Haben wir hier auch Finanzexperten?

odul

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Salu,

vor zwei Jahren habe ich etwas von dieser Anlage gekauft:

https://www.ruv.de/altersvorsorge/private-rentenversicherung/privat-rente-indexinvest

und ich frage mich gerade, war das gut oder schlecht und für wen - die Bank oder mich?! Ach so, ich bin ein echt risikoscheuer Anlegertyp.

Im ersten Jahr und im zweiten Jahr habe ich nicht die feste Verzinsung gewählt. Jetzt wird für das dritte Jahr 1,75% feste Verzinsung angeboten.

Im ersten Jahr haben die knapp 3% Miese gemacht, da war es gut, dass das Risiko bei der Bank lag.
Jetzt geht das zweite Jahr zu Ende und ich habe Grund zur Annahme, dass es da wieder nichts gibt. Aber das erfährt man mit Bestimmtheit erst in dem nächsten Tagen. Aber bis Mitternacht muss ich mich entscheiden, ob ich für das dritte Jahr die feste Verzinsung wählen will, wobei diese bei 1,75% liegt.

Unter
https://www.ruv.de/service/weitere-services/konditionen-wertentwicklungen#indexinvest
findet man noch die Werte der vergangenen Jahre.

Dieser Finanzkram ist mir ein absoluter Graus. Ich kann das einfach alles nicht bewerten. Der Vergleich mit einem ETF, oder was auch immer, wäre insofern verkehrt, da ich, wie gesagt, sehr auf der konservativen Seite bin.

Nach der sich anzeichnenden zweiten Nullrunde, weiß ich einfach nicht, was ich von dem ganzen halten soll.

Daher die Frage, ob das hier jemand besser beurteilen kann als ich...
 

odul

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Ich kann die 1,75% nehmen, dann sind mir die sicher. Oder ich bleibe spekulativ. Dann kann ich mit null % rauskommen. Das Kapital ist aber in jedem Fall garantiert.
 

Holz635

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Salu,

vor zwei Jahren habe ich etwas von dieser Anlage gekauft:

https://www.ruv.de/altersvorsorge/private-rentenversicherung/privat-rente-indexinvest

und ich frage mich gerade, war das gut oder schlecht und für wen - die Bank oder mich?! Ach so, ich bin ein echt risikoscheuer Anlegertyp.

Im ersten Jahr und im zweiten Jahr habe ich nicht die feste Verzinsung gewählt. Jetzt wird für das dritte Jahr 1,75% feste Verzinsung angeboten.

Im ersten Jahr haben die knapp 3% Miese gemacht, da war es gut, dass das Risiko bei der Bank lag.
Jetzt geht das zweite Jahr zu Ende und ich habe Grund zur Annahme, dass es da wieder nichts gibt. Aber das erfährt man mit Bestimmtheit erst in dem nächsten Tagen. Aber bis Mitternacht muss ich mich entscheiden, ob ich für das dritte Jahr die feste Verzinsung wählen will, wobei diese bei 1,75% liegt.

Unter
https://www.ruv.de/service/weitere-services/konditionen-wertentwicklungen#indexinvest
findet man noch die Werte der vergangenen Jahre.

Dieser Finanzkram ist mir ein absoluter Graus. Ich kann das einfach alles nicht bewerten. Der Vergleich mit einem ETF, oder was auch immer, wäre insofern verkehrt, da ich, wie gesagt, sehr auf der konservativen Seite bin.

Nach der sich anzeichnenden zweiten Nullrunde, weiß ich einfach nicht, was ich von dem ganzen halten soll.

Daher die Frage, ob das hier jemand besser beurteilen kann als ich...
Aktuell würdest du mit Festgeld mehr Geld bekommen. Ohne Risiko.
 

Maho68

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Dieser Finanzkram ist mir ein absoluter Graus. Ich kann das einfach alles nicht bewerten. Der Vergleich mit einem ETF, oder was auch immer, wäre insofern verkehrt, da ich, wie gesagt, sehr auf der konservativen Seite bin.
Ein gefundenes Fressen für jede Hausbank in Bezug auf den ersten Satz . :emoji_thinking: Ich würds nicht verlängern ! ein grummeln im Bauch ist nicht gut, lieber fundierter recherchieren und bestmögliche Anlagenform für dein Ziel sichern !

