Gartentisch Schwundverhalten besser verstecken

monoceros84

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Grüßt euch!

Ich habe vor Jahren mal einen Tisch für die Terrasse gebaut. Mein Erster, aus Lärche.
Neben vielen Dingen, die mir damals ganz gut gelungen sind, gibt es selbstverständlich auch einiges, was man beim zweiten Mal anders machen würde.

Eines dieser Dinge ist mir heute erst wieder ins Auge gestochen (man guckt sich sowas mit den Jahren ja ganz gern mal weg :emoji_grin: ).
Ich habe eine Rahmenkonstruktion und dazwischen Brettchen eingedübelt, siehe das Foto. Das rechte senkrechte ist ein Rahmenteile, links drei Brettchen, die die Tischplatte bilden.

Nun ist höchstwahrscheinlich der Rahmen geschwunden, was dazu führt, dass die Dübel rausschauen. Unterschiedlich deshalb, weil auf der anderen Tischseite natürlich dasselbe passiert ist und die Brettchen mal mehr an der einen, mal mehr an der anderen Seite sitzen - je nachdem, wie fest die Dübel sind.

1000012616.jpg

Wie kann man sowas denn verhindern? Mal davon abgesehen, dass ich vor dem Bau das Holz Richtung 0% trocknen könnte, was eher keine Option ist. Wie baut man das professioneller?
 

IngoS

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Hallo,

statt Dübel Federn anschneiden und in Nut legen.
Noch geschickter, ohne umlaufenden Rahmen arbeiten.
Kein Zufall, dass diese beiden von mir genannten Bauarten sich durchgesetzt haben.

Gruß Ingo
 

magmog

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Guuden,

Der Fries muss irgendwie am rechten Rand fixiert sein,
wäre es im Bereich der Dübel, hätte sich der rechte Rand nach links getrocknet
und die Brüstungen zu den Querleisten blieben dicht..
 
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raziausdud

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Hallo.

Zeig doch bitte mal die ganze Konstruktion. Eventuell (!) könnte man die komplette Platte zu einer Einheit „verschweissen“. Diese Platte muss sich aber gegenüber der Unterkonstruktion bewegen können. Ich denke im Moment an Nutklötzchen. Aber wie gesagt, bitte erstmal den kompletten Tisch zeigen, von oben und von unten.

Rainer
 

monoceros84

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statt Dübel Federn anschneiden und in Nut legen
Hat man dann aber nicht dasselbe Dilemma, nur dass dann Federn statt Dübel rausschauen?

Noch geschickter, ohne umlaufenden Rahmen arbeiten
Das stimmt. Sieht man ja häufig für kleine Beistelltischchen. Finde ich persönlich für größere Esstische aber nicht so optimal (oder sagen wir komfortabel). Da ist ein geschlossener Rand zum Abstützen schon nett (und die Kaffeelöffel fallen nicht durch
:emoji_wink:).

Der Fries muss irgendwie am rechten Rand fixiert sein,

komplette Platte zu einer Einheit „verschweissen“.
Diese beiden könnten in dieselbe Richtung gehen. Weiß noch nicht so richtig, wie, aber ihr wisst, wie Rainer schon schrieb, ja auch noch nicht, wie der Rest aussieht. Jetzt ist es dunkel, ich hole das mit den Gesamtansichten morgen mal nach.
 

raziausdud

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So, hier nun noch ein paar Fotos vom Tisch
Leider sieht man nicht, wie Du welche Teile miteinander verbunden hast. Es kann aber im Grunde nur der Rahmen der Platte an den Zargen befestigt sein. Hast Du das (auch) mit Dübeln gemacht? Ringsum?

