große Schreibtischplatte - selbst verleimen?

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Der normale Gang bei einem "Neuling in Holz", man sieht etwas, will so etwas, kann es sich fertig nicht leisten und will es dann selbermachen.
Leider fehlt dann aber auch der Wille zu begreifen dass selbermachen, sicher wenn man keinen passenden Maschinenpark sein Eigen nennen kann, immer teurer sein wird. Hierbei mal den "Wert" des "selbermachens" ausser Acht gelassen.

Handleidingen wie man Leimholz selber herstellen kann lesen sich sehr einfach, aber ohne die nötigen Maschinen, Werkzeuge und/oder Können ist die Einfachheit dann meisstens genau das Gegenteil der Vorstellung.

Niemand wird jemand ohne Maschinenschein oder Kursus in einer Mietwerkstatt an einer Abrichte oder einer Dickte arbeiten lassen, beides (wenn man es mit einem Handhobel nicht kann) notwendige Maschinen um Leimholz herstellen zu können.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Registriert bei der BG Holz, damit dürften die Maschinen nur von Inhabern eines Maschinenscheines benützt werden oder sie verlieren ihren Versicherungsschutzes.

Zumindest einen Kurs für die Abrichte und einen für die Dickte, dazu die "Werkstattmiete" und der TE kann sich seine Platte schon beinahe fertig kaufen .....
 

Spreisel

ww-fichte
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Auch hier gebe ich gerne meinen Senf dazu:

Kaum ein Schreiner macht sich seine Leimholzplatten heute noch selber - schon gar nicht der Heimwerker!

Im Baumarkt, im Holzhandel und im Internet findet man fertige Leimholzplatten für Tische oder Küchenarbeitsplatten in fast allen erdenklichen Größen, Qualitäten und Preislagen.

Im Baumarkt habe ich kürzlich Leimholz in 2400x600x24 erstanden. Ich habe daraus eine Waschtischplatte gemacht. Sägen, fasen, schleifen und ölen war schon Arbeit genug. Will man es dicker und größer sucht man besser gleich nach Leimholz-Küchenarbeitsplatten.

Bei der entsprechenden Internetrecherche findet man dutzende Leimholzprofis, Arbeitsplatten-Direkt-Versender und Leimholz24 Anbieter.

Mein großer Schreibtisch zum Studentenbudget misst übrigens 4.10x90 und besteht aus weißer Küchenarbeitsplatte, die auf Stahlcontainern ruht. Alles supergünstig erstanden, aber bei Leibe nicht für 200 Euro! Der "kleine" Schreibtisch hat übrigens keine Beine. Er ruht an der Wand auf schwerlast Wandkonsolen. Studenten nehmen aber auch gerne schlichte Böcke, denn man will ja flexibel bleiben.

Die eigentliche Kunst bestand darin, die Platten an Ort und Stelle zu bekommen. :emoji_slight_smile: Hier und da musste man durch das offene Fenster rangieren.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Kaum ein Schreiner macht sich seine Leimholzplatten heute noch selber - schon gar nicht der Heimwerker!

Heimwerker nicht, aber es gibt auch hier zahlreiche Holz-Liebhaber, die ganz bewusst "Zurück zu den Wurzeln" gehen und alles von Anfang an und von Hand machen. Gerade das ist der Inhalt des Hobbys. Schau dir z.B. man die Videos bei youtube von Uwe Salzmann an...

Uwe Salzmann - YouTube
 

topologik

ww-pappel
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Hallo liebes woodworker-Forum,

vielen Dank für eure ganzen Antworten!

Die Ansichten scheinen hier im Forum nochmal weit auseinanderzugehen, was die Umsetzbarkeit des Projektes angeht. Ich selbst kann ohne viel Erfahrung nur schwer einschätzen, ob ich das realistischerweise schaffen könnte. Allerdings hängt hier wohl einfach viel davon ab, wie viel Hilfe und Anleitung ich bekomme, bzw. mir leisten kann. Alleine geht es auf keinen Fall, da sind wir uns glaube ich einig. An der Stelle möchte ich außerdem noch einmal betonen, was ChrisOL so schön gesagt hat: Die Ansprüche gehen hier vielleicht auch einfach auseinander. Solange die Tischplatte nicht total vermurkst aussieht und stabil ist, bin ich glücklich. Handwerkliche Perfektion steht da eher im Hintergrund.

Recht eindeutig scheint ja allerdings die Tatsache zu sein, dass Selbst-Verleimen auf keinen Fall viel billiger als Kaufen wird. Einerseits würde ich den vermeintlich unnötigen Arbeitsaufwand gerne in Kauf nehmen dafür, dass ich dann wirklich ein Möbelstück in meinem Zimmer habe, das ich selbst gebaut habe. Andererseits habe ich in der Zwischenzeit noch nicht im Lotto gewonnen, von daher sind die preislichen Beschränkungen leider noch da.

Insgesamt ergibt sich also folgende Situation: Wenn ich irgendwie an bezahlbares Holz und eine Werkstatt mit der nötigen Anleitung herankomme, möchte ich mich auf jeden Fall an dem Projekt versuchen. Für evtl. Maschinenscheine oder Einweisungen wäre ich durchaus auch bereit Geld zu investieren.
Nun war die Lage bei bezahlbarem Holz wie oben beschrieben ja allerdings recht hoffnungslos.

Eine Idee, um das Vorhaben zu retten, hätte ich allerdings noch: Wie steht es denn mit altem, "antiken" Holz? Ich einige interessante Angebote für alte Holzbalken, Holzdielen oder Ähnliches gefunden, z.B. hier: Welkom op de website van Ter Weele - WOOD AND STONES. KEIHARD DE GOEDKOOPSTE!!!
Außerdem könnte ich mir auch vorstellen, dass man mit etwas Glück hier in Berlin auch direkt an solche Dielen vom Besitzer kommen könnte.

Ich war etwas skeptisch, ob sich daraus Tischplatten herstellen lassen, aber das scheint sogar eine eigene Nische im Möbelbau zu sein: Berliner Tische

Gibt es da einen großen Haken, den ich übersehe, oder ist das tatsächlich eine gangbare Möglichkeit?

Liebe Grüße,
Max

Gibt es da
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Max!
Wer nicht hören will der muss fühlen! Ich habe mehrfach versucht dir zu erklären wie es geht!
Es ist sehr einfach! Du brauchst allerdings eine Werkstatt. Also würde ich empfehlen du suchst dir erst einmal eine Werkstatt und dann sehen wir weiter!
 

McBride

ww-robinie
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Sachsenland
Bei altem Holz ist der Bearbeitungsaufwand noch größer!
Frag doch einfach bei den Holzhändlern in deiner Nähe, so unverschämt teuer ist eine Eichenpfoste nicht.
 
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