Fertigparkett hebt sich an einer Stelle - Korrektur möglich?

tafkamp

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Hallo zusammen,

ich habe im Sommer Fertigparkett/Schiffsboden (Eiche, geölt) in unserer Wohnung verlegt. An einer Stelle hebt sich das Parkett deutlich und knarzt auch beim Darüberlaufen. Ich habe jetzt Überlegungen angestellt, woran das liegt und wie man es beheben könnte. Da ich kein Fachmann bin, würde ich mich freuen, wenn jemand mein geplantes Vorgehen fachlich einschätzen und mir gern auch Anregungen geben könnte.

Vorneweg die wichtigsten Infos und eine Skizze: Da wir zur Miete wohnen, kam nur eine schwimmende Verlegung in Frage. Die Maße der einzelnen Parkettelemente sind (LxBxH) 2400 x 200 x 13 mm. Darunter eine 3mm Trittschalldämmung, Kunststoff Rollenware. Der Untergrund ist ein vor Jahrzehnten verklebtes Linoleum, sehr gerade (der vorher verlegte Schiffsboden bzw. Laminat haben nicht geknarzt).

Auf der Skizze sieht man, wie ich vorgegangen bin. Vom Wohnzimmer über den Flur bis in die Zarge zur Küche habe ich alles Reihe für Reihe verlegt. In der Küche herrscht nun die dargestellte Raumgeometrie. Daher habe ich zunächst eine ganze Reihe in Richtung Fensterseite so gerade wie möglich am Parkettspiegel ausgerichtet, der vom Flur in die Türzarge zur Küche gereicht hat (orangene Hervorhebung). Davon ausgehend bin ich vier Reihen entgegen der ursprünglichen Verlegerichtung arbeiten (Pfeil 3a)

Danach habe ich den Rest des Raumes wieder normal zu Ende gemacht. Mit dem Ergebnis, dass in der Küche direkt vor der Tür eine Stelle ist (etwa 50cm Durchmesser), an der sich das Parkett nach oben wölbt. Wenn man darauf tritt, spürt man deutlich das Nachgeben und es knarzt dort auch. Dort wird es über kurz oder lang kaputt gehen, denke ich.

Ich vermute, dass die orangene Reihe nicht 100% gerade ist. Ich denke, dass sich deshalb das Parkett im rot hervorgehobenen Bereich staucht. Dazu kommt, dass der Gasherd auch im Raum bleiben musste, und somit auf Fläche in Richtung 3a direkt Gewicht war.

Nun stelle ich mir vor, dass ich die Möbel aus der Küche nehme, die Abdeckleiste und die letzten paar Reihen Parkett herausnehme und dann mit dem Zugeisen versuche, die orangene Reihe exakt gerade zu bekommen (siehe roter Doppelpfeil). Kann das Erfolg haben? Und wenn ja, für welche Art der Verdrehung spricht die Situation, dass dort an der Tür eine lokale Aufwölbung ist? An der Tür spürt man den Übergang zwischen der orangenen Reihe und der daneben recht deutlich, zum Fenster hin nimmt das ab und ist direkt am Fenster nicht spürbar.

Ich würde mich sehr über eine Einschätzung des Vorhabens freuen, weil ich mir den ansonsten wunderbaren Fußboden nicht kaputt machen will, aber auch nicht mit der Situation wie sie ist leben möchte. Falls von Interesse. Ich habe noch ein Paket vom Parkett da, was für ca. zwei komplette Reihen reichen sollte.


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tafkamp

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Das Parkett geht durch, es ist aber an allen Zargen und Wänden ausreichend Platz
 

Fiamingu

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Wenn dein Parkett durch geht, kann es nicht arbeiten.
du musst bei schwimmender Verlegung Dehnungsfugen
zwischen den Räumen lassen. Daher hebt es sich auch
im Eingangsbereich des Raumes. Mache unter der Tür
eine 1 cm Dehnungsfuge mit Übergangsleiste und gut.
Das Parkett der anderen Räume staucht das Parkett in
der Küche.
 

