorsichtiges Arbeiten ist bei allen lackierten Werkstücken ratsam...:emoji_wink:
 

kazewo

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Abkleben mit Schutzfolie

Danke für den Hinweis!

Dafür gibt es doch sicherlich spezielle, selbstklebende Schutzfolie. Könnt Ihr mir einen Hinweis oder Bezugsquellen nennen? Abgesehen davon, dass ich auch als Hobbytischler Wert auf saubere Arbeit lege: Lohnt sich das für den privaten Bereich oder gibt es Alternativen?

Danke und Gruß,
kazewo
 

kazewo

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Schutz vor Kratzer nach Lackieren

Hallo zusammen,

habe in einem vorangegangenem Beitrag gefragt, ob MDF zuerst lackiert oder zuerst gebohrt wird. Erst lackieren klingt einleuchtend.

Aber könnt Ihr mir sagen, wie Ihr Eure Werkstoffe (MDF) nach dem Farb-Lackieren vor Kratzer und Druckstellen durch Werkzeuge schützt? Auch wenn man vorsichtig mit der Oberfräse arbeitet oder die Schraubzwingen mit Backen benutzt, hinterlassen diese Dinge ihre Spuren.

Neben den Arbeiten mit Werkzeugen möchte ich die Werkstücke allgemein schützen. Verwendet Ihr dafür selbstklebende Schutzfolie? Und wenn ja, könnt Ihr mir Bezeichnung und Bezugsquellen nennen? Lohnt sich das für Hobbytischler?

Danke und Gruß,
kazewo
 

FooFan

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Eurippon schrieb:
normalerweise wird erst lackiert und dann gebohrt. Durch Abkleben der lackierten Flächen werden selbige auch dann geschützt.
Was ist das denn? :emoji_grin: :confused: Man sollte das Lackieren als absoluten letzten Arbeitsgang einplanen. Die Gefahr das der LAck beim Bohren abplatzt oder zerkratzt ist einfach zu hoch!
Die "Gefahr" das Verbinder dann nicht passen ist eher gering. Das muss man individuell sehen.
Beispiel Bodenträger: Um zu vermeiden das das Loch durch den Lack zu eng wird und dann möglicherweise der Lack abplatzt. Dies kann man so kompensieren, das man erst nach der Grundierung die Löcher bohrt, dann schleift und ablackiert.
Das Löcher nach dem Lackieren gebohrt werden habe ich selber noch nie gesehen oder gemacht!
 

FooFan

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Die Regel ist: Nach dem Lackieren wird das Werkstück nicht mehr bearbeitet (Außer den Verleimen oder wenn es nicht anders geht)
Wenn man doch was fräsen muss, dann eine Auflage verwenden die mit einem Flies belegt ist.
Ich würde arbeiten nach dem Lackieren möglichst vermeiden. Das Verleimen ist natürlich häufig erst nach dem Lackieren möglich. Klebefolie habe ich noch nie verwendet. Einfach vorsichtig mit den Lackierten Werkstücken umgehen.
Das gefährlichste ist , Decken zu verwenden die kleine Metallspänestücke beinhalten. :rolleyes:emoji_open_mouth:de Leimklumpen!

Ansonsten saubere Decken, Luftpolterfolie, Flies ..... alles was weich ist :emoji_wink: Das sind dann auch ideale Transportpartner! :emoji_wink:
 

kazewo

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Vielen Dank Stephan!

Aus Deiner Anwort aus meinem anderen Beitrag habe ich verstanden, dass ich erst grundieren, dann bohren und fräsen soll. Zuletzt Farb- und Klarlack drauf, richtig?

Soll ich beim Setzen der Topflöcher für die Korpusverbinder die angegebenen Bohrmaße um die Lackstärke auf beiden MDF Platten erweitern? Ich weiss nicht wie Dick die Lackschichten insgesamt im Normalfall werden: ca. 1/10mm, 1/2mm? Auf Stoß das Ganze mal 2. Nicht daß die Spannung für die Verbinder zu groß wird!?

