Falls jemand auch zweifel & 0 Erfahrung hatte der Auswahl der Ausbildung

Kann man den Schreiner Beruf von 0 erlernen wenn man es wirklich will?

  • Ja

    Stimmen: 30 100,0%
  • Nein

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    30

Tischlergast

Gäste
Hallo,
3-4 Jahre rumgepimmelt und dann nur Hauptschulabschluss, das wird sehr sehr schwer.
Was willst du in deiner Bewerbung schreiben ? 3-4 Jahre Playstation gespielt ?
Bei uns werden nur Leute mit gutem Realschulabschluß und Mathe mindestens eine 3 eingestellt, alles andere hatten wir schon. Bei einem 3-wöchigen Praktikum konnten viele nicht pünktlich sein oder waren schon krank.
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Etwas Eignung sollte aber vorhanden sein......

Die Eignung " sollte " nicht nur vorhanden sein , die müßte in einem bestimmten Rahmen vorhanden sein !

Übertrieben gesagt erlauben wir einem Schwergewichtsringer , daß er beim 100 Meter Lauf startet .
Und dem Marathonläufer erlauben wir , beim Hammerwerfen zu starten .

Und machen dabei auch noch einen auf " verwundert " , daß dabei kaum was rauskommt ?

Gruß
 

Zahltag

ww-robinie
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zur umfrage: JEDER beruf kann ohne fachliche vorkenntnisse erlernt werden. das ist der sinn einer ausbildung ^^
allerdings müssen andere basics vorhanden sein, bzw bestimmte neigungen oder eignungen.

der fehler im system liegt leider darin, das die schüler im grunde extrem schlecht auf das berufsleben vorbereitet werden. mal 2 wochen praktikum irgendwo und mal ne besichtigung bei ner firma, die immer gerne kostenlose werbung macht und sich natürlich von der besten seite zeit, sind einfach nicht genug. auch 2-3 praktika sind einfach zu wenig und bringen wenig. das freiwillige soziale jahr zb geht im grunde in die richtige richtung, ist aber leider auch nur noch ne ausbeutung kostengünstiger junger leute durch die firmen.

weiterhin sind die schüler nach 9 oder 10jahren einfach viel zu jung aus der schule. mit 15 oder 16 hat man andere interessen als sich festzulegen, was man 50 (fünzig!!!!!! ) jahre machen will. der schüler kann sich diesen langen zeitraum weder vorstellen noch die konsequenz seiner entscheidung (welche er auf basis ungenügender kenntnisse wählen musste) erahnen.

was ich mir vorstellen würde: ein freiwilliges jahr im anschluss an die 9-10jährige schule mit fachrichtungen (handwerk, büro, sozial), welche durch die berufsschulen oder ähnliches durchgeführt werden. bestandteil dieses jahres sind schulstunden, in den schon grundkenntnisse für die jeweiligen ausbildungen beigebracht werden, ein viele stunden vorstellung diverser jobs und mindestens 3-4 (auch längere) praktika bei diversen unternehmen in der zeit (wobei 1 auf freiwilliger basis auch in einen anderen grundbereich liegen kann (zb statt handwerk büro).
der junge mensch bekommt so 1jahr lang zeit, sich unterschiedlichste jobs live anzugucken, bekommt erstes grundwissen für bestimmte jobs usw...
im grunde kann man sowas auch selber machen, allerdings ist die organisation nicht ohne, so das es schon einfacher wäre, wenn eine schule dafür aufkäme. eine schulpflicht bis 18 besteht ja eh, so das der schüler das alleine sowieso nicht so darf. er könnte sich höchstens für praktika und co von der schulpflicht befreien lassen, was wohl auch problemlos nach seinen schulabschluss geht.

fachkräftemangel im gesellenbereich gibts im grunde durch ein hausgemachtes eigenes problem der firmen: sie nehmen die besten lehrlinge, die sie bekommen können.
beispiel: 3 jungs, alle 18jahre alt, wollen ne ausbildung machen und es gibt 3 ausbildungsstellen
A: glatt 1,0 schnitt nach 12jahren schule, abi braucht er nicht
B: hat realschule mit nen 3,0 schnitt gepackt
C: hauptschule mit 4,0 auf ach und krach gepackt

und es gibt 3 firmen:
X: große industrie, läuft über industriekammer, top gehalt für lehrlinge
Y: große handwerksbude, läuft über handwerkskammer, mieses gehalt
Z: kleine handwerksfirma, läuft auch über handwerkskammer:

