Frage zur Meisterprüfung

rapinhood

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Hallo,
habe vor 6 Jahren meine Gesellenprüfung bestanden und seitdem nicht mehr als Tischler gearbeitet, da ich keine Stelle gefunden habe. Daß ich ausschließlich Möbeltischler gelernt habe, hat das ganze noch erschwert. Nun ist es aber so, daß ich diesen Beruf liebe und unbedingt den Weg wieder hinein finden möchte. Da ich keine andere Möglichkeit sehe, werde ich wohl nun in zwei Monaten mit meinem Meistertitel beginnen. Nur habe ich mich jetzt lange erkundigt und komme langsam ins zweifeln ob ich das überhaupt schaffen kann.
Wäre dankbar, wenn mir mal jemand seine Erfahrungen dazu mitteilen könnte! Einige ungeklärte Fragen habe ich auch noch. Z.B. ob das Meisterstück in der Handwerkskammer gebaut wird oder ob ich mir dafür eine externe Tischlerei suchen muss? Und wie eigentlich die Vorgaben für's MS sind?
Da ich den Kurs in Berlin in Vollzeit machen werde, wird das wohl eine ganze Stange Geld kosten. Und wenn ich das ausgebe, will ich weinigstens nicht daran zweifeln, daß ich eine Chance habe das zu bestehen.
Vielen Dank schon einmal!!!
 

Kyuss

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hi, also so weit ich weiß, musst du dir, wenn du nicht im nem betrieb bist, ne tischlerei suchen, in der du dann ein praktikum machst!

aber mehr kann ich dir nicht sagen und es ist nich billig!!! :emoji_frowning2:
 

rapinhood

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Hallo, und danke erstmal!
Hast du denn deinen Meister schon? Würde nämlich auch gerne wissen wie schwer es wirklich ist ?!
 

raftinthomas

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schaffen wirst du das wahrscheinlich schon. ich sehe ein anderes problem: du hast ja, das entnehme ich deinem beitrag, eigentlich keinerlei fachkompetenz über deine ausbildung hinaus. früher war es so, das man zur meisterprüfung mindestens 5 gesellenjahre nachweisen musste. das ist sicher nicht in jedem fall sinnvoll, generell sollte die meisterprüfung aber schon noch so eine art "krönung" sein. und verabschiede dich von dem gedanken, du würdest an der meisterschule etwas fachlich dazulernen. das ist eine reine prüfungsvorbereitung. wenn du dich als jetzt für nicht kompetent erachtest, würe ich dir abraten.
deine einstellungschancen mit meistertitel sinken übrigens....
 

carsten

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Hallo

nun es gibt mehrere Punkte bei der Prüfung. Diese ist in 4 Teile gegliedert. Teil 1 Meisterstück und Arbeitsprobe. Also der handwerkliche Teil. Das Meisterstück muss geplant, gezeichnet, kalkuliert und eben gebaut werden. Dazu brauchst du einen Schreinerei, je nach HWK sind Sonderarbeiten wie z.B. CNC auf den Maschinen der HWK mgl.. Die Arbeitsprobe erfolgt in den Räumen und mit den Maschinen der HWK. Sind meist kleine Möbelstücke in denen das handwerkliche Können dirket geprüft wird.
Teil 2 die Theorie: als Fachmathematik, Fachzeichnen ( CAD, per Hand, perspektivisches Zeichnen, Kalkulation,Betriebsplanung, Stilkunde und natürlich Fachtheorie) Mathe, Zeichnen, und Fachtheorie ist letztendlich nicht viel anders als bei der Gesellenprüfung. Der Rest ist eigentlich Neuland für den "Otto normal Gesellen". Teil 3 und 4 beschäftigt sich mit dem wirtschaflichen- rechtlichen und Berufs- und Arbeitspädagogioschen Teil. Ersteres ist recht umfangreich und viel zu lernen. Teil 4 ist letztendlich eigentlich der entscheidende Teil um Ausbilden zu dürfen aber wird vielfach sehr stiefmütterlich behandelt, finde ihn aber gerade was das Thema Miteinander auch soziale Kompetenz genannt sehr wichtig.
 

rapinhood

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wenn du dich als jetzt für nicht kompetent erachtest, würe ich dir abraten.
deine einstellungschancen mit meistertitel sinken übrigens....

