Gartentisch aus Eichenbohlen

janre

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Hallo zusammen,
ich würde mir gerne einen Gartentisch aus Eichenbohlen bauen. Die Tischplatte sollte ca. 200cm x 90cm groß werden, wobei die "Platte" aus 3 Bohlen, je ca. 30cm besteht. Zwischen den Bohlen habe ich einen Abstand von ca. 1cm eingeplant, damit das Holz etwas arbeiten kann. Die Bohlen bekomme ich von einem Bekannten aus der Gegend, sie sollen ca. 3 Jahre trocken gelagert sein, haben eine Stärke von ca. 6cm und eine Breite von ca. 40cm. Abrichten würde ich sie mit der Oberfräse und einer entsprechenden Vorrichtung. Für die Tischbeine habe ich mir rechteckige Möbelkufen ausgesucht (https://naturalgoodsberlin.de/collections/kufen/products/moebelkufen_rechteck?variant=6923294539841).
Ich frage mich jetzt ob ich die Bohlen nach dem Abrichten auf ca. 5-5,5cm und Zuschneiden "einfach" auf die Kufen via Rampa Muffe schrauben kann, oder ob es noch eine Gratleiste in irgendeiner Form benötigt, bzw. ob der Plan allgemein grober Unfug ist. :emoji_slight_smile:
Die Oberfläche möchte ich gerne ölen, allerdings weiß ich noch nicht so genau welches Öl hier gut passen würde. Inspiriert hat mich der Tisch von dem Bild.
Viele Grüße,
Jan
 

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IngoS

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Hallo,

Gratleisten braucht es nicht. Rechte Seite der Bohlen nach oben. Abstand der Bohlen untereinander nicht mehr als 6mm sonst fallen da ständig Messer und Löffel durch. Der Tisch wird bei den dicken Bohlen unnötig schwer, wobei du wahrscheinlich nicht mehr, als 5cm Dicke herausbekommen wirst. Geschickter, etwa 15cm breite Bohlen zu sägen, weniger Schüsselung, weniger Verlust beim Planfräsen, weniger Probleme beim Quellen und Schwinden...

Gruß Ingo
 

Kappsaege_

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Hi,

ich bin jetzt kein Profi, konnte aber auch selbst meine Erfahrung mit den Kufen machen können, zudem gibt´s zu Kufen auch hier im Forum noch das eine oder andere Thema.

ich habe die Bohlen aus heimischer Lärche auch mit etwas Abstand nebeneinander an die Kufen geschraubt. Verwendet hatte ich solche Muttern, die man ins Holz schrauben und darin dann Maschinenschrauben verwenden kann
(Name fällt mir grad nicht ein. Edit: sind diese Rampamuffen)
Der Tisch steht draußen überdacht, bekommt logischerweise aber die Luftfeuchtigkeit mit - bislang kein Problem. Gebaut hatte ich ihn im Frühjahr letzten Jahres.
Was mit allerdings auffällt, ist dass durch die Verwendung von Kufen ohne eine Längsverstrebung der Tisch leicht in Längsrichtung schwingt, wenn man dagegen stößt.
Das dürfte bei Deinem Vorhaben dann ähnlich sein, es sei denn Du baust irgendwas passendes drunter. Mir ist da aber auch nichts passendes eingefallen oder im Internet als Idee über den Weg gelaufen…

Unser Tisch ist rund 200x100cm groß…

Grüße,
Markus
 

IngoS

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Hallo,

hier möchte ich für Laien mal an einem Eichenbrett darstellen, warum es sinnvoll ist, breite Bretter, oder Bohlen längs in der Mitte aufzutrennen.
Beim Trocknen schüsseln die Bohlen nicht gleichmäßig über die ganze Breite, sondern in der Mitte stärker.

IMG_20220701_182523.jpg

Bei angelegtem Lineal erkennt man, dass die Seiten neben der Mitte nahezu gerade sind.

