Funken am TKS-Motor

janisholz

ww-eiche
Registriert
21. Juli 2016
Beiträge
366
Ort
Nordfriesland
Hallo,
ich kämpfe noch mit meiner Tischkreissäge (Atika UZT250), da der Voreigentümer mich über deren Zustand, sagen wir mal, nicht ganz ehrlich informiert hat.

Da sie mittlerweile aber, wenn sie läuft, für mich (als ANfänger) gute Ergebnisse erzielt, will ich das letzte Problem auch noch lösen: Durch die Lüftungsschlitze des Motors sieht man einen durchgehend Funken und zweimal ist sie erst Stunden später wieder angegangen. Warum, weiß ich nicht.

Vielleicht kann einer von Euch weiterhelfen:
  1. Im Anhang sind die beiden Kohlebürsten zu sehen, bei der die eine erheblich kürzer als die andere ist. Sind die ok?
  2. Durch die Kohlebürsten-Schächte habe ich die Wicklung des Motors fotografiert. Sieht das gut/schlecht aus?
  3. Und hier kann man das Funkenfeuer durch die Lüftungsschlitze des Motors sehen, leider nur ganz klein am oberen Rand. Ich hab es bei Dropbox abgelegt, da man hier keine Video hochaden kann:
    Video: https://www.dropbox.com/s/50a4fiqa9c9n68d/Motor-Kohlebuersten-Feuer.mp4?dl=0

Hoffentlich sind die Probleme am Motor leicht behebbar
... auch wenn der Finanzvorstand schon angedeutet hat, dass ich mir doch einfach eine anständige Säge zw. 800-1.500€ kaufen soll. Aber ich möchte erst einmal sehen, ob ich über die nächsten 12 Monate zunehmend mehr bastle oder ob die Lust wieder nachlässt. Mir geht es also hier in erster Linie um die Lösung des Problems und nicht um den Neukauf :emoji_slight_smile:
 

Anhänge

  • Motor-Kohlebuersten.jpg
    Motor-Kohlebuersten.jpg
    902,2 KB · Aufrufe: 116
  • Motor-Kohlebuersten-Loch-Wicklung.jpg
    Motor-Kohlebuersten-Loch-Wicklung.jpg
    259,3 KB · Aufrufe: 123

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.634
Ort
Ebstorf
Hallo,
Die Kohlen und der Kollektor sehen nicht gut aus.
Schau dir beim Kollektor (wie in Bild 2) mal alle Nuten zwischen den einzelnen Segmenten an. Die Nut auf dem Bild ist ok. solltest du aber eine finden bei der die Kanten verschmort sind, ist der Anker defekt.
Ist da alles in Ordnung, kannst du es mit neuen Kohlen probieren. Die eine ist auf jeden Fall total runter.
Ungewöhnlich auch, dass die so extrem schräg abgearbeitet sind.
Ist das überhaupt die richtige Größe für die Schächte, oder sind diese beschädigt?

Gruß

Ingo
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
7.301
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Tach,

Bürstenfeuer ist bei "Bürstenbehafteten" Universalmotoren ganz normal.

  1. Im Anhang sind die beiden Kohlebürsten zu sehen, bei der die eine erheblich kürzer als die andere ist. Sind die ok?

    Nein, die eine ist fast komplett verschlissen. beide sehen so aus als würden sie "versetzt" zur Mittelachse des Kommutators laufen (einseitig abgenutzt).

  2. Durch die Kohlebürsten-Schächte habe ich die Wicklung des Motors fotografiert. Sieht das gut/schlecht aus?

    Die vermeintliche "Wicklung" ist der "Kommutator" des Motors, hat mit der Wicklung nichts zu tun (außer die Versorgung der Wicklung mit Strom und des "verpolen" der Wicklung).

Kann jetzt schwer beurteilen ob die Kohlen zu dem entsprechenden "Schacht" passen oder mal getauscht wurden. Möglicherweise kommt die Maschine halt so von Werk.

Normalerweise sollten die Kohlen im "Schacht" max. 0,1-0,2 mm "Luft" haben. Bei dem Bild der Kohlen ist dies sicherlich mehr.

Ich würde den "Schacht" messen, passende Kohlen besorgen und dann mal weitersehen. Wenn die neuen Kohlen nach kurzer Einsatzdauer eingeschliffen sind sollte das Bürstenfeuer weniger werden. Falls nicht müsste der Kommutator überdreht werden (wenn noch genug "Fleisch" drauf ist) um den Verschleiß zu reduzieren bzw. das Bürstenfeuer zu verringern.
Ob es an der Säge den Aufwand wert ist kann ich Dir nicht sagen.