Eine Ursache/Lösung der Problems der Fugen sehe ICH noch nicht. Zwei Dinge sind mir aufgefallen: Du hast ja lösbare Beine. Sieht man dort (rot) einen Lichtspalt? Der darf dort NICHT sein. Und - was man nicht sieht - zwischen der Schräge des Beschlag (blau) und der 45-Grad-Innenfläche des Tischbeins MUSS dagegen deutlich Luft sein, damit die Schraube beim Anziehen das Tischbein bombenfest an die Zargen heranzieht, also dort (rot) dürfte wie gesagt kein Lichtspalt sein.

Wird der Tisch bei Regen richtig nass?

Ansonsten bin ich etwas ratlos, wieso es außen größer wird bzw umgekehrt innen kleiner. Mal sehen, was andere noch sehen …

Rainer

IMG_5398.jpeg
 
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monoceros84

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Danke dir für die Analyse!!

Erstmal soweit alles richtig interpretiert. Der Rahmen ist per Überblattung verbunden und von unten sind die Zargen angedübelt. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, sind die Dübel so ganz grob im 30cm Abstand.

Das mit der Beinbefestigung ist korrekt und auch genau so umgesetzt. Was hier wie ein Lichtspalt aussieht (rot) ist ein dummer Zufall. Die Sonne scheint vermutlich genau durch den Spalt in der Tischplatte dort drauf. Wenn man genau hinschaut, ist der helle Strich auch auf dem Beschlag zu sehen.
Dort ist kein Spalt, die Beine sind wie sie sollen knalleng an den Zargen - eben weil die unter den Beschlägen stark genug ausgeklinkt sind. Da wackelt auch nichts, er steht super fest.
Aber Hut ab, gut gesehen!

Der Tisch ist in den Jahren vermutlich erst einmal wirklich nass geworden - als wir beim Kaffee von einem Gewitterguss überrascht wurden und nur noch den Kuchen und uns selbst retten konnten :emoji_scream: Sonst hat er immer eine Folie drüber - deswegen sieht er auch noch so frisch aus, statt bereits auszugrauen. Im Winter werden die Beine abgeschraubt und er steht im Schuppen - klar, Luftfeuchtigkeit ist sicher sehr verschieden, aber immerhin steht er von oben und unten trocken.

Vielleicht sollten wir ihn ab und zu wässern, damit sich der Rahmen wieder ausdehnt. :emoji_laughing:
 

monoceros84

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Übrigens, bevor es jemand schreiben muss: ja, ich hätte mal besser auf die linke und rechte Seite der Tischbretter geachtet. So werfen sie sich halt unterschiedlich, was zu leicht kippligen Tellern führt.
Das ist eins der Dinge, die ich dabei gelernt habe.

Hatte schonmal an Glatthobeln gedacht, aber so störend ist es noch nicht, dass ich riskieren mag, die Fläche komplett zu versauen :emoji_innocent: Der Faserverlauf ist ja nicht gerade sehr konsequent...
 

Holzsinn

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Ich finde den Tischeigentlich ganz schön, wenn er auch nicht optimal konstruiert ist. Vielleicht lässt sich aus der Not eine Tugend machen, indem du versuchst durch das Einschlagen eines Sperrholzstreifens die Abstände auf Linie zu bringen. Wenn die Spalten überall gleich breit wären, würde sie mich nicht stören.
Melanie
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monoceros84

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Ich finde den Tischeigentlich ganz schön, wenn er auch nicht optimal konstruiert ist. Vielleicht lässt sich aus der Not eine Tugend machen, indem du versuchst durch das Einschlagen eines Sperrholzstreifens die Abstände auf Linie zu bringen.
Vielen Dank für die motivierenden Worte, Melanie!
Meinst du, dass das Sperrholz genutzt wird, um die Querbrettchen in eine definierte Position zu treiben (quasi wie ein Keil) und danach dann wieder entfernt wird? Ich hätte da ein wenig Angst, dass der Rahmen beschädigt wird - ist ja nur weiches Lärchenholz.

Aber eigentlich stören mich die Spalte auch nicht so sehr. Mir geht es mit dem Thread mehr darum, zu verstehen, wie sowas passieren kann und wie es sich mit einer besseren Konstruktion vermeiden ließe.
 

