Fräser Brandspuren Buche

Curby

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Moin,

auf dem Bild ist ein rundes Werkstück zu sehen. Der Fräser fährt quer über das drehende Werkstück drüber. Wenn ich von rechts komme, haut es gewaltige Brandspuren rein, das ganze Zimmer war in Nebel eingehüllt. Wenn ich von links komme, passiert nichts dergleichen.

Ich habe immer im Gegenlauf gefräst. Woran kann das liegen? Ich dachte schon, dass der Fräser stumpf ist, jedoch hat ein zweiter, bisher kaum genutzter Fräser, das selbe Schadbild. Der Fräser wird auch unmittel sofort brütend heiß.

Die Fräsertiefe betrug nur 0,5-1mm. Es ist Buchenholz, der Fräser war 16mm bzw. 25,4mm breit. Andere Hölzer haben dieses Verhalten nicht gezeigt. Vorschub 30mm/s. Drehzahl 30.000.

Sollte ich die Drehzahl ggf. deutlich verringern? Ich habe gerade einige Tabellen gesehen, die für Hartholz eine deutlich niedrige Drehzahl angeben unabhängig vom Durchmesser des Fräsers.
 

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wirdelprumpft

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kann man die Rotationsrichtung der Trommel ändern? wenn ich jetzt keinen Denkfehler hab könnte man damit den Gleichlauf Gegenlauf ändern - ansonsten würde ich es mal mit 12000 probieren oder wenn Handsteuerung mit Poti vorhanden Drehzahl während des Fräsen runterdrehen bis es passt -
 

wirdelprumpft

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Wird ja wahrscheinlich recht / links gefräst und jeweils am Ende die Z-Zustellung geändert da müsste man dann wenn möglich auch die Drehrichtung der Trommel ändern das Gleich oder Gegenlauf beibehalten wird - wenn nicht ist eine Strecke Gleichlauf und die andere Gegenlauf
 

Mitglied 24010 keks

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Hmmm komisch....

Meiner Meinung nach sollte es keine Rolle spielen, wenn du Konstruktion steif genug ist, ob man im Gleichlauf oder Gegenlauf fräst.

Vorschub und Drehzahl passen bei dir aber bei weitem nicht zusammen. Wenn ein HM Fräser einmal schwarz geworden ist, so meine Erfahrung, ist der stumpf.

Du hast ja einen ziemlich großen Fräser, wenn du den Vorschub nicht verändern kannst / willst, würde ich auch eher wie @wirdelprumpft bei 12.000 starten. Oder halt den Vorschub auf eher mindestens 10.000mm/min. hochsetzen. Der Fräser wird bei deinem Einstellungen definitiv zu warm. Der produziert nur Mehl und kann keine Wärme abführen.

Ein Fräser braucht was zum knabbern!

Gruß Daniel
 

SchweißerSchnitzer

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(ich gehe davon aus der Fräser dreht um UZS und.die Trommel bewegt sich im Bild von oben auf uns zu bzw. der Fräser relativ dazu nach hinten).

Ich erkläre es mir so: Wenn du von links kommst, greift der Fräser (von oben betrachtet) links in frisches Material und kann nach rechts Späne ins Freie werfen. Wenn du von rechts kommst, muss der Fräser die Späne erst ein eine halbe Umdrehung gehen das Holz mitschleifen bevor sie ins Freie gelangen. Das bewirkt extreme Reibung.

Die Drehgeschwindigkeit der Trommel ist ja vermutlich sehr sehr klein im Vergleich zu der Drehgeschwindigkeit des Fräsers. Darum kann ich mir kaum vorstellen, dass die Drehrichtung der Trommel einen großen Einfluss hat.
 

SteffenH

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Wie schnell dreht sich eigentlich das Werkstück? Und was genau ist das für ein Fräser? Die Drehrichtung des Werkstücks wird beim Fräsen von links und rechts gewechselt, richtig?
 

Kerstenk

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Das Verhältnis Drehzahl zu Vorschub ist nicht richtig, entweder der Vorschub richtig hochsetzen, oder Drehzahl richtig runter. Wie hier schon geschrieben die Drehzahl auf 10-12.000 runter und den Vorschob nach oben, das ausprobieren, soweit bis die Qualität nachlässt.
Die Drehzahlen von Oberfräsern wird sehr oft viel zu hoch angesetzt, grundsätzlich diese immer soweit heruntersetzen wie möglich, denn ein Fräser kann nur eine bestimmte Anzahl an Schnitten leisten, dann ist er stumpf. Verplempert man die mit zu langsamen Vorschub, hat man wenig davon. Dann kommt noch hinzu das der Fräser sich im Material abkühlt, ist der Vorschub so klein das kein Material zur Verfügung steht, baut sich Hitze auf (Brandspuren) und der Fräser erhitzt sich, was bis zur Zerstörung führen kann, also Schneidkante zu heiß wird.
 

