Furnier-Spindelpresse

niels.o

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Hallo,
ich habe eine alte Furnier-Spindelpresse von der Firma Engelhardt aus Fürth in Bayern aus dem Jahr 1967 bekommen. Oben auf der Spindel sitzt eine "Ratsche" die mit einem aufsteckbaren Hebelarm für den Druck sorgt. Diese "Ratsche" ist mit einem Hebel aus Federstahl umstellbar. An diesem kann man ziehen + damit die Drehrichtung der "Ratsche" umstellen. Leider ist die Presse fest angezogen + ich weiss nun nicht in welche Richtung sie sich öffnen lässt. Es ist auch keine Kennzeichnung oder Richtungspfeil oder ähnliches erkennbar. In beiden Richtungen ist starker Widerstand spürbar aber es tut sich nichts. Mit der "So wie ich lauf so geh ich auf"-Regel komme ich auch nicht weiter. Kennt sich jemand mit solch einer Art von Pressen aus + kann mir schreiben in welche Richtung der Hebel gezogen werden muss um die Presse zu öffnen. In den Anhang stelle ich Bilder von dem besagten Hebel in den verschiedenen Stellungen.
Vielen Dank, einen schönen Sonntag noch + Grüße
Niels
 

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carsten

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Hallo

kenne zwar nicht diesen Hersteller aber normalerweise und wenn ich das was da oben rausschaut als das Spindelgewinde interpretiere ist das eien "normales Gewinde also recht zu links auf.
Der Widerstand ist vermutlich auf eien festgerostets Gewinde zurückzuführen. Also mit reichlich Sprüh- , Kriech- oder sonstigen ölen WD40 und Co das Gewinde von oben her einweichen und immer wieder versuchen, wenn sichs bewegt nicht gleich wider bis auf Widerstand ziehen sondern erneut einsprühen und durch vorsichtiges hin und herbewegen das Öl tiefer in das Gewinde einarbeiten.
Evtl gibt es auch noch irgendwo nen schmiernippel, satt Fett kann man versuchen auch hier ein dünnflüssiges Öl einzupressen.
Wenn du auf Dauer mit sowas Arbeiten willst würde ich das Teil komplett zerlegen und generalsanieren, also entrosten alle beweglichen Teile gangbar machen
und beim Zusammenbau darauf achten das die Platten parallel zueinander liegen. Google hat auf die Schnelle kein direktes Ergebnis geliefert
nur ein Fa Engelhardt Maschinenbau in Fürth deren Firmenschriftensammlung sich im Deutschen Museum in München befinden.
so kompliziert das man evtl alte Unterlagen braucht dürfte aber eien Spindelpresse nicht sein. Ein versierter Schlosser oder Metallbauer , Werkzeugmechankier oder sonstiger Metaller sollte das Teil auch ohne Plan wieder gangbar bekommen.
 

niels.o

ww-pappel
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Hallo Carsten,
Danke für die schnelle Rückmeldung.
Ich habe jetzt noch ein Bild der ganzen Presse gemacht.
Auf der linken Seite ist eine Kurbel die über ein Getriebe auf die Spindel zugreift + wohl für das "schnelle" Öffnen + Schließen der Presse zuständig ist.
In der Mitte oben auf dem Querriegel ist die besagte "Ratsche", diesmal mit aufgestecktem Hebelarm.
Diese "Ratsche " ist von links nach rechts umstellbar. Sie ist wohl für den tatsächlichen Anpressdruck zuständig, wobei ich mir aber im Moment eben nicht genau erklären kann was wie bewegt werden muss, da in beiden Richtungen ein durch "normale" Kraftanwendung nicht zu überwindender Widerstand vorhanden ist.
Korrosion ist nicht vorhanden, da das ganze gut eingefettet ist.
Ich bin mir über die Bedienung nicht ganz im Klaren + bevor ich etwas ganz kaputtmache ... .
Vielleicht hat ja ein weiterer Leser eine solche oder eine ähnliche Presse bei sich in der Werkstatt stehen + kann mir über die Funktionsweise etwas erzählen?
Danke + Gruß
Niels
 