Kannst Du mir dazu noch einen Rat geben?

Danke und Gruß,
kazewo
 

Eurippon

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Moin,
Du hast mit Deiner Ansicht nicht unrecht. Ich selbst bevorzuge allerdings das Bohren erst nach dem lackieren. Für den Themenstarter wäre es evtl. auch die bessere Lösung, da ich nicht weis ob er eine Lackierpistole besitzt. Beim Rollen oder Streichen wird ja mehr Lack aufgetragen und dieser könnte evtl. in die Bohrlöcher reinlaufen.

Im Schlagzeugbau werden alle Kessel erst NACH dem Lackieren gebohrt. Ist also nichts ungewöhnliches.
Auch bei meinen bisherigen Arbeitsstellen befand niemend diese Vorgehensweise als falsch oder ungewöhnlich...
 

FooFan

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ICh habe alles, was vorher zu Bohren und Fräsen war vorm Grundieren gemacht. Das Bohren Fräsen nach dem Grundieren ist eine alternative um die Passung der Beschläge zu garantieren. Ich selber habe damit aber keine Probleme gehabt.

Ist das ein Farblack den du verwendest? ODer nur Klarlack. Also diese Dickentoleranzen vorm und nach dem Lackieren kannst du aber auch etwas vernachlässigen. Beim Hochglanzlack rechnet man immer 1mm mit ein. Also bei verwendeter 19mm Platte = In 20mm zeichnen. Wenn du anfängst in 1/10mm bereich zu arbeiten, dann musst du auch die passenden MAschinen dazu haben :emoji_wink:
Selbst wenn du eine 19er Platte beidseitig furnierst und klar lackierst wirst du knapp über 20mm haben. Habe leider keine Schieblehre zur hand , sonst hätte ich gleich messen können. :emoji_grin:
Warum willst du denn erst nach dem lackieren fräsen/bohren? Nur wegen den Passungen?
 

FooFan

ww-robinie
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Eurippon schrieb:
Moin,
Du hast mit Deiner Ansicht nicht unrecht. Ich selbst bevorzuge allerdings das Bohren erst nach dem lackieren. Für den Themenstarter wäre es evtl. auch die bessere Lösung, da ich nicht weis ob er eine Lackierpistole besitzt. Beim Rollen oder Streichen wird ja mehr Lack aufgetragen und dieser könnte evtl. in die Bohrlöcher reinlaufen.

Im Schlagzeugbau werden alle Kessel erst NACH dem Lackieren gebohrt. Ist also nichts ungewöhnliches.
Auch bei meinen bisherigen Arbeitsstellen befand niemend diese Vorgehensweise als falsch oder ungewöhnlich...
Naja, als falsch oder ungewöhnlich habe ich die auch nicht gesehen.
Aber ist schon riskannt nach dem lackieren die Werkstücke zu bearbeiten. :emoji_wink:
 

kazewo

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Danke für die prompten Anworten!

Als Neuling bin ich mir nicht sicher gewesen. Da die Materialkosten nicht unerheblich sind, wollte ich einfach mal nachfragen.

Natürlich geht es mir nicht um Zehntel, nur ausreißen sollen mir die Verbinder auch nicht. Es sollten zwei durch eine Seitenwand getrennte Böden verbunden werden. Möchte eigentlich neben den Korpusverbindern für die Böden, durchgehende Verbinderbolzen für die Seitenwand verwenden.

