(Gerades) Loch in Vierkant-Stab bohren

holzwerker37

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Hallo zusammen,

mir stellt sich folgendes Problem:
Ich habe Vierkantstäbe (Buche, 22x22mm), die ich aufrecht an verschiedenen Stellen (austauschbar, beweglich) in eine Holzplatte (500x500mmx28mm) stecken (und wieder entfernen) möchte. Die Stäbe sind im Maximum ca. 300mm lang und besonders wichtig ist, dass sie so gut wie irgendwie möglich gerade stehen.

Meine Idee war nun, in der Platte an den benötigten Stellen 6mm-Löcher zur Aufnahme entsprechender Holzdübel zu bohren (Tiefe ca. 24mm). Mit einem mobilen Bohrständer sollte ich das halbwegs gerade hinbekommen.
Im Gegenzug müsste ich dann in die Holzstäbe Löcher von ca. 18mm Tiefe (bei Verwendung von 40mm Dübeln und 2mm Luft für Leim) bohren - möglichst mittig und ebenso gerade.

Was wäre hier der passende Weg?
Ein Standbohrmaschine scheidet aufgrund er Länge der Stäbe aus.
Bliebe das Einspannen in eine (mobile) Werkbank (plan zur Oberfläche) und wieder der Einsatz des mobilen Bohrständers.
Oder gibt es eine bessere Möglichkeit, die mir nicht einfallen will im Moment?
Falls es helfen würde, könnte ich Zugriff auf eine Oberfräse bekommen, ansonsten stehen Bohrmaschine, Akkuschrauber und ein halbwegs blutiger Anfänger zur Verfügung :emoji_wink:

Würde mich über ein paar Ideen / Vorschläge freuen!
Danke!

Viele Grüße!

P.S.
Es muss nicht schön aussehen, nur die "Anforderungen" erfüllen.
 

Daniboy

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Eine Bohrlehre bauen, mit langer Führung, denn geht es auch mit dem Akkubohrer.
 

holzwerker37

ww-birke
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Könnte ich als Anfänger da etwas mehr Informationen dazu bekommen?
Was meinst du damit genau?

Wenn ich die Bilder bei einer kurzen Google-Suche richtig deute, müsste es etwas sein, mit dem ich sozusagen liegend in den Stab bohren kann? D.h. also etwas, das 90°-abgewinkelt auf den Stab gelegt werden kann und dann eine Führung an der Unterseite des Stabs bietet?
Liege ich damit richtig? und wenn ja, wie würde ich sowas bauen?

Danke!
 

IngoS

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Hallo,

such dir jemanden mit einer Langlochbohrmaschine,
damit ist das schnell, einfach und exakt gemacht.

Hier in meinem Film kannst du sehen, wie das mit der Langlochbohrmaschine geht.
Ab Minute 9:30

https://www.youtube.com/watch?v=5vU-H5JJfDE

Ähem, vielleicht interessiert das auch noch andere, was das überhaupt werden soll, was du da baust.

Gruß

Ingo
 

holzwerker37

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So eine Langlochbohrmaschine wäre natürlich ideal - aber ob ich da mal gerade so jemanden finde?

Zu beschreiben, was es genau wird, ist nicht sooo einfach, ohne ewig weit auszuholen - in versuchter Kurzform:
Es geht darum, optische Eigenschaften eines Mini-Displays experimentell (d.h. durch Test und Befragung von Versuchsteilnehmern) zu testen. Dazu muss das Display möglichst einfach an verschiedene Stellen "verschoben" / platziert werden können.

Es geht um vsl. um 12 Stäbe.
 

Friederich

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Das sauberste und einfachste um in die Leisten zu bohren, wäre wohl eine Drehbank.
Damit wirds ganz präzise gerade und zentrisch.

Oder garkeine Dübel setzen, sondern die Leiste vorne abdrehen auf den gwünschten Durchmesser.
Geht auf Metallerdrehbank, oder Drechselbank.
Auf letzterer nicht ganz so schnell und präzise. Man müßte hier zwischendurch mit Schiebelehrer nachmessen.
 

