Esstisch aus Eichenbohlen

Dng94

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Hallo,

ich bin absolut neu dabei und habe mir vorgenommen einen Esstisch zu bauen. Ich habe dafür zwei 5cm starke kammergetrocknete Eichenbohlen da. Der Tisch soll 2m x 1-1,2m groß werden. An den Seiten soll die Baumkante erhalten bleiben.
Der Holzhändler hat mir empfohlen die Bohlen jeweils an einer Seite zu besäumen und dann zu verleimen (laut seiner Aussage sollte das Holz wegen der Kammertrocknung kaum noch arbeiten). Das habe ich nun gemacht, allerdings möchte ich mich vor dem verleimen hier nochmal absichern. Ich habe noch Bedenken dass der Tisch sich verwerfen könnte, wenn ich die Bohlen nicht nochmal trenne.
Ich plane aber auch 4 Gratleisten für die Platte aus Vierkant Stahlrohr mit 1m Länge, 20x20mm Querschnitt und 1,5mm Wandstärke. Anbei noch ein Bild von derzeitigen Stand.
Kann ich so verleimen oder sollte ich die Bohlen in schmalere Streifen teilen? Der Tisch soll am Ende massiv und nicht „streifig“ wirken..

beste Grüße
 

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IngoS

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Hallo,

die Fügekanten sind so schlecht, dass du so keine ordentliche Verleimung hinbekommst. Besser wäre da, einfach zwischen den beiden Bohlen eine Fuge von rund 5mm zu lassen ist ja heutzutage auch modern.
grundsätzlich wird ja so keine ordentliche Tischplatte aus den Bohlen. In der linken Bohle ist der Kern, mit den unvermeidlichen Kernrissen. Üblicher Weise wird der Kern ausgetrennt. Die rechte Bohle hat viele Risse im unteren Bereich. Den Teil würde man zur Herstellung einer Tischplatte nicht verwenden.
Seis drum, wenn dir eine unebene, rissige Platte gefällt. mach es halt so.
Stahlrohr eher 30 x 30mm.
Ich rate mal, da sollen sicher Kufenfüße drunter.

Gruß

Ingo
 

magmog

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Moin,

wie hoch feucht ist denn die Feuchte des Holzes?
Ohne deren genauen Wert zu kennen ist jegliche Diskussion reine Spekulation.

Eine Frage zu der Anmutung der fertigen Platte, wild und rustikal oder top Möbelbau,
was ist gewünscht?
 

carsten

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Hallo

ergänzend zu Ingo evtl erst die Flächen hobeln und dann noch mal beurteilen. Bis die Wasserflecken in der rechten Bohle weg sind können gut und gern 2-3 mm weggehen.
Die Linke ist vermutlich eine Kern oder zumindest kernnahe Bohle, Dürfte also von der Maserung eher Schlicht ausfallen. Da zerstört man das "Bild" auch nicht wenn man auftrennt und neu verleimt. 5 cm gehen da aber locker verloren. Der Riss würde mich mehr stören. Die Risse in der linken Bohle scheinen der Maserung zu folgen.
Ist derzeit in. Hier zeigt sich recht eindeutig warum man bei Massivholz mit einem hohen Verschnittzuschlag rechnet.
Für einen gelungenen Baumkantentisch in Stammbreite braucht es auch das passende Holz. Das hier gezeigte scheint mir von der Optik nicht so optimal dafür geeignet. Gerade die Linke Bohle ist aber durchaus ein schönes Stück Holz, Vermutlich aber eher für einen schlichtes Aufrechtes Fries eines Rahmens. Passendes Holz für so einen Baumkantentisch zu finden ist gar nicht so einfach. Von 5 aufgesägten Stämmen sind vielleicht 2 oder 3 Bohlen dafür geeignet.
Wegen dem "Werfen" würde ich mir weniger Gedanken machen als das es von der Optik nachher nicht gelungen aussieht.
 

