Sers,
also: Normaler Leinölkitt wird vor der Verarbeitung gut durchgeketet, bis er handwarm und weich ist.
Wenn du eine Scheibe neu verglasen willst, musst du zuerst ein Kittbett von ca. 3mm in den Falz legen. Dann wird die Scheibe vorsichtig in das Bett hineingepresst bis der Kitt unten ca. 2mm gleichmässig dick ist. Danach kommen die Nägelchen bzw. die Vergasungssterne über die Scheibe, um sie zu fixieren.
Jetzt gehts zu wie im Kindergarten beim Figuren kneten;
Eine Wurst von ca. 15 mm Durchmesser wird mit dem Kittmesser (oder einer Spachtel bzw. Stechbeitel) dort hinein gedrückt, wo später die Fase ist. Richtig reindrücken ist hier ganz wichtig. Es dürfen keine Lufteinschlüsse im Kitt sein.
Wenn am ganzen Fenster alle 4 Seiten so vorbereitet wurden, geht es ans ruhige Händchen.
Mit dem Kittmesser fängt man in einer Ecke an und visiert nun das Falzaussenmass der anderen Seite an, da es sonst später doof aussehen würde, wenn man von der Fensterinnenseite aussen den Kitt sieht.
Also jetzt Messer ruhig halten und parallel zum Falzgrund bis zur anderen Ecke ziehen. Die Eckenausbildung wird später gemacht.
So mit allen 4 Seiten verfahren.
Jetzt gehts an die Ecken:
Dies geschieht am besten mit einem breiten Stechbeitel.
Von der Eckenaussenkante nach innen ziehen, dabei am Anfang darauf achten, dass das Messer oder der Beitel am Anfang 45 Grad schräg gehalten wird, so das eine saubere Kante entsteht.
So wird es mit allen Ecken gemacht. Braucht allerdings immer ein bisserl Übung.
Zum Schluss glätte ich immer noch zart mit dem Finger leicht nach.
Bis der Kitt überstreichbar ist, dauert es gut eine Woche, da das Zeug nur langsam trocknet.
Die Scheiben putze ich immer erst dann, wenn der Kitt trocken ist.
Also viel Spass beim üben
Gruss aus dem Saarland...............