Vermögen auf mehrere Banken aufzuteilen= Gebot der Stunde ist ,denn der größte Welt- Finanzkollaps in greifbarer Nähe ! Nebenbei zur Krisenvorsorge (sofern kein 100% abbezahltes Wohneigentum ?!) inkl. Edelmetalle anzuraten .

https://www.finanz-tools.de/etf-sparplan-rechner
Finanzberater unabhängiger Natur gibts m.E. nicht , daher würde ich auch kein empfehlen können. Stichwort Finanzkrise 2007/2008
ein bisschen kritische Finanzratgeber , um zu wissen , Wer wie mit deinem Geld "spielt" und sich an Dir /oder Anderen bereichert :
"Wolff of Wall Street" Autor Ernst Wolff Promedia verl.
 

Martin45

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Der alte Spruch, die Bank gewinnt immer, gilt vermutlich auch hier. Den Bänkern zahlst du jährlich 0,5%, sofern ich richtig geschaut habe. Ich befürchte aus 1,75% werden daher nur 1,25%.
Zu deiner Frage. Ich persönlich sehe eher den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Aber es ist und bleibt deine Entscheidung, was du machst.
Du überlegst, ob das Produkt die gefällt nach 2 Jahren?
Sollte das nicht ein langfristiges Invest sein, oder ist da meine Vermutung falsch?

Mit Geld ist es wie mit allem was man hat, Kinder, Werkzeug, Ehe usw.. Man muss sich damit beschäftigen/Zeit investieren, sonst wird nix draus.
 

mj5

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Hi @Maho68

Vermögen auf mehrere Banken aufzuteilen= Gebot der Stunde ist ,denn der größte Welt- Finanzkollaps in greifbarer Nähe ! Nebenbei zur Krisenvorsorge (sofern kein 100% abbezahltes Wohneigentum ?!) inkl. Edelmetalle anzuraten .

Danke fuer den Hinweis! Bin ich gleich erstmal die Vorraete durchgegangen.

Edelmetall? Check - sicher verwahrt in Ober- und Unterkiefer.
Propan? Check - drei Monate grillen ist sicher.
Pumpgun und Munition? Da hapert's! Aber ich habe vier volle Akkus fuer meine Kettensaege und kann boese gucken. Check.
Verdammt! Wir brauchen noch nen 6er Pack Fischkonserven!
100% abbezahltes Wohneigentum? Gibt es m.E. nicht wirklich.
Grundsteuern, Ruecklagen fuer Renovierungen usw, usf. Und wo wohnt man wenn man die Bude verkauft?
Aber keine Hypothek haben ist schon schoen!

So langsam wird es absurd…
Ich bin geneigt diesem Beitrag vollumfaenglich zuzustimmen. :emoji_grin:

@odul
Wenn die Investition ueber 10 Jahre gerechnet nicht ueber der gemittelten Inflationsrate liegt - dann ist das keine Geldanlage.
Mal 1-2 Jahre "underperformen" spielt eher keine Rolle. Aber wenn Du, wie ich, eher risikoscheu bist, dann sprich mit der Bank.
Festgeld, Pfandbriefe, Kommunalobligationen... keine Ahnung wie das in Deutschland heute heisst.
Hier in Canada lege ich die Kohle fuer 2 Jahre in Staatsanleihen an und bekomme ~5%. Immmer noch unter der Inflationsrate.
Aber es tut weniger weh. Eine Option auf 5 Jahre und "moeglicherweise" 7% gibt es auch. Nicht mein Ding.

@odul
1.75% und grade mal 2 Jahre dabei? Ich wuerde umschichten, weil mir der Slogan "Du bist nicht allein" schon nicht passt.
R+V war frueher doch mal "Raiffeisenkassen und Volksbanken"? Welcome to the new age...
Aber das haengt natuerlich auch von den Vertragskonditionen ab.
 