Dng94

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Woran macht man fest dass die Fügekanten schlecht sind? Ich habe zwei sehr gerade Schnitte mittels Kreissäge und Führungsschiene.
Laut Händler liegt die Feuchtigkeit bei 8-10%, Ich kann das nicht prüfen und muss mich drauf verlassen.
Der Tisch soll am Ende glatt sein, es soll aber „etwas drauf los sein“. Mögliche Risse oder Astlöcher sollen mit schwarzem Kitt gefüllt werden.
Also sollte ich den Kern entfernen? Ich würde aktuell auf 1,2m Breite kommen, mit 1m wäre ich ebenfalls zufrieden, könnte das raustrennen also verkraften
 

dascello

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Lieber dng94,
Du hast uns noch nicht geschrieben, welche Anmutung du erreichen willst. Wenn das sehr rustikal sein soll, dann mach das so.
Irgendwie verleimen, mit viel Muskelkraft oder einer Handhobelmaschine grob glätten, alles auskitten, schleifen und gut ist.

Es muss Dir gefallen, nicht mir, nicht uns.

Gruß
Michael
 

carsten

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Hallo

von Fügen spricht der Schreiner und meint hobeln. Ich würde von einer gesägten Kante keine verleimfähige Fläche erwarten. Aber ich stelle evtl auch andere Ansprüche an eine Tischplatte bzw. Möbel im allgemeinen.
 

Dng94

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Also sehr rustikal soll es nicht werden, aber es soll auch nicht nach einem 0815 Tisch aus dem Laden aussehen. Ich will die Platte so plan wie möglich mit dem Elektro Handhobel bekommen und dann Risse und Löcher mit Kitt ausbessern. Die Kernrisse würden mit nichtmal stören, allerdings schneide ich den Kern lieber raus, wenn ich damit ein Risiko eingehe, dass die Risse weiter aufgehen und ich irgendwann eine geteilte Platte habe.

Wie bekomme ich sonst eine verleimfähige Kante, wenn nicht mit einer Säge? Muss ich die Kanten hobeln?
 

carsten

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Hallo

Fläche planen mit den E Handhobel funktioniert nicht. Den E Hobel kann man nicht mit einer großen Abrichte oder gar Dickenhobel vergleichen Das ist ein eher grobes Werkzeug.
Der Kern wird wenn sich die Holzfeuchte tatsächlich zwischen 8-10 % bewegt ( das ist kammergetrocknet realistisch) nicht so weit reißen, dass es sich teilt. Wenn man gekittet Flächen sieht sind diese selten in einer Reihe. Das würde aber bei der Bohle links entstehen und wirkt befremdlich. Ich vermute so ein schwarzer Strich würde die Aufmerksamkeit mehr auf sich ziehen als das Holz. Bei einem gelungenen Kitten von Fehlstellen betonen diese die Maserung ohne selbst in den Vordergrund zu stehen. Das ist aber bei dem zu erwartenden Schlichten Maserung der linken Bohle nicht zu erwarten. Deshalb würde ich auftrennen.
 

dascello

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Lieber dng94,
Was noch nicht zur Sprache kam: Du willst die Platte ja nicht auf gestapelte Bierkästen legen.
Wie ist denn dein Plan für das viel wichtigere Untergestell?
Dass deine Platte mordsschwer wird, das hat dein Rücken dir ja schon berichtet.

Fragt

Michael
 

Dng94

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Macht es alternativ zum Hobel Sinn die Kanten vorm verleimen leicht anzuschleifen?
Ich habe das Holz nun weiter aufgetrennt und den Kern vollständig entfernt.
Ich hänge ein Foto vom Gestell an. Die Maße des Kastenprofils sind 100x60mm bei 1,8mm Wandstärke. Bei einfachen Kufen hatte ich die Befürchtung, dass die Platte ohne weitere Verstrebungen irgendwann durchhängt. Ich denke dieses Gestell stützt die Mitte sehr gut. Der mittige Flachstahl hat langlöcher, agiert denke ich ganz gut als zusätzliche Gratleiste.
 

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dascello

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Das Untergestell sollte gehen. Schleifen der Kante bringt gar nichts. Um richtig gut und saugend zu verleimen muss das auf einer Abrichte gefügt werden. Das geht aber nur auf einer großen und schweren Maschine und zu zweit.
Mit meiner hobbyüblichen EB Hc260 wäre das nicht möglich.

Fahr zu nem Schreiner, der dir das macht. Alles andere wird Murks

Meint
Michael
 

ChrisOL

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Macht es alternativ zum Hobel Sinn die Kanten vorm verleimen leicht anzuschleifen?