Schüler A bekommt in allen 3 firmen ne zusage, wählt aber natürlich firma A, da er dort am meisten verdient und später ggf. aufsteigen kann. eine übernahme wird für den jahresbesten garantiert
Schüler B bekommt ne zusage bei Y und Z und wählt Y, da in der großen handwerksfirma zb eine ausbildungsabteilung gibt und auch ständig in der zeitung sind mit den gesichtern der top abgeschnittenen ehemaligen azubis.
Schüler C bekommt nur absagen, ihn will keiner.

Firma Z : wähhhhhhhhhhh es gibt keine vernünftigen azubis...

nach der ausbildung vun A und B:
A: mit seinen glatten 1 in der ausbildung und 12jahre schule geht er studieren. eventuell gibts sogar ne jobgarantie bei der industriebude, die ihn zb ein dusales studium emröglicht (gesellenfachkraft weg)
also schreibt Firma X aus, das sie einen gesellen brauchen
B: sieht die ausschreibung der firma X und bewirbt sich - und wird genommen (fachkraft firma Y weg)
Y + Z : wähhh fachkräftemangel wein wein...

fazit: schüler mit glatten 1er zeugnissen machen zu sehr großen wahrscheinlichkeiten nur ne ausbildung, um später zu studieren. das hat auch ennorme vorteile, da man studierten zb fehlende praktische kenntnisse nachsagt. wenn er dann mit seinen gesellenbrief rumwedelt, ist ganz fix wieder ruhe.
die azubis, die nicht studieren gehen, geht dann in die großen industriefirmen, da die dort bessere löhne bezahlen, als das was die studierten später im handwerk verdienen... will man einen azubi und später gesellen, der auch wirklich ewig bei einen bleibt, muss man ihn etwas mehr bieten als nur gehalt. zb ein nettes arbeitsklima, eine offene ehrliche art, spezielle freiräume usw... das kann sonstwie aussehen, aber das ist vielen sehr wichtig. einfache feten gehen auch immer und kosten gerade in kleinen firmen im grunde nichts. freitag um 9 schickt der chef den stift supermarkt ne tüte kohle, paar pakete wurst fleisch sauce kaufen. danach wirft er den grill an und um 12uhr gibts wurst und fleisch in der bude. pause geht nicht bis 12.30 sondern endet locker irgendwann um und bei 1. alle ausgaben im supermarkt kann er von der steuer absetzen, die leute hatten spaß... aufwand quasi null, kosten bis auf etwas fehlende arbeitszeit auch quasi 0... und doch versteht kaum ein chef sowas... mit einfachen aktionen hält man die leute bei laune. klar kann man am ende des jahres die sonderzahlungen im umschlag verteilen, aber geld alleine macht nicht glücklich.
 

Neige

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Finde ich jetzt schon was niederschmetternd
Was willst du in deiner Bewerbung schreiben ? 3-4 Jahre Playstation gespielt ?
denn er hat ja geschrieben
hey, ich werde dieses Jahr 19 und hab die Zeit seit meinem Hauptschulabschuss nur verschwendet.
dazu gehört doch schon auch
mit Verlaub Arsch in der Hose
Dieses Einsehen ist ja schon mal vorhanden und zeigt, dass sich der junge Mann endlich Gedanken macht

Diese Aussage
allerdings müssen andere basics vorhanden sein
und bitte meine Bemerkung mit einem :emoji_wink: betrachten, möchte ich mit der Frage kommentieren: "Gehört da korrekte Rechtschreibung auch dazu?
 

uli2003

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Was vorher passiert ist, dürfte eigentlich egal sein.
Kriterien für Lehrlinge, die ich einstellen würde: Pünktlich, zuverlässig, ehrlich, interessiert & zumindest etwas notwendige Begabung vorhanden.

Den Rest bekommt man hin.

Ich möchte (nach wirklich schlechten Erfahrungen) NICHT den Azubis das Leben beibringen müssen. Dazu sind die Erzeuger da (gewesen).
Lehrlingsmangel hin oder her, wenn das nicht vorhanden ist, kann der Azubi gehen, oder ich bilde halt gar nicht aus wenn ich keinen finde.
Ich habe mein Pensum der 'Nachwuchsförderung' viel mehr als nur erreicht, Vorwürfe muss ich mir keine mehr machen.

