Fragen zum Tisch-Design eines Esstischs

flowww

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Hallo zusammen,
vor Jahren habe ich uns aus alten Eichenbohlen einen Esstisch gebaut. Natürlich tut der noch (buckelig und krumm :emoji_stuck_out_tongue:) seinen Dienst. Meine Frau wünscht sich allerdings einen neuen.
Ich bin daher gerade auf der Suche nach Designideen. Ich würde gerne nun etwas moderner (aber trotzdem noch mit Eiche bauen.) Von den Abmessungen her so ca. 220/240 x 90 cm)
In einem holländischen Möbelhaus habe ich den Tisch des Anhangs gesehen. Fand den prinzipiell ganz hübsch. Was mich allerdings gestört hat, waren die optisch doch auch recht präsenten Metallteile.
Dazu habe ich auch einige Fragen an die Fachleute.

1. Wozu dienen genau die langsseitig gefrästen schmalen Nuten?
2. Wozu dienst die Metallstange? Offensichtlich ja zum Spannen - aber so ganz erschließt sich mir der Sinn nicht?
3. Dieser Tisch hatte eine Länge von 2,4m - machen da nicht Gratleisten Sinn? (hatte dieser Tisch nicht - maximal diese breite Metallleiste im Fußbereich)
4. Da sind wir auch schon beim Fußbereich. Ich finde diese Lösung mit dem dicken Blech irgendwie nicht sehr schön. Habt ihr Vorschläge, wie man das konstruktiv auch anders lösen kann? (Langlöcher in das Querstück und dann von unten verschraubt?)

freue mich über eure Gedanken dazu.

viele Grüße...
 

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carsten

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Hallo

1. dadurch kann man mangelnde Holzauswahl bzw Missachtung von Verleimregeln ein wenig kompensieren.
2. dito aber noch nutzloser Der Einstellbereich einer solchen Zugstange liegt im Bereich 1-5 mm. Bei Türen häufig zu finden wo das auch im Bereich liegt funktioniert oder funktioniert nicht also die Tür in Bezug auf "dicht" oder schließt- schließt nicht
Bei einer TIschplatte fallen 3 mm Verzug in der Länge nicht wirklich auf. und bei mehr ist es völlig mangelhafte Holzauswahl.
3. / 4. Ja die Metalleisten sind so eine Alibivariante von Gratleiste, wobei die Gesamtkonstruktion nicht erkennbar ist. da scheint ja auch noch etwas quer zu laufen.
Klassische Konstruktion mit Gratleiste oder Tischplatte, Zargengestell und Nutklötzchen. Gibt auch Metallersatzgratleisten z.B. https://www.lignoshop.de/alu-gratleistenprofil-l1070mm.html?listtype=search&searchparam=gratleiste
Auch ausreichend dimensioniert bzw verstärkte Querprofile aus Stahl meist Bestandteile der Tischgestelle können die Funktion der Gratleiste erfüllen.
 

Dietrich

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vor Jahren habe ich uns aus alten Eichenbohlen einen Esstisch gebaut. Natürlich tut der noch (buckelig und krumm :emoji_stuck_out_tongue:) seinen Dienst. Meine Frau wünscht sich allerdings einen neuen.
Hallo,

deshalb sind Esstische eher was für den erfahreneren Hobbyisten, denn eine Eiche braucht 250 Jahre bis sie ihren Wert hat.
Also mind. 3 Menschenleben, Eiche ist somit nur was für Nachhaltigkeitsfanatiker, "modern" kann ausgeschlossen werden.

Eiche ist sowas wie der heilige Gral unter den heimischen Hölzern, wo es keinen Ersatz gibt wurde sie immer verwendet.
Ansonsten Eiche Altholz oder Garteneichen die kaum jemand haben will.

Gruß Dietrich
 

FredT

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Außerdem kann man "buckelig und krumm" auch wieder begradigen... Aus Nachhaltigkeitsgründen.
 

Manohara

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den gezeigten Tisch finde ich af den ersten Blick auch ganz gelungen.
Die angefragten Einzelheiten kann ich von den Fotos her nicht beurteilen.
Was ich gerne unterstützen möchte ist: Selber entwerfen.
Eine Gratleiste aus Metall habe ich grade so gebaut:
IMG_7070.JPG
Die vorstehende Kante der Tischplatte ist ca 9mm dick. Das Edelstahl-L ist ein Stück nach innen versetzt, so dass es nicht so sehr in Kontakt mit der Haut kommt. Die Platte wirkt dadurch relativ schlank. (wie bei dem gezeigten Tisch)
Seitlich in der Platte sitzen 3 Rampa-Muffen (teilweise mit Langlöchern), so dass sich die Leiste problemlos an und abbauen lässt.

