gefräste Nut verbreitern?

beppob

ww-robinie
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grüß dich Steffen,

sehr gut gezeichnet, mein Computer kann das leider nicht, wenn ich davor sitze :emoji_open_mouth::rolleyes: nur die Jahresringe am hirn- und am längsholz stimmen nicht überein :emoji_frowning2::emoji_grin:
jetzt ausdrucken und an den Frästisch tackern :emoji_grin:, noch besser man speichert das im kopf ab, daß man gar nicht nachschauen muß:rolleyes:

das ist echt gefährlich, wenn so ein teil unkontrolliert durch die Werkstatt schießt. ein kollege hätte bald mal mit einer Ahorn Gratleiste 90x40x1000mm den Chef erschossen, als er die von der falschen seite an den fräser schob :eek:
 

Jan1990

ww-ulme
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Hallo,

Noch ein Tipp, lieber beim fräsen von solchen Nuten einmal mehr über den Tisch schieben (Oberfräsentisch), als zuviel Material auf einmal wegzunehmen, so das die Drehzahl stabil bleibt (zu niedrige Drehzahl erhöht die Rückschlag gefahr ). Ist auch angenehmer für die Maschine wenn sie nicht überlastet wird.

Den ähnliches ist mir auch schon passiert. Mir ist beim fräsen einer Nut (16mm fräser) auch die Leiste weggeflogen und bin dadurch mit den Daumen-/handballen. auf den fräser gekommen. Fazit neue Arbeitshose eingesaut und mit 5 stichen genäht worden :rolleyes:

Das war eine Typische ich mach noch schnell das und das aktion.

Im Nachhinein hab ich festgestellt das die Leiste einen längeren Riss hatte, der genau an der Schnittkante lag, hat man vorher aber nicht gesehen.

Mfg Jan
 

Neuling4711

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Hallo,

ich muss das Thema nochmal aufgreifen, da ich gestern das Werkstück auch nicht mehr unter Kontrolle hatte. Am Anschlag hatte ich einen Stopper, aber der hat nur verhindert, das das Werkstück weit geflogen ist. Stattdessen hat der Anschlag ziemlich gelitten. Das war schon ziemlich gruselig.

Mir geht es um die Möglichkeiten eine nicht-durchgehende Nut auf beiden Seiten zu verbreitern. Den Anschlag vom Fräser wegschieben und die Arbeitsrichtung von rechts nach links ergibt ein Gegenlauffräsen und alles läuft problemlos.
Nur wie bekomme ich die andere Seite der Nut verbreitert? Irgendwie lande ich bei meinen Überlegungen immer im Gleichlauf, aber genau das will ich nicht mehr.
Gibt es da überhaupt eine einfache Möglichkeit?

Grüße
 

uli2003

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Einfach die Vorschubrichtung ändern. Eine Richtung ist Gleich-, eine Gegenlauf.

Grüße
Uli
 

Kai87

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Genau so und nicht anders. Vielleicht hilft folgende Zusammenfassung, dass du und andere es besser behalten könnt.

Bestehende Nuten werden immer von deinem Fräsanschlag weg verbreitert, nicht zu ihm hin, wenn das Werkstück von rechts nach links geführt wird
oder:

bestehende Nuten werden immer zu deinem Fräsanschlag hin verbreitert, wenn das Werkstück von links nach rechts über den Tisch geführt wird.

Für die Theorie: wenn du zum Anschlag hin verbreitern würdest, musst du das Werkstück von links nach rechts über deinen Frästisch schieben, damit der rotierende Fräser das Werkstück zum Anschlag hin zieht und ihn nicht wegdrückt. Ansonsten ist das Ergebnis mehr oder weniger eindrücklich und kann mit Verletzungen einhergehen. Also immer vorher kurz überlegen bis man den Bewegungsablauf verinnerlicht hat.

Grüße aus Hessen
Kai
 

Neuling4711

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Hallo,

bei einer vollständig durchgehenden Nut würde ich einfach das Werkstück um 180 Grad drehen und kann so beide Seiten der Nut fräsen und diese ingesamt gleichmässig verbreitern.

Schubrichtung rechts->links, Anschlag vom Fräser entfernt. Eine Seite der Nut wird verbreitert.

Um nun die andere Seite auch zu verbreitern kam ich auf folgende dumme Idee:
Schubrichtung rechts->links, Anschlag nähert sich dem Fräser. => Das ging gehörig schief. Das abzutragende Material lief mit der Schubrichtung im Gleichlauf.

Dann kam ich auf die Idee, die Schubrichtung zu ändern.
Schubrichtung links -> rechts, Anschlag entfernt sich vom Fräser. Aber da bin ich schon wieder im Gleichlauf.
Schubrichtung links -> rechts, Anschlag nähert sich dem Fräser ergibt wieder Abtrag auf der falschen - bereits gefrästen - Seite.

