Fußbodenaufbau bewohnter Dachboden

svosch

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Hallo Forum,

nein, ich bin kein Profi - jedoch schien es mir, als werden solche Themen eher in diesem Forum geklärt. Falls nicht: Sorry und bitte verschieben!!!

Wir planen zur Zeit den Ausbau unseres Dachbodens – konkret geht es zunächst um den Fußboden.

Zur Sachlage:
Das Dach bekommt im nächsten Jahr eine Aufsparrendämmung. Der Dachboden ist durch eine normale Zimmertür von der 1. Etage getrennt und soll mal als Kinderzimmer dienen. Die Zwischendecke ist nicht gedämmt, zwischen den Balken befindet sich der Inhalt als dem Baujahr (1934) – was da genau ist, weiß ich (noch) nicht.
Auf den Balken (Abstand ca. 80cm) sind derzeit noch vom Vorbesitzer eine Lage Spanplatte und eine Lage OSB verschraubt. Der Dachboden wurde vom Vorbesitzer als Wohnraum genutzt, allerdings mit einer Einschubtreppe, die wird entfernt haben.

Angebot eines Zimmermanns:
Spanplatte und OSB raus. Ggf. Unebenheiten ausgleichen. Auf die Balken einen Entkopplungsstreifen (heißt das so?) für die Schalldämmung kleben. Dann 28mm Rauhspund direkt durch die Feder auf die Balken schrauben, schleifen, fertig. Ich habe mir auf einer Baustelle einen ebenso gefertigten Boden ansehen können und war von der Optik begeistert.

Er sagte auch, dass der Boden nicht weiter gedämmt oder mit einer Dampfsperre versehen werden müsse, da ja das Dach vollflächig gedämmt wird und die Temperaturen im DG und 1. OG mehr oder weniger gleich sind (durch die Tür).

Ich hatte irgendwo gelesen, dass aus Hinterlüftungsgründen oftmals von einer Verschraubung direkt auf die Balken abgeraten wird. Lieber erst eine Balkenlage quer zu den Balken als Unterkonstruktion, auf die dann die Dielen/Rauhspund geschraubt wird. Stimmt das?
Auf der anderen Seite sieht bei uns der Aufbau zwischen Erdgeschoss und 1. Etage seit 80 Jahren ebenso aus: 80 Jahre alter Rauhspund direkt auf die Balken genagelt. Optisch find ich das wunderschön, mich stört auch nicht, dass es ab und zu mal knarzt.

Gibt es Gründe, die aus konstruktiver Sicht gegen einen solchen Aufbau sprechen?

Viele Grüße und schonmal vielen Dank für Eure Antworten!
 

Holz-Fritze

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Eine horizontale Hinterlüftung funktioniert eh nicht, also ist dies aus diesem Grund auch unnötig.
 

svosch

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Danke für Deine Antwort!
Das würde den Aufwand natürlich beträchtlich verringern.
Also spräche aus konstruktiver/"energetischer" Sicht nix dagegen?
 

Besserwisser

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Entkoppelungsstreifen und in Balkenlage schrauben/nageln ist Unsinn. Entweder-oder. Du schaffst ja wieder eine Schallbrücke zwischen Balken und Oberboden durch die Schrauben.
Offen gestanden frag ich mich, was das für ein Profi ist, der so nen Müll vorschlägt.
Ich würde das Ding schwimmend ausführen, Entkoppelungsstreifen unterlegen und in Kanthölzer schrauben, die zwischen den Balken "in der Luft hängen", nur gehalten von den Dielen. So hast du hinterher eine schwimmende Scheibe, die den Raum- und Trittschall nicht so stark ins Untergeschoss weiter leitet.
 

svosch

ww-pappel
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Danke für eure Antworten!
Anscheinend gibt es keine absolut für alle richtige Lösung! :emoji_wink:

Wegen des Schalles: Darüber werd ich nochmal nachdenken. Im Erdgeschoss find ich die Geräusche aus dem 1.OG nicht störend (da ist auch schon ein Kinderzimmer...)

@Besserwisser: Blöde Frage: Liegen bei Deiner Version die Kanthölzer einfach auf der "Füllung" zwischen den Balken? Oder nimmst Du die Füllung raus, so dass die Kanthölzer tatsächlich ohne weiteren Kontakt in der Luft hängen?

