Frage an die Drechsler hier

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ww-robinie
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Guten Abend,

ich hatte ja schon geschrieben, dass ich jemandem helfe, die Werkstatt seines Schwiegervaters aufzulösen.

Es soll eine Kity 663 Drechselbank mit Koiervorrichtung verkauft werden. Ich habe jetzt einen Käufer an der Hand. Für ihn wäre aber wichtig, sicher zu sein, dass er die Wechselklinge der Kopiervorrichtung noch kaufen kann, wenn die aktuelle stumpf ist. Da ich davon keine Ahnung habe (weder wie das Teil genau heißt, noch wo man sowas bekommt) wäre es prima, wenn mir jemand, der sich damit auskennt was dazu sagen kann.

Das Messer sieh ähnlich dem hier aus:
https://www.ebay.de/itm/38370457464...001&customid=5116c0f5cf70f990b074fa31f375ba9a
Es sieht der Nr 11 recht ähnlich. Rautenförmig, verjüngt sich nach unten hin.

Ich hänge mal ein Bild an, vielleicht kann man da was erahnen.

Kann mir wer sagen, wo ich danach suchen kann bzw. wie das Ding heißt?

Vielen Dank,

Flo
 

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dieweltistrund

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Guten Abend Floh,
diese Wendeplatten werden oft über die Winkelgradzahl beschrieben, damit die in die Aufnahmen der Drehmeißel passen bzw. dort eingepasst/geführt werden. Auf dem Foto ist diese rautenförmige Wendeplatte nur durch die Schraube gehalten und nicht seitlich eingepasst - bei Holz wohl ausreichend?!
Ich würde den örtlichen Schärfdienst anrufen bzw. email mit Foto schicken.

Gruss
Jörg
 

brubu

ww-robinie
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Hallo
Da musst du wohl im Mech. Bereich für Metallbearbeitung suchen. Ich würde bei einem entsprechenden Werkzeughändler fragen.
Aber bitte nicht jammern, die Teile werden Geld kosten und sonst hat es Jörg geschrieben, die Wendeplatte hat keinen richtigen Sitz, das wurde ev.
selbst gebastelt. Daher muss die Platte nicht zwingend genau gleich sein.
Gruss brubu
 

xv_treiber

ww-esche
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Da Drechsler ihre Eisen und Werkzeuge selbst schärfen (und auch herstellen) und solche Wechselklingen durchaus üblich sind, würde ich da keine Probleme sehen. Die Abmessungen sollten bekannt sein und mit dem - sowieso notwendigen - Schärfvorrichtungen kann man sich gewünschte oder erforderliche Messer, Vorsätze etc. durchaus auch selbst herstellen bzw. vorhandene Systeme wieder gebrauchsfähig schärfen. HSS-Rohlinge gibt es und auch viele vorkonfektionierte Ersatzklingen (diese werden auch vielmals nachgeschliffen und nicht sofort ersetzt wenn sie stumpf sind).
 

Free

ww-robinie
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Guten Morgen,

danke für die vielen Informationen. Dann gebe ich das so weiter. Gebastelt ist das meiner Meinung nach nicht, sieht alles orginal aus.

Viele Grüße,

Flo
 

carsten

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Hallo

das ist kein "Zubehör" aus dem Holz/ Drechselbereich. Das sind Drehmeißel Wendeplatten aus dem Metallbereich.
Zum Betrieb einer Drechselbank braucht man die nicht. Werden gern bei Kopiereinrichtungen genutzt. Da werden dann auch häufig die Vorrichtungen von Metalldrehbänken angebaut oder es werden Metalldrehbänke "missbraucht". Steht da ne Marke darauf ? Dann könnte man schon mal Rückschlüsse ziehen ob es tatsächlich eine Drechselbank ist oder eine adaptierte Metallerdrehbank.
Tendiere aber deutlich zu dem Metallbereich. Dort würde ich dann auch Suchen. Wobei ich weniger auf die Größe oder Form achten würde sondern auf den Winkel/ Anschliff. Für den Metallbereich gibt es für jede Legierung "passende" Bearbeitungsstähle und dann noch mit unterschiedlichen Winkeln. So genau muss man bei Holz nicht unterscheiden. Zudem das bearbeiten von Holz mit so einem Kopierwerk auch nicht unter Drechslen fällt. Das ist nicht mal fräsen sondern eher kratzen.
 

xv_treiber

ww-esche
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Hallo

das ist kein "Zubehör" aus dem Holz/ Drechselbereich. Das sind Drehmeißel Wendeplatten aus dem Metallbereich.


... dann such mal nach Sorby Turnmaster oder Hope Cryo Schaber, Hope Revolution und ähnlichem. :emoji_slight_smile:
Da gibt es von jedem Hersteller im Drechselbereich solche Wende- und/oder Wechselplatten.

