Grundlagen Absaugung

odul

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2017
Beiträge
8.870
Ort
AZ MZ WO WI F
Guten Morgen allerseits,

wir kommen hier ja immer wieder an Themen vorbei, wo es um Volumenstrom. Absaugleistung, etc. geht. Ehrlich gesagt, ich blicke durch die Begrifflichkeiten und Zusammenhänge nicht gut durch.

Wann brauche ich hohe Luftmengen, aber wenig Unterdruck?

Welche Motorleistung brauche ich für welche Absaugleistung?

Wieviel Luftgeschwindigkeit brauche ich zum (Ab)saugung, welche für eine Luftreinigung?

Wie unterscheiden sich die Lüfter in Bauweise, Lärm und Wirkungsgrad?

Wie kann ich die Strömungsgeschwindigkeit messen oder wenigstens abschätzen? Ich fände z.B. am Absaugrohr des Staubsaugers eine Anzeige schick, die mir zeigt, wenn er nachäßt und der Filter gewechselt werden muss.


Das sind so ein paar Fragen, die mir einfallen und sie sind sicher laienehaft gestellt.
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.531
Ort
Oberfranken

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Moin,
mal bei Tante Google nachfragen: Bommes - zakopane
und dann sich weiter durchwurschteln und den Namen Kameier nicht aus den Augen verlieren.
Setzt aber voraus, dass man sich intensiv mit der Strömungsmechanik auseinander setzt, was aber im Rahmen dieses Forums schwierig ist, aus bekannten Gründen...:emoji_relaxed:

Batucada
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.788
Ort
am hessischen Main & Köln
Guuden,

?Wann brauche ich hohe Luftmengen, aber wenig Unterdruck?

bei großen Querschnitten (ab~ 80mm Durchmesser) , wie bei stationären Maschinen, wird ein
großes Luftvolumen bei geringerem Unterdruck benötigt.
Bei Kleinmaschinen die staubsaugerfähig sind, ist es umgekehrt.

?Welche Motorleistung brauche ich für welche Absaugleistung?

Kommt auf den Volumenstrom an. Beim vergleichen der Herstellerdaten ist zu beachten,
das Billigheimer gerne den freiblasenden Durchsatz angeben, seriöse
den mit Filter und Zubehör.
Die Suchfunze bietet Dir eine ganze Bibliothek an Lesestoff!

?Wieviel Luftgeschwindigkeit brauche ich zum (Ab)saugung, welche für eine Luftreinigung?

Bei größeren Durchmessern min. 20m/sec real.
Luftreinigung Durchsatz min. 4x Raumvolumen/h.,
auch wenn der Filter nicht ganz frisch ist!

?Wie unterscheiden sich die Lüfter in Bauweise, Lärm und Wirkungsgrad?

Siehe "Welche Motorleistung brauche...."

?Wie kann ich die Strömungsgeschwindigkeit messen oder wenigstens abschätzen? Ich fände z.B. am Absaugrohr des Staubsaugers eine Anzeige schick, die mir zeigt, wenn er nachlässt und der Filter gewechselt werden muss.?

Eine Anzeige ist bei besseren Saugern üblich. Allerdings kann man es bemerken wenn die Saugleitung nachlässt.
Im Zweifel den Filter begutachten.
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
2.514
Ort
Austria
Wie kann ich die Strömungsgeschwindigkeit messen oder wenigstens abschätzen?

Also wenn es dafür nicht reicht, dann weiss ich nicht...

Mit ähnlichen Geräten (allerdings mit welchen in deren Profiklasse) misst bei uns auch der Arbeitsinspektor die Luftgeschwindigkeiten bei Betriebskontrollen.
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Mit ähnlichen Geräten (allerdings mit welchen in deren Profiklasse) misst bei uns auch der Arbeitsinspektor die Luftgeschwindigkeiten bei Betriebskontrollen.

Joa, wenn es sich um die Austrittsgeschwindigkeit von Lüftungsanlagen handelt. Wenn der Arbeitsinspektor mit einem solchen Gerät bei mir die Geschwindigkeit in einem Kanal/Rohrleitung messen würde, der wäre schneller wieder draußen als er jemals seinen Fuß über meine Schwelle setzen könnte.

Batucada
 

odul

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2017
Beiträge
8.870
Ort
AZ MZ WO WI F
Besten Dank für die Literaturtipps. Durch einiges habe ich mich inzwischen durchgelesen.

Die eine Frage ist halt, wie kann man im Hobbybereich die Strömungsgeschwindigkeit messen? Ich hatte mir überlegt, dass es einen Zusammenhang zwischen Unterdruck und Strömungsgeschwindigkeit geben müssten. Dann könnte man einigermaßen einfach auch irgendwo mitten drin in einem Aufbau messen. Soweit die Idee. Hat jemand eine Idee in der Richtung?
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Ich hatte mir überlegt, dass es einen Zusammenhang zwischen Unterdruck und Strömungsgeschwindigkeit geben müssten.
Fast getroffen, aber nicht ganz. Es gibt einen Zusammenhang, den man aus dem Differenzdruck entwickeln kann. Nochmals das Stichwort Pitotrohr. Da gibt es im Netz ausreichend Literatur und ist auch für den Laien sehr leicht zu bewältigen, theoretisch wie praktisch. Nur suchen muss du noch selbst.

