Unter der Überschrift Grundlagen Absaugung stelle ich mir schon vor, dass der Stoff in jeder Beziehung konform mit technischen Regeln und physikalischen Gesetzen geht. Man kann sich darauf zurückziehen, dass man aus technischen Gründen nur den Unterdruck betrachtet, weil die Messung eines Überdruckes z.B. auf der Druckseite eines Staubsaugers im normalen Umfeld beinahe fast unmöglich ist. Hat man beide Werte, dann hat man auch das △p. Und nur das △p bei bekanntem Fördervolumen ergibt einen einzigen Punkt auf der Förderkennlinie des Gebläses. Dieses sind beinahe die wichtigsten Daten - aber eben nur beinahe. Übrigens, ∆p x V ergibt die aerodynamische Leistung in Watt.
Staubsaugerturbinen arbeiten mit hohen Drehzahlen, weil sie sonst kein △p zustande bringen würden, mit man sich in der Praxis zufrieden geben würde. Und daher gibt es einen Zusammenhang mit dem Durchmesser des Turbinenrades und der Drehzahl. Das Lüfterrad in meinem Gebläse hat einen Durchmesser von 380 mm, dreht maximal mit etwa 4300 Upm, △p = 3900 Pa, Volumenstrom = 2000 m³/h.
Wenn eine Absaugung ausgelegt werden soll, ist zunächst einmal der maximale Volumenstrom festzulegen. Dabei kommt es darauf an, dass dieser Volumenstrom immer fließen muss! Will man an Nebenstellen kleinere Volumenströme betreiben, kommt es in den Hauptleitungen zur Absenkung der Strömungsgeschwindigkeit und damit zu unerwünschten Ablagerungen, die schließlich zur Verstopfung des Systems führen, in solchen Fällen muss eine Zusatzluftansaugung vorgesehen werden.
Hat man den Volumenstrom festgelegt, muss man sich für einen Querschnitt entscheiden. Die Strömungsgeschwindigkeit soll nie unter 20 m/s gehen. Je nach Art der Holzspäne geht man besser auf höhere Strömungsgeschwindigkeiten, bis zu 30 m/s. Zu hohe Strömungsgeschwindigkeiten erzwingen aber höhere Leistungen beim Gebläse. Und ab 40 m/s wird es unangenehm laut.
Hat man den passenden Querschnitt gefunden muss man ggf. den Volumenstrom aufstocken, um sich bei der Auswahl der handelsübliche Querschnitte nicht einschränken zu müssen.
Ist man endlich an diesen Punkt angekommen, muss man sich mit dem Leitungsverlauf auseinander setzen. Es gilt alle Druckverluste zu erfassen und zu addieren. Auch den Druckverlust am Anfang der Leitung, also da, wo die Leitung an der Maschine angeschlossen wird. Die Summe aller Druckverluste ergibt das △p, für das das Gebläse mindestens ausgelegt sein muss.
Noch eines zu Abschluss: Unterdruck gibt es eigentlich gar nicht. Wir leben in einer Welt, in der nur der Druck gesehen wird. Im absoluten Vakuum vermutet man den Druck 0, also in einem Raum, in dem sich keine Teilchen mehr befinden, weniger als 0 ist in der realen Welt nicht möglich, nur in der Mathematik und bei den Banken. Das, was landläufig als Unterdruck bezeichnet wird, ist lediglich die Druckdifferenz zum Umgebungsdruck. Bei er Berechnung eines Gebläses kommt der Unterdruck jedoch nicht vor, lediglich das △p.