Es geht weniger darum, daß ich mich nicht als kompetent erachte. Nur ist es halt so, daß ich seit 6 Jahren - außer im Privaten bereich - nicht mehr mit Holz gearbeitet habe. Muss mich auch erstmal wieder etwas einfinden. Wenn das bei der Vorbereitung möglich ist, also wenn im Kurs auch etwas intensiver in der Werkstatt gearbeitet wird, sehe ich da keine Probleme. Bis auf das Problem, daß man eine Tischlerei finden muss, wo man ohne großes Geld auszugeben sein Meisterstück bauen kann. Weißt du vielleicht wie die Vorgaben für's MS sind, wenn ich ein Möbelstück bauen möchte? (In der Gesellenprüfung war es ja noch ein Schubkasten und ein Schloss)

Und wieso sollten die Chancen Arbeit zu finden eigentlich sinken?
 

J-SCH

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Der "Meistertitel" allein...

genügt nicht.
Und wieso sollten die Chancen Arbeit zu finden eigentlich sinken?
Deshalb, weil es Bewerber mit "Meistertitel" aber ohne sonstige Qualifikation wie Berufserfahrung ectr. genug am Markt vorhanden sind.
Ich kenne "Meister" die 1 1/2 Jahre nach der Gesellenprüfung die sich mit einem im Schnellkurs erworbenen "Meister" Titel eine platte Nase geholt haben.
raftinthomas hat das schon richtig angemerkt.
Frage, habt Ihr alle eigentlich auch einen Namen?
Ziemlich unpersönlich so das ganze...
Freundliche Grüße
Josef Schrage
 

rapinhood

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genügt nicht.

Deshalb, weil es Bewerber mit "Meistertitel" aber ohne sonstige Qualifikation wie Berufserfahrung ectr. genug am Markt vorhanden sind.

Einerseits bestimmt richtig, aber ist es nicht besser den Meister als gar keine Berufserfahrung zu haben? Man darf sich halt nur nicht hinstellen und ein Meistergehalt verlangen. Anfangen muss man tortzdem ganz unten. Nur würde das in meinem Fall zeigen, daß ich das mit dem Wiedereinstieg ernst nehme. Immerhin bin ich 6 Jahre raus.
Gruß,
Ralf
 

carsten

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Hallo

du darfst nur nicht erwarten das du auf der Meisterschule was für den Wiedereinstieg lernst, oder gar etwas wirklich praktisches berufsrelevantes.
Sprich so ne schulische Weiterbildung ersetzt nicht die berufliche Erfahrung.
Es ist durchaus mgl mit dem Wissen und "Erfahrung" aus 3 Lehrjahren auch die Meisterprüfung zu bestehen nur vom Meister im traditionellen handwerklichen Sinne ist man da meist noch weit entfernt. Eine Firma erwartet natürlich auch von einem Mitarbeiter mit dem Titel auch entsprechende Qualifikationen und Erfahrung die kann aber nur das Leben/ Berufsleben liefern und keine Schule.
Deshalb stehe ich der Meisterschule direkt nach der Lehre also ohne Berufserfahrung skeptisch gegenüber. Arbeitsmarktpolitsich mag das was bringen aber ein Meister ohne Berufserfahrung ist wie ein Rennfahrer ohne Fahrerfahrung. Ich will dich keinesfalls demotivieren aber wäre es nicht sinnvoll erst mal wieder Praxiserfahrung zu sammeln.
 

heiko-rech

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Hallo,
Einerseits bestimmt richtig, aber ist es nicht besser den Meister als gar keine Berufserfahrung zu haben?
Die Meisterschule ist kein Ersatz für Berufserfahrung.
Man darf sich halt nur nicht hinstellen und ein Meistergehalt verlangen. Anfangen muss man tortzdem ganz unten. Nur würde das in meinem Fall zeigen, daß ich das mit dem Wiedereinstieg ernst nehme. Immerhin bin ich 6 Jahre raus.
Das Problem ist denke ich nicht, dass du 6 Jahre raus warst, sondern dass du nie richtig drin warst.