@Schwimmmeister: Also auch einfach: Deckenbalken - Entkopplungsstreifen - Rauspund?

Dank Euch bin ich aber schonmal sehr beruhigt, dass der Aufgabe hinsichtlich Lüftung/Klima/... so ok ist. Vielen Dank, tolles Forum!
 

Schwimmmeister

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Ja genau so,wobei ich bei 80cm Balkenabstand nicht nur Rauhspund (ist meist nicht stärker als 19mm) sondern richtige Dielbretter mit 27mm Stärke nehmen würde!
Achso und nicht durch die Feder sondern schräg in die Nut verschrauben bzw. nageln! :emoji_slight_smile:

Eine rein gekloppte Schraub hält genau soviel wie ein rein gedrehter Nagel! :emoji_grin: (Spaß am Rande)
 

Schwimmmeister

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Machst Du es nach Besserwissers Methode (womit er völlig Recht hat!) dann vergiss nicht ringsum an den Wänden einen Randdämmstreifen (ist 10 cm hoch,5mm stark,blau und gibts bei jedem Baustoffhändler) an zu bringen!Was übersteht abschneiden,der Rest wird durch die Kehrleiste verdeckt!
Damit verhinderst Du Schallübertragung auf die Wände! :emoji_slight_smile:
 

uli2003

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nicht nur Rauhspund (ist meist nicht stärker als 19mm)

Warum das denn nicht? Meine Händler haben lagerhaltend 19, 21, 24 und 28,5mm.

Hobeldielen sind natürlich deutlich sauberer. Rauhspund ist nicht für sichtbare Böden gedacht.

aber dem Tip, mit den Schallschutzstreifen auf den Balken, von deinem Zimmermann würd ich persönlich nachkommen

Der Tipp ist nur dann gut, wenn keine Verbindung zum Balken erfolgt. Sonst kannst du dir das sparen, weil wirkungslos.
Die Idee mit den freiliegenden Kanthölzern von Besserwisser ist da schon sinnvoller. Diese dürfen keinen Kontakt zu anderen Bauteilen haben.

Grüße
Uli
 

svosch

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Ich wollte mind. 28mm einseitig gehobelten Rauhspund verwenden. Konnte dies auf einer Baustelle meines Zimmermannes besichtigen und fand es optisch sehr ansprechend.

Darüber sollte also nix mehr kommen. (Abgesehen davon wollte ich im Kinderzimmer von teureren Bodenbeläge lassen...)

Aber: Warum nicht in die Feder? Dort hat doch der Rauhspund viel mehr Fleisch als in der Nut?!

Welche Dimension würdest Du für die Kanthölzer vorschlagen? 6cm auf 8cm?
 

Besserwisser

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Natürlich schraubt man schräg in die Kante von Feder und Federwange durchs "dicke Fleisch". Logo. Die Nutwange ist zu schwach.
Für die Kanthölzer reicht 4x4, die haben ja nix zu tragen. Ich hab das auch schon mit 3x5 Dachlatte oder bei absolutem Platzproblem mit 15mm Multiplex gemacht. Die Dinger halten ja nur die Dielen zusammen.
 

Schwimmmeister

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Warum das denn nicht? Meine Händler haben lagerhaltend 19, 21, 24 und 28,5mm.

Hobeldielen sind natürlich deutlich sauberer. Rauhspund ist nicht für sichtbare Böden gedacht.



Der Tipp ist nur dann gut, wenn keine Verbindung zum Balken erfolgt. Sonst kannst du dir das sparen, weil wirkungslos.
Die Idee mit den freiliegenden Kanthölzern von Besserwisser ist da schon sinnvoller. Diese dürfen keinen Kontakt zu anderen Bauteilen haben.