Moin, nein das ist gar keine gute Idee.

Wie sieht eine optimale Fügekante aus?
Die beiden zu verleimen Teile sollten ohne Druck sauber zusammen passen und die Fuge ist dabei dicht , ohne Lichtspalt. Das wäre der Idealzustand.

Einen minimalen Spalte bringen die Zwingen zu.

Deine Fügekante ist davon noch weit entfernt. Mit einem Schleifer bringt man keine saubere Kante hin.

Um das sauber zu verleimen brauchst du ca alle 15cm eine Zwinge. Ein Spanngurt bringt die Gefahr das die Platte rund gezogen wird.
 

falco

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Wenn es unbedingt bei der eigenen Arbeit bleiben soll würde ich zur Herstellung der Kante versuchen die beiden Bohlen so knirsch zusammen zu legen, dass das Sägeblatt der Säge beide Kanten auf einmal erfasst. Das wird man vermutlich mehrmals machen müssen bis die Kanten saugend zusammen gehen.

Wenn die Bohlen eben wären könnte man die eine Bohle falsch herum auf die andere legen und beide Kanten auf einmal sägen, aber die Bohlen werden nicht eben genug und deine Säge nicht groß genug dafür sein.
 

Dng94

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Wenn es unbedingt bei der eigenen Arbeit bleiben soll würde ich zur Herstellung der Kante versuchen die beiden Bohlen so knirsch zusammen zu legen, dass das Sägeblatt der Säge beide Kanten auf einmal erfasst. Das wird man vermutlich mehrmals machen müssen bis die Kanten saugend zusammen gehen.

Nachdem die erste Verleimung schrecklich schief gelaufen ist und ich alles wieder auftrennen musste, habe ich es heute genau so gemacht. Ich habe die Bretter an der Fügekante zusammengeschoben und dann noch mit ein paar Anschlägen fixiert, sodass ich wirklich durch die Fuge Säge und die Bretter nicht auseinander drücke. Das Ergebnis ist sicher keine Tischlerarbeit, aber sehr zufrieden stellend für die Werkzeuge die ich da habe und dafür dass es selbst gemacht ist. Auf einer Seite sind alle Fugen dicht, auf der anderen Seite habe ich 2-3 stellen, an denen die Fuge nicht ganz geschlossen ist. Dann musst das wohl die Unterseite vom Tisch werden. Mal sehen wie es nach dem hobeln aussieht.
 

Dng94

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Und wieso hobelst Du die Sägekante nicht? Beide Bretter zusammenspannen und dann hobeln. Passt danach.

Weil die Bohlen zu breit sind und der Hobel die zusammengespannten Kanten nicht vollständig abnehmen würde, sondern nur eine Spur in der Mitte. Wenn ich mehrere Bahnen hobeln muss, dann würde ich bezweifeln dass es gerade wird, weil ich das das erste mal mache..
 

falco

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Mit einem Elektrohobel? Halte ich für nicht machbar in mehreren Zügen. Außerdem gilt das gleiche wie beim Sägen, die Bohlen müssen eben und satt aufeinander liegen.
 

Mitglied 59145

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Mit dem Handhobel gibt es keine saubere Kante. Egal wieviel man übt, das glaube ich einfach nicht.

Die Kernrisse werden weiter aufgehen, zerbrechen wird die Bohle aber nicht. Jedenfalls nicht wenn die angegebene Holzfeuchte annähernd stimmt. Wie war die Bohle gelagert beim Kauf, also in beheizter Halle oder Kalthalle?

8-10% stimmt halt wirklich seltenst, das gibt es schon aber halt selten.......

Wenn ich mit deinen Möglichkeiten selber bauen wollen würde, würde ich 5mm Fuge machen und mit EHobel und Rotex das ganze soeit in Form bringen bis es mir gefällt. Ein paar Leisten/Kanthölzer drunter schrauben und auf das Gestell montieren.


Gruss
Ben
 

PurplePony

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Je nach optischem Anspruch kannst du statt Weißleim PU Leim nehmen.
Nicht der Königsweg, aber er verzeiht mehr und ist spaltfüllend.
Denke bei der Verbindung der Platte mit dem Gestell an Langlöcher und passende Schrauben die der Platte das Arbeiten ermöglichen.
 
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