Ich kenne beides, Ausbildung anfangs im Osten und abgeschlossen im Westen, später dann hüben wie drüben.Vielleicht kann ja jemand, der seine Ausbildung noch in der DDR gemacht hat, was sagen.
Taugenichtse findet man hier und da, das kann man nicht pauschalieren.
Im Osten wurde nahezu alles in der Tischlerei gemacht, Fenster und Türen aus der Industrie waren nicht so verbreitet wie im Westen, bei Möbeln hingegen war die DDR Industrie schon ganz gut aufgestellt, gab es dann in erster Linie bei Quelle und Neckermann.
Fast jeder Lehrling im Osten lernte den Fenster und Türenbau, klar gab auch reine Möbeltischlereien, waren aber die Ausnahme. Im Westen hingegen bestellte man diese Sachen in der Industrie/ Händler, weil sich die Herstellung nicht rechnete. Im Osten gab es "sich nicht rechnen" nicht, weil die Staatsform kein Kapitalismus war, dafür besser für die Ausbildung.
Ich würde behaupten, dass die Tischler im Osten handwerklich mehr drauf hatten, es scheiterte aber auch oft an Werkstoffen und es musste viel improvisiert werden. Es gab kaum Beschläge, kaum Plattenmaterial und Schnittholz fast nur aus'm oberen Stammdrittel, weil fast alles gegen Devisen in den Export ging.
Ich habe im Osten einen Meister kennengelernt und auch bei Ihm gearbeitet, seit 1980 ist er selbstständig und da muss Ich sagen, dass er an Präzision und Berufsehre nicht zu übertreffen ist - der baut in der Tat ein Bogenkastenfenster aus dem Stegreif ohne sich nur ein einziges Mal zu verschlitzen.
Solche Leute habe Ich im Westen nicht getroffen.
Man soll aber auch nichts pauschalieren, das Land war gerade mal 28 Jahre getrennt, kürzer als es jetzt "wieder vereint " ist.
LG
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