Zuletzt bearbeitet:

Maho68

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@mj5 : Mit Humor kann man den Ernst der Lage gut übertünchen :emoji_grin:
Ob Du in der echten Krise auch noch lachen kannst, ich wünsche es Dir :emoji_slight_smile:.
Wir sind alle mehr oder weniger praktisch veranlagt, ist schon mal ne gute Vorraussetzung :emoji_wink: .
 

inselino

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Sorry das wird jetzt bisschen länger. Ich versuche die Sachen möglichst gut zu erklären.

Erstmal vorweg: Ich kann verstehen, dass man damit eigentlich nicht viel zutun haben will und man muss auch sagen, dass die Verischerungen wirklich viel dafür tun, um die Konstrukte möglichst komplex zu halten um die Kosten zu verschleiern. Wie man in einem anderen Thread gemerkt hat bin ich Freund von transparenten Kostenstrukturen.

Aber bis Mitternacht muss ich mich entscheiden, ob ich für das dritte Jahr die feste Verzinsung wählen will, wobei diese bei 1,75% liegt
Ok das Kind ist für dieses Jahr erstmal in den Brunnen gefallen. Abschreiben, Schwamm drüber. Wir schauen jetzt aufs nächste Jahr und du musst entscheiden, was du mit diesem Finanzprodukt anstellen willst.

vor zwei Jahren habe ich etwas von dieser Anlage gekauft:
Das müsstest du näher erläutern. Das Produkt ist eine Rentenversicherung mit einer Beitragszahlung. Also ja du hast vor einigen Jahren dort den Versicherungsschein gekauft aber eigentlich sieht so ein Modell ja regelmäßige Beiträge vor. Außerdem müsstest du irgendwo Informationen über die Kosten haben. Die werden normalerweise über 5 Jahre abbezahlt. Die Kosten einer solchen Versicherung sind nicht gerade klein, das meiste davon hast du mit 3-4 Jahren jetzt vermutlich gezahlt also auch wenn du jetzt aus dem Produkt rausgehst kann man das schonmal gedanklich abschreiben. Passiert vielen in diesem Bereich und muss als Lehrgeld gedanklich abgeschrieben werden.

Jetzt direkt zum Produkt:
Das Ganze sieht nicht sonderlich atraktiv aus um nicht zu sagen beschissen. Warum? Hauptproblem für mich ist die aufgeschobene Rentenversicherung.
Das heißt folgendes: Zum Renteneintritt liegt in der privaten Rentenversicherung eine bestimmte Menge Geld z.B. 50.000€. Jetzt bekommst du Rente undzwar pro 10.000€ einmal den festgelegten Rentenfaktor. Wenn du also einen Rentenfaktor von 30€ hättest, dann würdest du 150€ Rente bekommen. So und jetzt gibt 2 Formen der Rentenversicherung. Einmal gibt es ab Vertragsbeginn einen garantierten Rentenfaktor und einmal wird das bis zum Rentenbeginn aufgeschoben. Jetzt gehst du mit 67 Jahren in Rente und zu diesem Zeitpunkt berechnet die Versicherung dann deinen Rentenfaktor.
Warum ist das schlechter? Ein wichtiger Bestandteil bei der Höhe des Rentenfaktors ist deine Lebenserwartung. Dabei zählt aber nicht die durchschnittliche Lebenserwartung sondern die sogenannten Sterbetafeln. Diese geben an, wie alt eine Person, die heute X Jahre ist durchschnittlich noch lebt. Der Unterschied ist, dass eine heute 20 jährige im Durchschnitt 82 wird, eine heute 80jährige wird im Durchschnitt aber 87 (denn sie hat ja schon bis 80 durchgehalten wärend viele andere Verstorben sind und den Schnitt nach unten ziehen).
Und diese Verschiebung, gepaart mit medizinischem Fortschritt sorgen dafür, dass deine Lebenserwartung enorm steigt. Wenn du also ein 30 jähriger Mann bist, dann ist deine aktuelle Lebenserwartung 79. Die Rentenversicherung wählt den Rentenfaktor passend zu 12 Jahren Rente. Wenn du aber in 37 Jahren dann 67 bist, dann würdest nach aktueller Sterbetafel schon 83 Jahre werden. Jetzt kommen aber noch 30 Jahre medizinischer Fortschritt dazu. In den letzten 30 Jahren (1990-2020) haben wir die Lebeserwartung um ungefähr 5 Jahre angehoben. Schlagen wir das nochmal oben drauf dann geht die Sterbetafel zum Zeitpunkt des Renteneintritts mit 67 von einem Alter von 87 aus. Im Gegensatz zu 12 Jahren muss die Rentenversicherung jetzt mit 20 Jahren kalkulieren.
Lange Erklärung--> Aufgeschobener Rentenfaktor ist Mist sofern wir davon ausgehen, dass wir in Zukunft nicht kürzer Leben als heute.