SteffenH

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Ich fände es interessant, die rechts-brennt, links-brennt-nicht Situation zu ergründen. Bemerkenswert finde ich auch, dass es durchgehend helle, nicht verbrannte Spuren auf der rechten Seite gibt.
 

Kerstenk

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Ich fände es interessant, die rechts-brennt, links-brennt-nicht Situation zu ergründen.
Im Gegenlauf beginnt der Fräser bei Spanabnahme null, welche sich dann steigert sich bis zum Ende, baut also erst mal Hitze auf. Bei Gleichlauf steigt er voll ein (bessere Kühlung) und baut somit nicht erst mal Hitze auf, durch den Effekt wie oben beschrieben.
 
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Mitglied 24010 keks

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Ich nutze hin und wieder auch einen 25iger Planfräser.
Hier hab ich Esche bearbeitet, da kann man auch einigermaßen erkennen wie die Späne im aussehen sollten.
Planfräsen.jpg
Planfräsen2.jpg

Meine Parameter sind:
Drehzahl 17.500
Vorschub 3500mm/min
Zustellung 2mm

Mehr kann meine Fräse leider nicht. Ich würde gerne noch etwas mit der Drehzal runter, dann fängt es aber an zu rattern oder ich müsste den Vorschub rausnehmen - dann dauerts halt länger und kommt aufs selbe raus. Mehr Drehzahl und mehr Vorschub machen dann bei so kleinen Strecken auch keinen Sinn, weil man dann die Brandspuren in den Radien hat.


Beim Planfräsen meiner Opferplatte MDF fahre ich mit 20.000 Umdrehungen und 6m/min. Schneller geht leider nicht. :emoji_grin:

Vielleicht kannst du diese Werte mal als Orientierung beim nächsten, neuen, Fräser nutzen.
Wenn du andere Fräser nutzen willst, kannst du da auch gerne nach Erfahrungswerten fragen - grob kann ich da inzwischen einiges abschätzen. Zumindest soweit, dass die Fräser nicht mehr verbrennen.

Am Anfang hab ich auch paar Fräser verbrannt - hab mich an die Empfehlungen von Yeti / Sautershop gehalten. Teurer Fehler. Gute Anhaltswerte gibt auch der Sorotec Schnittkraftrechner. Wenn man den mal verstanden hat, ist der echt super.
Grundregel ist immer: Vorschub und Geschwindigkeit müssen zusammenpassen. Die Leistungsfähigkeit der Fräse kann man dann über die Zustellung anpassen.

Gruß Daniel
 

wirdelprumpft

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kurz zur Info: der Vorschub ist begrenzt - da sich die Fräse max. den Fräsdruchmesser während einer Drehung der Trommel vorwärts bewegen darf bzw. weniger weil der sich der Fräser nicht voll im eingriff befindet - gibt einen anderen Thread wo wir das schon hatten ist alles nicht ganz einfach. Von daher ist das einfachste Gleich bzw. Gegenlauf anzupassen -
ob man die Drehrichtung der Trommel ändert oder den Fräser im Eilgang ohne Abnahme zurückfahren lässt ist egal
alternativ mit Drehzahl spielen
 

SteffenH

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Im Gegenlauf beginnt der Fräser bei Spanabnahme null, welche sich dann steigert sich bis zum Ende, baut also erst mal Hitze auf. Bei Gegenlauf steigt er voll ein (bessere Kühlung) und baut somit nicht erst mal Hitze auf, durch den Effekt wie oben beschrieben.
Das verstehe ich nicht so ganz, zweimal Gegenlauf?
 

Curby

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Ganz schön viele Antworten, ich versuche mal alles aufzuklären.

kann man die Rotationsrichtung der Trommel ändern?
Wie gesagt, ich fräse immer im Gegenlauf, das heißt die Drehrichtung ändert sich nach jeder Fahrt.

Du hast ja einen ziemlich großen Fräser, wenn du den Vorschub nicht verändern kannst / willst, würde ich auch eher wie @wirdelprumpft bei 12.000 starten. Oder halt den Vorschub auf eher mindestens 10.000mm/min. hochsetzen. Der Fräser wird bei deinem Einstellungen definitiv zu warm. Der produziert nur Mehl und kann keine Wärme abführen.
Werde ich machen.

Ich erkläre es mir so: Wenn du von links kommst, greift der Fräser (von oben betrachtet) links in frisches Material und kann nach rechts Späne ins Freie werfen. Wenn du von rechts kommst, muss der Fräser die Späne erst ein eine halbe Umdrehung gehen das Holz mitschleifen bevor sie ins Freie gelangen. Das bewirkt extreme Reibung.
Wie gesagt, ich änder aktiv die Drehrichtung, so dass ich immer im Gegenlauf fräse.

Wie schnell dreht sich eigentlich das Werkstück? Und was genau ist das für ein Fräser? Die Drehrichtung des Werkstücks wird beim Fräsen von links und rechts gewechselt, richtig?
Korrekt. Eine RT0700, aufgrund der Baugröße. Das Werkstück kann sich im Bereich bis 10cm/s drehen. Zuletzt habe ich knapp 5cm/s gemacht.

