Excenter zum Öl abnehmen

WinfriedM

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Der Standard ist doch, so viel Öl aufzutragen, dass die Oberfläche überall feucht ist. Trockene Stellen müssen nachgeölt werden. Die Oberfläche soll gesättigt werden, also so viel angeboten bekommen, wie das Holz auch wegsaugt. Wenn man so vorgeht, bleibt am Schluss ein Überstand, der abgenommen werden muss. So ist das zumindest bei den meisten Ölen.
 

magmog

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Guuden,

ich öle mit Resten blauen Schaumstoff meines Polsterers.
Feucht und gleichmäßig so auftragend, dass der Schwamm gerade noch leicht über die Fläche rutscht,
nach ein paar Minuten, ohne zusätzliches Öl, noch einmal die ganze Fläche mit dem Schwamm wischen.
Wenn notwendig am nächsten Tag die Fläche mit 280-er Papier leicht streicheln,
und ein zweiter Auftrag wie zuvor.
Bei Arbeitsflächen noch ein dritter Durchgang.
 

Mitglied 67188

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Hat jemand Erfahrung mit Rubio Monocoat?
seit fast einem Jahr arbeite ich damit...
was möchtest du wissen?
Die Produkte für den Außenbereich kenne ich noch nicht, auch
die Widerstandsfähigkeit der Produkte (u.a. OIL PLUS 2C) für Arbeitsplatten oder die für
Treppenstufen und Böden werden erst demnächst erprobt.

Hauptsächlich arbeite ich mit dem Easy Deco Programm und davon bin ich überzeugt.
Von den Creativ Produkten habe ich auch die Probeflaschen bestellt und bin am testen.
Die angesagten auf alt getrimmten Oberflächen mittels den Pre Aging Produkten funktioniert
bei Eiche schon mal sehr gut.
rubio.jpg
Am meisten begeistert mich die simple Anwendung und vor allem (kleine Werkstatt) die
Tatsache, dass ich meine Teile sofort anfassen und wegstellen kann, keine Nacharbeit.
In den meisten Fällen trage ich das mit dem Excenterschleifer auf.
Kleinere Sachen mit einer Art Schaumstoffschwamm.
Theoretisch könnte man die behandelten Teile sofort ins Auto packen und zum Kunden fahren.
(anders bei den Produkten für Bodenbelag, da braucht es 3 Arbeitsgänge in 1-2 Tagen.)

Die Produktpalette für die gefärbten MDF Platten kenne ich gar nicht,
komme hier nicht an die Valchromat Platten ran. (außer ich bestell eine komplett Platte...)

kann man sich auch ohne französisch angucken...
die Produktvielfalt ist groß, das dauert am Anfang bis man weiß, wie was heißt und für was es gut ist.

(die belgische Firma bezeichnet ihre Produkte auf Englisch,
dass habe ich übernommen nicht das sich wieder jemand aufregt.)
 

WinfriedM

ww-robinie
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Beim Rubio Monocoat Oil Plus 2C muss man wissen, dass es ein Mischprodukt auf Ölbasis und PU-Basis ist. Wer also aufgrund ökologischer Aspekte gerne naturnahe Öle verwenden will, hat hier das falsche Produkt. Wer hingegen PU-Lacke für völlig akzeptabel hält, aber eine Haptik von Öl sucht, ist mit diesem Produkt auf dem richtigen Weg.

Im Sicherheitsdatenblatt der Komponente B sieht man, dass Isocyanate enthalten sind, was immer auf PU hindeutet. Bei der Verarbeitung sollte man auf gute Lüftung achten, aus Arbeitsschutzgründen.
 

Mitglied 67188

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dass es ein Mischprodukt auf Ölbasis und PU-Basis ist.
ja, das ist richtig.
Bei diesen Anwendungen (PLUS 2C) Arbeitsplatten etc. muss ich auch noch sehen für was ich mich entscheide.
Auch für die Produktpalette für die Außenanwendung und Fußboden (innen).

