Erste Gleitsichtbrille für einen Schreiner - Was habt Ihr Euch ausgesucht, angeschafft und passt das jetzt?

dieweltistrund

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Hallo Kollegen,
nachdem ich in den letzten 5 Jahren mir ganz gut mit einer einfachen dm Lesebrille behelfen konnte, merke ich seit gut einem Jahr das es mit meiner Sehkraft insgesamt rapide bergab geht. Deshalb war ich letzte Woche mit meinen Testergebnissen vom Augenarzt, bei einem Optiker in Trier, habe mich beraten lassen und ein passendes Gestell für meinen großen Schädel gesucht.
Das ist ein kleiner inhabergeführter Laden mit 3-4 Filialen im Umland. Die setzen konsequent auf Qualität und individuelle Beratung. An Marken haben die u.a. Götti Brillen aus dem 3D-Drucker https://gotti.ch/de/collections/goetti-dimension , lindberg Titanbrillen https://lindberg.com/de/entdecken-sie/herren und auch die Holzbrillen von Rolf https://www.rolf-spectacles.com/optical/wood-kollektion/ die ich schon öfters bei Schreinerkollegen gesehen habe.

Viel wichtiger als die Optik des Gestells usw. war mir die Frage nach der Qualiät der Gläser und die Praktikabilität im rauen Werkstatteinsatz, aber auch im Büro am PC usw..

Dieser Optiker hatte ausschliesslich Brillengläser von Zeisshttps://www.zeiss.de/vision-care/zeiss-brillenglaeser/gleitsichtglaeser.html , mit dem aufwendigem Messsystem von Zeiss um die Augen für die Gläserproduktion exakt zuvermessen.

Die Preise pro Scheibe für die Gleitsichtbrille lag in der Spitzenqualität Individal bei 686€brutto und bei der Premiumqualität 468€ brutto. Das ist schon echt stramm, ich musste erstmal ordentlich schlucken und ich habe natürlich auch im Internet bei den großen Ketten wie Fielmann, Smyker, eyesandmore, Apollo usw. geschaut und die sind deutlich günstiger bei den Scheiben.

Daher die Frage wie habt Ihr das gemacht, wofür habt Ihr Euch bei der Wahl der Brille bzw. der Gläser entschieden und welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Bei der Forumssuche nach Erfahrung Gleitsichtbrille kam nicht viel, bis auf diesen Beitrag https://www.woodworker.de/forum/threads/schreibtisch-office-ablagen.126115/#post-1018568 #9 von uwi der Optiker ist. Den habe ich angefragt, ob er sich mit seinem Fachwissen an dem Beitrag beteiligen würde und er hat das zugesagt.

Im Anhang meine Messergebnisse von letztem Jahr. Die Aktuellen lasse ich kommende Woche beim nächsten Termin beim Optiker machen - mal sehen...

Gruß
Jörg
 

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seschmi

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Das ist normal da der HSA bei Kontaktlinsen praktisch null ist und bei einer Brille zB. 14mm.

Oder einfacher gesagt: Die Brille ist ein Stück vom Auge weg, die Kontaktlinse liegt direkt drauf.

Wenn Du Deine Brille noch weiter vom Auge weghältst, wird’s noch kleiner. Je weiter der Abstand vom Auge zur Linse, desto stärker der Effekt.
 

seschmi

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Nachtrag:
Ein Optiker hat mir mal erzählt, für einen TÜV-Prüfer, der den ganzen Tag Autos von unten anguckt, hätten sie mal eine Brille gemacht, bei der der Nahbereich oben ist. Ob es stimmt, keine Ahnung.

Sinnvoller erscheint mir eine Einstärkenbrille für den gewünschten Abstand. Üblicherweise als „Bildschirmbrille“ mit ca 50-60 cm, oder „Lesebrille“ mit 30-40.

Eine umgekehrte Gleichtsichtbrille wäre ja total unpraktisch, weil der Fernsicht-Bereich dann unten ist.

Und so ein TÜV-Prüfer muss ja auch noch die Mängel zu Papier bringen, so kenne ich das (leider).
 

uwi

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Über Kopf ist Scheiße. Aber ansonsten kein Problem.
Ist echt Sch…
Nachtrag:
Ein Optiker hat mir mal erzählt, für einen TÜV-Prüfer, der den ganzen Tag Autos von unten anguckt, hätten sie mal eine Brille gemacht, bei der der Nahbereich oben ist. Ob es stimmt, keine Ahnung.
stimmt, gibt es. Entweder ein Glas nehmen und rumdrehen oder eines das oben und unten einen Leseteil hat.

