Gartenpergola -> Fragen

Mino

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Hallo zusammen,

Ich habe vor mir dieses Frühjahr eine Pergola für die Terrasse zu bauen. Gedanklich bin ich schon soweit, dass ich weiß wie ich es umsetzen möchte.
Jedoch bin ich mir nicht sicher ob es so auch Sinn macht. Darum hier mal die Frage an die Profis…tut das so?



Das Konstrukt besteht aus vier Füßen und einem quadratischen aufgesetzten „Dach“ bzw. Rahmen. In den Rahmen wird dann ein Sonnensegel gespannt. Der Teil ist soweit schon konstruktiv abgeschlossen.
Das Ganze hat eine Grundfläche von 3x3m. In der Höhe bin ich flexibel, denke das es so um die 2,5 wird.

Mit geht es nun um die Wetterfestigkeit. Ich habe gelernt dass konstruktiver Wetterschutz einer der Besten ist, dazu gleich mehr.
Um die Kosten erträglich zu halten würde ich auf KVH gehen (oder muss BSH sein?) und das Holz dann mit „Osmo-Color UV-Schutz Öl Extra UV-Schutz für den Aussenbereich 420“ einlassen.

Nun zum konstruktiven Wetterschutz:
Ich denke mit dem Osmo Öl bin ich ganz gut aufgehoben, wenn ich das alle Jahre mal streiche, zumindest auf der Fläche. Was mir eher Sorge macht sind die Hirnholzflächen.
Deshalb werde ich beim Dach die Sägeschnitte nicht in 90° machen sondern so, dass der Balken unten schmäler wird. (Gibt sicher auch einen Fachbegriff dafür….bin aber Elektroniker…kein Zimmermann). -> s. Zeichnung.

Desweiteren weder ich, bevor ich das Dach auf die Pfosten setze, auf das Ende eine Kappe draufsetzen. Gewinnt sichert keinen Schönheitspreis, wird aber auch gestrichen und sollte auszuhalten sein wenn das Teil nicht orange ist.
Somit sollte kein Wasser von oben in den Pfosten eindringen können.

Damit der Posten nicht auf dem Boden aufsteht und Wasser zieht, und um das nötige Gewicht zu erreichen um die „Flugfähigkeit“ einzuschränken, werde ich Betonsäulen gießen (ca. 200x500mm) und verputzen.
Auf der Oberseite kommt ein Postenträger rein. Unten ist ein Absatz als Tropfkante vorgesehen.

Kopfbänder kommen natürlich rein, sind in der Zeichnung aber nicht zu sehen.

Hier mal meine konkreten Fragen:

1.) Ist KVH (NSI) ausreichend oder muss es BSH sein
2.) Sind die Dimensionen der Balken okay
3.) Ist das Osmo Öl okay, oder gibt es was besseres
4.) Gibt es sonst noch was zu beachten


Schöne Grüße

Heiko
 

ChristophW

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Ich würde statt der U-Träger auf jeden Fall H-Pfostenträger verwenden, die sind doch deutlich steifer, die U-Träger sind (wenn ich mich recht erinnere) auch nur bis maximal 150cm Höhe zugelassen.
 

raziausdud

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Hallo Heiko,

80x120mm erscheint mir überstark. Das hat ja Nichts zu tragen.

Zum Vergleich: ich hab hier im Herbst meine neue Holzterrasse (in Nordhang-Lage) vor dem in diesem Iahr nie enden scheinendem Regen mit einem einfachen Konstrukt aus 50x80 Hölzern hochkant in 3,5 Länge (und Folie) überspannt. Da lag gerade eine Menge nasser Schnee drauf.

Ich würde alles in einer Abmessung machen, 100x100. Ich meine, dass das sogar auch komplett in 80x80 stabil genug ist.

Ich persönlich behandele Hölzer außen idR nicht. Da wo es am ehesten gammelt, kommt die Behandlung eh nicht hin. Und gut konstruiert ohne Staunässe hält das auch so mindestens 10 -15 Iahre, ist danach kein Sondermüll und kann dann noch als Brennholz dienen.

Grüße
Rainer
 

Mino

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Danke für die Antworten.

Stimmt...ein H-Träger sieht auch etwas besser aus. Muss mal schauen was man sonst noch nehmen kann. Es gibt auch die, die ein Mittelloch im Balken benötigen und von unten geschraubt werden. Das würde am elegantesten aussehen, jedoch muss ich mal schauen wie man da beikommt.