Daniboy

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Für nur wenige Stück ist ein einfacher Bohrbehelf aus ein paar Leisten am einfachsten.

Deinem Stab und auch den Bohrer kannst du genau genug fixieren bzw führen indem du jeweils 2 Leisten zueinander legst, dass ein 90 Grad Winkel entsteht wo zu das einlegt.

Der Bohrer kann auch in so einer "Innenecke" geführt werden.
Das ist jetzt echt nicht schwierig, aber ich zeichne es bei Bedarf gerne am Abend auf.

Wenn es genauer sein soll, wäre ein längerer Bohrer gut.
 

holzwerker37

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Das mit dem Aufzeichnen wäre super - wie gesagt, bin mehr als blutiger Anfänger!

Wie lang sollte denn ein "längerer" Bohrer sein?
 

Friederich

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Hmm, beides habe ich leider nicht im Zugriff - aber trotzdem danke für die Idee!
Kein Metallbetrieb in der Nähe?

Ganz was anderes: Müssen das denn Vierkantstäbe sein?
Am einfachsten wären glatte Rundstäbe. Dann brauchst du nur die Löcher in die Grundplatte zu bohren.
 

Daniboy

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Müsste doch so gehen, wenn der Bohrer nicht zu kurz ist, oder?

Umso länger der Bohrer um so längere Führung ist möglich und daher umso weniger Winkelabweichung.

Wahrscheinlich reicht es wenn man einen Standard-Bohrer recht kurz einspannt im Bohrfutter.
 

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Betaboy

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Alternativ vielleicht passende Löcher in die Grundplatte fräsen und die Hölzer dort direkt reinstecken. Die Grundplatte dann entsprechend dicker wählen?
 

seschmi

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Du nimmst ein Reststück von einem Stab (annähernd würfelfömig) und bohrst am Bohrständer ein senkrechtes und mittiges Loch hinein. Dann leimst Du vier dünnere Leisten an die Seitenflächen. Das fertige Konstrukt kannst Du einfach vom Ende her auf Deine Stäbe aufstecken und einfach mit der Bohrmaschine die Löcher bohren.
 

IngoS

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Hallo,

Zur Konstruktion noch mal.
Bei einem 22 mm Vierkant wäre ein 8 mm oder 10 mm Dübel deutlich stabiler.

Gruß

Ingo
 

andama

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Drehmaschine mit Vierbackenfutter sollte ein Metallbauer in deiner Nähe haben. Damit sind die 12 Bohrungen in weniger als einer halben Stunde inklusive Saubermachen erledigt und dazu noch präzise.

Bedenke bei deinem Versuch, dass Buche sehr verzugsanfällig ist.
 

holzwerker37

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So viele Antworten in so kurzer Zeit - wow, vielen Dank!

@Dani:
Danke für die Zeichnung - das sieht interessant aus - muss ich mal testen, ob ich es dabei schaffe, den Bohrer da zu führen, wo er hingehört :emoji_slight_smile:

@Betaboy/Friederich:
Ich habe die Befürchtung, dass die Stäbe nicht sonderlich stabil in der Grundplatte sitzen würden - eine (deutlich) dickere Grundplatte würde ich vermeiden wollen, da das ganze Konstrukt noch (halbwegs) transportabel sein soll.

@seschmi:
Das erscheint mir eine einfache, aber ziemlich effektive Idee zu sein - danke dafür! Das werde ich wohl mal als erstes testen!

@IngoS:
Auch wieder wahr, werde ich anpassen - noch ist nichts gebohrt :emoji_wink:

@andama:
Da die Geschichte, wie könnte es anders sein, möglichst kurzfristig über die Bühne gehen soll, versuche ich es zunächst mal mit "Hausmitteln" - aber danke für den Tipp!