@fopster
je nachdem wie stark die Kurzsichtigkeit ist kann das sehr große Unterschiede ergeben zwischen Brille und Linse. Das hängt hauptsächlich an der sogenannten Eigenvergrößerung von Linsen/Brillengläsern. Die ist nämlich direkt abhängig von der Mittendicke. Kontaktlinse-dünn=geringe Eigenvergrößerung. Brillenglas-viel dicker=hohe Eigenvergrößerung.
Die Eigenvergrößerung ist bei Minusgläsern negativ, d.h. eigentlich eine “Eigenverkleinerung“. Also macht eine Brille mit Minus alles kleiner als Linsen, eine mit Plus alles größer. Viele Kunden bemerken das sehr. Führt im übrigen auch dazu, dass die Sehleistung mit Korrektion bei Minus, mit Brille häufig geringer ist als mit Linsen, mit Plus eher umgekehrt.
Ein klein wenig hat es auch noch mit dem Abstand von Brille bzw Linse zum Auge zu tun, dem erwähnten HSA. Wenn der sich äandrt, also von 0mm auf ca 14mm ändert sich auch die benötigte Stärke. Bei sehr hohen Stärken kann das auch mal eine Dptr sein. Das macht jedoch nur einen kleinen Teil dessen was dich stört aus. Was auch noch dazukommen könnte, ist die Richtung /Lage deiner Hornhautverkrümmung und die Stärke. Im ungünstigen fall,siehst du alles zusätzlich auch noch schmaler als eh schon.
 

Mitglied 79745

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@uwi
Vielen Dank für deine nette und ausführliche Antwort!

Mein Optiker ist ein guter Bekannter von mir, der allerdings mittlerweile nicht mehr in meiner Gegend lebt und deshalb sehe ich ihn kaum mehr.
Wenn ich ihn privat sehe, habe ich bisher immer auf diese Frage vergessen.

LG Robert
 

Braunesche

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Moin ,

Nach dem sich bei mir die Alterskurzsicht auch noch zu der Fehlsichtigkeit gesellt hat trage ich nun schon etwa 8 Jahre Gleitsichtbrille mit allen schnickischnaki gehärtete Gläser ,entspiegelt...... Vorher ca. 40 Jahre Brille mit Gläsern zur Korrektur der Fehlsichtigkeit entspiegelt ohne weitere Schnickischnaki.
Die Umgewöhnung auf Gleitsicht hat bei mir etwa 2-3 Wochen angedauert. Außer beim Schlafen trage ich die Brille aufgrund starker Fehlsichtigkeit auf der Arbeit so wie auch Privat. Zum Autofahren ist Praktischerweise Geburtstagsgeschenk der Freunde noch eine Sonnenbrille ohne Gleitsicht jedoch mit Fehlsichtkorrektur dazu gekommen. Für Montage und Privat habe ich je eine Gleitsichtbrille mit identischen werten. Leider zeigen die Gläser auf der Brille für die Arbeit mit der Zeit Microkratzer um diesen entgegen wirken gibt es aber auch Schutzbrillen unter denen eine Fehlsichtkorrektur Brille getragen werden kann. Außer beim Arbeiten mit der Feuerfeile verzichte ich aus purer Faulheit auf den Gebrauch einer solchen zusätzlichen Schutzbrille. Aus einem Angebot kaufe 2 Brillen und bekomme das 3 Glas gratis oder so ähnlich. habe ich mir mal Brillen von Fielmann machen lassen. Ergebnis unerträgliche Kopfschmerzen ,Gutachter für Optikerwesen prüfen lassen ob die neuwertige Brille in Ordnung sei mit dem Ergebnis Elliptisch völlig falsch eingeschliffene Gläser viel Zeit und Ärger. (Manche Dinge lernt man doch immer noch auf dem harten weg) Diese Optikerkette kann und werde ich selbstverständlich weiterempfehlen :emoji_nerd:. Das solcher Sehhilfen nicht günstig sind ist ja kein Geheimnis ich habe inzwischen eine Zusatzversicherung die mir alle 3 Jahre zumindest die Kosten für 1 Brille erstattet.


Lg
 

hemmi1953

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Leider zeigen die Gläser auf der Brille für die Arbeit mit der Zeit Microkratzer um diesen entgegen wirken gibt es aber auch Schutzbrillen unter denen eine Fehlsichtkorrektur Brille getragen werden kann.
Es gibt immer noch "mineralische Gläser", auch als hochwertige Gleitsichtgläser. Da ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Microkratzern etc. deutlich geringer als bei den heute weit verbreiteten Kunststoffgläsern.
 

Frank73

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...solange sie nicht runterfallen und einen das doppelte Gewicht nicht stört...
Schwerer definitiv.
Runtergefallen ist meine leider schon paar mal, auch direkt auf die Gläser.
Kein Bruch, nix abgeplatzt, null Kratzer.
Allerdings normale Brille, für die nächste brauche ich aber auch Gleitsicht.
 