Bei Lichtmaschinen habe ich schon öfter den Kommutator überdreht bei Instandsetzung, meist aber im Oldtimer-Bereich wo man keine LIMA für kleines Geld im Tausch bekommt. Auch Kohlen habe ich schon "eingepasst" (abgefräst) da keine passenden am Markt zu bekommen waren.

Eine Anständige Säge besitzt (m.M.n.) einen Drehstrom Asynchron-Motor, der kommt ohne Bürsten aus :emoji_wink:

Gruß SAW

EDIT: Ingo war schneller :emoji_wink: Aber wir teilen die Meinung dass es so normal nicht aussehen sollte (Sehr einseitiges Tragbild).
 

janisholz

ww-eiche
Registriert
21. Juli 2016
Beiträge
366
Ort
Nordfriesland
Die Kohlen und der Kollektor sehen nicht gut aus.

Gut, habe gerade bei Atika angerufen: das paar Kohlen kostet 3,99€ +3€ Versxand ... da lohnen keine Experimente mit einem Drittanbieter.

Schau dir beim Kollektor (wie in Bild 2) mal alle Nuten zwischen den einzelnen Segmenten an. Die Nut auf dem Bild ist ok. solltest du aber eine finden bei der die Kanten verschmort sind, ist der Anker defekt.

Ich geh gleich runter und sehe mir die einzelnen Nuten an. Genügt der Blick durch das "Kohle-Loch" wie auf Bild 2 und dann den Motor über das Sägeblatt weiterdrehen oder muss die Motorabdeckung abgenommen werden? Motorabdeckung abnehmen wäre aber etwas umständlich.
 

falco

ww-robinie
Registriert
2. Februar 2014
Beiträge
3.136
Ort
Norddeutschland
Da brauchst du nichts nachgucken, da lässt sich eh nichts dran machen. Neue Kohlen rein und nutzen bis sie nicht mehr läuft. Fertig.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.634
Ort
Ebstorf
Ich geh gleich runter und sehe mir die einzelnen Nuten an. Genügt der Blick durch das "Kohle-Loch" wie auf Bild 2 und dann den Motor über das Sägeblatt weiterdrehen oder muss die Motorabdeckung abgenommen werden? Motorabdeckung abnehmen wäre aber etwas umständlich.

Hallo,

ja, das kann man durch den Kohleschacht sehen.
Wahrscheinlich sind es aber tatsächlich nur die Kohlen.
Typisch, dass der abgestellte Motor erstmal nicht anspringt, weil die verschlissene Kohle nicht mehr richtig auf den Kollektor gedrückt wird.
Nach Abkühlung hat sich alles um einige zehntel zusammen gezogen und dann geht es gerade noch mal.
Die Bauern haben früher bei so einem Problem mit dem Anlasser nen Hammer genommen und außen drauf geklopft. Dann ging es noch mal.

Gruß

Ingo
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
7.301
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Genügt der Blick durch das "Kohle-Loch" wie auf Bild 2 und dann den Motor über das Sägeblatt weiterdrehen oder muss die Motorabdeckung abgenommen werden?

Ja, reicht (dort läuft ja die Kohle). Motorabdeckung kannst drauf lassen. Messe mal die "Atika" Kohle und vergleiche die Maße mit den"alten". Wenn beide die selben Abmessungen haben werden die neuen auch recht schnell verschleißen.

Gruß SAW
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.531
Ort
Oberfranken
Bestell gleich 2 Paar Kohlen.
Erst mal die Führungen und den Motor mit Druckluft ausblasen, das sieht ziemlich verstaubt aus. Wenn die Kohlen wegen Dreck nicht gut genug am Kollektor angepresst werden, feuern dir auch die nächsten schnell wieder ab.

Das erste Paar baust du nach Reinigung ein (nachdem du die Länge gemessen hast) und arbeitest mal ne gute Stunde damit. Dann würde ich vorsichtshalber nochmal reinschauen, ob sie wieder sichtbar runtergeschruppt sind.

Falls ja - Motor auseinandernehmen, gut reinigen.
Am besten überdreht man den Kollektor auf der Drehmaschine und guckt dabei auch auf Kurzschlüsse (per Auge, messen kann man sowas nur schwer).

