fichtendielen, draussen, womit behandeln?

elchwechsel

ww-pappel
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Moin, Außenterasse erneuern steht an. Sägeraues Fichtenholz kommt hier zum Einsatz. Womit würdet ihr behandeln? carbolack, womit meine eltern ihrer meinung nach gute erfahrungen haben, oder sowas hier: 3 L Tarinöl (Teerlasur) (Roslagsmahogny) - Artikeldetailansicht - Schwedischer Farbenhandel - Schwedenrot und co.

es geht um reine langlebigkeit... sollten wir in anbetracht dessen, die dielen vor dem behandeln rundum schleifen?


die terasse wird sich in unmittelbarer teichnähe befinden... balsamterpentin ist ein umweltgift... reicht es wenn man die teichnahen dielen nach etwas lagerzeit anbringt, so dass der nächste regenguss nichts mitspült was eventuell fischgefährdent ist?

lg
 

WinfriedM

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Fichte für Terassendielen ist aber eher ungewöhnlich, weil das nicht sonderlich lange hält. Und sägerau ist auch eher ungeeignet.

Ansonsten gilt: Konstruktiver Holzschutz ist wichtiger, als jede Form der Behandlung. Muss alles gut abtrocknen können.

Es ist noch nicht mal bewiesen, dass irgendeine Form von Oberflächenbehandlung überhaupt irgendwelche Vorteile in Sachen Langlebigkeit bringt. Kommt sehr auf die konkrete Situation an.

Das übliche Verfahren, wenn du behandeln willst: Ein gutes Terrassenöl und das dann jährlich wiederholen. Bei Fichte würde ich zu einem eher diffusiondichteren Öl greifen, z.B. Osmo.

Bei Teerölen hätte ich Sorge in Richtung Umweltbelastung.
 

elchwechsel

ww-pappel
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Auf Fichte sägerau bin ich nach 25 Jahren Skandinavienurlaub gekommen. Die verbauen nichts anderes bei ihren Terassen, egal ob altes Haus oder neues Ferienhaus.
 

frankundfrei

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Terrassedielen aus Fichte

"Sägerauh" kann z.T. ein noch recht feuchtes Holz sein, das für eine Oberflächenbehandlung erst mal trocknen muss. Wenn das der Fall ist und Du willst das Holz nehmen wie es ist, dann würde ich es verbauen und erst mal gar nichts behandeln.

Wenn es trocken ist, dann würde ich zuerst die Oberfläche schleifen - wenigstens bis zu 120er Korn. Das danken Dir auch Kinder, wenn sie barfuß dort mal laufen sollten.

Wie Winfried schon schreibt, ist der konstruktive Holzschutz wichtig. Hier würde ich besonders auch auf die Unterkonstruktion achten. Wenn möglich sollte diese aus einem beständigeren Holz sein und ich würde diese auch mit Terrassenöl streichen.

Die trockene Fichte nimmt sehr viel Öl in sich auf. Diese Eigenschaft würde ich auch nutzen - dadurch reduziert sich das Quell- und Schwindverhalten der Dielen. So würde ich das Holz nass in nass zwei mal mit Terrassenöl streichen und nach ca. 30 Minuten mit dem trockenen Pinsel noch einmal die Oberfläche verstreichen.

Nach einer Woche erfolgt ein weiterer Anstrich mit dem Terassenöl. Das Öl hat keine Paraffine - kann aber als Schicht austrocknen. Ein flüssiges Abtropfen des Öls in Gewässer muss vermieden werden. Nach 24 Stunden stellt das gestrichene Holz keine Gefahr für das Gewässer dar.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

elchwechsel

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erst verbauen, dann behandeln, d.h. nur einseitig schützen??? Kann sich dann das Holz nicht verziehen?
 

WinfriedM

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Öl bleibt diffusionsoffen und durch die Bewitterung hast du es oben sowieso oft feuchter, wie auf der Rückseite der Dielen. Zudem sind die Dielen ja angeschraubt, was einem Verzug weitgehend entgegenwirkt. Wenn es Verzugsprobleme gibt, dann liegt es eher am ungünstig gewachsenen Holz, nicht an einseitig geölt.

Denk auch dran, Fichte ist nicht gleich Fichte. Da gibt es extreme Unterschiede. Bist du sicher, dass die wirklich Fichte nehmen und nicht Douglasie oder Lärche?
 

gleiter

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Hallo, Elchwechsel!

Fichte ist nicht gleich Fichte, eine langsam Gewachsene wie eben im hohen Norden hat ein ganz anderes Verhalten und Festigkeit als "unsere" Papierfichten.

In unseren Breitengraden wäre das Holz für aussen eher Lärche oder Eiche, wenn's besonders lange halten soll.

Sägerauh würde ich nicht verbauen, zum Einen, wie schon erwähnt, zum Schutz der Füße. Zum Anderen bekommst Du im Sägerauhen schneller den Gammel sein.

Vierseitig durch die Hobelmaschine gejagt, Kanten gebrochen, sollte schon sein.

Auf eine Oberflächenbehandlung würde ich komplett verzichten, das Holz bekommt im Laufe der Jahre eine schöne silbergraue Farbe und passt m.E. harmonischer zu einer Naturlandschaft - noch dazu an einem Teich.

Konstruktiver Holzschutz ist da viel wichtiger, und wenn Du gut starke Bretter in Fichte nimmst (so um die 50 mm Stärke) hält Dir das auch recht lange...

Gruß, André.
 

beppob

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wir haben auf unserer dachterasse auch fichte bretter am boden, weil es mal als Provisorium gedacht war. das hält jetzt aber schon ca. sieben jahre ohne schäden zu zeigen. klar ist das kein sooo langer zeiteraum, aber da die dachterasse rundum mindestens einen meter gemauerte Brüstung hat und somit relativ schlecht abtrocknet, da hier ja wenig Luftbewegung stattfindet finde ich das schon bemerkenswert und bin auch selber verwundert. aber hobeln und kanten fasen/runden würde ich auf jeden fall.

da bewahrheitet sich der alte spruch wieder: nichts ist so dauerhaft, wie ein Provisorium :emoji_grin::emoji_grin:
 
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