Frage zur Skala der Feineinstellung beim Fräsanschlag

mkraus

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Liebes Forum,

ich habe eine Felder KF500 mit dem Felder Fräsanschlag mit Feineinstellung. Der funktioniert soweit sehr gut, mir erschließt sich aber die Logik der Bemaßung nicht ganz, da 2mm auf der Skala 1mm Verstellung des Anschlags entspricht. Ist das üblich und bei anderen Herstellern genau so? Wenn ja, warum?

Um das ganze möglicherweise etwas klarer zu machen:

Wenn ich den Fräsanschlag auf 0mm einstelle, fluchten die Anschlagbacken mit der Spindelmitte - so weit so gut.

Wenn ich bspw. ein 150mm Werkzeug einspanne und den Anschlag auf 150mm einstelle, fluchten die Anschlagbacken mit der Außenseite des Werkzeuges. Naiv würde ich erwarten, dass das bei einer Einstellung von 75mm der Fall sein sollte, da der Radius des Fräswerkzeuges ja nur 75mm beträgt und ich den Anschlag entsprechend nur um 75mm verstellt habe.

Wenn ich bspw. eine 30mm Falz fräsen möchte, muss ich den Anschlag entsprechend der Anzeige um 60mm verstellen (was real natürlich nur 30mm sind).

Mir erscheint das übermäßig kompliziert und die nötige Kopfgymnastik nicht ganz einleuchtend. Aber irgendwer hat sich sicher was dabei gedacht…

Gruß,
Michael

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Hondo6566

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Werkzeugdurchmesser! also bei einem 100mm Fräser die Skala auf 100 stellen für 0mm Abtrag. Was ist daran kompliziert?
Bei 30mm Falz auf 160 stellen. Sollte aber nur ein Anhaltswert sein, dafür gibts dann Messgeräte um das genau einzustellen, z.B. von Hebor.
 

mkraus

ww-birke
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Werkzeugdurchmesser! also bei einem 100mm Fräser die Skala auf 100 stellen für 0mm Abtrag. Was ist daran kompliziert?

Der Punkt ist einfach.

Bei 30mm Falz auf 160 stellen. Sollte aber nur ein Anhaltswert sein, dafür gibts dann Messgeräte um das genau einzustellen, z.B. von Hebor.

Das geht in die falsche Richtung. Bei 30mm Abtrag und einem 100mm Fräser müsste ich auf 100mm - 2 * 30mm = 40mm Stellen. Der Anschlag muss ja in Richtung Frässpindel verstellt werden, und deren Mitte ist bei 0mm auf der Skala.

Ich persönlich finde das unintuitiv. Ich würde bei einem 100mm Fräser für 0mm Abtrag die Einstellung 50mm erwarten, und bei 30mm Abtrag die Einstellung 20mm.

In anderen Worten: wenn die Frässpindelmitte bei 0mm ist, wäre es schön, wenn ich für 20mm Abstand der Anschlagbacken zur Frässpindelmitte auch 20mm einstellen müsste und nicht 40mm.

Mit dem doppelten Abtrag zu rechnen erscheint mir komplizierter (lies: fehlerträchtiger) als mit dem Radius anstatt des Durchmessers zu rechnen.

Gruß,
Michael
 
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Hondo6566

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Ja klar, Skalenwert 60 zurück
Aber mal ehrlich, welcher Schreiner nutzt denn die Skala? Ich kann bei meiner Fräse gerne darauf verzichten.
 

netsupervisor

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Ich verstehe Denk-Problem. Ich finde das System aber stimmig, die Skala so auszuführen, vor allem wenn man mit verschiedenen Werkzeugdurchmesser arbeitet.
Was du tun musst ist für gängige Werkzeuge eine Tabelle daneben liegen zu haben um den Nullpunkt zu bestimmen. Danach kannst du die Tabelle für gängige Frästiefen aufschlüsseln. Einmal in Excel zusammengebastelt kann man die Formel beliebig anpassen, dann geht auch nichts schief. Oder kleb dir zwei 15cm Skalen auf die INCH Seite, dann hast du immer den Mittelpunkt des Fräsdorns, von dem du rechnen kannst.