Nur mal so nebenbei angemerkt .... :emoji_wink:
 

netsupervisor

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Gebastelt ist das meiner Meinung nach nicht, sieht alles orginal aus.
Kann ich leider nicht zustimmen. Der Halter ist für einen Glockenmessern/Tassenstahl und die falsch gewählte Wendeschneidplatte wirst du so nicht mehr finden, evtl sogar eine selbst zurecht geschliffene. Für V-Platten gibt es entsprechend korrekte Halter, die das Verdrehen der Wendeschneidplatte verhindern, so wie es jetzt zusammengebaut ist verdreht sich die Platte.
Glockenmesser/Tassenstähle - Hager - Drechselbänke (hager-drechseln.de)
Kopierstähle | www.drechslershop.de

Edit: Die üblichen VCGT Platten und passenden Halter aus dem Metallbereich sind durchaus verwendbar, da die Schneidgeometrie positiv ist und die meisten Alu-WSP ausreichend scharf sind. WSP für Stahl/Guss sind üblicherweise zu stumpf für Arbeiten an Drechselbänke, negativ und neutrale Schliffe sind jedenfalls ein Problem für Ausrisse.
 

seschmi

ww-robinie
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Wie ist die Wendeplatte eigentlich befestigt? Mir scheint es so, als sei die von unten geschraubt. Dann müsste sie ja ein Gewinde haben, was ich noch nie gesehen habe. Täuscht das?

Wenn die Halterung „normal“ ist, also ein Gewinde im Halter, und dann von oben mit einer entsprechenden Schraube geschraubt, dann kann man vermutlich alle möglichen Wendeplatten aufschrauben - das scheint ja einfach auf eine ebene Fläche aufgeschraubt zu sein.
 

Free

ww-robinie
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Nabend,

danke für die vielen Informationen. Ich muss trotzdem der Annahme widersprechen, dass es gebastelt ist. Ich habe mich daran gesehen, einen kleines Kity Kästchen im Schrank gesehen zu haben. Darin waren zwei weitere Messer. Das ist orginal Kity Zubehör gewesen.
Wenn die Teile nachschärfbar sind, sollten die drei Messer ja eine Weile halten.

Ich danke euch für die Infos!

Viele Grüße,

Flo
 

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netsupervisor

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Interessant. Hat sich aber wie gezeigt nicht durchgesetzt, da kein Hersteller so einen V-förmigen Schneidstahl mehr anbietet. Tassenstähle gibt es ja noch, den V-Stahl kann man schleifen, dann muss man ihn aber auch unterlegen, sonst passt die Spitzenhöhe nicht. Die vorhandenen Ersatzeile werden wohl eine Zeit lang halten. Es werden eh HSS oder WS-Schneidstähle sein, da Gewindebohrungen in HM niemand kann und macht.
 

dieweltistrund

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Hallo Floh,
wenn ich das Foto richtig sehe/deute sind das drei Werkzeuge. Das linke mit der Schraube ist auch eine Schneide - wenn auch kreisrund.
Gruss
Jörg
 

fahe

ww-robinie
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Den Tassenstahl (Artikel 2506) verwende ich fürs Drechseln, das geht sehr ordentlich.
...also, als Tassenstahl würde ich das Schneidplättchen nicht bezeichnen. Ich hab' einen Tassenstahl von Wiedemann zum Drechseln. Aber auch einige der schiffchenförmigen Aluschneidplatten nebst Halter. Die habe ich aber noch nie verwendet.
 

Helibob

ww-robinie
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@rafikus:
Wenn man den Herstellungsprozess Sintern etwas kennt - @netsupervisor Kenntnisse sind tiefer als meine - , dann ist das naheliegend, bzw. wäre es total abwegig hier ein Gewinde einbringen zu wollen.
Suchbegriffe: Herstellung Sintern Wendeschneidplatten
Kurz und verständlich z. B. hier beschrieben.
Beispielvideo (Englisch, Untertitel kann jedoch auf Deutsch eingeblendet werden, bzw. auch anderssprachig)

Gruß Matze
 

netsupervisor

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Matze hat es schon geschrieben, HM Plättchen sind eigentlich fast immer gesintert, Außengewinde werden üblicherweise in HM geschliffen.
Natürlich kann man die Gewinde erodieren, das ist aber nicht der Standardfall und ich kenne aus meiner Erfahrung heraus keine handelsüblichen WSP mit Innengewinde, da der Herstellungsprozess aufwendig ist,. Spezialwerkzeug mit Innengewinde gibt es sicherlich. Daher das "kann"... Aber vertiefen wir das besser nicht, das hat zu wenig mit Holz zu tun.
 
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