IMG_20220701_182242.jpg

IMG_20220701_182302.jpg

Trennt man das Brett also in der Mitte auf, hat man beim Hobeln nur den üblichen Dickenverlust durch die sägerauhe Oberfläche.

Verwendet man das Brett in voller Breite, muss man bei meinem Beispielbrett zusätzlich über 6mm runterhobeln, ehe es plan ist, ohne hier noch weitere Fehler, wie Krümmung und Windschiefe zu berücksichtigen.

IMG_20220701_182318.jpg

Gruß Ingo
 

teluke

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Es sei den die Ausgangsbohle ist so breit dass sie zwei 30er Bohlen hergibt :emoji_wink:
30cm über die gesamte Breite wäre ein vergleichsweise dünner Stamm gewesen.

Nur bei Seitenbrettern kann man ev. auf das auftrennen in der Mitte verzichten.
Das sieht man aber gleich.
Kommt die gerade aus der Trocknung dann bleibt sie das meist auch.
 

janre

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Oh wow! So viele gute Tipps in so kurzer Zeit. Danke!
Morgen kann ich das Holz abholen, dann schaue ich mal wie breit die Bohlen tatsächlich sind und ob ich 2x15cm zuschneiden kann.
Zu den Kufen habe ich den Hersteller mal angeschrieben, sie haben für schwere Tischplatten dieses Modell empfohlen: https://naturalgoodsberlin.de/products/moebelkufen-arrow?variant=32088602214465
Ich kümmere mich aber erstmal um das Holz und entscheide dann, ob ich die bestelle oder besser zum Schlosser des Vertrauens gehe und mir welche bauen lasse.
Habt ihr zufällig noch Tipps welches Öl eine ähnliche Wirkung wie auf dem Beispielbild oben erzielen könnte, oder welches generell eine gute Wahl wäre?
 

janre

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Abgesehen vom Öl stellt sich mir noch eine Frage: Ich würde die Kufen zur Einlagerung im Winter gerne einfach demontieren können und möchte dazu gerne wie geschrieben Einschraubmuffen verwenden. Reicht es, wenn die Muffen verzinkt sind oder sollte ich Edelstahl nehmen? Ich weiß nicht genau wie es sich mit der Gerbsäure verhält. Außerdem scheinen VA Muffen sehr rar und teuer zu sein.
 

magmog

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Guuden,

gute Spaxe reichen für viele Montagen und Demontagen.
Sollte nach Jahrzehnten ein Loch nicht mehr fassen,
die Kufe ein paar mm verschieben.
Es gibt nur ganz wenige Fälle bei denen ein Gewindeeinsatz
wirklich notwendig ist.
Außer bei Holzarbeiten die von Metallern und
Maschinenbauern erstellt werden!! :emoji_wink:
Bin ursprünglich selber einer!
 

IngoS

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Abgesehen vom Öl stellt sich mir noch eine Frage: Ich würde die Kufen zur Einlagerung im Winter gerne einfach demontieren können und möchte dazu gerne wie geschrieben Einschraubmuffen verwenden. Reicht es, wenn die Muffen verzinkt sind oder sollte ich Edelstahl nehmen? Ich weiß nicht genau wie es sich mit der Gerbsäure verhält. Außerdem scheinen VA Muffen sehr rar und teuer zu sein.


Hallo,

bei der schweren Tischplatte brauchst du die Platte gar nicht festzuschrauben, sondern die Platte nur aufs Untergestell legen. Dass muss dann
natürlich etwas anders aufgebaut sein und nicht mit Metallkufen. Ich habe zwei 2,5 m lange Gartentischplatten gebaut, die ich im Bedarfsfall schnell auf Böcke legen kann. Wer will da schon groß schrauben.

. IMG_20220705_185353.jpg

Hier am Beispiel meines Pflanztischs, wie einfach und stabil die Sache mit dem Keilverschluss ist.

Gruß

Ingo
 
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