Bezüglich dem Abmessungen der Balken:
Ich dachte eben auch ein bisschen an die Optik. Bei dieser Größe sehen doch dünne Balken ein bisschen verloren aus...oder?


Heiko
 

raziausdud

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Hallo nochmal,

zur Optik, da hast Du recht. Genau deshalb würde ich 100x100 nehmen (80x80 würde mE lediglich statisch genügen).

(ich habe oben noch etwas zur Behandlung des Holzes nachgetragen).

Rainer
 

civil engineer

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Hallo,

Mit geht es nun um die Wetterfestigkeit. Ich habe gelernt dass konstruktiver Wetterschutz einer der Besten ist, dazu gleich mehr.

4.) Gibt es sonst noch was zu beachten

ich würde die waagerechten Bauteile, also den oberen Rahmen, mit einer Blechabdeckung versehen. Kupfer oder Zink, was zum Haus dazu passt. Z. B. vom Spengler gekanntetes Blech in der Breite des oberen Rahmens zuzüglich beidseitig 20 mm waagerechten Überstand und Abkantung als Tropfkante. Mit Spenglerdichtschrauben montiert.

Ohne obere Abdeckung wird Dir der Rahmen eher faulen als dass die Stirnabdeckung einen Nutzen bringt.

Gruß
 

Mino

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Uff, jetzt machste mir aber etwas Angst. Ich dachte das dieses Osmo Öl DIE Waffe schlechthin wäre. Worauf begründet sich deine Aussage, dass das Ganze faulen wird.
Die waagrechten Teile werden wie gesagt 2-3x gestrichen und abtrocknen können sie nach einem Regen ja auch.

Ich dachte aber auch schon über eine Kupferabdeckung nach. Es gibt sogar entsprechendes Material als „Rollenware“. Wird zur Algenvermeidung auf Ziegeldächern verwendet.
Was mich davon abgehalten hat, ist die Verarbeitung. Keine Ahnung wie ich über 3m Länge eine „Doppelfalzung“ als Tropfkante machen soll ohne dass es wie Murks aussieht.

Heiko
 

IngoS

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Hallo,

hier meine günstige, gute, stabile Konstruktion.
Douglasie, alles ein einheitlicher Brettquerschnitt und keinerlei Behandlung mit irgendwelchen,
womöglich giftigen und teuren Holzschutzmitteln, die die Lebensdauer, wenn überhaupt, nur unwesentlich verlängern.

https://youtu.be/5vU-H5JJfDE

Ach so, ein Sonnensegel hängt ja durch, wie soll die Entwässerung funktionieren?

Gruß

Ingo
 

civil engineer

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Hallo

Uff, jetzt machste mir aber etwas Angst. Ich dachte das dieses Osmo Öl DIE Waffe schlechthin wäre. Worauf begründet sich deine Aussage, dass das Ganze faulen wird.
DIE WAFFE am Bau schlechthin ist Silikon :rolleyes:. Meine Aussage begründet sich auf Erfahrung. Läßt Du die Oberseite waagerecht, schätze ich 8-10 Jahre, schrägst Du oben ab vielleicht 12-15 Jahre Lebensdauer. Oberste Regel im konstruktiven Holzschutz: Verbaue keine voll bewitterten waagerechten Holzoberflächen von denen das Wasser nicht ablaufen kann.

Die waagrechten Teile werden wie gesagt 2-3x gestrichen und abtrocknen können sie nach einem Regen ja auch.
Versuch macht klug. Wenn das Öl das leisten könnte, würden es alle verwenden und sich das Geld für Blechabdeckungen sparen.

Was mich davon abgehalten hat, ist die Verarbeitung. Keine Ahnung wie ich über 3m Länge eine „Doppelfalzung“ als Tropfkante machen soll ohne dass es wie Murks aussieht.
Wie geschrieben: Vom Spengler kanten lassen.

Gruß
 

Mino

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Hey…10 Jahre…das reicht mir vollkommen! Wenn´s ewig hält geht einem doch die Arbeit aus.

Die Entwässerung ist in der Tat ein wunder Punkt. Das einfachste wäre, sich bei Regen einfach ins Haus zu setzen…aber das war wohl nicht gemeint.
Im Ernst, das Sonnensegel wird auch nicht 100% dicht sein, also wird es drunter sowieso immer etwas nass. In habe ein Gefälle eingeplant…mal schauen ob das tut bei einem „Tuch“.