Was ich sagen will:
Der Umgang mit Holz hat wenige, aber wichtige Regeln. Die gehören beachtet und daraus entsteht der wunderbare Charakter unserer Holz-Möbel. Jeder, der sowas baut, gibt seinen Teil an Fantasie und Erfahrung dazu. Anregungen von anderswo sind immer dabei. Jeder, der es versucht, hat meinen Respekt.
 

flowww

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Fotos des alten Tisches?
Danke für eure Beiträge - auch wenn die meines Erachtens nach etwas am Thema vorbeigingen - bzw. wenig mit meinen Fragen zu tun hat.
Ob oder aus welchen Gründen ich einen neuen Tisch bauen will - sei doch erstmal dahingestellt - oder nicht? :emoji_wink:
BTW. Ich mag unsern Tisch - aber die vielen Ritzen neigen natürlich zum Füllen mit Essen durch die Kinder und mit 1,7m Läge könnte er durchaus größer sein. Und begradigen ist auch nicht drin. Und natürlich wird er nicht in die Mülltonne geworfen :emoji_wink:

deshalb sind Esstische eher was für den erfahreneren Hobbyisten, denn eine Eiche braucht 250 Jahre bis sie ihren Wert hat.
Also mind. 3 Menschenleben, Eiche ist somit nur was für Nachhaltigkeitsfanatiker, "modern" kann ausgeschlossen werden.

Eiche ist sowas wie der heilige Gral unter den heimischen Hölzern, wo es keinen Ersatz gibt wurde sie immer verwendet.
Ansonsten Eiche Altholz oder Garteneichen die kaum jemand haben will.
Weiß nicht wieso modern ausgeschlossen ist? Ich habe unsern Tisch (aus alten Scheunenbalken) eher im Sinne eines alten Gesindetischs gebaut - und würde jetzt tiltechnisch eher einen etwas filigraneren nordischen Stil anpeilen.

Yes- habe ich ja auch vor. Deswegen frage ich ja nach Anregungen - dnen mir gefällt persönlich das viele - eher grob wirkende Metall. Daher zielten meine Frage ja drauf ab, wie man das etwas schöner gestalten könnte um eine gute Verbindung von Beinen und Tisch zu bekommen -sodass das ganze eleganz und trotzdem stabil ist.
Was ich gerne unterstützen möchte ist: Selber entwerfen.
 

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joh.t.

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Eher filigran oder dick wuchtig
ZUr Zeit gehts Ja eher wieder ins filigrane.
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Dänische Möbel 70er
Dicke Tische mit Gestell gibt's ja seit 25 Jahren.
 

Manohara

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tut mir leid, wenn ich für Deinen Geschmack am Thema vorbei geantwortet habe. ... und ich verstehe das völlig, kenne es 1000 fach aus Foren und finde es selbst oft blöd.

Tipps für eine "bessere Gestaltung" sind allerdings - meine ich - nicht "so einfach" schriftlich zu übermitteln. Mir fällt meist erst dann was ein, wenn ich eine konkrete Aufgabe habe und konkret zu zeichnen beginne.
Deswegen wollte ich anregen, Dich auf Dein eigenes Gefühl zu verlassen und frei von der Leber weg - in den Grenzen des für Holz Sinnvollen - zu entwerfen.
Auf dem Bild ist der "Tisch aus alten Eichenbohlen" zu sehen?

Der hat Charakter.

Kürzlich habe ich einen Holzhändler in Kassel (bei mir um die Ecke) gefunden, der - anders als üblich - kleine Bestellungen sorgfältig bearbeitet. Da ist Holz wohl etwas teurer als anderswo, aber dafür von jemand, der was davon versteht, ausgesucht.

Mir hat er Material für eine kleine Ahorn-Tischplatte zusammengestellt ohne graue Schatten (bei Ahorn sehr verbreitet) und mit stehenden Jahresringen. Sowas als Mikro-Kunde auf den Holzplatz aussuchen zu wollen ist meistens schwierig. Zum einen weil die Händler das nervt, zum anderen weil man es dem Holz als Laie von außen oft nicht ansieht.

Die längs-laufenden Fugen an Deinem Beispiel-Tisch können den Sinn haben, dass die Tendenz des Holzes für sich gerade ausrichtende Jahresringe etwas abgemildert wird (weil sich die Kraft durch die Fugen nicht so gut überträgt)
Den Sinn der Metall-Stange verstehe ich nicht.
Die oben gezeigte Lösung für eine Metall-Gratleiste habe ich mir ausgedacht, weil ich Gratleisten als schwierig herzustellen empfinde. Diese Methode hilft, dass die Platte stabil bleibt und sich nicht ZU stak biegen kann. Völlig verhindern tut das die Metall-Schine nicht. Außerdem hat die Platte stehende Jahresringe, das hilft auch gut für's Geradebleiben. Und die Metallschiene ist kleiner als eine aus Holz wäre (steht weder unten noch seitlich vor).
Alternativ gibt es die Lösung, eine Querleiste (mit Nut und Feder) auf der Seite an zu bringen, aber dann hat man die offene (bewegliche) Naht in der Oberfläche.
Wenn ein Tisch ein Gestell mit Zargen hat, kann die Platte mit Klötzchen daran festgehalten, bzw. gerade und stabil gehalten werden, aber man hat immer die (für die Knie und Optik vielleicht störende) Zarge drunter.
Wie gesagt: "Holzregeln" gibt's nicht viele, aber die sollten eingehalten werden, damit's funktioniert. Lösungen für die Regeln gibt's viel mehr.

(komischerweise konnte ich den Beitrag heute Morgen noch bearbeiten. Das habe ich eben gemacht)
 
Zuletzt bearbeitet:

joh.t.

ww-robinie
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Die von Carsten verlinkten Gratleisten sind das elegantesten um eine Tischplatte gerade zu halten, und nicht sichtbar, wie alle anderen Metallleisten, die hier gezeigt wurden.
 
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