zur umfrage: JEDER beruf kann ohne fachliche vorkenntnisse erlernt werden. das ist der sinn einer ausbildung ^^
allerdings müssen andere basics vorhanden sein, bzw bestimmte neigungen oder eignungen.
der fehler im system liegt leider darin, das die schüler im grunde extrem schlecht auf das berufsleben vorbereitet werden. mal 2 wochen praktikum irgendwo und mal ne besichtigung bei ner firma, die immer gerne kostenlose werbung macht und sich natürlich von der besten seite zeit, sind einfach nicht genug. auch 2-3 praktika sind einfach zu wenig und bringen wenig. das freiwillige soziale jahr zb geht im grunde in die richtige richtung, ist aber leider auch nur noch ne ausbeutung kostengünstiger junger leute durch die firmen.
weiterhin sind die schüler nach 9 oder 10jahren einfach viel zu jung aus der schule. mit 15 oder 16 hat man andere interessen als sich festzulegen, was man 50 (fünzig!!!!!! ) jahre machen will. der schüler kann sich diesen langen zeitraum weder vorstellen noch die konsequenz seiner entscheidung (welche er auf basis ungenügender kenntnisse wählen musste) erahnen.
was ich mir vorstellen würde: ein freiwilliges jahr im anschluss an die 9-10jährige schule mit fachrichtungen (handwerk, büro, sozial), welche durch die berufsschulen oder ähnliches durchgeführt werden. bestandteil dieses jahres sind schulstunden, in den schon grundkenntnisse für die jeweiligen ausbildungen beigebracht werden, ein viele stunden vorstellung diverser jobs und mindestens 3-4 (auch längere) praktika bei diversen unternehmen in der zeit (wobei 1 auf freiwilliger basis auch in einen anderen grundbereich liegen kann (zb statt handwerk büro).
der junge mensch bekommt so 1jahr lang zeit, sich unterschiedlichste jobs live anzugucken, bekommt erstes grundwissen für bestimmte jobs usw...
im grunde kann man sowas auch selber machen, allerdings ist die organisation nicht ohne, so das es schon einfacher wäre, wenn eine schule dafür aufkäme. eine schulpflicht bis 18 besteht ja eh, so das der schüler das alleine sowieso nicht so darf. er könnte sich höchstens für praktika und co von der schulpflicht befreien lassen, was wohl auch problemlos nach seinen schulabschluss geht.
fachkräftemangel im gesellenbereich gibts im grunde durch ein hausgemachtes eigenes problem der firmen: sie nehmen die besten lehrlinge, die sie bekommen können.
beispiel: 3 jungs, alle 18jahre alt, wollen ne ausbildung machen und es gibt 3 ausbildungsstellen
A: glatt 1,0 schnitt nach 12jahren schule, abi braucht er nicht
B: hat realschule mit nen 3,0 schnitt gepackt
C: hauptschule mit 4,0 auf ach und krach gepackt
und es gibt 3 firmen:
X: große industrie, läuft über industriekammer, top gehalt für lehrlinge
Y: große handwerksbude, läuft über handwerkskammer, mieses gehalt
Z: kleine handwerksfirma, läuft auch über handwerkskammer:
Schüler A bekommt in allen 3 firmen ne zusage, wählt aber natürlich firma A, da er dort am meisten verdient und später ggf. aufsteigen kann. eine übernahme wird für den jahresbesten garantiert
Schüler B bekommt ne zusage bei Y und Z und wählt Y, da in der großen handwerksfirma zb eine ausbildungsabteilung gibt und auch ständig in der zeitung sind mit den gesichtern der top abgeschnittenen ehemaligen azubis.
Schüler C bekommt nur absagen, ihn will keiner.
Firma Z : wähhhhhhhhhhh es gibt keine vernünftigen azubis...
nach der ausbildung vun A und B:
A: mit seinen glatten 1 in der ausbildung und 12jahre schule geht er studieren. eventuell gibts sogar ne jobgarantie bei der industriebude, die ihn zb ein dusales studium emröglicht (gesellenfachkraft weg)
also schreibt Firma X aus, das sie einen gesellen brauchen
B: sieht die ausschreibung der firma X und bewirbt sich - und wird genommen (fachkraft firma Y weg)
Y + Z : wähhh fachkräftemangel wein wein...
fazit: schüler mit glatten 1er zeugnissen machen zu sehr großen wahrscheinlichkeiten nur ne ausbildung, um später zu studieren. das hat auch ennorme vorteile, da man studierten zb fehlende praktische kenntnisse nachsagt. wenn er dann mit seinen gesellenbrief rumwedelt, ist ganz fix wieder ruhe.
die azubis, die nicht studieren gehen, geht dann in die großen industriefirmen, da die dort bessere löhne bezahlen, als das was die studierten später im handwerk verdienen... will man einen azubi und später gesellen, der auch wirklich ewig bei einen bleibt, muss man ihn etwas mehr bieten als nur gehalt. zb ein nettes arbeitsklima, eine offene ehrliche art, spezielle freiräume usw... das kann sonstwie aussehen, aber das ist vielen sehr wichtig. einfache feten gehen auch immer und kosten gerade in kleinen firmen im grunde nichts. freitag um 9 schickt der chef den stift supermarkt ne tüte kohle, paar pakete wurst fleisch sauce kaufen. danach wirft er den grill an und um 12uhr gibts wurst und fleisch in der bude. pause geht nicht bis 12.30 sondern endet locker irgendwann um und bei 1. alle ausgaben im supermarkt kann er von der steuer absetzen, die leute hatten spaß... aufwand quasi null, kosten bis auf etwas fehlende arbeitszeit auch quasi 0... und doch versteht kaum ein chef sowas... mit einfachen aktionen hält man die leute bei laune. klar kann man am ende des jahres die sonderzahlungen im umschlag verteilen, aber geld alleine macht nicht glücklich.