Ist zwar am Thema vorbei, aber bei der Drehmaschine gibt es auch verschiedene Skalenausführungen bei denen man nunmal rechnen muss und nicht blind die Skala betrachten darf. Dort ist erstens immer eine Teilung vorhanden also zB 0,025mm pro Teilstrich und dann muss man von Durchmesser auf Radius umrechnen. Andere Hersteller richten aber die Skalen auf den Durchmesser aus, so hat jeder Hersteller sein System.

Ich kann bei meiner Fräse gerne darauf verzichten.
Ich hätte das gern, habs aber nicht.
 

mkraus

ww-birke
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Ich verstehe Denk-Problem. Ich finde das System aber stimmig, die Skala so auszuführen, vor allem wenn man mit verschiedenen Werkzeugdurchmesser arbeitet.

Gerade bei verschiedenen Werkzeugen mit verschiedenen Durchmessern erscheint es mir einfacher, mit Radius und Abtrag anstelle Durchmesser und doppeltem Abtrag zu arbeiten. Aber das bin möglicherweise nur ich. Mag auch Gewöhnungssache sein… intuitiv im Sinne von „ich mache einfach, ohne viel drüber nachdenken zu müssen“ finde ich es allerdings nicht.

Was du tun musst ist für gängige Werkzeuge eine Tabelle daneben liegen zu haben um den Nullpunkt zu bestimmen. Danach kannst du die Tabelle für gängige Frästiefen aufschlüsseln. Einmal in Excel zusammengebastelt kann man die Formel beliebig anpassen, dann geht auch nichts schief.

Ich denke, dieses Aufwands bedarf es nicht. Das krieg ich auch so noch hin. :emoji_wink:

Meine Frage war eher, ob das Standard oder herstellerspezifisch ist.

Oder kleb dir zwei 15cm Skalen auf die INCH Seite, dann hast du immer den Mittelpunkt des Fräsdorns, von dem du rechnen kannst.

Das werde ich wohl tun. :emoji_thumbsup:

Aber mal ehrlich, welcher Schreiner nutzt denn die Skala? Ich kann bei meiner Fräse gerne darauf verzichten.

Ich finde das tatsächlich sehr praktisch (bin aber auch kein Schreiner). Ich hab‘ oft genug Probleme, bei denen die Genauigkeit der Skala reicht. Dann ist der Anschlag nach Skala viel schneller eingestellt als mit dem Hebor. Bei Einzelstücken taste ich mich auch oft an die zu einem anderen Bauteil passende Frästiefe ran. Dann ist die Einstellung nach Skala für den Anfang auch gut und schnell.

Gruß,
Michael
 

Hondo6566

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Dann ist der Anschlag nach Skala viel schneller eingestellt als mit dem Hebor.
Nimm ein Stück Holz, halte es vorne an das Werkzeug und schieb den Anschlag zurück bis bündig ist. Das ist deine Nullstellung. Willst du einen 20mm Falz Fräsen leg unter das Holz links und rechts ein passendes Stück Holz, Bündig schieben und Festspannen. Probefräsen und ggf. Feinjustieren.
Ich hab mir eine Holzbrücke mal gebaut mit einem Stück eines Meters in der Mitte, da stell ich mein Maß ein, Fräserschneide auf das Meterende und Anschlag zurückschieben und Festspannen.
Das ist die schnellste Methode.
 

IngoS

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Hallo,

ich Stelle die Fräser immer mit meiner Einstelllehre ein. Geht schnell und auf Zehntel Millimeter genau.
Fräser selbst haben ja auch nicht genau den aufgedruckten Durchmesser. Die Abweichungen sind deutlich. Da müsste man ja eigentlich jeden Fräser exakt vermessen und die Skala am Anschlag hat ja auch nur Millimeterteilung. Also kompliziert und ungenau.

Gruß Ingo
 

jochen-steini

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Ich bin da bei Ingo.
Ich benütze diese Skala an meiner Hammer auch nicht. Geht viel einfacher mit einer Einstelllehre und viel genauer!
 
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