Hallo zusammen,
da ich mit Frequenzumrichter täglich zu tun habe schreibe ich auch mal etwas dazu:
Je nach alter des Motors kann dieser mit einem Freuqenzumrichter betrieben werden. Da Problem bei älteren Motoren ist nicht die höhe der Spannung, sondern der Spannungsanstieg der von älteren Wicklungen die Isolation zerstört. Genau für dieses Problem gibt es sogenannten dU/dt-Filter, die den Spannungsanstieg verlangsamen und somit die Isolation schützen.
Grundsätzlich kann auch gesagt werden, je neuer ein Umrichter, des höher ist dieser Anstieg (und sein Wirkungsgrad besser).
Bei mir in der Werkstatt habe ich derzeit nur die Drehmaschine (eine alte Leinen L4Rs) mit Umrichter, aber auch neuen Motor ausgestattet um nicht mehr den Keilriemen und Lederriemen umlegen zu müssen. Hierbei verwende ich aber einen Servomotor mit Geber (Betrieb auch bei kleinen Drehzahlen kein Problem) der kurzfristig auch das 5-fache seines Nennmoments bringt. So in der Art wird das zumeist auch in der Industrie gemacht, da die hohen Momente oft nur kurzfristig benötigt werden.
Okay, das 5-fache schaffen nur Servo-Motoren, mit den meisten Asynchron-Motoren ca. das 1,5-2,5-fache, je nach Motor.
Bezüglich FI: Das Thema ist nicht so einfach. In der Industrie wird zumeist kein FI benötigt, da die Maschine fest angeschlossen ist.
Zumeist kann gesagt werden, dass pro 30mA FI Typ B nur 1! Motor mit Frequenzumrichter betrieben werden kann. Je nach Leistungsklasse des Umrichters geht es auch gar nicht und es müsste ein 300mA verwendet werden, wobei dieser nur noch als Brandschutz dient.
Weitere Möglichkeit bei manchen Umrichtern ist es den EMV-Filter abzuschalten. Hiermit hat man normal eine Probleme mehr mit dem FI (wird aber immer noch ein Typ B benötigt) aber man hält die EMV-Richtlinien nicht mehr ein, dass zur Störung anderer Geräte führen kann. Also im heimischen Bereich auch nicht ideal. Bei mir habe ich die Maschine mit einem 300mA Typ B angeschlossen, wobei die Maschine aber fest angeschlossen ist, bzw. eine andere einen speziellen Stecker hat, so dass kein anderer Verbrauchter an dieser angeschlossen werden kann.
Bezüglich deiner Bohrmaschine:
Zunächst wäre die Frage wie alt der Motor ist. wenn er nicht älter wie 30 Jahre ist würde ich einen Betrieb mit Umrichter riskieren.
Hierzu würde ich den Motor in Dreieck schalten (sofern es ein 230/400V Motor ist, ansonsten ist er eh schon im Dreieck) und dann mit der sogenannten 87Hz Kennlinie betreiben. Das heißt, dass du den Motor bis 87Hz (grob 2610 U/Min abzüglich Schlupf bei einer 4-poligen Maschine) betrieben kannst. Es sollten nach oben normal ca. 150 Hz möglich sein. Im unteren Drehzahlbereich kommt viel auf den Umrichter drauf an. Hat dieser nur das Regelverfahren U/f ist meist nicht so viel möglich. Besser geht es mit VVC+ (Danfoss) oder VFC (SEW), oder noch besser mit einem stromgeführten Verfahren wobei hier wieder sehr auf die Kühlung zu achten ist.
Hierbei wäre dann wichtig, dass entweder der Motor einen Thermokontakt hat, oder der Umrichter zumindest eine elektronische Motorüberwachung. Bitte nach einem Umrichter kein Motorschutzrelais oder Motorschutzschalter einsetzen, da dies durch den Umrichter bedingt zumeist zu Problemen führt und bei niedriger Drehzahl auch keinen zuverlässigen Schutz darstellt.
Und auch wichtig: Abschalten des Motor immer über Steuerkontakte am Umrichter, nicht über einen Schütz nach oder vor dem Umrichter. Vor dem Umrichter mögen es die Umrichter nicht besonders, nach dem Umrichter auch nicht und hier wird der Schütz auch nicht lange überleben, außer er ist extrem überdimensioniert.
Geräte die für solche Anwendungen kann gut sind wäre von Danfoss die VLT 2800 oder VLT 5000 Serie. FC302 dürfte zu teuer sein.
Oder von SEW dann die MoviTrac Geräte von Lenze evtl. die 8400'er
Falls noch was unklar ist einfach melden.