Braunesche

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Es gibt immer noch "mineralische Gläser", auch als hochwertige Gleitsichtgläser. Da ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Microkratzern etc. deutlich geringer als bei den heute weit verbreiteten Kunststoffgläsern.
Das ist Richtig. Wenn man jedoch so blind ist wie ich spielt auch das Gewicht einer solchen Brille eine nicht unerhebliche Rolle.
 

hemmi1953

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...solange sie nicht runterfallen und einen das doppelte Gewicht nicht stört...
Meine Brillen mit mineralischen Gläser sind schon oft runtergefallen, auch auf harte Untergründe, und da ist noch nie etwas passiert. Das höhere Gewicht spielt wirklich eine Rolle, wenn man z.B. stark kurzsichtig ist. Ich habe -3 Dioptrien, und da ist der Gewichtsunterschied vernachlässigbar.

Was für mich auch noch sehr wichtig ist, dass mineralische Gläser deutlich besser zu putzen sind als Kunststoffgläser.
 

hemmi1953

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Allerdings rate ich bei der Arbeit mit dem Winkelschleifer von Mineralischen Gläsern ab. Da sind Kunststoffgläser besser.
Bei Flexarbeiten an einer Stahlzarge haben sich Funken in meine mineralischen Gläser eingebrannt. Aber passiert das bei Kunststoffgläsern nicht auch?

Seitdem trage ich auch immer eine Schutzbrille.
 

uwi

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dieweltistrund

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Hallo Kollegen,

heute vor einem Jahr habe ich meine vier Brillen bei Uwe @uwi abgeholt #101 #102 und ich finde nach einem Jahr, lässt sich schon ein gesichertes Resümee ziehen und meine Erfahrung möchte kurz teilen.

1. Die Gleitsichtbrille für alle Entfernungen funktioniert einwandfrei und ich habe mich sehr gut darauf eingestellt und gewöhnt.

2. Die Werkstattbrille als Gleitsichtbrille mit Schärfebereich bis gut 2m hat sich prima bewährt, die Richtige Einstellung für Alles an den Maschinen.

3. Die Sonnenbrillengläser als Gleitsicht in der RayBan sind so gut, das ich bei Sonne oft vergesse, das ich die auf habe und muß nicht wechseln.

4. Die einfache Computerarbeitsplatz-/Lesebrille mit hervoragendem Nahbereich ist sehr gut, praktisch und schont meine Hals-Kopfmuskulatur.

Dienstagfrüh beim Aufstehen hatte ich beim Aufklappen der Brille plötzlich den rechten Bügel in der Hand. Der ist am Federscharnier einfach abgegangen, ich konnte den mit Bordmitteln nicht selber festmachen aber scheint keine große Sache zu sein.

Habe dann Uwe ein paar Fotos geschickt und er hat beim Hersteller auf Garantie einen neuen Bügel bestellt. Der ist jetzt mit einem Satz Schrauben/Einführungshilfe die Uwe für mich zusammengestellt hat, per Post auf dem Weg zu mir.

Uwe hat mir Gestern am Telefon erklärt, wie ich das dann mit dem Feinmechaniker Kreuzschlitz montieren soll. Er hatte mir auch angeboten, die Brille ihm zuschicken, aber er meinte mit etwas handwerklichem Feingefühl, bekomme ich das hin und es geht so schneller :emoji_wink:

Dies war der einzige Vorfall mit den Brillen, ich gehe natürlich ordentlich und vorsichtig damit um und halte mich an seine Regel "immer nur naß putzen" und habe keine Kratzer auf den Gläsern. Die Einstoffen Gestelle sind noch genauso, wie Uwe die vor einem Jahr an mir eingestellt hat.

Fazit: Würde Alles wieder genauso machen und überlege mir jetzt eine zweite Lesebrille bei Uwe machen zulassen.

Gruß
Jörg
 

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dieweltistrund

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Hallo Kollegen,

heute kam per Post von Uwe der neue Bügel mit seiner Anleitung und zwei verschieden langen Schrauben. Hat Alles gepasst, gut geklappt und meine Lesebrille sitzt wieder auf der Nase :emoji_wink:

Herzlichen Dank an Uwe @uwi und ich werde einen weitere Lesebrille bei Ihm machen lassen.

Gruß
Jörg
 

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uwi

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Hi Jörg, freut mich, dass es so gut funktioniert hat. Handwerker ist eben Handwerker. Bei den kleinen Schrauben muss man eben nur etwas genauer hinschauen und entsprechend kleines Werkzeug einsetzen..

Gruß
uwi
 
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