Für alle anderen Flächen, wenn es darum geht mühelos Farbnuancen (auch neutral) aufzubringen oder
mehrfarbige Effekte (Shabby-look oder Treibholz-Effekt) bin ich überzeugt und diese sind auch unbedenklich.
(Easy Deco u. Creative Zone)

Es ist immer schwierig zu entscheiden, für mich privat nehme ich z.B. für Arbeitsplatten auch nur Hartöl.
Ich weiß aber auch was diese Flächen vertragen und wie ich sie pflegen muss und komme auch mit ein paar Flecken klar.
Es ist eben keine Melaminbeschichtung, Composite-Material, PU oder 2K Auftrag und man muss sich
überlegen mit welchen Haushaltsreinigern man da ran geht.
 
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RufusR

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Nach einigen Minuten nochmal über die getrockneten Stellen ??

Das erklärt hier einiges :emoji_wink:
Was genau meinst du? Getrocknet ist natürlich der falsche Begriff. Ich spreche eher von den bereits eingezogenen Bereichen.

Ich hab hier gemerkt, dass das Ölen doch eine ganz schöne Glaubensfrage ist, außerdem auch sehr produktspezifisch. Wir reden hier ja alle nicht von natürlichen Ölen, sondern im Prinzip von technischen Produkten. Und deshalb sind die technischen Merkblätter für mich die erste Anlaufstelle. Alles Weitere zeigt sich dann in der Praxis, was funktioniert für den Verarbeiter gut und liefert das beste Produkt für den Kunden.

Am Ende zählt wohl das Ergebnis.
 

Standöl

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Ich hab hier gemerkt, dass das Ölen doch eine ganz schöne Glaubensfrage ist

Ölen ist keine Glaubensfrage, sondern eine Einstellungssache und eine Wissensfrage.
Der Begriff Öl bzw. Ölen ist leider nicht genau definiert und auch nicht geschützt. Bestrebungen dazu, um sich von den von den PU und den 2-K-Produkten eindeutig abzugrenzen, sind leider alle im Sande verlaufen.
Wenn man sich die Historie etwas anschaut, könnte man sich darauf einigen, dass das Ölen die Oberflächenbehandlung mit einem imprägnierenden, oxidativ trocknenden Pflanzenöl ist. Welche Kompromisse man dann selbst macht oder den Kunden verkauft ist eine andere Sache.

Grüße
Wolfgang
 

RufusR

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Du hast natürlich Recht, war etwas reißerisch formuliert.
Trotzdem ist für mich in den Beiträgen doch viel "ich mach das so" dabei.
 
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Standöl

ww-ulme
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Ich könnte meine Oma zitieren:

Glauben heißt nichts wissen und nichts wissen heißt..........
Aber lassen wir das. Es würde schon reichen, wenn eine genaue Bezeichnung von bestimmten Produkten oder Vorgängen stattfinden würde, damit man sich klar ist, über was man eigentlich redet. Beispiel Firnis: da fehlt schon was, nämlich das Öl, welches zu Firnis gemacht wurde, also zu 99 % Leinölfirnis. Und dann ist das Leinöl mit Sikkativ und sonst erstmal nichts. Gekocht macht Leinöl noch nicht zum Firnis wie immer wieder zu lesen ist.
Manche youtube Videos kann man sich da wirklich nicht anschauen.

Grüße
Wolfgang
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ich hab hier gemerkt, dass das Ölen doch eine ganz schöne Glaubensfrage ist, außerdem auch sehr produktspezifisch.

Ja, sehe ich auch so. Es gibt viele unterschiedliche Verfahren und viele schwören auf ihr Verfahren. Doch ein echter Wirknachweis wurde fast nie erbracht. Viele Wege führen durchaus zu guten Ergebnissen, aber sind sie wirklich besser, als andere Wege? Da wird viel geglaubt und wenig gewusst. Macht aber oft auch nichts, weil vieles ja hinreichend funktioniert. Das Ölen ist ein sehr gutmütiges Verfahren, was man sehr variabel durchführen kann.

Das Thema ist deshalb so oft eine Glaubensfrage, weil man einen echten Wirknachweis gar nicht erbringen kann. Wer vergleicht schon wissenschaftlich fundiert verschiedene Verfahren und Produkte ausführlich miteinander? Und wenn man dann noch all die Anwendungsfälle und verschiedenen Holzsorten mit dazu nimmt, hat man für die nächsten 1000 Jahre genug zum testen.