Was du in den Meisterkursen lernst ist nunmal viel graue Theorie. Auch wenn du mit viel Fleiß die Prüfung schaffst, was denke ich machbar ist, wenn man auf Freizeit verzichten kann, wirst du es bei der Stellensuche nachher schwer haben.

Ein Geselle mit Berufserfahrung wird dir vermutlich immer vorgezogen. Ich an deiner Stelle würde mir wieder einen Job als Schreiner suchen, am besten in einem Betrieb, der noch sehr vielseitig arbeitet. Dort lernst du dann in der Praxis, was dir die spätere Meisterschule erheblich erleichtern wird.

Du kannst ja schon im Vorfeld einige Kurse wie z.B. CAD belegen. Das brauchst du dann später in der Meisterschule nicht mehr zu lernen.

Gruß

Heiko
 

rapinhood

ww-pappel
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Also vielen Dank erst einmal für die vielen antworten. Kann das alles absolut nachvollziehen, was ihr schreibt. Mein Problem ist einfach, daß irgendwie keiner so richtig jemanden einstellen will, der so lange raus ist und keine Erfahrung hat. Wenn das so einfach wäre, würde ich gar nicht darüber nachdenken den Meister zu machen, dann würde ich arbeiten gehen.
Das mit der Weiterbildung (CNC Kurs usw.)ist allerdings wirklich eine Gute Idee und wohl auch um einiges billiger. Muss ich mich mal nach erkundigen, was es da noch so gibt.

Gruß
Ralf
 

florian

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Hallo
Nachdem ich meine Gesellenprüfung mit 1,5 gemacht habe, wurde mir von HWK sowie der Innung geraten den Meister zu machen.
Hätte am 20.8. beginnen können 1 Jahr Vollzeit, aber das ist mit etwas zu knapp gewesen. Zuerst will ich noch ein wenig Berufserfahrung sammeln. Was meint ihr sollte man da können wissen?

Mir wurde jetzt auch angeboten im Dezember und Januar Teil 3 (6Wochen) und Teil 4 (2Wochen) Vollzeit zu machen. und Teil 1 und 2 dann Nächstes oder Übernächstesjahr. Evtl. kann ich nächstes Jahr ab Mai ein paar Monate in Österreich arbeiten, was ich gerne an Erfahrung mit in die Meisterprüfung nehmen würde.
Fidet ihr es sinnvoll da jetzt schon 3+4 zu machen oder besser alles später in einem Block?
 

carsten

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Hallo

gerade Teil 3 finde ich sehr lernintensiv und hat wenig mit den adneren Themenbereichen gemein, so das man den genau wie teil 3 unabhängig vom Fachteil machen kann.
 

florian

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Was wird einem in 3 und 4 denn genau beigebracht?

Ich denke das 3, jetzt so direkt anch der Schule wo ich noch im lernen drin bin praktisch wäre, und 4, jetzt wo ich noch genau weis was wie richtig gemacht werden soll, (nicht wie in der praxis) vllt auch.
Teil 1+2 dann erst wenn man "etwas mehr" kann.
Florian
 

Hacki

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hallo Florian
4 kannst Du immer irgenwo dazwischenschieben. das ist trockene, relativ praxisferne Theorie. Die Prüfung mit dem Unterweisungsplan kann stressen.
Den 3 er machst Du am Besten Montags, da hockst Du inmitten eines Rudels Friseusen,d.h. Spassfaktor und Hormonausgleich garantiert. Stoff ist schon arg, Zahlen und Konten jonglieren bis die Rübe qualmt, Recht pauken was kein Mensch braucht und das Ganze gekrönt von ner stressigen Prüfung.
Für die Praxis ist es schon ganz gut wenn man mehr als einen Chef gehabt hat,vor allem brauchst Du eine gescheite Werkstatt um Dein Stück zu bauen.
Theorie langt das was Du aus der Gesellenprüfung noch im Kopf hast, + Stilkunde und Perspektive zeichnen.
Schön ist es wenn Du die ganzen Kurse so machst daß am Schluß das Meisterstück kommt. Das ist dann so die Krönung.
Aber geh erst mal schaffen.
Gruß Gerd
 

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Meisterschule

Also ich kann dem rapinhood nur empfehlen die Meisterschule zu machen.Ich mache meine auch gerade , aber in einer anderen Fachrichtung. Du lernst ja nicht nur das Handwerkliche sondern auch das Führen eines Beriebes. Es wird nicht einfach das sage ich dir jetzt schon aber wo ein Wille ist , ist auch ein weg.Also wag den Sprung und alles gute.
 

