In jeder Werkstatt, in der ich gearbeit habe wurde nach dem 1. Auftrag zwischengeschliffen. Einfach weil die gewünschte Glätte sonst nicht erreichbar wäre. (Dachte ich). Aber man wird ja auch irgendwann Betriebsblind, also habe ich mich eingehend von Livos beraten lassen. Dort sagte man mir, das Abnehmen mit Filzpad erspare den Zwischenschliff und sorgt für gleichmäßiges Oberflächenbild. Letzeres kann ich 100% bestätigen
Immer mal wieder experimentieren, finde ich auch gut. Wenn ich auf Buche mit Korn 240 Endschliff mache, dann mit Livos Kunos einmal öle, hab ich nach Trocknung erstmal eine rauhe Oberfläche. Das ist auch mit jedem anderen Öl so. Dann gehe ich mit Mirka Mirlon grauem Schleifvlies (ultrafein) zügig über die Oberfläche, bis sie sich glatt anfühlt. Das geht recht schnell. Man kann auch 1-2 Nummer gröberes Vlies nehmen. Dann nochmal gut entstaubt und ein zweiter Auftrag, der nur noch dünn mit Lappen sein muss, da zieht ja so gut wie nichts mehr ein. Nach 5-10 Minuten kann man dies auch schon wieder abnehmen. Nach Trocknung ist die Oberfläche für mein Empfinden dann wirklich schön glatt. Auf Ami Nuss ist das auch so.
Bei recht belasteten Oberflächen würde ich noch ein drittes Mal ölen, auch da ein ganz wenig mit Schleifvlies vorher drüber gehen.
Weil das alles so gut funktioniert, war das Bedürfnis bisher bei mir nie da, mit Maschine einzupolieren. Trotzdem bin ich gespannt, wie deine Erfahrungen so sein werden. Livos hat sicher auch erfahrene Berater.
Was den Endschliff angeht, da ist meine Erfahrung: Je feiner der Schliff, um so empfindlicher wird die Fläche auch, da sieht man dann jeden kleinsten Kratzer. Insofern habe ich mir auch abgewöhnt, zu fein zu schleifen. Bei Eiche schleife ich auch nur noch bis max. Korn 150, oft reicht schon Korn 120. Buche auch je nach Objekt zwischen 120-240, bei sehr kleinen feinen Teilen auch mal bis Korn 320.
Bei Hirnholz braucht es feinen Schliff, will man Schleifkratzer wegbekommen. Bei Buche brauche ich da mindestens Korn 240, besser noch 320.