Persönlich hab ich ja auch viel getestet und einiges ist mir klar geworden. Aber da gibts auch noch viele offene Themen, die man gar nicht alle durchdringen kann. Und was in den letzten 10 Jahren auch wieder alles an neuen Produkten auf den Markt gekommen ist...

Durch die Vielfalt an Produkten und Bezeichnungen gibts auch immer wieder Verwirrung.
 

Standöl

ww-ulme
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Stimmt.
Und es gibt viele neue Produkte, aber das Produkt Öl ist nicht neu erfunden worden, auch wenn manche das glauben machen wollen. Es wird nur alles mögliche unter dem Namen Öl angepriesen.
Was gibt es denn für Dich noch wichtige offene Themen.

Grüße
Wolfgang
 

WinfriedM

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Was gibt es denn für Dich noch wichtige offene Themen.

Ein Beispiel: Im Außenbereich hat mich das Osmo UV-Schutzöl ziemlich überrascht. Hätte ich nie für möglich gehalten, dass die Probe nach Jahren immer noch so gut wie unvergraut ist. Von dem Öl gibt es eine Version mit und eine ohne Biozid. Ich hatte erstmal die Sorte mit Biozid genommen, vermute aber, dass es gar nicht am Biozid liegt, sondern an der eigentlichen Ölformulierung. Das wird ein Thema sein, dem ich mich mal zuwenden werde.

Mehr vertiefen will ich hier nicht, um den Thread nicht zu kapern.
 

Holz-Christian

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Servus, der TE hat den Thementitel etwas unglücklich formuliert.
Es geht ja weniger darum den Ölüberstand mit dem Exzenter abzunehmen als darum das Öl gleichmäßig einzupadden.

Wir sind in der Firma nach Ölen von Hesse, anschließend kurzzeitig Rubio schließlich bei Steinmeier gelandet und mit deren Produkten sehr zufrieden.
http://www.steinmeyer-naturfarben.de/
 

Mitglied 67188

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kein richtiges Öl
wenn ich vom easy Deco ausgehe habe ich Leinölbasis ohne Zusatz von Lösungsmitteln, Wasser
oder anderen VOC (flüchtige organische Mittel)

Da heißt es weiter mit Zusatz von anderen natürlichen Materialien... hm was das sein könnte weiß ich nicht,
steht auch nirgends meine aber, das damit die Farbpigmente gemeint sind.
Das Öl riecht leicht süß ja, wie Leinöl halt...

Aber versteh mich nicht falsch, liegt mir fern irgendwelche Produkte zu verteidigen...

Habe immer meine Augen und Ohren offen für andere Produkte,
bin ja nicht verheiratet mit Rubio, deswegen meine Neugier.

Bei Steinmeier habe ich auf Anhieb aber keine Farbtönungen gesehen?
War ich blind oder mischt ihr selber mit Pigmenten...

Das mit dem Vertriebler ist natürlich blöd,
der stand wahrscheinlich nicht hinter seinem Produkt und sah nur Provisionen...
 

Holz-Christian

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Es gibt bei Steinmeier Pigmente.
Die werden in Balsamterpentin angerührt und dem Öl entsprechend bei Bedarf beigefügt.

Das Rubio hat einen Geruch wie Apfelkuchen, kurzfristig durchaus angenehm, aber für mich persönlich irgendwann penetrant und lässig, ich habe 2-3mal Fußböden damit geölt und trotz intensiven Lüften üble Kopfschmerzen bekommen.
Und der Vertriebler kam irgendwann wöchentlich angetanzt.
 

Copic

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Hallo Chrstian,
danke für die Info mit den Kopfschmerzen. (Seit einer idiotischen Aktion mit Polyesterharz vor vielen Jahren bin ich recht empfindlich geworden)
Ich bin ein großer Freund von 2K-PUR-Lack. Für das was ich mache ist das meiner Meinung nach auch die ideale Oberfläche.
Von Zeit zu Zeit braucht es mal ein Öl, z.B. für eine Arbeitsplatte. Ale Zweihorn-Kunde habe ich mich dann mit den Zweihorn Naturtrend Produkten umgetan. Verarbeitungsweise natürlich nicht nach Youtube sondern nach technischem Datenblatt und ggf. auch Rücksprache mit der Anwendungsberatung von Zweihorn.
Wie schon geschrieben sind die Flächen am Anfang schon schön aber (sehr) wenig haltbar. Nun haben Holzhändler und Beschlagshändler und der Vertriebler mich mehrfach mit Rubio zugetextet. Die hohen Preise sollten mich nicht schrecken, da der Verbrauch so gering sei dass es gar nicht teurer wäre als ein anderes Produkt. Und ausserdem sei es besser und toller und überhaupt..
Sind die Böden denn gut geworden und ist die Oberfläche einigermaßen dauerhaft?

