Gegen Vergrauung helfen mittelfristig nur Pigmente - die natürlichen Farbstoffe im Holz werden abgebaut, also muss man neue aufbringen. Daher sollte es etwas getöntes sein.
Lacke bilden eine recht dicke, ziemlich wasserdichte Schicht. Wenn die Risse kriegt, dringt Wasser ein, was schlecht für Holz und Optik ist. Deshalb muss das regelmäßig gepflegt werden. Bei Holzfenstern will man diese dichte Schicht, damit das Holz nicht arbeitet und sich verzieht - dafür nimmt man den Pflegeaufwand in Kauf. Bei Gartenmöbeln wäre das nicht meins. Oft steht auch drauf: „Für maßhaltige Bauteile“, das bedeutet eine dicke, diffusionsdichte Schicht. Bei Gartenmöbeln nicht erforderlich.
Bootslacke sind meist relativ weich eingestellt, das Deck eines Boots arbeitet ja stark, das sollen sie mitmachen. Meine Erfahrung (mit Clou Yachtlack) ist, dass das schnell Kratzer kriegt. Auf Booten trägt man nicht umsonst Bootsschuhe und rutscht nicht mit Nietenhosen über die Sitze. Parkett- Treppen oder Fensterlack ist oft härter. Aber ebenso wie die Vorschreiber würde ich gar keinen Lack nehmen. Nachteilig bei so dicken Schichten ist auch die Neigung zum Abplatzen - dann muss man schleifen, um einen tragfähigen Untergrund zu kriegen - noch mehr Arbeit. Wer aber die makellose Optik mag und genug Zeit investiert, kann das machen.
Lasuren (Dünnschicht) gibt es auch in pigmentiert, meist sind die ziemlich diffusionsoffen. Die dünne Schicht wittert eher weg, als dass sie aufplatzt, dann kann man einfach abbürsten und drüberstreichen. Einfacher.
Öle ziehen komplett ein und sind daher am einfachsten zu verarbeiten: Satt auftragen, nach einigen Minuten nachwischen, fertig. Das kann man jährlich machen, und wenn nicht, passiert auch nichts schlimmes.
Bei grobporigen Hölzern wie den genannten funktionieren pigmentierte Öle auch recht gut, weil sich das Pigment gut in die Poren setzt.
Der Übergang zwischen Öl und Lasur ist fließend, jeder Hersteller hat da eigene Bezeichnungen. Relevant ist, dass es eine dünne, diffusionsoffene Schicht gibt - oder halt gar keine Schicht, weil alles einzieht.
Selbst verwendet habe ich früher „Biopin Gartenmöbelöl Teak“ (auf Douglasie, die Bezeichnung ist die Farbe, nicht das Holz). Inzwischen lasse ich aber entspannt vergrauen.