grauer Star

odul

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Salu,

bei mir wurde grauer Star diagnostiziert. Ich bin recht kurzsichtig (-5 bis -6 Dioptrien). Ich tendiere zur OP. Aber da sind etliche Fragen. Wer von euch hat das schon hinter sich und wie sind die Erfahrungen?

In der Regel sind das zwei OPs in zeitlich geringem Abstand. Ich würde bevorzugen, da soviel Zeit dazwischen zu lassen bis das erste Auge wirklich stabil ausgeheilt ist. Welche zeitlichen Abstände hattet ihr?

Es wurde mir empfohlen, die Kurzsichtigkeit nicht voll mit der einzusetzenden Kunstlinse zu korrigieren. Zitat: "stark kurzsichtige empfinden es als angenehm in der Nähe besonders gut sehen zu können. Deswegen raten sie diese nicht vollständig zu korrigieren." Gefühlt würde ich dem zustimmen. Bei Fummelkram setze ich die Brille oft ab und hänge dann mit der Nase direkt drauf. Was wurde euch empfohlen?
 

Hondo6566

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Habs vor knapp 3 Wochen die erste hinter mir. Mir wurde eine monofokale Linse eingesetzt für die Entfernung, d.H. ich brauch hinterher eine Brille wenn das 2. Auge auch Operiert wurde.
Lass dich besser vom Augenarzt deines Vertrauens beraten als von einem Schreiner...

Btw: es gibt auch multifokale Linsen, die zahlt man aber i.d.R. selbst.
 

Holzfummler

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Hi Odul,
Hondo hat Recht. Hol dir noch eine 2te Meinung ein. Vielleicht ist in deiner Nähe eine Augenklinik.
Jede OP hat Risiken.
Gruß
Thomas
 

Hondo6566

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Die eigentliche OP ist übrigends eine Sache von 15 Minuten, einiges Länger dauert die lokale Betäubung und Vorbereitung.
Natürlich gabs Tage vor der OP eine Aufklärung über die Risiken mit Arztgespräch.
 

odul

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Hi Odul,
Hondo hat Recht. Hol dir noch eine 2te Meinung ein. Vielleicht ist in deiner Nähe eine Augenklinik.
Jede OP hat Risiken.
Gruß
Thomas

Erstens mache ich das. Zweitens beraten Ärzte aus der Sicht der Ärzte, würde aber gerne auch was aus Sicht der Betroffenen erfahren.

Drittens ist dieses Forum einfach in allen Lebenslagen genial.
 

odul

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Habs vor knapp 3 Wochen die erste hinter mir. Mir wurde eine monofokale Linse eingesetzt für die Entfernung, d.H. ich brauch hinterher eine Brille wenn das 2. Auge auch Operiert wurde.

Wann kommt das zweite Auge dran?

Wielange solltest du dich schonen? Da war die Rede von nicht lesen, kein Sport, kein Dreck (alles Hobbykellerverbot).
 

Hondo6566

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Schonen? 1 Tag bis der Verband ab war...
Danach Tropfen 4-5mal am Tag.
Das zweite Auge ist in den nächsten 10 Tagen dran. 4 Wochen Abstand dazwischen ungefär.
 

visitornew

ww-nussbaum
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Hier meine Erfahrungen: vorher kurzsichtig 8/9 rechts und 5 links, erste op vor gut 15 Jahren mit ca 45 Jahren rechts, Korrektur auf 3 und keine Multilinse, somit später Gleitsicht Brillen, zweite op vor knapp 2 Jahren links Korrektur auf 1 , auch wieder einen monolinse > somit weiterhin Gleitsichtbrille. Meine Berater waren bei beiden Terminen jeweils mein langjähriger Augenarzt, und ein Operateur (mit Stückzahl und Erfahrung), als Angsthase jeweils mit Narkose erledigt.( der Operateur freut sich, weil das Objekt liegt ruhiger) Nach jeder op einige Wochen keinen Sport, Blutdruck im Kopf sollte die ersten Tage niedrig bleiben ! (heben, bücken, bankpressen, nein danke)
 

odul

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Ah, das ist einiges interessantes dabei. Besten Dank für deinen Bericht. Ich nehme mal an, keine Beschwerden hinterher - sonst hättest du das geschrieben.

Also sehr großer zeitlicher Abstand bei den OPs. Bei mir wollten sie in einer Woche Abstand operieren. Begründung: wenn man bei der OP die Kurzsichtigkeit korrigiert, dann wird das Bild im Auge größer und die beiden Bilder kann das Gehirn u.U. nicht mehr zur Deckung bringen, was zu Problemen führt. Wurde da bei dir was gesagt?
" Korrektur auf 3 ": das war geplante Absicht? Begründung?

Narkose ambulant oder stationär? Hat das die Kasse bezahlt?
 