Die Drehzahlen von Oberfräsern wird sehr oft viel zu hoch angesetzt, grundsätzlich diese immer soweit heruntersetzen wie möglich
Dann kann sich meine RT0700 aber nicht mehr korrekt kühlen und da ich teilweise 1 Stunde am Stück arbeite halte ich das für ungut.
 

Mitglied 24010 keks

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der Vorschub ist begrenzt - da sich die Fräse max. den Fräsdruchmesser während einer Drehung der Trommel vorwärts bewegen darf bzw. weniger weil der sich der Fräser nicht voll im eingriff befindet
Das sehe ich nicht so... Für mich schaut das so aus als ob man nur die Trommel schneller laufen lassen müsste um mehr Vorschub zu haben. Hier schaut es für mich so aus als würde einfach eine Bahn außen rum gefräst und dann die nächste Zustellung mit der Fräse vorgenommen?

gibt einen anderen Thread wo wir das schon hatten ist alles nicht ganz einfach.
Das war aber innen. Oder?

Gruß Daniel
 

Mitglied 24010 keks

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Dann kann sich meine RT0700 aber nicht mehr korrekt kühlen
Die spielt doch da nur wenn du lediglich max. 1mm wegnimmst... Oder schätz ich das falsch ein?
jedoch hat ein zweiter, bisher kaum genutzter Fräser, das selbe Schadbild. Der Fräser wird auch unmittel sofort brütend heiß.
Ich hab mal ausversehen einen Fräser für Linkslauf gekauft... Gehe jetzt bei dir nicht davon aus aber... Wollte es nur mal erwähnt haben.

Wer erinnert sich noch an das nagelneue Bandsägeblatt das nur Brandspuren gemacht hat? :emoji_grin:
 

raziausdud

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Wie gesagt, ich änder aktiv die Drehrichtung, so dass ich immer im Gegenlauf fräse.
Ich hab mal alles kurz überflogen, finde keine eindeutige Aussage, wüsste auch nicht, dass das möglich ist. Aber Fräser für Linkslauf gibts ja offensichtlich lt. Beitrag 17. Deshalb die Frage: Du änderst aber nicht die Drehrichtung des FRÄSERS?

(Auch ich meine, dass die Drehrichtung des WERKSTÜCKS nicht so starke Auswirkungen wie geschildert haben dürfte.)

Rainer
 
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wirdelprumpft

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Wie steht der Fräser zum Werkstück?
Die Überlegung dazu ist wie das Material in den Fräser läuft wenn die Trommel sich dreht - die 2. Linie
 

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wirdelprumpft

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Nachtrag: Drehrichtung der Trommel in Uhrzeigersinn da hätte das Material mehr Platz egal ob gleich oder gegenlauf

wenn Drehrichtung gegen Uhrzeigersinn würde sich das Material unter dem Fräser ggf. stauen was zu den Brandspuren führen könnte
 
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Kerstenk

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Dann kann sich meine RT0700 aber nicht mehr korrekt kühlen und da ich teilweise 1 Stunde am Stück arbeite halte ich das für ungut.
Ich würde es aber probieren und halt die Maschine beobachten. bis 60° kann man absolut problemlos gehen, ich persönlich gehe da deutlich drüber.
Es ist aber auch zu bedenken, dass durch die hohen Drehzahlen viel Temperatur entsteht, also nicht nur durch Last. Also einfach ausprobieren und beobachten. Wenn vorhanden, mit einem berührungslosen Messgerät überwachen, mache ich in solchen Fällen.
 

raziausdud

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Noch ne Idee, angeregt durch die Zeichnung von @wirdelprumpft in Beitrag 20 - vielleicht meinst Du das ja genauso:

der Fräser steht in der einen Drehrichtung mit seiner schneidenden Front genau auf dem höchsten Punkt der Trommel. Das impliziert aber, das bei der anderen Drehrichtung die schneidende Front etwas zu hoch steht. Das Material kommt also etwas von unten gegen den Fräser. Wenn er keine Stirnschneiden hat oder diese stumpf sind, könnte es die unterschiedlichen Ergebnisse zur Folge haben.

Rainer
 

Mitglied 24010 keks

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Wie steht der Fräser zum Werkstück?
Die Überlegung dazu ist wie das Material in den Fräser läuft wenn die Trommel sich dreht - die 2. Linie
Wenn der Fräser so ausgerichtet ist, würde ich den als allererstes ins Zentrum positionieren. Also Mitte Fräser auf Drehachse.

Gruß Daniel
 

magmog

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Guuden,

Welche Fräser ist im Einsatz? Wendeplatten mit Bohrung kônnen
evtl. so eingesetzt werden, dass die Hauptschneide stirnseitig
über die Querschneide übersteht.
 

Cetol

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hey, Wenn der Fräser senkrecht zum Werkstück steht muss dieser natürlich auch eine Schneide auf dessen Achsmitte haben.
Und im Bereich der Achse ist die Schnittgeschwindigkeit minimal.
Gruß Martin
 
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