Moin,
erstmal möchte ich mich hier bei allen Teilnehmern bedanken. Ich möchte nicht sagen, dass mir das Thema eine schlaflose Nacht bereitet hat, aber man denkt da schon drüber nach - mir hätte es ja auch eher auffallen müssen.
Ich habe mir das heute mal näher angesehen und mit meinem Vater (direkter Nachbar) drüber gesprochen, der sagte: Du, da war doch schon mal jemand da. Und da hat er recht. Wir haben das Thema ca. 2 Jahre nach Übernahme beim Bauunternehmen bemängelt. Die sind rausgekommen, ich war bei der Arbeit, meine Dame auch und mein Vater hat nur gesehen "Ja, da war einer". Damit war das Thema für mich durch und ich habe es echt vergessen.
Wir haben das ganze heute mal auseinander genommen, Bilder sagen ja wie immer mehr:
Die schadhafte Stelle mit hochgeklappter Folie:
Den Silikonpropfen haben wir dann mal herausoperiert, die Dachrinne auf 20mm Abstand zum Putz gebracht und die Kieselchen und Steine entfernt, die zwischen Dachrinne und Silikonpropfen lagen. Hinter dem Dachrinnendeckel gab es aus meiner Sicht nie Putz - anscheinend kam erst die Dachrinne und dann wurde verputzt. Positiv ist aber zu erwähnen, dass es hinter der Folie (in Richtung Hauswand, nicht Erkerwand) staubtrocken war / ist. Da ist kein Wasser hingekommen.
Der Silikonpfopfen hat den Namen verdient, fast 10cm lang, der Spruch "Aus Acryl und Silikon ist des Maurers Thron" nimmt hier gut wahrnehmbar Gestalt an! Als Vergleich: Der Stein ist ein NF Stein mit ca. 71mm Breite, plus Fuge beidseitig.
Wir haben dann aus dem Fundus meines Vaters zwei Bleibleche zugeschnitten.
Das Blechteil A haben wir leicht angekantet und auf dem untersten Ziegel unter die Folie geschoben und am Traufeingang eine leichte Kurve geformt. Das Blechteil B ist auf der Folie und in in das Anschlussprofil geschoben, sodass es bestmöglich wirken kann.
Zudem haben wir das Blechteil B mit der Folie verklebt und den Anschluss zum Haus mit dem Folienklebeband verklebt.
Das ist ganz sicher noch nicht optimal, aber aus meiner Sicht deutlich besser als der Silikonpfusch des Bauunternehmens.
Es soll ja vorerst nur weiteres Eindringen von Wasser verhindern / reduzieren.
Mir sind noch folgende Dinge aufgefallen:
- Das Flachdach wird ja beidseitig entwässert und es hat zum Ende der Montage geregnet. Das Wasser läuft sehr sauber die Ziegel herunter und dann in die Rinne, dass kann aus meiner Sicht echt nur nur bei Starkregen problematisch sein. Aber dennoch: Die Flachdachentwässerung weiter hauszuführen ist sicher sinnvoll. Mein Vater hatte vor Jahrzehnten mal ein ähnliches Problem und hat statt eines Auslasses horizontal (mit leicht Gefälle) ein Fallrohr genutzt und da 20x 10mm Löcher rein gebohrt, so wurde das Wasser nicht über einen Ziegel entwässert sondern über fünf - das sieht halt nur schlecht aus.
- Aus meiner Sicht gibt es mit dem bestehenden Anschluss so gut wie keine Option das dauerhaft gut zu lösen. Warum? Durch die Anschlussleiste ist die "Höhe" der Folie vorgegeben. Faltet man diese nun nach oben um das Wasser auf dem Dach von der Wand abzuhalten, so legt man ja aber auch einen kleinen Kanal (quasi links der Hochfalte) wo sich alles Wasser der Fassade sammelt. Das wird dann unweigerlich wieder zwischen Wand und Rinne geführt.
- Eine Lösung könnte aus meiner Sicht sein, wenn man die bestehende Lösung mit einem abgekantetem Blech und einem Wandanschluss vernünftig überbaut. Wenn man das Wasser auf dem Blech dann durch mehrere Falze von der Wand wegleitet (an mehreren Stellen), dann könnte das schon helfen. Über den Anschluss an der Traufe muss sich ein Fachmann Gedanken machen.
Sonderbarerweise hat es nun nach dem Herstellen des Anschlusses gar nicht mehr geregnet, dass soll auch erst am Donnerstag wieder der Fall sein. Ich denke ich schnappe mir morgen mal eine Gießkanne.
Meinungen, Hinweise, Tipps?
Danke,
Moritz