Hobby-Hobler

ww-kastanie
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Kann die obigen Erfahrungen weitgehend bestätigen. Ich hatte vorher die klassische Altersweitsichtigkeit, d.h. Lesebrille bzw. einseitige Fernkorrektur seit ca. 15 Jahren. Durch die Linsentrübung war dann auch die Fernsicht schlechter geworden. Da bei mir keine Gleitsichtbrillen auf Grund zu unterschiedlicher Augen funktionieren, kamen auch für die OP nur Monofokallinsen in Frage und ich musste mich entscheiden, ob ich nah oder fern scharf sehen möchte. Ich habe mich für die Ferne entschieden, d.h. ich sehe jetzt alles ab ungefähr Armlänge ohne Brille scharf. Das Ziel war nur noch eine Lesebrille zu benötigen und das hat bei mir auch funktioniert. Das muss aber nicht immer so sein. Die Linsen werden zwar vorher berechnet, aber es ist nicht so exakt wie bei einer Brille und die Werte können sich in den Tagen nach der OP noch ändern. Bei mir ist es sehr positiv gelaufen (Sehschärfe ist auf 100 bzw. 95%), d.h. das Ergebnis war besser als erwartet. Bei der OP habe ich mich auch für die Vollnarkose entschieden. Ich bin da eigentlich nicht empfindlich, aber die Vorstellung, still liegen zu müssen während jemand in meinem Auge herumstochert, war mir doch etwas suspekt. Und der Operateur meinte auch, dass es für beide Seiten angenehmer ist. Abstand zwischen den OPs waren 4 Wochen. Zwei Wochen nach der OP sollte man wirklich jede Anstrengung und möglichst auch Aufregung (Blutdruck) vemeiden (für die ersten 2 Wochen gibt es in der Regel auch eine Krankschreibung), stärkere körperliche Anstrengungen besser noch 2 Wochen länger vermeiden. Brillenanpassung nach ca. 6-8 Wochen. Als negativen Effekt habe ich jetzt noch (4 Wochen nach der 2. OP) leichte Flackereffekte auf beiden Außenrändern bei bestimmten Lichtverhältnissen. Ein Supermarkt mit rasterförmigen Lichtleisten war in den ersten Tagen ziemlich unangenehm. Das liegt wohl daran, dass das organische Material noch um den Linsenkörper schrumpft und auch das Gehirn noch lernen muss mit der neuen Optik umzugehen. In der Summe bin ich aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden, zumal es - zumindest nach meinem Kenntnisstand - beim grauen Star auch keine echte Alternative zur OP gibt.
 

seschmi

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Grauer Star ist eine Linsentrübung, da hilft nur ein Austausch der Linse. Man kommt also nicht drumherum. Je nachdem wie getrübt die Linse ist, ist danach die Sehkraft schonmal deutlich bis sehr deutlich besser.

Die Operation selbst wird massenhaft gemacht, fast wie am Fließband. Dementsprechend gut klappt das. Es gibt Augenärzte, die machen nur Linsen - wäre mir zu langweilig, ist aber schon lukrativ. Können tun die das natürlich gut - wie bei jedem Handwe

Die künstliche Linse hat keine Scharfstellung mehr - deshalb ist sie entweder in der Nähe scharf oder in der Ferne. Je nach Alter ist aber die natürliche Linse auch schon so steif, dass man sie nicht mehr verstellen kann - spätestens um die 60 geht da ohnehin nicht mehr viel.

Grundsätzlich kann man wählen, ob man „nah scharf“ will und dann Fernbrille, oder „fern scharf“ mit Lesebrille. Das lässt sich aber nicht perfekt einstellen, weil die Hornhaut auch eine Rolle spielt, d.h. es ist nicht garantiert, dass es auch so wird.

Es gibt Bifokallinsen, die projezieren praktisch zwei Bilder auf die Netzhaut, eines mit „nah scharf“, eines mit „fern scharf“. Das Hirn sucht sich dann eines raus. Die Patienten kommen damit unterschiedlich gut zurecht, manche stören dann Effekte um Lichtquellen. Wenn’s nicht passt, ist halt doof, die Linse ist ja dann dann drin. Für mich wäre das nichts, bin da zu konservativ.

Gleitsichtbrille geht natürlich immer, der „Fernteil“ kann auch einfach Null Dioptrien haben. Menschen, die vorher keine Gleitsichtbrille hatten, kommen damit aber oft nicht optimal zurecht und bevorzugen dann eine Brille, die auf- und abgesetzt wird.

Lesebrillen kann man natürlich in verschiedenen Stärken haben, dann ist die beste Schärfe halt unterschiedlich weit entfernt. Für den Bildschirm eher 1,5 Dioptrien (ca 60cm scharf) für mechanische Arbeiten 3 Dioptrien (ca 30cm scharf) oder so. Lupenbrillen gibt es auch, wenn man noch näher ran muss. Muss man sich halt dran gewöhnen.

Was man bevorzugt, muss man selbst wissen: Wer viel Sport macht und draußen ist, bevorzugt eher scharfe Weitsicht ohne Brille, wer den ganzen Tag Schaltungen lötet, vielleicht eher Nahsicht.
 
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