Batucada
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
2.514
Ort
Austria
Ich bin jederzeit bereit was dazuzulernen, auch dazu ist dieses Forum da :emoji_slight_smile:

Ich habe mir mal Teile von Wikipedia zur Staudrucksonde (der Name gefällt mir besser) durchgelesen.

Muss ich vom Prinzip her ernsthaft so ein Teil in mein Rohrsystem einbauen um die Luftgeschwindigkeit zu messen? Auch zb der Arbeitsinspektor? Mir scheint, das geht irgendwie an der Praxis vorbei, zumal so präzise Messergebnisse wohl bei Flugzeugen notwendig sind, aber wohl nicht in der Holzbearbeitung. Wie wichtig solche zuverlässig funktionierende Sonden in Flugzeugen sind, sieht man recht gut am Beispiel von Air-France-Flug 447...
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Mir scheint, das geht irgendwie an der Praxis vorbei, zumal so präzise Messergebnisse wohl bei Flugzeugen notwendig sind...
Nöö, so präzise sind die Messergebnisse mit dem Pitotrohr (international als pitot tube) nun auch wieder nicht, werden aber trotzdem in kleinen und großen Anlagen angewendet, weil das Pitotrohr als Teil der Sensorik kostengünstig zu fertigen ist, was bei anderen Messtechniken z.B. orice plate im Falle großer Durchmesser gleich in zig Tausende geht, vom verfügbaren Platz mal ganz abgesehen.

Batucada
 

odul

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2017
Beiträge
8.870
Ort
AZ MZ WO WI F
Also für fest verbaute Messpunkte in großen Anlagen, z.B. zur Regelung der Motorleisteistung sicherlich angebracht AUF DER REINLUFTSEITE, wenn es die gibt.

Wenn ich in meinem Hobbykeller rumbaue und ich habe mich vor einiger Zeit mit einem Zyklon rumgeärgert, da wäre eine einfache Messmethode ne schicke Sache.
 

Oettinger

ww-buche
Registriert
4. Oktober 2015
Beiträge
268
Ort
Bamberg
Hm kann ich mit so einem Billigteil meine Absaugung messen?
Mit messen meine ich eher vergleichen, rein für mich selbst. Also an den einen Staubsauger (habe nur Unterdruck) halten, dann an den anderen - und dann an die geplanten HT Rohre, wie sich das mit der Rohrlänge verändert und vielleicht Schwachstellen in den Selbstbau Blast Gates zu finden usw.

Ob das sinnhaft ist weiß ich gerade selbst nicht :emoji_slight_smile:

Grüße
 

odul

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2017
Beiträge
8.870
Ort
AZ MZ WO WI F
Jein. Manchmal ist messen hilfreich und besser.

Ich hatte mir einen digitalen Differenzdruckmesser gekauft. Da hat man einen 4mm Schlauch, den man ins Rohr halten kann. Finde ich besser und halte ich für genauer.
 

poeschl

ww-buche
Registriert
26. August 2019
Beiträge
254
Ort
Bayern
Nöö, so präzise sind die Messergebnisse mit dem Pitotrohr (international als pitot tube) nun auch wieder nicht, werden aber trotzdem in kleinen und großen Anlagen angewendet, weil das Pitotrohr als Teil der Sensorik kostengünstig zu fertigen ist, was bei anderen Messtechniken z.B. orice plate im Falle großer Durchmesser gleich in zig Tausende geht, vom verfügbaren Platz mal ganz abgesehen.

Batucada
Servus,

die Messung mit einem Pitot-Rohr oder einem Prandtl-Rohr (macht das selbe, sieht nur unterschiedlich aus) ist das Maß der Dinge in der Volumenstrommessung (schliesst geschwindigkeit mit ein). Ich mache das beruflich, messe damit in Industrieanlagen alles und kalibriere auch große Kraftwerke damit. Besser geht es nicht.
Und ehrlichgesagt geht es auch nicht einfacher. Mit einem Flugelradanemometer am Ende vom Schlauch zu messen ist ne Hausnummer aber mehr auch nicht.