Danke
Gruß, Ralf
 

Mitglied 67188

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danke für die Info mit den Kopfschmerzen.
das trifft auf die Serie mit den Härterzusätzen zu für Fussböden etc.
Nicht für die Deco Serie Möbel...
Nicht das der Eindruck entsteht Rubio = Kopfschmerzen...

Bin da nämlich auch sehr empfindlich geworden bei manchen Produkten.
Sind die Böden denn gut geworden und ist die Oberfläche einigermaßen dauerhaft?
das würde mich auch noch interessieren...
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Servus, die Böden wurden mit leicht weiß pigmentierten Öl behandelt.
Bei den Hauptverkehrswegen ist es halt bald runtergetreten.
Es bleibt halt im Vergleich zu oberflächlich.
 

selberholzen

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Nach langem mitlesen habe ich mich auch angemeldet.
Sehr interessante Diskussion. Ich stelle selber auch ab und zu Tischplatten aus Leimholz her und beschäftige mich gerade mit dem richtigen ölen der Oberfläche. Ich hoffe das ist nicht zu sehr Off Topic.
Das wichtigste erscheint mir ist das beim ersten Auftrag möglichst viel Öl ins Holz rein gebracht wird.
Was denkt ihr über diese Vorgehensweise:
Öl ist von Complex
Holz Buche leicht verstockt
Oberfläche geschliffen mit Breitband Korn 120 dann mit Bürstmaschine leicht gebürstet
Mit lauwarmem Wasser die wässern und gut trocknen lassen.
Öl auf max 60 grad erwärmen damit es etwas dünner wird.
Richtig viel Öl auf der mit Lappen oder Schwamm verteilen und antrocknen lassen damit sich das Holz richtig sättigen kann.
Wenn dass Öl trocken genug ist das Überflüssige Öl mit der Bürstmaschine entfernen.
Jetzt erneut in mehreren Durchgängen ölen mit einmassieren und überflüssigem Öl abziehen.

Ich denke so würde man die maximale Menge an Öl ins Holz bringen. Was ich nicht weis wie Gut das die Oberfläche nach wässern und Ölen wieder mit der Bürstmaschine aufgearbeitet werden kann.

Ich freue mich auf eure Meinungen.
 

Standöl

ww-ulme
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Hallo selberholzen,
Deiner Reihe nach:
möglichst effizient so viel Öl ins Holz, dass es gesättigt wird, je mehr beim ersten Auftrag um so besser;
Öle von Complex sind mir mehr als suspekt;
wieso Buche bürsten? schleifen bis K220/240; wässern ggf. je nach Holzart und Verwendung der Oberfläche
Öl nicht erwärmen, lösemittelhaltiges schon gar nicht, es wird nicht "kleiner", sondern nur etwas fließfähiger, hat aber mit der Eindringtiefe nichts zu tun, geht nur etwas schneller,
Auftrag mit Schwamm (Selbstentzündlichkeit, obwohl das bei Complex ja nicht so sein soll?) oder besser mit billigem Pinsel, Lappen ist zu sparsam;
Überstand entfernen mit Bürste versaut die Bürste, besser Lappen oder wenn Oberfläche tatsächlich zu sehr strukturiert ist, mit weichem Vlies;
nächster Auftrag am nächsten Tag, evtl. 3. Auftrag je nach Art des Produktes
Testflächen mit verschiedenen Vorgehensweisen sind sicher hilfreich
Viel Spaß
Wolfgang
 

Mitglied 30872

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Bei Buche braucht man das Öl nicht einmassieren. Die saugt das Öl förmlich auf. Da scheint es mir sinnvoll, länger mit dem zweiten Auftrag zu warten, damit die erste Ölung wirklich trocken ist. Da das Öl bei Buche relativ tief eindringt, kann die Trocknung länger dauern.
 
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