Wie meinst du das mit dem "verzugsanfällig"?
Die Geschichte muss nur ca. 4 Wochen halten und ich habe mich bemüht, die geradesten Stäbe zu kaufen, die da waren.
Oder gäbe es eine andere Holzart, die prinzipiell besser geeignet wäre (und einfach in etwa diesen Maßen verfügbar ist)?
 

andama

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Buche ist empfindlich auf Luftfeuchtigkeitänderungen und verzieht sich, soll heißen die Stäbe werden von der Idealgeometrie abweichen, was das für deinen Versuch bedeutend kann ich nicht beurteilen.
 

holzwerker37

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Gäbe es denn etwas besser geeignetes?
Wie gesagt, idealerweise sollte es halbwegs einfach zu beschaffen sein?
Im Baumarkt meines Vertrauens hatte ich die Wahl zwischen Fichte und Buche, wobei die Fichte-Stäbe schon im Regal alles andere als gerade waren (durch die Bank weg) und ich bei Buche zumindest 6 Meterstäbe finden konnten, die in meinen Augen nicht "rund" waren ...
 

WinfriedM

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In Innenräumen würde ich mir jetzt keine großen Sorgen über Verzug machen. Ist natürlich die Frage, welche Genauigkeits-Ansprüche du hast.
 

holzwerker37

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Was den Anspruch angeht: so genau wie sinnvoll möglich :emoji_wink:
Ich hatte auch schon überlegt, Gewindestäbe o.ä. statt der Holzstäbe zu verwenden, aber auch da sehe ich es problematisch an, die grundsätzlich gerade fixiert zu bekommen (ohne, dass die Grundplatte wieder dicker wird) ...
 

Daniboy

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Hast du ev. mal ein Foto der Gesamtsituation oder eine Skizze, so interessehalber...
 

holzwerker37

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Meine Zeichenkünste sind insbesondere in der dritten Dimension beschränkt, daher mal nur eine Draufsicht:

Es sind immer drei Stäbe hintereinander in einer Linie und die drei Reihen sollen (in der Realität besser als in der Skizze) einen bzw. drei Kreissegmente bilden (gleiche Abstände zum unten rechts liegenden "Mittelpunkt").
Die Stäbe selbst sind unterschiedlich hoch, aufsteigend von innen nach außen - die Unterschiede selbst sind aber nicht so riesig (ca. 3-4 cm zwischen benachbarten Stäben), sodass es später wichtig ist, dass nur jeweils ein Stab platziert ist und die anderen 11 auf der Seite liegen.
 

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WinfriedM

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Was den Anspruch angeht: so genau wie sinnvoll möglich :emoji_wink:

So genau wie möglich ist fast immer eine unsinnige Aussage, weil man damit nichts anfangen kann. Sobald du zu jemanden gehst, der dir Teile fertigt, muss die Genauigkeit klar sein.

"genau wie möglich" ist auch völlig subjektiv. Der eine meint damit, dass +- 1cm schon super genau ist, der andere meint damit +- 1 µm.

Wenn man hier sinnvoll drüber nachdenken will, muss auch klar sein, welche konkrete Anforderung du hast.

Du hast doch eine konkrete Anwendung und bei der kannst du doch benennen, wie genau es sein muss, damit das gegebene Ziel erreicht wird. Wenn du zusätzlich die Anwendung verraten würdest, könnten dir auch andere sagen, wie genau man da arbeiten muss.

Wenn bei rauskommt, dass 1/10mm Abweichung schon zu viel ist, dann vergiss z.B. Holz. Und wenn die von der senkrechten oben keinen Millimeter abweichen dürfen, dann vergiss auch das Bohren von Hand (mit einfachen Vorrichtungen). Dann muss das Teil auf die Drehmaschine oder du erreichst dein Ziel nicht.
 

MOORI

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Hallo,
man könnte auch 4 Kanthölzer auf den Boben befestigen, die in der Mitte die Aufnahme für den Stab bilden. Wie ein Schuh. Wäre vom Aufwand und der Genauigkeit sicher recht gut. Einfach möglichst dicke Hölzer eng um den Vierkantstab platziert an der Platte verschrauben.
Da kann man auch für jede Reihe je zwei lange Hölzer für die Flucht setzen und aus den gleichen Vierkanthölzern wie die Stäbe die Zwischenräume setzen. Dann sind sie auch perfekt in der Flucht ausgerichtet und stehen gut fest.
Natürlich wenn´s das Gesamtbild und die Begehbarkeit hergibt.

Gruß
Haluk
 
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