Am einfachsten ist ein Prandtl-Rohr (das ist L-förmig). Da machst in dem Rohrsystem an einer geeigneten Stelle einfach ein 8mm Loch, das du wieder verschließen kannst. Da kannst du jederzeit dann deine Geschwindigkeit messen, dauert 30 sekunden.
Ob das notwendig ist? Keine Ahnung, ich bräuchte es nicht. Kostet ja auch n bissl was. Paul Gothe ist wohl das beste was du kaufen kannst, aber unnötig teuer. gibts bestimmt auch kostengünstiger

gruß

Edit: Mit dem Prandtl-Rohr (oder auch pitot) kannst du auch ohne weiteres den Unterdruck messen
 

odul

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2017
Beiträge
8.870
Ort
AZ MZ WO WI F
habe mal gesucht. Die werden anscheinend für 100+ € gehandelt. Für den Hausgebrauch dann wohl leider etwas teuer.
 

odul

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2017
Beiträge
8.870
Ort
AZ MZ WO WI F
So ein Differenzdruckmesser (Unterdruckmesser) misst natürlich nicht die Geschwindigkeit oder gar Volumen. Aber bei gleichen Rohrdurchmessern kann man halt vergleichen. Höhere Unterdruck bedeutet dann höhere Saugwirkung.

Das ist das was mich letzten Endes interessiert hat. Ich konnte prüfen, ob der Zyklon oder die Schlauchverlängerung die Saugwirkung wie stark verändert.
 

odul

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2017
Beiträge
8.870
Ort
AZ MZ WO WI F
Ah, und bei dem hier angesprochen Billigteil sehe ich zwei Punkte:

1) Es blockiert einen erheblichen Querschnitt und verändert damit wohl auch das Messergebnis.

2) Messwerk und Messgeräte sind fest verbunden. Wenn man was stationär verbautes messen will, muss man sich schon mal ordentlich verrenken.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.788
Ort
am hessischen Main & Köln

poeschl

ww-buche
Registriert
26. August 2019
Beiträge
254
Ort
Bayern
So ein Differenzdruckmesser (Unterdruckmesser) misst natürlich nicht die Geschwindigkeit oder gar Volumen. Aber bei gleichen Rohrdurchmessern kann man halt vergleichen. Höhere Unterdruck bedeutet dann höhere Saugwirkung.

Das ist das was mich letzten Endes interessiert hat. Ich konnte prüfen, ob der Zyklon oder die Schlauchverlängerung die Saugwirkung wie stark verändert.

Doch, ein Differenzdruckmessgerät (mit Pitot oder Prandtl-Rohr) misst genau das. Das Gerät misst den Staudruck, der dann in eine Gasgeschwindigkeit umgerechnet werden kann. Und mit dem Durchmesser dann in einen Volumenstrom.
Zusaätzlich dazu kannst du damit auch noch den Unterdruck messen.
Außerdem heißt höherer Unterdruck nicht bessere Saugwirkung. Du kannst meinetwegen 10.000Pa Unterdruck haben, wenn du nur 0,1 m3/h absaugst ziehst du da keinen Lachs vom Teller.

Wenn du wirklich nur! den Unterdruck messen willst dann kauf dir ein elektrischer Barometer mit Schlauchanschluss. Dann misst du erst den Umgebungsdruck und steckst dann den Schlauch in dein Absaugrohr. Dann sollte das Geräte einige mbar oder hpa weniger Anzeigen. Die Differenz davon ist dein Unterdruck. Das Gerät sollte halt schon auf 1 Nachkommsstelle genau messen, sonst ist die Auflösung zu gering.

Aber wie gesagt, der Unterdruck steht in keinem Zussmmenhang zum Volumenstrom und ein hoher Unterdruck heißt nich unbedingt hohe Absaugleistung
 
Zuletzt bearbeitet:

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.705
Ort
Dortmund
Um einen ungefähren Überblick zu bekommen, lässt sich problemlos ein Anemometer einsetzen. Klar hat man daran Verwirbelungen und einen gewissen Widerstand im Rohr. Das ist aber nicht wirklich ein Problem, wenn man es nicht super genau wissen will. Vor allem sieht man damit auch gut Veränderungen, da spielen die absoluten Werte ja nicht so die Rolle.
 

odul

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2017
Beiträge
8.870
Ort
AZ MZ WO WI F
Äh, ich glaube, es gibt da ein Missverständnis:

Den Unterdruck bei verschlossenem Rohr zu messen, ist natürlich ziemlich witzlos.

Ich bin so vergegangen: Absaugung laufen lassen und Messschlauch mit 4mm Innendurchmesser möglichst mittig in die offene Ansaugöffnung halten. Hab ich einen längeren Saugschlauch montiert, ging der Unterdruck deutlich zurück. War der Filter zu, auch.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.705
Ort
Dortmund
Aber wie gesagt, der Unterdruck steht in keinem Zussmmenhang zum Volumenstrom und ein hoher Unterdruck heißt nich unbedingt hohe Absaugleistung

"In keinem Zusammenhang" ist nicht ganz stimmig. Es gibt keinen direkten Zusammenhang, da brauchts noch einiges mehr zu berücksichtigen.

Wenn ich aber bei einem System Unterdruck und Volumenstrom messe und in eine Tabelle aufnehme, kann ich dir auch ohne Volumenstrommessung nur am Unterdruck sagen, welcher Volumenstrom gerade vorhanden ist. Insofern das System sich nicht verändert hat. Hier stehen Volumenstrom und Unterdruck dann in einem direkten Zusammenhang.
 
Oben Unten