Erstausstattung: welche Säge?

[jan.n]

Hallo zusammen,

ich hab' mal testweise einen Hocker und ein kleines Tischchen gebaut, es macht mir Spaß mir Holz zu arbeiten. Jetzt möchte ich mal ein Schränkchen bauen und mir langsam Ausrüstung zulegen.
Bisher nutze ich einen normalen Fuchsschwanz, jetzt möchte ich mir eine elektrische Säge gönnen. Dazu habe ich mich hier und anderswo eingelesen, was es alles gibt:
Tauchsäge, HKS, TKS, Stichsäge, ...

Welche Art Säge ist denn am vielseitigsten, wenn ich davon ausgehe die mehrmals im Jahr zu benutzen, z.B. zum Formatieren?
Wenn ich richtig gelesen / verstanden habe, dann sind Stich- und Pendelhubsägen zum Möbel bauen eher nicht geeignet, weil sie oft keine 90° Schnitte ausführen...

Für Anregungen oder Empfehlungen Danke ich Euch!

Jan
PS: Ich kaufe lieber 1x, dafür aber Qualität. Oder lieber ein gutes gebrauchtes Profi-Gerät...

 

[zehlaus]

Moin Jan,

wenn Du wirklich viel im Forum gelesen hättest, wäre die Frage geklärt, Du hast also geschummelt !

Nee. Spaß beiseite, in meinen Augen ist eine Tauchsäge mit Führungsschiene(n) und Zubehör eine gute Grundlage. Die Präzision ist bei richtiger Anwendung auch sehr gut, natürlich z.B. von einer Formatkreissäge der Profiliga zu überbieten (auch preislich).

Wenn Du bereit bist entsprechendes Geld auf den Tisch zu legen: Wie soll es anders sein, Festool TS 55 REBQ. Ich bin damit sehr zufrieden, bin auch etwas rolleyes Festool verstrahlt, gebe ich zu. Dazu dann noch einen vernünftigen Staubsauger, Sägeblätter, Führungsschienen usw., und Du kannst sehen wie es Dir liegt mit diesem System zu arbeiten. Gebrauchtkauf macht teilweise aufgrund der sehr hohen Preise für die Marke/Maschinen weniger Sinn, dafür kannst Du sie ggf. gut wieder verkaufen.

Weitere Maschinen ergeben sich aus den Ideen die man hat, bzw. was der Geldbeutel hergibt.

Gruß
Claus

 

[raziausdud]

Hallo Jan,

erstmal Grundsätzliches:

Handkreissäge HKS mit Führungsschiene ist für die erste und einzige Anschaffung meist der Favorit. Damit kann man idR größere Teile gut bearbeiten. Tauchsäge ist eine spezielle HKS.

Tischkreissäge TKS: irgendwann sind die Teile zu klein, um sie mit der Führungsschiene zu bearbeiten. Dann ist eine Tischkreissäge idR von Vorteil. Zu Anfang könntest Du die Handkreissäge unter eine Platte schrauben und hättest so eine je nach Aufwand einfache bis nahezu vollwertige TKS.

Stichsäge: nur für gebogene Schnitte und Ausschnitte. Für gerade präzise Schnitte idR ungeeignet.

Ansonsten: da solche Fragen hier fast täglich eingehen, lies Dich erstmal über die Suchfunktion (oben im grauen Balken) hier durchs Forum. Da hast Du für Tage und Wochen Lesestoff ...

Herzliche Grüße
Rainer

 

[mariotwo]

Um nicht immer nur mit dummen Fragen zu glänzen:

Ich habe mir vor kurzem auch die Festool TS 55 inkl. Führungsschiene zugelegt, dazu ein Zuschnittbrett wie Guido Henn es schon vorgestellt hat (den Link dazu findet man auch hier im Forum, gerade leider nicht zur Hand)!

Damit kommt man schon sehr gut voran.

 

[lmitter]

Ich glaub auch, du hast geschummelt: hättest du schon ausgiebig hier gelesen, wäre deine Frage nicht, WAS du kaufen sollst, sondern WO man am besten Festool - Werkzeug einkauft.