Gruß,
Martin
da ich mit Frequenzumrichter täglich zu tun habe schreibe ich auch mal etwas dazu:
Je nach alter des Motors kann dieser mit einem Freuqenzumrichter betrieben werden. Da Problem bei älteren Motoren ist nicht die höhe der Spannung, sondern der Spannungsanstieg der von älteren Wicklungen die Isolation zerstört. Genau für dieses Problem gibt es sogenannten dU/dt-Filter, die den Spannungsanstieg verlangsamen und somit die Isolation schützen.
Grundsätzlich kann auch gesagt werden, je neuer ein Umrichter, des höher ist dieser Anstieg (und sein Wirkungsgrad besser).
Bei mir in der Werkstatt habe ich derzeit nur die Drehmaschine (eine alte Leinen L4Rs) mit Umrichter, aber auch neuen Motor ausgestattet um nicht mehr den Keilriemen und Lederriemen umlegen zu müssen. Hierbei verwende ich aber einen Servomotor mit Geber (Betrieb auch bei kleinen Drehzahlen kein Problem) der kurzfristig auch das 5-fache seines Nennmoments bringt. So in der Art wird das zumeist auch in der Industrie gemacht, da die hohen Momente oft nur kurzfristig benötigt werden.
Okay, das 5-fache schaffen nur Servo-Motoren, mit den meisten Asynchron-Motoren ca. das 1,5-2,5-fache, je nach Motor.
Bezüglich FI: Das Thema ist nicht so einfach. In der Industrie wird zumeist kein FI benötigt, da die Maschine fest angeschlossen ist.
Zumeist kann gesagt werden, dass pro 30mA FI Typ B nur 1! Motor mit Frequenzumrichter betrieben werden kann. Je nach Leistungsklasse des Umrichters geht es auch gar nicht und es müsste ein 300mA verwendet werden, wobei dieser nur noch als Brandschutz dient.
Weitere Möglichkeit bei manchen Umrichtern ist es den EMV-Filter abzuschalten. Hiermit hat man normal eine Probleme mehr mit dem FI (wird aber immer noch ein Typ B benötigt) aber man hält die EMV-Richtlinien nicht mehr ein, dass zur Störung anderer Geräte führen kann. Also im heimischen Bereich auch nicht ideal. Bei mir habe ich die Maschine mit einem 300mA Typ B angeschlossen, wobei die Maschine aber fest angeschlossen ist, bzw. eine andere einen speziellen Stecker hat, so dass kein anderer Verbrauchter an dieser angeschlossen werden kann.
Bezüglich deiner Bohrmaschine:
Zunächst wäre die Frage wie alt der Motor ist. wenn er nicht älter wie 30 Jahre ist würde ich einen Betrieb mit Umrichter riskieren.
Hierzu würde ich den Motor in Dreieck schalten (sofern es ein 230/400V Motor ist, ansonsten ist er eh schon im Dreieck) und dann mit der sogenannten 87Hz Kennlinie betreiben. Das heißt, dass du den Motor bis 87Hz (grob 2610 U/Min abzüglich Schlupf bei einer 4-poligen Maschine) betrieben kannst. Es sollten nach oben normal ca. 150 Hz möglich sein. Im unteren Drehzahlbereich kommt viel auf den Umrichter drauf an. Hat dieser nur das Regelverfahren U/f ist meist nicht so viel möglich. Besser geht es mit VVC+ (Danfoss) oder VFC (SEW), oder noch besser mit einem stromgeführten Verfahren wobei hier wieder sehr auf die Kühlung zu achten ist.
Hierbei wäre dann wichtig, dass entweder der Motor einen Thermokontakt hat, oder der Umrichter zumindest eine elektronische Motorüberwachung. Bitte nach einem Umrichter kein Motorschutzrelais oder Motorschutzschalter einsetzen, da dies durch den Umrichter bedingt zumeist zu Problemen führt und bei niedriger Drehzahl auch keinen zuverlässigen Schutz darstellt.
Und auch wichtig: Abschalten des Motor immer über Steuerkontakte am Umrichter, nicht über einen Schütz nach oder vor dem Umrichter. Vor dem Umrichter mögen es die Umrichter nicht besonders, nach dem Umrichter auch nicht und hier wird der Schütz auch nicht lange überleben, außer er ist extrem überdimensioniert.
Geräte die für solche Anwendungen kann gut sind wäre von Danfoss die VLT 2800 oder VLT 5000 Serie. FC302 dürfte zu teuer sein.
Oder von SEW dann die MoviTrac Geräte von Lenze evtl. die 8400'er
Falls noch was unklar ist einfach melden.
Gruß,
Martin