WinfriedM

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Du musst dir das mal vorstellen: Wenn das Holz quilt, also breiter wird, dann muss das irgendwo hin, soll es nicht nach oben kommen. Dafür müsste der Bereich in deiner Küche das ganze Parket durch den Flur ins Wohnzimmer weiterschieben. Kaum vorstellbar. Alternativ in die andere Richtung zur Küche nach unten. Dazu muss es sich aber auch bewegen können. Stehen schwere Möbel drauf, ist das kaum möglich.

Um das alles zu entkrampfen, würde ich, wie Mark schon schrieb, auf jeden Fall an jeder Tür Dehnungsfugen vorsehen.
 

Schreinersein

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Undichtigkeiten Wasser, Abwasser oder Heizungsleitungen könnten so etwas u.U. auch verursachen.
Müsste aber wenig Wasser sein.

Hab ich auch schon mal vor einer Balkontür gesehen, da war die Abdichtung von aussen nicht mehr OK.

Meistens ist es aber die Ausdehnung und zu wenig Platz.

Schau Dir doch zuerst mal die Ränder unter der Sockelleiste an, ob da noch Luft ist. Auch an den Zargen. Hast Du unterschritten oder die Zargen im Parkett ausgenommen? Letzteres kannst Du leicht kontrollieren, beim untergeschobenen schwierig.

In der Türe trennen wie von den Vorschreibern ist am einfachsten, musst Du halt mit der Schiene leben
 

tafkamp

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Erst einmal vielen Dank für die vielen prompten Rückmeldungen, das hilft ungemein und ich freue mich über die Hilfe

Das Ganze ist nicht im Winter hochgekommen, sondern eigentlich direkt mit der Verlegung. Damals dachte ich, dass sich das noch gibt (besonders mit Blick auf die kühlere Jahreszeit), das hat es aber nicht getan.

An den Zargen und Wänden habe ich überall die empfohlenen Dehnfugen gelassen, aber mir leuchtet ein, das der Weg vom Wohnzimmer durch den Flur in die Küche ohne Dehnfuge sehr lang ist und Dehnfugen in beiden Türen hier Abhilfe schaffen sollten.

Wie könnte ich nun nachträglich eine Dehnfuge am sinnvollsten einarbeiten? Mit einer Oberfräse und der richtigen Tiefeneinstellung? Alles moch einmal aufzumachen möchte ich wenn möglich verhindern.
 

Schreinersein

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Oberfräse geht schon, musst halt im Randbereich zur Zarge eh die Ganze anlegen.
Wenn vorhanden evtl auch direkt mit nem oszillierendem Gerät Fein Multimaster oder Bosch wie auch immer der da heißt...

Leiste mit dem Knie fixiert, evtl etwas Doppelklebeband (Achtung mit zuviel+Druck kannst Du eventuell das Parkett kaputt machen bei Demontage, hab schonmal Melanin mit Span von der Spanplatte gerissen) und die Dicke der Leiste so wählen, daß Du nicht in den Estricht kommst, wenn die Maschine auf die Leiste stößt
 

borisffm

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Wie könnte ich nun nachträglich eine Dehnfuge am sinnvollsten einarbeiten? Mit einer Oberfräse und der richtigen Tiefeneinstellung? Alles moch einmal aufzumachen möchte ich wenn möglich verhindern.

Ich denke, dass hier besser "MultiMaster" oder ähnliches passen wird. Verlegung ist schwimmend und super-gerade Schnitt ist nicht notwendig.

Boris
 

tafkamp

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Super, dann werde ich mir wohl so ein Multitool ausleihen. Hat noch jemand von euch Empfehlungen zu einer Übergangsleiste? Sollte ich die einfach mit Dübeln mittig in der zu sägenden Fuge im Estrich verankern oder gibt es da noch Lösungen mit weniger Eingriff in den Untergrund?
 

Holz-Fritze

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Super, dann werde ich mir wohl so ein Multitool ausleihen. Hat noch jemand von euch Empfehlungen zu einer Übergangsleiste? Sollte ich die einfach mit Dübeln mittig in der zu sägenden Fuge im Estrich verankern oder gibt es da noch Lösungen mit weniger Eingriff in den Untergrund?

