Eschenheini
ww-pappel
Servus beisammen,
bin recht frisch hier! War schon öfter da und lese fleißig mit, aber um mein Bett herzuzeigen habe ich dann doch einen Account gemacht.
Als ich mit meiner Freundin zusammengezogen bin, haben wir leider Gottes ihr Bett ruiniert - das Ding war aber auch billige Fichte und irgendwie hat sich die nach ca. zwei Jahrzehnten aufgelöst.
Praktischerweise haben die Schwiegereltern eine Hobby-Schreinerei und da habe ich mir gedacht, dass das eine prima Gelegenheit wäre, mal etwas eigenes selbst zu machen.
Geholfen wurde mir vom Schwiegervater und vom alten Schreinermeister, dem die ganzen Maschinen mal gehört haben. Deren Hilfe war allerdings größtenteils verbaler Natur:rolleyes:
Holz war vorhanden:
Hinter der Schreinerei waren ausreichend getrocknete Eschenläden in 45mm.
Nach dem Aussortieren war schnell klar, dass man entweder sehr viel Verschnitt verursachen wird, oder sehr buntes Holz verwendet - das Holz war zwar super, hatte halt leider viele Äste und ein paar modrige stellen.
Ich habe mich entschlossen, "unschöne" Stellen einfach mit einzubauen, um der Sache ein wenig Leben zu verleihen. Der Meister war etwas brüskiert ("Eigentlich ist das ja Brennholz")
Vom Sägen und Abrichten habe ich leider keine Fotos gemacht. Das war eine ziemliche Scheißarbeit, wenn ich das so sagen darf. Wenn ich gewusst hätte, wieviel Aufwand das alles ist, hätte ich vermutlich fertiges Möbelholz gekauft.
Aber das ist der Vorteil jugendlicher Ignoranz: Man tut Dinge, die man sonst nicht tun würde.
Beim Verleimen wurde das Holz so sortiert, dass die bunten und löchrigen Stellen auf den sichtbaren Seiten kamen.
Nach dem Verleimen habe ich die Löcher mit einem Dremel und einem Stemmeisen gereinigt und ausgefräst. Ich habe bewusst (vor allem aus Faulheit) auf ein Ausfüllen der Löcher verzichtet. Auch das war eine ziemliche Arbeit. Aber hier habe ich schon sehen können, was dabei rauskommen wird und war wieder motiviert
Sämtliche Verbindungen wurden mit Gewindestangen und diesen seltsamen Quermuttern gemacht. Wo nötig, mit Langloch. Leider habe ich die Schablone versaut und musste dann jedes Loch von Hand ausmessen und haargenau Bohren. Das Bett hat genau 104 Bohrungen. Das hat mich ziemlich belastet.
Beim ersten Probeaufbau hat sich dann herausgestellt, dass alles zusammenpasst. Motivation wieder hergestellt!
Dann ging es an die Bandschleifmaschine. Ich habe jedes Brett (5 an der Zahl) mit 80er, 150er und 180er Papier geschliffen. Danach noch von Hand mit 240er.
Hier hat meine Motivation dann wieder ziemlich gelitten. Habe vergessen, die Absaugklappe zu öffnen und aus Dummheit stundenlang den Holzstaub eingeatmet. Habe tagelang Sägemehl geweint
Hier ein Bild vom Anleimen der Stützlatten. Das habe ich nach dem Schleifen gemacht, weil ich sonst die Innenseiten nicht in der Maschine hätte schleifen können. Ziemlich blöd: Weil ich vergessen hatte, Holz dazwischen zu klemmen, durfte ich die Oberfläche danach nochmal schleifen. Lehrgeld!
Zwischendrin ist aufgekommen, dass ich das Kopfteil irgendwie am Bett festmachen muss. Dazu habe ich mir ein Stück Eiche gesucht (wurde dann vom Meister aufgeklärt, dass das nicht Eiche, sondern Edelkastanie war).
Nach dem Sägen habe ich auch hier wieder mit dem Bohren anfangen dürfen.
Ich erspare euch die Einzelheiten: auch hier habe ich die Schablone vergeigt und es hat eine ganze Weile gedauert, bis alles gepasst hat.
Hier habe ich dann endlich kapiert, dass sich mitdenken auszahlt (liebster Vater, solltest du das jemals lesen: ich weiß, du hast mir das oft genug gesagt.)
Hier seht ihr mich beim Einbohren der Holzmuttern. Ich kann mit Stolz berichten, dass auch diese Bohrungen perfekt gelungen sind und Bombenfest sitzen.