Die empfohlene TS55 ist ein feines Teil, und selbst wenn du irgendwann mal auf eine größere Säge umsteigst, wirst du froh sein, sie zu haben. Führungsschienen gibt es auch etwas günstiger von Youtool - einfach mal googeln. Weniger geeignet ist die Tauchsäge allerdings für die Bearbeitung sehr kleiner Werkstücke. Hier empfiehlt sich ergänzend eine kleine Tischkreissäge.

Wenn du dir sicher bist, dass du bei dem Hobby bleibst, du entsprechend Platz zur Verfügung hast und auch das Budget lockermachen kannst - dann ist eine Formatsäge sicherlich das Gelbe vom Ei.

Schreib mal was du an Werkzeug hast, was du so an Projekten verwirklichen willst und welches Budget du bereit bist zu investieren.

Die Sticksägte ist eher was für Ausschnitte, Kurvenschnitte und nix zum Formatieren.

LG Lukas

 

[bello]

Jetzt lasst doch mal den Festool-Kram. Formatkreissäge ist das Stichwort

Sorry, konnte nicht anders.
Aber wenn ich solche Fragen lese, ist mein/e Gedanke/Empfehlung auch immer Tauchsäge und Führungsschiene. Alles andere findet sich dann, ob Zuschnittbrett oder MFT.

Gruß

 

[Dietrich]

Hallo Mario,

für was braucht man als Eigner einer Tischkreissäge ein Zuschnittbrett für die Festool Tauchkr.-säge?


Gruß Dietrich

 

[mariotwo]

Hallo Dietrich, habe zwar meine Erika, die ist aber ja nackt. Da kommt man schon schnell an die Grenze. Für grössere Sachen nehme ich dann gerne das Zuschnittbrett

 

[lunateide]

Nackte Erika

Wo ist sie hin, die Erika.
Gerade war sie ja noch da.
Sie war schon nackt, ist sie ins Bett?
O nein, sie stieg aufs Zuschnittbrett.
Da liegt sie nun - mit weitem Schritt
und wartet auf den Goldenen Schnitt.

Gruß
Roland

 

[mariotwo]

Ganz großes Kino, Roland. Meine Hochachtung für dieses Schmankerl

 

[jan.n]

Danke Euch für die Empfehlungen. Mal back on topic:
Ich schrieb "Ich kaufe lieber 1x, dafür aber Qualität. Oder lieber ein gutes gebrauchtes Profi-Gerät..."

Aber auch wenn ich's gern täte: Festool-Equipment will ich mir vorerst nicht leisten, denn ich werde das höchstens 10-15 Mal im Jahr benutzen und bin nicht mal sicher, ob ich in zwei Jahren das Hobby noch ausübe. Daher verbietet sich bei meinem Einkommen erstmal die Anschaffung von Profi-Geräten, auch wenn Präzision und besonders die Haltbarkeit des Werkzeugs am Ende natürlich auf ein besseres Preis/Leistungsverhältnis hinauslaufen.

Wäre für's Erste, meinen Einsatzzweck und Angesichts der Tatsache das ich Anfänger bin eine TKS wie die Scheppach CS55 oder was Ähnliches nicht ausreichend?
Mein Limit setze ich bei 200€.

 

[Michael82]

Hallo Jan,

ich nutze ebenfalls die Scheppach CS55 in Verbindung mit einem Zuschnittbrett "nach Guido Henn". Mit dieser Kombi bin ich sehr zufrieden. An der Tauchsäge habe ich folgende Änderungen/verbesserungen vorgenommen:

- Umrüstung auf Festool Plugit Anschluss
- Klötzchen zur korrekten Anzeige der Tiefeneinstellung (in Verbindung mit Schnitten auf der Schiene) angebracht
- ordentliches Sägeblatt eingesetzt
- Gleitbeläge der Führungsschiene nach außen versetzt
- Feder des Tauchmechanismus etwas eingekürzt
- 45° und 90° Einstellung exakt justiert

Mit den 200 € kommst du da auf jeden Fall aus und gerade in Verbindung mit der Zuschnittlösung eröffnen sich sehr viele Möglichkeiten. Vor allem was Präzision, Arbeitsgeschwindigkeit und Wiederholgenauigkeit angeht ist so ein Zuschnittbrett eine deutliche Verbesserung.