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carsten

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Hallo

das Teil sieht doch recht solide aus, ich würde es einfach mal mit leichten Schlägen von oben mit Zulage auf das Gewinde versuchen oder auf das Gewindegehäuse. Kann natürlichauch sein das das Teil aufgrund der Stellung auf dem Hänger ein wenig verspannt, verzogen ist.
Von der Bedienung hat es jedenfalls keine Ähnlichkeit mit der Spindelpresse mit der ich mal die Ehre hatte.
Auch wenn da ein Firmenschild drauf ist muss das noch lange nicht heißen das die Presse in Serie produziert wurde. Ich hab hier nen Kollgen der auch ne Spindelpresse in seiner Werkstatt stehen hat, hab das Foto mal ausgedruckt und nehm es morgen mit . Werde ihn mal fragen ob sie Ähnlichkeit hat. Nach Fürth sind es von ihm aus nur wenige km. Da könnte es ja sein....
Das Problem ist denke ich in dem "Antriebsteil", der Rest hat ja in dem Sinne keine Mechanik. Kannst du evtl Kurbel und Hebel von der Kraftübertragung trennen, um auszuschließen das die sich evtl gegenseitig blockieren.
Das Gewinde ist ja offensichtlich auf das Unterteil aufgeschraubt, evtl hier mal lösen um evtl von unten drehen zu können.
Oder eben mal nen Maschinenbauer oder so fragen, der sich auch mit dem Aufbau und Funktionsweise von solchen Ratschensystemen auskennt.
 

Jono

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Hallo,

bin zwar mit Spindelpressen auch noch nicht groß in Berührung gekommen, aber in Punkto Drehrichtung bin ich anderer Meinung als Carsten. Die Mutter ist gleichzeitig der Innenteil der Rätsche. Diese ist drehbar mit dem Querträger verbunden. Um die Presse zu schließen müsste man also versuchen die Mutter nach oben von der Gewindestange zu drehen. Da sich die Mutter aber nicht abheben kann wird die Gewindestange nach unten gedrückt.
Wer von uns beiden hier allerdings recht hat ist eigentlich unerheblich, da die ganze Mechanik derart solide aussieht, dass nichts beschädigt werden dürfte, sollte kurz noch weiter in die falsche Richtung gedreht werden und alles was Du schaffst in die eine Richtung zu drehen schaffst Du auch wieder zurück!
Um das ganze wieder gangbar zu kriegen würde ich auch erst alle drehbaren Teile mit Kriechölen behandeln und gut einwirken lassen. Hierzu kannst Du auch prüfen ob sich die Rätsche von der Mutter abheben lässt, wenn der Rätschenstift zurückgezogen wird (ähnlich wie bei einem großen Rohrgewindeschneider) Dann würdest Du mit dem Kriechöl auch die Halteplatte der Mutter erreichen.
Ist nicht die Gangbarkeit der Teile das Problem, sondern die Presse wurde schlicht mit zu großer gewalt geschlossen müsstest Du versuchen den Druck auf die Spindel zu vermindern. Wenn ich das letzte Foto richtig interpretiere ist die Presse links nicht verschweißt sondern wird oben und unten mit Bolzen zusammengehalten. Diese müssten sich austreiben lassen. Die beim lösen der Bolzen auftretenden Kräfte dürten nicht ausreichen, den geschweißten Pressenkörper zu verbiegen.

Ich hoffe meine Ideen helfen Dir weiter
 

Holzbasti

ww-buche
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tach!

also so wies auf den fotos aussieht geht das ding entgegen dem uhrzeigersinn auf. denk ich jedenfalls wenn ich mir das gewinde betrachte.
das mit den kriechölen wird wohl bitter nötig sein.
schon mal mit ner verlängerung des hebelarms probiert

("werner, gib mich mo dat zölligen rohr dat nehmen wir als verlängerung.....")
wobei ich nicht denke das der hebel so einfach abreisst wenn man mit dosierter power ans werk geht.

das wär meine idee (wenn mit großer gewalt zu dann evtl mit großer gewalt auf?)
 
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