Grüße
Uli

Zu 1. Uli diese Anmerkung beantwortest Du grad selbst und da Das ein sichtbarer Boden werden soll kam mein Kommentar!Auch wegen der größeren Stärke der Bretter,klar!
Zu 2. davon bin ich ausgegangen! :emoji_slight_smile:

Und zum Thema in die Feder schrauben,ich jag die Schraube ja nicht senkrecht da durch,sondern schräg und da bleibt genug Fleisch zum sicheren verschrauben!
Nur hab ich bei Federverschraubung Diese zu mir und muß da zusammen drücken,schlagen,fügen wie auch immer,also auf Diese Kraft einwirken!Da nehm ich doch lieber die Nutseite,da da mehr Fleisch ist und die Gefahr von Schäden geringer sind?!

Korrigiert mich mich wenn ich falsch denke!
 

Schwimmmeister

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Doch habe ich und nicht nur 20qm!
Ich hab die Dielung via Druckluft zusammen genagelt und zwar schräg in die Nut und das ohne Probleme!
Auch nach 5 Jahren,das war die letzte Dielung Die ich verbaut hab,ist Alles in bester Ordnung!Kein Knarren,Knacksen,Quitschen oder Schall über die Wände,alles Bestens!
 

svosch

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Danke, danke, danke für alle eure Tipps!
Ich werds nach Besserwissers Methode machen. Auf die Balken Entkopplungsstreifen und Verschraubung in Kanthölzer dazwischen.

@Besserwisser
Ich hab noch eine Frage dazu.
Wenn die Lagerhölzer in der Luft hängen, wie bekomme ich dann Druck auf die Diele, um diese zurechtzubiegen? Mit Spanngurten ö.Ä mit der ersten Diele als Widerlager?

@Moderation: Danke fürs Verschieben, beim nächsten Mal weiß ich es besser!
 

Besserwisser

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Es gibt spezielle Gurte mit Haken, die zum zusammenziehen geeignet sind.
Ein kleines Stecheisen, dass man in die UK haut und damit hebelt, geht aber auch. Natürlich nicht direkt gegen die Feder, sondern gegen ein Klötzchen (Nut)Abfall, dass man an der Stelle über die Feder legt.
 

Micha83

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Hallo

Vielleicht habe ich es ja überlesen.
Ist der Dachboden Altbau oder sind die Deckenbalken schon mal neu gemacht.
Die schwimmende Verlegung ist ja schön und gut, beim Altbau muss du ja die Auflage für die neuen Dielen erstmal in Waage bringen.
Habe noch keinen Albaudachboden gesehen, in dem die Deckenbalken gerade sind.
Meist hängen die zur Mitte hin ordentlich durch.

mfg Micha
 

svosch

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Der Dachboden ist Altbau. Ich gehe davon aus dass die nicht 100% in Waage sind. Kleine Unebenheiten durch Hartholzstücke. Falls es stärker durchhängt, mit Backpfeifen.
Und bei größeren Überraschungen: Profi holen!!!
 

Micha83

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Ja, und? Wo ist das Problem?

Na das man es vielleicht ausgleichen muss.
Das stand bis jetzt in den Arbeitsschritten nicht dabei, ist aber die wichtigste Teil überhaupt.
Entweder links und rechts was an den Balken geschraubt und dort die Entkopplungsstreifen drauf oder großflächig angepasste Keilbretter.
Untergelegte Klötzchen sind Mist.
Die Arbeiten sich ein und deine Entkopplungsstreifen brauchen doch großflächige Belastung. Sonst bringt es nix.

mfg Micha
 

Besserwisser

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Jeden Boden muss man vorher ausgleichen, wenn man Wohnraumansprüche hat. Ega ob Alt- oder Neubau. Ich hab jedenfalls noch keinen Neubau gesehen, wo der Dachstuhl oder die Bodenbalken in einer Ebene lagen.
 

svosch

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Doch - ganz am Anfang stand "ggf. Unebenheiten ausgleichen". Aber Du hast Recht, danach wars hier kein Thema mehr, danke für den Hinweis.

Ausgleichen ist wichtig, schließlich sollen die Jungs einen ebenen Bolzplatz haben :emoji_wink:

A propos Alt-Neubau: Der Dachboden des Neubaus eines Freundes gleicht eher einer Murmelbahn...

Sollte man die Entkopplungsstreifen aus Hanf-Filz nehmen? Oder Kokos? Kork? Womit habt ihr denn die besten Erfahrungen gemacht? Das Schaumzeug wollte ich eher nicht verwenden.
 
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