Ein bisschen Bürstenfeuer (nennen wir es "funkeln") ist normal. Richtig heftiges Feuer deutet darauf hin, dass du einen Windungsschluss hast und dann kannst du den Motor wegwerfen. Bei einer billigen Atika läuft das wohl auf Totalschaden hinaus.
 

elchimore

ww-robinie
Registriert
8. August 2009
Beiträge
1.807
Ort
Villingen-Schwenningen
Hallo Ingo
....
Die Bauern haben früher bei so einem Problem mit dem Anlasser nen Hammer genommen und außen drauf geklopft. Dann ging es noch mal.
....
man macht dies weniger wegen hängender Kohlen sondern wegen hängenden Magnetschaltern auch heute noch und das nicht nur als Bauer :emoji_wink: Aber du hast Recht ein langes Leben hat der Anlasser dann meist nicht mehr.
Grüssle Micha
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Hallo Ingo

man macht dies weniger wegen hängender Kohlen sondern wegen hängenden Magnetschaltern auch heute noch und das nicht nur als Bauer :emoji_wink: Aber du hast Recht ein langes Leben hat der Anlasser dann meist nicht mehr.
Grüssle Micha

Ach den Anlasser meines VW Derbys habe ich damals mehrere Jahre lang so zum Starten überredet.:emoji_grin:

Im Übrigen muss man den Kommutator nicht unbedingt abdrehen. Ausbauen in Bohrmaschine einspannen und mit Schmirgel abschmirgeln hilft auch und reicht in den meißten Fällen. In der Ausbildung haben wir die Kommutatoren zum Schluss sogar noch mit Leder abgezogen.
 

janisholz

ww-eiche
Registriert
21. Juli 2016
Beiträge
366
Ort
Nordfriesland
Erst mal die Führungen und den Motor mit Druckluft ausblasen, das sieht ziemlich verstaubt aus. Wenn die Kohlen wegen Dreck nicht gut genug am Kollektor angepresst werden, feuern dir auch die nächsten schnell wieder ab.

Also ohne den Motor auszubauen einfach nur durch die Lüftungsschlitze und die Kohleführung blasen?
Wobei ich keine Druckluft habe. Der Reinigungs-Blasebalg von meiner Kamera wird dafür wohl nicht reichen. Bei Amazon habe ich Druckluftsprayflaschen gefunden ... aber die reichen, so wie ich lese, nur für PC-Tastaturen aus?

Im Übrigen muss man den Kommutator nicht unbedingt abdrehen. Ausbauen in Bohrmaschine einspannen und mit Schmirgel abschmirgeln hilft auch und reicht in den meißten Fällen. In der Ausbildung haben wir die Kommutatoren zum Schluss sogar noch mit Leder abgezogen.

400er Nassschleifpapier? Passt der Kommutator in das Bohrfutter einer haushaltsüblichen Bohrmaschine?

Ein zusätzlicher Lichtblick:
Ein netter User dieses Forums hat genau den benötigten Motor übrig und gibt ihn mir :emoji_slight_smile: Juhu!!! Die Reparatur des alten werde ich dennoch mit Euren Tipps versuchen ... man wird ja nicht dümmer dabe und lernt, dass man nicht alles sofort wegwerfen mussi. Und die Verkabelung im Schalter ist recht kniffelig, weil eng. Vielleicht komme ich ja drumherum.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
400er Nassschleifpapier? Passt der Kommutator in das Bohrfutter einer haushaltsüblichen Bohrmaschine?

Ein zusätzlicher Lichtblick:
Ein netter User dieses Forums hat genau den benötigten Motor übrig und gibt ihn mir :emoji_slight_smile: Juhu!!! Die Reparatur des alten werde ich dennoch mit Euren Tipps versuchen ... man wird ja nicht dümmer dabe und lernt, dass man nicht alles sofort wegwerfen mussi. Und die Verkabelung im Schalter ist recht kniffelig, weil eng. Vielleicht komme ich ja drumherum.

Ja 400er ist ok. Du kannst doch das Wellenende in die Bohrmaschine einspannen.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.984
Alter
57
Ort
Wadersloh
Ich würde erst einmal neue Kohlen einsetzen und schauen wie der Motor läuft, ohne viel herum zu basteln.
So schlimm sieht das gar nicht aus, das dunkle kommt durchs Bürstenfeuer der verschlissenen Kohlen.