Ich muss eben weg und habe sowieso das Limit für Bilder ausgereizt. Keine Sorge: ich werde das noch zu Ende führen.
bin recht frisch hier! War schon öfter da und lese fleißig mit, aber um mein Bett herzuzeigen habe ich dann doch einen Account gemacht.
Als ich mit meiner Freundin zusammengezogen bin, haben wir leider Gottes ihr Bett ruiniert - das Ding war aber auch billige Fichte und irgendwie hat sich die nach ca. zwei Jahrzehnten aufgelöst.
Praktischerweise haben die Schwiegereltern eine Hobby-Schreinerei und da habe ich mir gedacht, dass das eine prima Gelegenheit wäre, mal etwas eigenes selbst zu machen.
Geholfen wurde mir vom Schwiegervater und vom alten Schreinermeister, dem die ganzen Maschinen mal gehört haben. Deren Hilfe war allerdings größtenteils verbaler Natur:rolleyes:
Holz war vorhanden:
Hinter der Schreinerei waren ausreichend getrocknete Eschenläden in 45mm.
Nach dem Aussortieren war schnell klar, dass man entweder sehr viel Verschnitt verursachen wird, oder sehr buntes Holz verwendet - das Holz war zwar super, hatte halt leider viele Äste und ein paar modrige stellen.
Ich habe mich entschlossen, "unschöne" Stellen einfach mit einzubauen, um der Sache ein wenig Leben zu verleihen. Der Meister war etwas brüskiert ("Eigentlich ist das ja Brennholz")
Vom Sägen und Abrichten habe ich leider keine Fotos gemacht. Das war eine ziemliche Scheißarbeit, wenn ich das so sagen darf. Wenn ich gewusst hätte, wieviel Aufwand das alles ist, hätte ich vermutlich fertiges Möbelholz gekauft.
Aber das ist der Vorteil jugendlicher Ignoranz: Man tut Dinge, die man sonst nicht tun würde.
Beim Verleimen wurde das Holz so sortiert, dass die bunten und löchrigen Stellen auf den sichtbaren Seiten kamen.
Nach dem Verleimen habe ich die Löcher mit einem Dremel und einem Stemmeisen gereinigt und ausgefräst. Ich habe bewusst (vor allem aus Faulheit) auf ein Ausfüllen der Löcher verzichtet. Auch das war eine ziemliche Arbeit. Aber hier habe ich schon sehen können, was dabei rauskommen wird und war wieder motiviert
Sämtliche Verbindungen wurden mit Gewindestangen und diesen seltsamen Quermuttern gemacht. Wo nötig, mit Langloch. Leider habe ich die Schablone versaut und musste dann jedes Loch von Hand ausmessen und haargenau Bohren. Das Bett hat genau 104 Bohrungen. Das hat mich ziemlich belastet.
Beim ersten Probeaufbau hat sich dann herausgestellt, dass alles zusammenpasst. Motivation wieder hergestellt!
Dann ging es an die Bandschleifmaschine. Ich habe jedes Brett (5 an der Zahl) mit 80er, 150er und 180er Papier geschliffen. Danach noch von Hand mit 240er.
Hier hat meine Motivation dann wieder ziemlich gelitten. Habe vergessen, die Absaugklappe zu öffnen und aus Dummheit stundenlang den Holzstaub eingeatmet. Habe tagelang Sägemehl geweint
Hier ein Bild vom Anleimen der Stützlatten. Das habe ich nach dem Schleifen gemacht, weil ich sonst die Innenseiten nicht in der Maschine hätte schleifen können. Ziemlich blöd: Weil ich vergessen hatte, Holz dazwischen zu klemmen, durfte ich die Oberfläche danach nochmal schleifen. Lehrgeld!
Zwischendrin ist aufgekommen, dass ich das Kopfteil irgendwie am Bett festmachen muss. Dazu habe ich mir ein Stück Eiche gesucht (wurde dann vom Meister aufgeklärt, dass das nicht Eiche, sondern Edelkastanie war).
Nach dem Sägen habe ich auch hier wieder mit dem Bohren anfangen dürfen.
Ich erspare euch die Einzelheiten: auch hier habe ich die Schablone vergeigt und es hat eine ganze Weile gedauert, bis alles gepasst hat.
Hier habe ich dann endlich kapiert, dass sich mitdenken auszahlt (liebster Vater, solltest du das jemals lesen: ich weiß, du hast mir das oft genug gesagt.)
Hier seht ihr mich beim Einbohren der Holzmuttern. Ich kann mit Stolz berichten, dass auch diese Bohrungen perfekt gelungen sind und Bombenfest sitzen.
Ich muss eben weg und habe sowieso das Limit für Bilder ausgereizt. Keine Sorge: ich werde das noch zu Ende führen.