Holzsinn

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Ja, ich würde einen Sperrholzstreifen wie einen Keil eintreiben und wieder entfernen.
Zur Konstruktion haben die anderen schon alles gesagt: in einen Rahmen gehört keine Leistenkonstruktion, sondern eine Füllung. Die wiederum macht man aber eigentlich nur bei Türen, d.h. senkrecht.
Melanie
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raziausdud

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Auch ich bin daran interessiert, die URSACHE für die entstandenen Spalten zu VERSTEHEN. Klar, Holz arbeitet, aber was ist hier geschrumpft, was hat sich ev gedehnt? Ich habe deshalb hier ein Verständnisproblem, weil ich den Rahmen durch die Verdüblung mit den Zargen als fest betrachte. Somit müssten ja die inneren Leisten in der LÄNGE geschrumpft sein (was ich bisher für vernachlässigbar hielt). Oder sind doch die Rahmenhölzer in der BREITE geschrumpft?

Bei einer Plattenfüllung ist es mir klar. Da trifft ein sehr langes Querholz auf ein gleichlanges Längsholz. Deren unterschiedliche Bewegung muss möglich sein. Hier aber ist das durch die einzelnen Lamellen doch anders …

Denn es gibt ja solche Lamellentische mit Rahmen zuhauf.

Ist der entscheidende Unterschied also, dass man die Leisten mit Federn versieht? Und werden solche einzelnen Leisten dann als Füllung verstanden?

Es wäre nett wenn mir/uns das nochmal jemand erklärt.

Auf jeden Fall: schöne Ostern!

Rainer
 
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Lorenzo

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Also ich seh eigentlich keine groben Fehler in der Konstruktion. Die Leisten innerhalb des Rahmens schwinden ja nur in der Breite. Der Rahmen um die Leisten rum ist überblattet, gut, da hätte man mit Zapfen arbeiten können die nur nahe der Brüstung verleimt sind, aber die Gehrung der Überblattung ist kaum aufgegangen, da gabs also auch nicht besonders viel Schwund. Dass der Rahmen mit den Zargen verdübelt ist, ist auch kein grober Fehler. Die Zargen bilden ja auch ein Rahmen. Gut, der kann leicht schwinden dadurch dass in den Ecken die Beine sitzen. Die Dübelung liegt relativ nah an der Innnekante des Tischrahmens, was tendenziell dafür sorgt dass der Tischrahmen von der Außenkante nach innen schwindet.

Konstruktiv macht es auch keinen Unterschied ob Feder oder Dübel verwendet werden, optisch wäre die Feder hier in dem Fall natürlich von Vorteil, weil man nicht an den Dübeln vorbei bis zum Boden kucken könnte.

Dennoch, mich wundern die großen Spalten zwischen Rahmen und den einglegten Leisten. Da hätte ich deutlich größere Öffnungen an den Innenecken der Gehrungen erwartet.

Wie dem auch sei. Ich find den Tisch auch so schön, und die Fehler jetzt zu beheben wäre schon ganz schön aufwändig. Rahmenfriese vom Tisch bekommst du nicht auseinander ohne an Länge zu verlieren. Bedeutet neues Holz, oder kleinerer Tisch. Und die einzelnen Leisten könntest du dann zwar von den Rahmenteilen trennen mit nem Sägeschnitt, und dann an den Hirnholzenden nuten für den Einsatz von Fremdfedern, die du auch noch herstellen müsstest...
Da wär die Platte genausoschnell nochmal gefertigt.
Ich würds unter Erfahrung verbuchen. Das Holz war wohl zu nass und der Schwund der Rahmenteile hat gereicht um solche Spalten zu erzeugen.
Nicht zu genau hinkucken und den Tisch weiter benutzen wär meine Taktik.
Nächstes mal mit Federn in Nut und trockenerem Holz.
 
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