Gebogen Flaeche in Massivholz; wie

sailor_max

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Hallo NG,

ich habe einen Schreibtisch gesehen mit einem Unterbau dessen Aussenseite als Kreisabschnitt geformt war. Das ist ein Projekt was mich richtig reizt!

Material Buche stabverleimt,
Breite der Staebe ca 50 mm,
Platten ca. 21 mm stark,
Oberflaeche innen und aussen perfekt glatt
keine Verstaerkungen der Rundung zwischen Tischplatte und Bodenplatte
Tiefe des Moebels ca. 100cm,
Abstand zwischen Sehne und gebogener Aussenflaeche ca. 12-15cm,
Biegung lauft rechtwinklig zur Maserung (stehende Staebe).

Wie macht man solche gebogenen (massiven) Platten?

Meine bisherige Ueberlegung:
Lassen sich stabverleimte Platten heiss biegen?
Wird die Biegung wie bei Faessern durch entsprechend gehobelte Leisten als Vieleck erzeugt und danach rund geschliffen?

Gruss Matthias
 

carsten

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Hallo

nee biegen läßt sich das nicht.
folgendes hab ich schon praktiziert.

Die Rundung wird aus entsprechend vielen Segmenten zusammengesetzt. ca 20 -25 mm breit, die Kanten werden entspreched Schräg angfräst / gehobelt/ geschnitten, die Segmente werden auf einer entsprechenden Schablone aneinandergeleimt, wir haben die sogar schon miteinander verschraubt, das letzt Segment wurde mit Kantenzwingen gespannt. Man muß natürlich schon sehr genau auf Maß arbeiten. Hat erstaunlich gut funktioniert. Die Übergänge mit Hobel und Schleifpapier glätten, zum endfinish evtl eine Gegenschablone zum Schleifen bauen.
 

funu

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Aloha

Wenn du mit 50mm breiten Friesen rechnest, musst du nachher ja vielmehr abschleifen aussen und innen. Da wäre die Variante von CARSTEN die bessere.

Wenn ich eine Bogenplatte herstellen müsste, was ich bis anhin noch nie gemacht habe aber eine neue Herausforderung gefunden habe, würde ich
1. einen Aufriss des Bogen erstellen
2. Die optimale Friesbreite ermitteln mit der nötigen Schmiege an der Seite
3. eine Verbindung von den Holzfriesen mit einbeziehen z.b. Feder / Schrauben
4. Verleimung mit Spannset
5. Grobverputzen mit einer Handbandschleifmaschine
6. Endfinish mit Rutscher und von Hand.

Gruss aus der Schweiz
Funu
 

schorsch

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Hallo,
die verleimten Segmente außen zu runden mag ja noch einigermaßen von Hand gehen, wie man allerdings die Innenradius hinbekommt ist mir nicht ganz klar.
Willibald Mannes hat in seinen Treppenbaubüchern Vorrichtungen und Werkzeuge dargestellt umden Außenradius zu fräsen. Für den Innenradius kenne ich nur Kehlscheiben die in die Kreissäge eingespannt werden.
Gruß Georg
 

Merlin

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Ich habe mir mal Massiv Boxen Gahäuse gebastelt, auch einfach um mal rumzuspielen und zu testen.

Auch einfach Holz in Streifen geschnitten, und dann einfach an der Säge das Blatt um ein paar Grad schräg gestellt und schräg abgesägt und gehobelt, dann verleimt und anschliessend geschliffen. Erst grob rund schleifen mit einem Hand-Bandschleifer, danach mit dem Excenterschleifer. Ich habe bis 400er Papier benutzt. Absolut spiegelglatt die Flächen.

Geht natürlich genauso mit breiteren Streifen, sehe da also kein Problem bei der Konstruktion...

Wie man allerdings die Innenwölbung schleift, da habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht ^^
 

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carsten

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Hallo

Stimmt den Innenradius hab ich in meinem Post vergessen. Wir haben die Variante mit der Kehlscheibe eingesetzt. Vorarbeiten mit Schropphobel und Schiffshobel, so dass die Kehlscheibe nur noch sehr wenig Material abtragen musste. Weiter gings mit viel Schleifpapier und Schwanenhals ( runde Ziehklinge).
Das hat erstaunlich gut geklappt ( war da anfangs sehr skeptisch).
Ne andere Variante hat ein Kollege unlängst beim Meisterstück eingesetzt.
Er hatte nen recht großen Radius und eine recht geringe Werkstückhöhe 120 mm .
Er hat das Teil außen fertig bearbeitet und die Innenseite dann mit der Fräse stehend am Anlaufring geglättet ( Fräserhöhe waren 90 mm (zwei Durchgänge).
 

sailor_max

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Hallo,

erst einmal Danke für Euer reichliches Feedback.

@Merlin: Das sind die absolut „neandermaessigsten“ Boxen die ich jemals gesehen habe. Super! Gibt es auch Fotos im Endzustand mit LS?

@Carsten: Erscheint mir der realistische Ansatz mit meinem Maschinenpark zu sein (FKS und A/D), selbst wenn dann die Innenwölbung nicht ganz perfekt wird.

Ich bin derzeit im Ausland und kann am Original nicht nachschauen, bin aber relativ sicher, dass die Leisten rechtwinklig waren. Es ärgert mich daher noch keine Erklärung gefunden zu haben, wie die das in Stückzahlen machen. Der Schreibtisch ist ein Serienprodukt und andere Elemente des Herstellers haben auch diese Bogenplatte.

Gruß Matthias
 

carsten

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Hallo

Du machst mich jetzt neugierig bzgl der von dir beschriebenen Möbel, hast du Bilder oder einen Link zu dem Hersteller ?

welcher Ansatz scheint dir realistsich. Sowohl das Arbeiten mit der Kehlscheibe als auch die Variante mit dem Fräser erfordert Übung im Umgang mit den Maschinen.
und auch entsprechende Vorrichtungen.
 

derdad

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Hi!

Wenn es ein Serienprodukt ist ist es natürlich einfacher herzustellen als nur ein Einzelstück. Der Hersteller lässt sich in solchen Fällen einen Fräser machen der die nötige Rundung hat. Das heißt die einzelnen Stäbe werden schon vorher passend rund gefräst und evtl auch eine Verleimfuge angefräst. Mit einer dafür angefertigten Pressvorrichtung lässt sich das Ganze dann verleimen. Der Rest ist leichte Verschleifarbeit der Fugen und Fläche.
Bei einer Einzelanfertigung wirds schon komplizierter, speziell was die Innenseite betrifft. Carstens Methode ist sicher am Zielführendsten.

gerhard
 

funu

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salut

Wenn es ein Serienprodukt ist, denke ich mir, dass der Aussenradius mit der CNC bearbeitet wird.
der Innenradius nachher ebenfalls.

Habe mal in einem Betrieb gearbeitet der Formteile hergestellt hat und dort haben wir ähnliche verfahren angewendet.
 

sailor_max

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Hallo,

versuche einen Link oder Bilder zu besorgen. Bin wie gesagt laenger im Ausland, kann daher etwas dauern.

@Carsten: "Die Rundung wird aus entsprechend vielen Segmenten zusammengesetzt. ca 20 -25 mm breit, die Kanten werden entspreched Schräg angfräst / gehobelt/ geschnitten, die Segmente werden auf einer entsprechenden Schablone aneinandergeleimt, wir haben die sogar schon miteinander verschraubt, das letzt Segment wurde mit Kantenzwingen gespannt. "

Deine o.g. Beschreibung meinte ich mit dem richtigen Ansatz fuer meine Ausruestung.

Gruss Matthias
 
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