Dübeln hält am besten.
 

Helke

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Hallo,
schau dir doch mal diverse Übergangsprofile an. Da wirst du schon das richtige finden. Bringt ja nichts wenn du den Boden dann wieder beim Schrauben an den Estrich klemmst. Der Parkett sollte sich ja noch frei bewegen können. Also Übergansprofil sollte dementsprechende Stärke bzw. Luft haben.
Was den Schnitt angeht, warum nimmst du nicht einfach ne Handkreissäge stellst die in der tiefe richtig ein. Dann kannst du am Schnitt den Boden leicht anheben und den rest mit einem Multimaster schneiden ohne dass du ständig in den Estrich oder in die Trittschalldämmung schneidest.
 

WinfriedM

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Oberfräse mit 12er Fräser und du hast gleich schon die passende Fuge. Natürlich an einer Führungsschiene entlang. Und pro Durchgang nicht mehr als 3-4 mm Zustellung. Und die Ecken dann mit dem Multimaster rausschneiden.
 

andama

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Oder gleich mit dem Multmaster entsprechende Streifen zu 10 oder 12 mm in den Durchgängen rausschneiden. Dazu eine passende Leiste zuschneiden und diese mit doppelseitigen Klebeband auf das Parkett kleben und da entlangschreiben. Geht schneller und besser als mit der Oberfräse, so jedenfalls meine Erfahrung.
 

WinfriedM

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@Andreas: Wie machst du das, um nicht zu tief zu schneiden und dann das Blatt zu ruinieren? Ist das Freihand halbwegs handhabbar?
 

ChristophW

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Von Festool gibt es doch diesen Tiefenanschlag und ein extra Sägeblatt für Fugen der sollte auch auf den großen Fein MM passen. Ob man das investieren möchte ... Ansonsten tut es bestimmt auch eine Leiste. Allerdings finde ich größere Strecken schon mühselig und würde da falls vorhanden mit der Tauchsäge vorarbeiten.
 

Fiamingu

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Ich habe die kleine Dremel und das Multitalent
von Fein für solche Aufgaben. Mit der Minisäge
kommt man fast bis in die Ecke. Der Rest bleibt
für den Mulimaster/Talent.
 

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Basic2004

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Das Risiko eines Shitstorms den ich gestern hier erlebt habe gehe ich jetzt mal ein.
Ein Neuling hat eine Herausforderung, es melden sich ein paar Profis und stellen die Frage nach einer Dehnungsfuge was seine Berechtigung hat. Jetzt kommen die Vorschläge der Profis vielleicht geht es mit einer Oberfräse und ich habe einen Dremel, ein Multitool usw. Der Beitragsersteller möchte schnelle Hilfe und keinen unqualifizierten Arzt.

Ich würde eine Parkettleger anrufen, Der kostet weniger wie der empfohlene Maschinenpark und hat eine Gewährleistungspflicht.
 

andama

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@Andreas: Wie machst du das, um nicht zu tief zu schneiden und dann das Blatt zu ruinieren? Ist das Freihand halbwegs handhabbar?

Wenn unter den Parkett eine Trenn- und Schallschutzlage liegt, merkst du sofort wenn du durch bist. Also ich sehe darin kein Problem, habe erst gestern bei einem Bekannten Laminat im Türbereich auf die gleiche Weise nachgeschnitten, funktioniert super.
Ich habe übrigens den Kauf des Bosch Multimaster nicht bereut, hat schon gute Dienste geleistet.
 

tiepel

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...
Ich würde eine Parkettleger anrufen, Der kostet weniger wie der empfohlene Maschinenpark und hat eine Gewährleistungspflicht.

Hi,
Auf was soll denn der Parkettleger die Gewährleistung in diesem Fall geben? Auf die Beseitigung des "Pfusch" vom Eigentümer? Bitte "Pfusch" nicht falsch verstehen.
Das würde nur funktionieren, wenn der Boden auch von dieser Firma verlegt wurde.
Gruß Reimund
 
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