Gruß
Michael

 

[lmitter]

hallo,

sorry, aber mit € 200 wirst du leider nicht weit kommen. Selbst kleine Tauchsäge von irgendwo mit Schiene und irgendein Sauger sind da teurer meine ich.

LG Lukas

 

[jan.n]

hallo,

sorry, aber mit € 200 wirst du leider nicht weit kommen. Selbst kleine Tauchsäge von irgendwo mit Schiene und irgendein Sauger sind da teurer meine ich.

LG Lukas

Sauger? Wer sprach von einem Sauger? Klar werden mir erstmal die Späne um die Ohren fliegen, aber Brille und Maske müssen zu Beginn ausreichen - ich kann mir mein Werkzeug halt nur nach und nach zusammenkaufen, aber das ist meiner Meinung nach besser als es ganz bleiben zu lassen, weil ich kein Geld für Profi-Equipment habe

Eine gebrauchte Makita oder sowas wird's doch wohl für ca 200€ geben? Zumindest hab ich gerade auf Anhieb eine gebrauchte SP6000 für 230€ gefunden... Wenn ich etwas geduldig bin und suche sollte ich doch was finden, oder?

Was wären denn Eure Empfehlungen für gute Gebrauchte im Bereich 200€?

 

[Timer]

Das mit dem Budget ist leider wirklich schwierig. Es muss zwar wirklich nicht unbedingt Festool sein, auch wenn in Hobbyforen gerne so getan wird als ob.
Aber für 200€ bekommt man nur eine Säge mit Führungsschiene, (Z.b. CS 55 oder Metabo KS 55 FS), für Sauger oder Zubehör bleibt dann nichts mehr.

Als beinahe Notwendig sehe ich zumindest ein bisschen Zubehör, wie Zwingen für die Führungsschiene und ein Feinschnitt-Sägeblatt.

 

[jan.n]

Als beinahe Notwendig sehe ich zumindest ein bisschen Zubehör, wie Zwingen für die Führungsschiene und ein Feinschnitt-Sägeblatt.

Die hatte ich gedanklich aus dem Budget ausgeklammert und in den Folgemonat verschoben

 

[Michael82]

Hallo Lukas,

stimmt, ein Sauger ist bei 200 € nicht im Budget. Bei mir sieht es so aus:

- Scheppach Tauchsäge mit 1400er Schiene -> 150 €
- Festool Plugit-Umrüstkit -> 15 €
- Zuschnittbrett "nach Guido Henn"-> 40 €
- Kärcher Sauger WD 3500P mit Gerätesteckdose -> 80 €
- Zyklonabscheider Dust Commander DLP -> 30 €
- Zyklontonne -> 25 €

Gesamt: 340 €

PS: ein 24Z und 48Z Sägeblatt sowie Zwingen für die Schiene liegen der Scheppach bereits bei. Die Sägeblätter reichen für den Anfang eigentlich und können bei Bedarf bzw. höheren Anforderungen an die Schnittqualität durch bessere ersetzt werden.

Gruß
Michael

 

[lmitter]

Ich spreche von einem Sauger, sowie 99% aller anderen Forumsnutzer hier - so traue ich mir zu behaupten. Aber ok, nach und nach geht natürlich auch. Herumfliegende Späne sind bei der Tauchsäge meist bauartbedingt nicht das große Problem - eher der Sägestaub der sich auf dem Werkstück ablegt. Wenn du mit der Säge drüberfährst, kann es sein, dass sie minimalst angehoben wird und der Schnitt nicht mehr ganz perfekt wird - oder du brauchst ein vielfaches mehr Kraft, weil sich das Zeug vor der Säge schoppt.

In diesem Sinne - fröhliches einkaufen. Gebraucht sind die selben Kandidaten wie neu empfehlenswert.