Ich hoffe nur dass die, die hier gute Tipps geben, auch ausbilden oder sogar ehrenamtlich in der Ausbildung tätig sind.
 

Holzfummler

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Kurze Zusammenfassung:

Notwendige Softskills:
1. der Wille dazu und 2. das Durchhaltevermögen!
Pünktlich, zuverlässig, ehrlich, interessiert & zumindest etwas notwendige Begabung vorhanden
Selbstbewusstsein
und
Sauberkeit, Offenheit, gesunde Neugierde, Mut (seine eigene Meinung zu äußern, Sachen zu hinterfragen, sagen, wenn man es nicht verstanden hat), Leidenschaft, Höflichkeit, Respekt gegenüber anderen, positiv denken, schon etwas stressfest, dem Alter entsprechend belastbar, "mitdenkend", ...

Fachliche Anforderungen:
4 Grundrechenarten
- werden erlernt

Körperliche:
- gesund
 

magmog

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am hessischen Main & Köln
Guuden,

suche Dir einen Betrieb und fange als bezahlter Helfer an.
Zumindest in Ballungsgebieten sollte das kein Prob sein.
Gleich von Deinen Ambitionen reden.
Dann wessen Du und der Betrieb innerhalb kurzer Zeit was gehen könnte.
 

Tischlergast

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Finde ich jetzt schon was niederschmetternd

Ob niederschmetternd oder nicht, leider ist es Tatsache. Und wenn der Betrieb nach der Schulzeit fragt ? Stehste schon doof da und das Elternhaus ebenfalls.............
Also mein Kind hätte nicht so lange rumgepimmelt und Playstation gespielt, das ist Erziehungssache
 

ChrisOL

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Das ist halt nun mal passiert, die Einsicht ist ja vorhanden. Man kann auch nicht von dem Verhalten als Heranwachsender auf die Arbeitsweise der nächsten 20J im Berufsleben schließen.
 

Henry_GT

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Hallo Forum, im Grunde ist alles gesagt: Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt!

Lars, du hast m.E. den schwierigsten ersten Schritt bereits getan. Du hast ein Bewusstsein für die Verantwortung in deinem Leben entwickelt und dein Gesicht ehrlich und sehr offen in den Wind gedreht. Dazu gehört Mut und Entschlossenheit.

Die von allen Vorpostern genannten ›Tugenden‹ gehören selbstredend dazu – das nennt man Erwachsen sein. Diese Tugenden sind in zweiter Betrachtung ein Lehrkriterium, die sind zuerst mal ein Lebenskriterium (Und ja, die kommen bedauerlicherweise immer häufiger zu kurz!) Im Leben musst du überall zuerst durch den Reisrand – durchhalten, deine Kollegen nicht hängen lassen, den Rücken strecken. Du wirst gesichert immer wieder Tage erleben, an denen dir die Motivation abgeht. Da musst du dich beweisen.

19 ist beileibe kein falscher Zeitpunkt. Ich habe mit 18 1/2 Abi gemacht. Das war in einem anderen Jahrhundert. Dann durfte ich noch auf besondere Nachfrage eines Ministers für eine signifikante Zeit zur Bundeswehr. Ich war also durchaus älter als ich mein Studium begann. Dennoch kommt mir mein Berufsleben mit Anfang 50 bereits episch lang vor. Auch du darfst bis mindestens zum 70. Lebensjahr arbeiten. Das ist eine laaaange Zeit und die sollte dein Körper durchhalten. Aber dieser Gedanke darf dich im Moment nicht leiten. Denn niemand kann sagen, wohin dich dein Weg führt. Vielleicht machst du in 25 Jahren etwas ganz anderes.

Den Marsch kannst du komplett ohne Vorkenntnisse starten. Dein Rucksack wird gefüllt werden. Ich kann dich nur ermutigen, dir Betriebe vor Ort anzuschauen. Besuch die Menschen, zeig dich, sprich mit dem Chef. Das wird klappen.