Wenn das Spritzen von Isoliergrund, Farblack(weiss) und Klarlack(matt) zusammen knapp 1mm ergeben, multipliziert sich das Ganze auf 3-4mm. Das überschreitet die Toleranz der Verbindergehäuse Häfele MINIFIX.
 

carsten

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Hallo

so ganz kann ich deiner Rechnung nicht folgen.
Normaler Arbeitsablauf bei mir wäre grob zuschneiden, formatschnitt , Alle Bohrungen setzen, Profilieren, Schleifen, Grundieren, Zwischenschliff, Farblack Klarlack. bei einer Korpusecke treffen zwei Flächen aufeinander eine Kante und eine Seite. Die Seitenfläche wird komplett sauber lackiert, die Kante wird soweit nicht sichtbar nur vom Farbnebel getroffen, es sei denn es handelt sich um ein Badmöbel. Das heißt wir haben hier eine einseitige Lackschichtdicke von unter einem mm auf der Korpusseite die Farbschicht auf der Kante kann man messtechnisch getrost vernachlässigen. Und so genau ist der Minifix bestimmt nicht gefertigt das er da schon an seine Toleranzen kommt.
Den knappen mm an Lackschichtdicke ist für BEIDE Seiten gerechnet.
Also mach dir nicht unnötig gedanken über eigentlich nicht existierende Probleme.
Bohr deine Beschlagslöcher und lackier anschließend.
Irgendwelche Folien zum abkleben würde ich eh nicht zu raten viel Klebfolien enthalten geringe Mengen an Lösungsmittel, wenn du Pech hast kannst du danch den Lack mit der Klebfolie abziehen.
 

kazewo

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Hallo Carsten,

hatte einen Gedankenfehler. Natürlich gilt der knappe Millimeter für BEIDE Seiten. Da es sich NICHT um ein Badmöbel handelt, bin ich besonders dankbar für den Hinweis, die nicht sichtbare Kanten nur benebeln zu müssen. Als Neuling wollen ich es eben besonders genau machen.

Kann man auch nicht-sichtbare Flächen beim Lackieren vernachlässigen oder wölben sich die Flächen eventuell? Ich würde mir ja eine Menge Arbeit, Farbe usw. sparen, wenn ich diese nur dünn oder gar nicht grundieren und somit auch weniger schleifen müßte.

PS: Ich bin begeistert von diesem Forum!!!

Danke und Gruß,
kazewo
 

ascona

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Nicht sichtbare Flächen braucht man in der Regel nicht zu lackieren. Bezüglich des Verziehens sollten sie aber zumindest Grundiert sein. Ich hatte damit noch nie probleme gehabt.
 

Fruchti80

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Guten Morgen,

also ich arbeite schon seit 4 Jahren nicht mehr als Schreiner, aber wir haben immer die Dübellöcher abgeklebt mit nem schmalen Streifen Kreppklebeband, so hast dann auch keinen Lack auf der Leimfläche :emoji_wink:

Greetz

Fruchti
 

carsten

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Hallo

nur das man bei einem Verbinderbeschlag wie minifix und Co nix abkleben braucht . abkleben macht man in erster Linie auf lackierten Flächen da der normale Weißleim Leim nicht haften würde.
 

raftinthomas

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da möchte ich mal die letzten beiträge unterstützen.
über lackstärken habe ich mir in dem zusammenhang noch nie gedanken gemacht, aber bei einer normalen lackierung von mdf würde ich sagen, dass die lackschichtdicke je seite 0,2 mm nicht überschreitet. oder kippt ihr da ganze eimer drauf ?
abkleben wie carsten sagte nur bei dübellöchern, lamellofräsungen etc.
was roh zusammenpasst, passt auch lackiert. wir sind ja schliesslich keine werkzeugmacher.
 

Homer

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Hallo zusammen,

*g*+*g*+*g*

Würd auch gern noch meinen Senf dazugeben.

Hab mir auch noch nie sollche Gedanken gemacht.
Kann nur sagen wie ichs mache,
bohren,schleifen,lackieren und fertig.
Je nach dem,nicht mal die Lamellos,Dübel... abkleben
dafür gibts PU Kleber aus der Kartusche.
Nur sparsam mit dem Auftrag!
Klebt wie S..

MfG Homer
 
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