LG Lukas

 

[Berti_2]

also ich hab mir damals eine Makita Tauchkreissäge mit Führungsschiene im Set gekauft. Beim Zuschneiden von Platten hat sie schon 1-2 km hinter sich gebracht. Anfangs muß man erst mal schauen, wie man sie auf exakt 90° bringt, aber dann passt sie schon. Ein Kompromiß, aber ein ordentlicher.
Was mir besser gefallen würde, wenn sie einen Spaltkeil hätte, wie bei manch anderen Modellen. Aber ich besitze noch eine mittlere Tischkreissäge und bei meinem Kumpel mit der Bosch steht eine große professionelle FKS. Also wird sie mich voraussichtlich überleben.

Andere Kollegen von mir schwören auf Maffel, Festool und einer ist mit der Bosch TKS zufrieden.

 

[lmitter]

Hallo Lukas,

- Kärcher Sauger WD 3500P mit Gerätesteckdose -> 80 €
- Zyklonabscheider Dust Commander DLP -> 30 €
- Zyklontonne -> 25 €

da hab ich mal ne frage: habe auch so einen Kärcher - Sauger für die Handmaschinen. Seit die große da ist, verwende ich das Teil nicht mehr so oft, habe aber folgendes Problem: Der Staubfilter ist permanent verlegt und die Saugleistung tendiert gegen null. Schafft diese Zyklonvariante da Abhilfe? Wenn ja, wäre ich für eine kurze Beschreibung, ev. ein Bildchen und eine Kaufempfehlung dankbar.

LG Lukas

 

[Timer]

Man "kann" eine Handsäge im Notfall auch mit einem Haushaltsstaubsauger absaugen. Das ist etwas nervig wegen dem Anschlussstück und man darf es mit der Schneidleistung nicht übertreiben, aber besser als dass einem der Sägestaub überall hinfliegt.

Falls doch noch ein Werkstattsauger ansteht: Der kleine Kärcher oder ähnliches sollten es auch ohne Zyklon tun, solange man damit keine große Maschine absaugen will oder massenweise Längsschnitte in dickem Material macht.

 

[v8yunkie]

Kärcher

Also ich würde eher zu einem Nilfisk Alto raten - meine Eltern haben einen Kärcher: Das Ding zieht keinen Hering vom Teller. Echt enttäuschend. Würde raten, genaustens die Daten zu vergleichen (Vakuum und Luftstrom).

Gruss,
THomas

 

[grisumat]

Ich habe auch eine Tauchkreissäge. Ganz ehrlich: Es ist nett Tauchschnitte machen zu können und ich finde es praktisch, dass die TS immer eine ebene Abstelfläche hat und nicht auf dem Sägeblattschutz rum-wackelt wenn man sie abstellt und gefühlt ist die Absaugung besser als bei einer HKS
ABER: Wirklich gebraucht habe ich die Tauchfunktion bisher nicht.
Wenn man einen finanziellen Kompromiss eingehen muss, dann lieber auf die Tauchfunktion zu gunsten der Qualität verzichten.

Ein tip wäre eine Protool HKS. Das ist quasi Festool Qualität aber günsitger.

Ein wichtiges Kriterium (weswegen ich meine Metabo KS 55 ersetzt habe) ist eine verwindungssteife Bodenplatte. Einfach mal im Baumarkt ausprobieren, ob die Bodenplatte bei leichtem Druck nachgiebt. wenn das der Fall ist verläuft die Schnittkante später nicht im rechten Winkel. Und Möbelbau ohne rechten Winkel....naja...vielleicht sieht der ein oder andere Profi darin eine Herrausforderung, für Anfänger und Hobby-Tischler aber echt frustrierend.

 

[Timer]

Hallo Grisumat

War das eine KS 55 mit oder ohne FS? Denn die KS 55 FS hat ja eine ganz andere Bodenplatte aus Alu als die ohne FS.

 

[jan.n]

Hallo zusammen, Danke für Euer Feedback. Ich werde die kommenden Wochen mal auf dem Gebrauchtmarkt Ausschau halten und, falls ich nix finde, eine Scheppach CS55 oder Metabo KS55FS mit Schine suchen.