Abraten muss ich dir von der vorgeschlagenen Idee, als Hilfskraft anzufangen. Das kann nicht dein Fundament sein.
Dein Ziel braucht einen gewissen Rampenwinkel, sonst ist es nichts wert. Nicht utopisch steil, aber auch nicht völlig flach.
Und du gehst diese Rampe ja auch nicht allein – nicht in der Ausbildung, nicht hinterher.
Grüße. Olaf
 

Neige

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Tischlergast,
zunächst mal schade, dass man dich nicht direkt ansprechen kann.......hmmm, ja, dann
den Spruch:"Das ist Erziehungssache" kann ich schon nicht mehr hören. Warum immer Eltern am "Versagen" ihrer Kinder schuld sein sollen erschließt sich mir nicht. Du hattest vermtl. auch ein Quantum Glück, dass dein Kind nicht rumgepimmet und Playstation gespielt hat. Da spielen eine Menge Faktoren mehr mit als nur die Eltern.

Und wenn ein junger Mensch zu mir kommt, der mir ehrlich sagt, ich habs verpennt, dann hat er allemal eine Chance verdient sich zu beweisen. So mal ganz ehrlich gesagt, sind mir solche Leute lieber, als so verzogene Rotzlöffel, die meinen sie hätten die Weisheit in die Wiege gelegt bekommen.
 
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husky 928

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...rumgepimmelt...
Die Frage, ob man von der o.a. Ausdrucksweise und der scheinbar nur teilweise vorhandenen Fähigkeit eine einfache Tätigkeit wie z.B. korrektes zitieren (Beitrag #34)auszuführen, auf das Vorhandensein der für den Tischlerberuf offenbar benötigten mittleren Bildungsstufe schließen darf, erübrigt sich wohl.

MfG, Wilfried
 

damadi

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kam nun aber nicht mehr all zu viel zurück, vom Lars, oder?

Man müsste meinen, das er aktuell sehr viel Zeit hat und sich bei seinem eigenen Thema mehr einbringt...

Ist wahrscheinlich die Mühe nicht wert.
 

WinfriedM

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Und wenn ein junger Mensch zu mir kommt, der mir ehrlich sagt, ich habs verpennt, dann hat er allemal eine Chance verdient sich zu beweisen. So mal ganz ehrlich gesagt, sind mir solche Leute lieber, als so verzogene Rotzlöffel, die meinen sie hätten die Weisheit in die Wiege gelegt bekommen.

Und genau deshalb, weil es unter den Tischlern auch Menschen gibt, die so denken, ist folgende "Tatsache" eben keine Tatsache:

Ob niederschmetternd oder nicht, leider ist es Tatsache. Und wenn der Betrieb nach der Schulzeit fragt ? Stehste schon doof da und das Elternhaus ebenfalls.............

So schwarz/weiß ist das Leben nicht. Löcher im Lebenslauf sind sicher nicht so günstig, aber auch kein Hinderungsgrund. Gleiches gilt für Hauptschulabschluss.
 

FredT

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Aber gerade in der Berufsanfangszeit sind Löcher im Lebenslauf Anzeichen fehlender Stringenz oder fehlender gesellschaftlicher und sozialer Reife (z.B. JVA).
Und ja, soziale Normen werden im Elternhaus vorgelebt, vermittlelt und gefestigt. Das kann man weder auf Schule noch Gesellschaft abwälzen.

Alles fachliche kann man in der Ausbildung erlernen, für Sozialkompetenzen ist es da schon etwas spät.

Grüße
Fred
 

civil engineer

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Hallo,

Warum immer Eltern am "Versagen" ihrer Kinder schuld sein sollen erschließt sich mir nicht.

wer sonst, wenn nicht die Eltern? Die Schule? Oder etwa gar der ehrenamtliche Vereinstrainer, bei dem viele Kinder ein- bis zweimal die Woche abgegeben werden, damit man als Eltern mal Ruhe hat vor dem Kind? Soll der sich um die Erziehung kümmern? Ehrenamtlich? Weil man zahlt ja schon den Vereinsbeitrag, da kann man schon einiges verlangen.

Niemand ausser den Eltern hat Einfluß auf ein Kind, wenn es am Nachmittag, am Abend oder am Wochenende an der Playstation sitzt.

Gruß
 

damadi

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ich glaube, ihr könnt wieder aufhören - oder sieht hier noch jemand etwas von Lars?
 

tiepel

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Ah, OK.
den Namen hat er auch nicht geändert. Kann man ja an den Zitaten sehen.
Ich habe dann den Post von Winfried falsch verstanden.
Gruß Reimund
 
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