Habe ich da irgendeinen Denkfehler?

Ein Beispiel wäre eine Gratnut, die breiter ist, als ein vorhandener Fräser und auch nicht durchgängig ist.

So langsam glaube ich, ich benötige entweder einen Fräser in der Zielgröße, damit beide Seiten gleichzeitig gefräst werden (wurde oben schon ausgeführt) oder ich kann tatsächlich nur eine Seite fräsen bzw. verbreitern.

Grüße
 

uli2003

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Du musst am Ende der Nut mit deinem Fräser eintauchen, und dann die Nut zum offenen Ende hin nachfräsen.
Bei Gratnuten geht das nicht, hier müsstest du entweder gewollt im Gleichlauf fräsen, was auch geht, oder bei laufendem Fräser am Ende der Nut den Anschlag verstellen. Das ist jedoch beides für Anfänger nicht ganz einfach.

Grüße
Uli
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

mir helfen die Begriffe Gleichlauf und Gegenlauf in der Praxis auch nicht so recht. Und wir müssen ja immer umdenken, ob wir mir der handgeführten Oberfräse oder im Frästisch arbeiten. Dann hängt die Führungsrichtung auch noch davon ab, ob wir eine Innen- oder eine Außenfräsung machen.

Auch die Beachtung der Flanken hilft mir nicht so richtig. Ich stell mir daher immer vor, was an der Fräsfront passiert. In der Drehrichtung wird nämlich das Werkstück gezogen. Daraus kann man dann ableiten, ob es zum Anschlag oder von ihm weggezogen wird.

Auf dem Frästisch habe ich mir einen großen Drehpfeil aufgemalt, am Fuß der Oberfräse (für die Handfräsung) den aufgeprägten Pfeil nachgezeichnet. So habe ich immer die Drehrichtung vor Augen.

Das eigentlich schwierige ist im Moment, das hier mit Worten zu definieren. Ich werd heut abend mal ein Skizze hier nachreichen.

Herzliche Grüße
Rainer
 

Neuling4711

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Hallo,

"am Ende eintauchen oder den Anschlag verändern."

Eintauchen hatte ich mir auch überlegt, aber bisher davon am Frästisch eher die Finger gelassen, aber die Veränderung des Anschlag könnte funktionieren. Das ist eine gute Idee.

Bisher versuchte ich auch immer aus den Fehlern anderer zu lernen und nicht unbedingt alles selbst ausprobieren zu wollen. Das hier war mir wieder eine Lehre.

Danke und Grüße
 

raziausdud

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Hallo nochmal,

hier die Ergänzung zu meinem obigen Beitrag und die angekündigten Zeichnungen.

Oben die Handgeführte Oberfräse unten die Situation am Frästisch. Rot = Drehrichtung des Fräsers an der Fräs"front". Blau = in diese Richtung will das Werkstück "abhauen", ist immer die gleiche Richtung wie rot. Grün = Vorschubrichtung der Oberfräse in a-c, Vorschubrichtung des Werkstücks in x und y.

a) die Oberfräse wird rechts an einer Kante entlang geschoben (normale Fräsung, die Fräse zieht sich an die Kante heran
b) die Oberfräse wird rechts an einer Kante gezogen (zur Verdeutlichung, die Fräse "will von der Kante weg").
c) die Oberfräse wird links an einer Kante geschoben (auch hier "will sie von der Kante weg").

x) das Werkstück wird mit seiner rechten Kante am Fräsanschlag entlang geschoben (normale Fräsung am Frästisch)
y) das Werkstück wird mit seiner linken Kante am Fräsanschlag entlang geschoben (das Werkstück "will vom Anschlag weg").

Nach der "Flankentheorie" sollten sich die Flankenkräfte bei Anfertigung einer "Freihand-Oberfräsung" aufheben. Tatsächlich will die Oberfräse aus der Bahn laufen, da an der Fräsfront die Querkraft entsteht.

Man sieht also: die Betrachtung der Drehrichtung an der Fräsfront zeigt einem immer die Richtung in der das Werkstück "will". Deshalb noch einmal mein Tipp: malt Euch die Drehrichtung des Fräsers auf die Oberfräse und/oder den Frästisch.

Rainer
 

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kobalt

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Schubrichtung rechts->links, Anschlag vom Fräser entfernt. Eine Seite der Nut wird verbreitert.
Korrekt.
Schubrichtung links -> rechts, Anschlag nähert sich dem Fräser ergibt wieder Abtrag auf der falschen - bereits gefrästen - Seite.

Habe ich da irgendeinen Denkfehler?
Ja, genau an der Stelle. Wenn Du den Anschlag dem Fräser näherst fräst Du natürlich auf der noch nicht gefrästen, also richtigen Seite.

Gruß Kai
 
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