Das Ganze Projekt wird mich „nur“ ~200-300€ kosten. Wenn ich es 100% dicht haben möchte und aus z.B. Alu, dann muss ich in den Handel und bin nen 4-stelligen Betrag los.



Heiko
 

hausmaddin

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Naja oder du machst ein Holzdach druff, bei den Balkendimensionen auch mit Schneelast nicht wirklich ein Thema und deckst es mit Kostenlosen Biberschwänzen unter die ne V13 Bahn oder sowas kommt weil du die Regelneigung unterschreitest........

Der Rauspund, die Folie und ein paar Latten kosten ja fast nix.
 

IngoS

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Hey…10 Jahre…das reicht mir vollkommen! Wenn´s ewig hält geht einem doch die Arbeit aus.
Dann wäre es tatsächlich Verschwendung irgendwie zu streichen.
Die Entwässerung ist in der Tat ein wunder Punkt.


Bei so einem quadratischen Segel muss man einen Eckpunkt deutlich höher wählen, diagonal zwei Punkte gleich hoch und den letzten Punkt deutlich niedriger als die mittleren. Also mindestens 1 m Höhenunterschied vom höchsten zum niedrigsten Punkt, dann läuft das Wasser auch ab. Schau dir professionell installierte Sonnensegel an.
Das Ganze Projekt wird mich „nur“ ~200-300€ kosten.

Du hast bei deiner Pergola noch Kopfbänder zur Aussteifung vergessen.
Bei breiten Brettern braucht man das nicht.

Gruß

Ingo
 

raziausdud

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Hallo nochmals,

Ingo hat es schon erwähnt, bei rechteckigen Sonnensegeln kann man auch eine Diagonale oder eine Mittelachse straff und höher legen, die beiden Seiten etwas abgesenkt. Das sind dann kürzere Strecken und die Neigung kann geringer sein, weil da weniger durchhängt.

Die Diagonale oder Mittelachse dann noch als Rollmechanismus ausführen, so kann man das Segel elegant vor einem Unwetter einrollen. Hier zu sehen: http://www.kirschbaum-koeln.de/images/products/83/soliday_sonnensegel__big.jpg. Das kann man recht einfach auch selbst konstruieren.

Zum guten Spannen ist es allgemein besser, die Ränder des Segels als leichte Kurven auszuführen.

Selbst die billigen Dreiecksegel 3,60x3,60x3,60 für knapp 20 Euro, die bei uns auch im Einsatz sind (unter der Glas-Überdachung) sind imprägniert, also zumindest eine Zeit lang wasserdicht. Als weitere Anregung: aus zweien davon kann man ein rechteckiges, genauer quadratisches Segel machen, eins wird dazu aufgetrennt. So entsteht ein dreiteiliges Segel (sieht auch gut aus). Dann wird es mit dem Rollmechanismuns natürlich nix.

Grüße
Rainer (...der selbst so`ne Pergola bauen wird ...)
 

andama

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Als etwas günstigere Variante der Abdeckungen geht auch eloxiertes Alublech analog zu Kupfer oder Zink. Auch ich empfehle die Blechabdeckung, wie schon civil engineer schrieb. Das kostet auf die Dauer viel weniger als neubauen. Der Neubau kommt gerade dann wenn man keine Zeit/ Geld für solche Späße hat.

Noch was zum Konstrukt, baue Kopfbänder ein. Das macht’s stabiler.
 

Mino

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Hallo zusammen,

Ich wollte das Thema noch offen zurücklassen. Die „Regierung“ hat aktuell ein einem Werbeprospekt eine 3x3m Pergola aus pulverbeschichtetem Aluminium incl. raffbarem Sonnenschutz gefunden, mit der Aussage: „Die sieht doch super aus!“
Also wurde ich losgeschickt die Fertiglösung für 200€ zu holen. Auf der einen Seite ein unschlagbarer Preis für eine anscheinend wetterfest Konstruktion. Auf der anderen Seite bin ich etwas enttäuscht und zugleich skeptisch.
Sobald es draußen mal wärmer wird und das Teil dann steht, werde ich berichten. Vielleicht kommt dann doch noch „meine“ Variante zum Zug.

Heiko
 
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