Formaldehyd in Spanplatten - wie vermeiden?

NorbertS

ww-pappel
Registriert
21. Oktober 2004
Beiträge
3
Ort
Neuburg/Do.
Hallo zusammen,

bisher habe ich beim Möbelbau gerne und oft beschichtete, aber auch unbeschichtete Spanplatten V20 E1 benutzt. Nun möchte ich gerne für meine Kinder ein erhöhtes Podest für Betten bauen und stehe vor dem Problem *jede* Quelle möglicher Schadstoffe ausschliessen zu wollen (zu müssen). Hintergrund dafür ist, dass meine Beiden Neurodermitiker sind. Dank Geduld und vernünftiger Medikation sind sie derzeit annähernd symptomfrei - und das soll auch so bleiben. Die Abgabe von Formaldehyd aus Spanplatten mag ja bei "E1"-Ware aus Sicht der Industie unbedenklich sein, ist aber laut Aussagen von Experten hinsichtlich der Messmethode umstritten, so dass ich mir nun nicht mehr sicher bin ob ich das Risiko eingehen soll. Es handelt sich ja schliesslich nicht um ein Regal in der Werkstatt, sondern um Material, das unmittelbar unter den Betten verbaut ist und dessen Ausdunstung 12 Stunden täglich während des Schlafes eingeatmet wird.

Nun habe ich also ein paar Fragen um mich besser entscheiden zu können:

1) Wie kann ich Spanplatten so behandeln, dass eine Abgabe von Schadstoffen ausgeschlossen ist ohne den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, sprich, ohne mit Material zu arbeiten das seinerseits bedenklich ist.

2) Ist Vollholz eine Alternative? Wenn ja, wie kann ich sichergehen, dass dieses nicht ebenso, etwa durch Lagerung, belastet ist?

3) Wie kann ich sichergehen, dass ich unbelastetes Material bekomme falls ich mich entscheide Möbel zu *kaufen*? Gibt es Gütesiegel auf die ich mich verlassen kann?

cu,
Norbert
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.992
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

es gibt Spanplatten die auf künstliche Zugaben verzichten. Als "Leim" wird der Holzeigene Stoff Lignin verwendet. Kosten etwas mehr als herkömmliche FPY platten. Weiß aber gerade den Hersteller nicht mehr auswendig. Ich schau mal nach.

hier der link www.iwood.ch
 

Rühl

ww-robinie
Registriert
28. September 2004
Beiträge
2.153
Ort
Hildesheim- Bockenem
Um eine Ausdunstung von Formaldehyd zu verhindern ist grunsätzlich das Versiegeln aller Schnittkanten erforderlich!

Das kann durch Umleimer, Anleimer oder Lackierung geschehen.

Die Flächen sind ja zumeist beschichtet.(Hpl, Furnier+ Lackierung, etc.)

Grüße Ulf
 

NorbertS

ww-pappel
Registriert
21. Oktober 2004
Beiträge
3
Ort
Neuburg/Do.
Formaldehyd in Spanplatten - wie vermeiden?

Hallo zusammen,

vielen Dank für die prompten Antworten.

@carsten: Gut. Nach meiner Info sollte es keine formaldehydfreien Spanplatten geben - jetzt habe ich zumindest einen Hinweis darauf, dass die Suche sich evtl. doch lohnt. :emoji_slight_smile:

@Ulf Rühl: Angeblich geben die Platten auch bei Beschichtung Formaldehyd ab. Haben Sie eine Quelle für die Info?

Grüsse,
Norbert
 

Rühl

ww-robinie
Registriert
28. September 2004
Beiträge
2.153
Ort
Hildesheim- Bockenem
Sie geben aber nur durch die Schnittkante Formaldehyd ab- deshalb versiegeln.


In welcher DIN das jetzt genau steht müsste ich raussuchen.

Bei Gelegenheit

Gruß Ulf
 

Holzmichel

ww-pappel
Registriert
11. Juni 2004
Beiträge
2
Nach Lesen des Links www.iwood.ch glaube ich nicht, daß diese Platten sich für diesen Einsatz eignen. Es wäre sicherlich eine Beschichtung erfoderlich. Ich würde für diesen Zweck sowieso Vollholz bevorzugen schon wegen der Festigkeit (einfachere Unterkonstruktion).
Gruß
Dietmar
 

c.schloh

ww-pappel
Registriert
11. März 2004
Beiträge
3
Hallo,

es gibt auch Spanplatten, die mit PU verleimt werden. Laut Hersteller ist
der Formaldehydgehalt so hoch wie bei unbehandeltem Holz.

"Livingboard" von der Firma Kunz
www.kunz.de

Gruss,
Christian Schloh
 

NorbertS

ww-pappel
Registriert
21. Oktober 2004
Beiträge
3
Ort
Neuburg/Do.
:emoji_slight_smile: Vielen Dank für die informativen Nachrichten. Ich denke, ich kann mich jetzt ruhigen Gewissens entscheiden. Ohne Euch hätte ich mich zu Tode gegoogelt.
 

mane

Gäste
formaldehyt

wer kann mir helfen
wir haben auf einen novopan plattenboden, einen überzug boden gemacht, darauf parkett verlegt. monatelang stank es im zimmer. wir mussten den parkett wieder heraus reissen. der Boden stinkt immer noch. ist das Formaldehyt eventuell durch den flüssigen Beton Überzug freigesetzt worden? Kann dieser Gestank noch entfernt beseitigt werden? Muss ich den ganzen boden raus reissen. Wer kann mir helfen. Danke im Voraus bestens
 

Rühl

ww-robinie
Registriert
28. September 2004
Beiträge
2.153
Ort
Hildesheim- Bockenem
Wer sagt dir das du Formaldehyd riechst? Oder besser woher weisst du wie Formaldehyd riecht.

Könnte es nicht auch etwas anderes sein?




Gruß Ulf
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.443
Ort
Wien/österreich
Das was du riechst kann jetzt vom Überzugboden kommen. Vom Kleber. Und vom Parkett, der wahrscheinlich auch noch lackiert wurde. Denn wenn so viele Lagen drauf sind glaube ich kaum, dass da noch was von der Novopan durchkommt.

gerhard
 

SimonS

ww-birnbaum
Registriert
29. Januar 2007
Beiträge
229
Ort
Schwäbisch Hall
Hallo,
nur als Anmerkung zu dem Tread:
Es gibt Massivholz, komplett unbehandelt, das einen Formaldehydgehalt hat, der den zulässigen Grenzwert bei Spanplatten deutlich übersteigt. Wenn ich mich recht errinnere ist der Gehalt bei Kiefer recht hoch. Will mich bei der Holzart aber nicht festlegen. Informationsquelle war ein Besuch bei der Materialprüfanstalt in Nürnberg.
Grüße
Simon
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Hmmm Formaldehyd, was mich wundert ist das Pathologen Formaldehyd in großen Mengen einsetzen um Proben oder auch ganze Organe zu konservieren.
Bislang habe ich nichts darüber gelesen dass Pathologen eine höher Sterblichkeit als andere Berufsgruppen haben.

Formaldehyd riecht übrigens beißend, stechend.
 
Oben Unten