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Der Kommutator hat schon ziemlich viele Riefen. Wenn er eh einen neuen Motor bekommt und den Alten wieder herrichten will dann auch richtig.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.984
Alter
57
Ort
Wadersloh
Wenn er den wieder richtig herrichten möchte, klar. Klang irgendwie anfangs nicht so.

Dann gehört der aber überdreht, und nicht überschmirgelt.

Grüße
Uli
 

janisholz

ww-eiche
Registriert
21. Juli 2016
Beiträge
366
Ort
Nordfriesland
Wenn er den wieder richtig herrichten möchte, klar. Klang irgendwie anfangs nicht so.

Dann gehört der aber überdreht, und nicht überschmirgelt.

"Richtig herrichten" ist wahrscheinlich ökonomisch nicht so sinnvoll, da ich für das Abdrehen Fremdleistungen in Anspruch nehmen müsste (oder vertu ich mich und das ist für einen 10er erledigt?). Ich möchte gerne an dem Motor versuchen, was in meiner eigenen Macht steht und ich denke nach reinigen - schmirgeln - Kohle wechseln
bin ich mit meinen Möglichkeiten am Ende.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
7.301
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Sollte im Normalfall für nen kleinen Obolus in die Kaffeekasse gehen. Ist ni <5 min. erledigt.
Falls Du niemanden im Umfeld hast würde ich dir den Kommentator gegen Erstattung der Portokosten (Warensendung?) überdrehen.

Im Fall PN.
Gruß SAW
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.709
Ort
Dortmund
Ich würds jetzt auch nicht zu kompliziert machen. Mal sanft mit 600-800er Nasspapier oder mit etwas ultrafeinem Schleifvlies drübergehen, wird die Oxidschicht wegnehmen und die Geometrie nicht kaum stören. Früher haben wir auch Glasradierer verwendet.

Spannst du den Rotor in die Bohrmaschine, sorgt die gleichmäßig drehende Bewegung zusätzlich für gleichmäßige Abnahme von ein paar Nanometern.

Zuvor würde ich den aber erstmal mit Waschbenzin und Lappen erstmal ordentlich reinigen. Was sich so abwaschen lässt, musst du nciht abrasiv runterholen.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Hauptsache unser Tischlereli hat Recht. (so langsam kotzt mich sein ewiges Kontra des Kontras Willen an)
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
7.301
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
wird die Oxidschicht wegnehmen und die Geometrie nicht kaum stören.
Klar wirdsich da an der Geometrie nichts merklich verändert, genau darum nen feinen Span überdrehen. Ist ja eingelaufen daher passt die Geometrie nicht. Die neuen Kohlen werden schneller verschleißen und anfangs ordentlich Bürstenfeuer erzeugen!

Soll der TE so machen wie er es für richtig hält, fachlich richtig wäre überdrehen.

Gruß SAW
 

janisholz

ww-eiche
Registriert
21. Juli 2016
Beiträge
366
Ort
Nordfriesland
Falls Du niemanden im Umfeld hast würde ich dir den Kommentator gegen Erstattung der Portokosten (Warensendung?) überdrehen.

Vielen Dank für das Angebot. Ich werde es wahrscheinlich annehmen - und mich dann per PN melden.

Bevor ich zu viel am Motor bastle :
Wenn ich den roten Not-Stop-Schalter drücke, dauert es etwa 10 Sekunden, bis die Säge still steht. Vor 2 Wochen bremste die Säge noch wesentlich schneller. Außerhalb des Motors sehe ich keine Einstellmöglichkeiten für die Bremse. Bedeutet es das Aus für einen Kreissägenmotor, wenn die Bremse nicht mehr richtig bremst?
 

janisholz

ww-eiche
Registriert
21. Juli 2016
Beiträge
366
Ort
Nordfriesland
Bevor ich zu viel am Motor bastle :
Wenn ich den roten Not-Stop-Schalter drücke, dauert es etwa 10 Sekunden, bis die Säge still steht. Vor 2 Wochen bremste die Säge noch wesentlich schneller. Außerhalb des Motors sehe ich keine Einstellmöglichkeiten für die Bremse. Bedeutet es das Aus für einen Kreissägenmotor, wenn die Bremse nicht mehr richtig bremst?

Vielleicht hilft das. Es ist eine "Atika UZT250".
Lässt sich an einer Krissägenbremse etwas einstellen?
 
Oben Unten