Trips

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Hallo,

ich hab an diesem Sonntag mein Meisterschuljahr mit allen bestandenen Prüfungen und einem bestandenen Meisterstück abgeschlossen und bin nach einem anstrengenden aber vorallem lehrreichen und interessanten Jahr sehr glücklich darüber, dass ich diese Strapazen auf mich genommen habe. Ich hab alles zusammen in einem Vollzeitjahr in Schwäbisch Hall absolviert.

Ich kann das nur empfehlen! Viel Glück

Manuel
 

morten

ww-ahorn
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Ich möchte hier mal die Kosten-/Nutzen-Frage stellen!

Der Verfasser hat nach seiner Ausbildung 6 Jahre nicht mehr als Tischler gearbeitet, sprich: er ist raus aus seinem Beruf. Das damals erworbene Wissen dürfte größtenteils vergessen, da nicht angewendet, sein.

Eine Meisterprüfung (ohne "eigene" Tischlerei) dürfte über 10.000€ kosten. Sind diese sinnvoll angelegt? Wie ist die Zukunftsperspektive? Eigenen Betrieb aufmachen? (Investitionsvolumen gerade bei Tischlern immens hoch) Anstellung als Meister suchen? (nahezu aussichtslos)

Es wäre evtl sinnvoller erstmal wieder in den Beruf zu kommen (Job suchen) und dann evtl. etwas anderes zu machen als den Meister, (Techniker, Ing., Kundenberater etc.) da dieser kaum noch gebraucht bzw. eingestellt wird.
 

holzworm

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Hallo rapinhood

Habe auch meinen meister gemacht und wenn du da nicht ein wenig Berufserfahrung hast oder mitbringen kannst ist es schon schwer, zumindest in der Fachausbildung.

Thomas
 

Eurippon

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Auch überlege den Meisterbrief zu machen. Schaffen werde ich diesen mit Sicherheit, für mich stellt sich nur die Frage über den Sinn. Für viele (besser bezahltere) Tätigkeiten (Anstellungen) braucht man einen. Als Geselle reisst man heute aber finanziell auch nicht mehr viel....
 

wooden_princess

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Hallo rapinhood,

ich habe vor anderthalb Jahren die Meisterschule direkt nach der Gesellenprüfung absolviert, da an unserer Berufsschule sehr viel Werbung gemacht wurde und die "guten" Schüler direkt dafür rekrutiert wurden. Es war eine Vollzeitschule und ich habe Teil II bis IV in der Tasche, nur der erste Teil, die Praxis fehlt. Ich denke, es ist nicht sehr sinnvoll, den Meister gleich anzuhängen oder auch den Meister zu machen, wenn man sechs Jahre draußen war, denn es fehlt tatsächlich die Erfahrung. Für die theoretischen Teile kann man lernen, aber auch hier hat es wenig Sinn, wenn man noch nicht viel oder lange nicht mehr in der Praxis gearbeitet hat.
Und unterschätze es nicht, eine Werkstatt zu finden, in der du dein Meisterstück machen kannst! Je nachdem, wann deine Prüfung stattfindet, musst du dabei bedenken, dass dann auch in vielen Werkstätten Gesellenstücke anstehen und es nicht so einfach ist, in einer fremden Werkstatt ein Meisterstück zu machen. Dem Stück darf nichts passieren, und du brauchst viel Platz und Zeit für dich alleine. Dem stehen Betriebe, in denen dich keiner kennt meiner Erfahrung nach eher skeptisch gegenüber, weil sie Bedenken haben, es könnte der normalen Produktion im wahrsten Sinne des Wortes im Weg stehen.

Generell ist es vielleicht tatsächlich eine Überlegung wert, ob es nicht sinnvoller wäre, erstmal wieder als Geselle zu arbeiten und nebenher Fortbildungen zu machen, vielleicht findest du ja einen Betrieb, der dich in dieser Richtung sogar unterstützen würde.

Viele Grüße
Judith Bender
 
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