Jetzt wird das ganze auch recht komisch in diese SOMAX Anlage angelegt. Kenne mich da nicht so aus aber aktuell ist die zu 33% in US Aktien, der Rest ist nicht angelegt. Kosten für diese Anlage habe ich nirgends gefunden. Hast du vielleicht auch irgendwo auf einem Informationsblatt bekommen.

Also ich bin kein Experte für Rentenversicherungsprodukte aber für mich sieht das hier nach einem sehr schlechten Produkt aus. Genaueres kann man dann mit den Kosten sagen.

Ich würde mal eine vernünftige Vermögensaufstellung machen, Rentenlücke anschauen, dann entsprechend der persönlcihen Risikobereitschaft risikoarme oder risikoreiche Produkte mit geringen Kosten anstreben.
Nebenbei, die gesetzliche Rente ist eigentlich ziemlich stark wenn man das mal durchrechnet insbesondere, da sie zumindest mit der Inflation korreliert, was keine private Versicherung tut.
 

Martin45

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Hallo @inselino
Mir stellt sich nach deinem Beitrag wo du sagst, dass das Produkt "nicht so toll" ist, die Frage, was ist für unseren "risikoscheuen odul" eine gute Alternative wäre???

@odul
Vorschlag 1 für zumindest etwas Geldanlage.
Wenn du dein Geld bei RuV angelegt hast, scheinst du ja Kunde bei einer Volks- oder Raiffeisenbank o.ä. zu sein. Frag dort man nach Genossenschaftsanteilen. Jeder Kunde kann die kaufen und normalerweise sind die wirklich gut "verzinst". Das ist zwar risikoreich, schließlich sind das quasi "Unternehmensanteile", aber ob deine Bank pleite gehen wird, kannst du selber beurteilen.
Also frag mal nach, lass dich dazu beraten.
Einen Haken kann ich dir aber dazu auch sagen. Die Menge der Anteile ist immer stark begrenzt, nur max. tausend oder paartausend Euro pro Kunde.
 

odul

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Sorry das wird jetzt bisschen länger. Ich versuche die Sachen möglichst gut zu erklären.

Erstmal vorweg: Ich kann verstehen, dass man damit eigentlich nicht viel zutun haben will und man muss auch sagen, dass die Verischerungen wirklich viel dafür tun, um die Konstrukte möglichst komplex zu halten um die Kosten zu verschleiern. Wie man in einem anderen Thread gemerkt hat bin ich Freund von transparenten Kostenstrukturen.


Ok das Kind ist für dieses Jahr erstmal in den Brunnen gefallen. Abschreiben, Schwamm drüber. Wir schauen jetzt aufs nächste Jahr und du musst entscheiden, was du mit diesem Finanzprodukt anstellen willst.


Das müsstest du näher erläutern. Das Produkt ist eine Rentenversicherung mit einer Beitragszahlung. Also ja du hast vor einigen Jahren dort den Versicherungsschein gekauft aber eigentlich sieht so ein Modell ja regelmäßige Beiträge vor. Außerdem müsstest du irgendwo Informationen über die Kosten haben. Die werden normalerweise über 5 Jahre abbezahlt. Die Kosten einer solchen Versicherung sind nicht gerade klein, das meiste davon hast du mit 3-4 Jahren jetzt vermutlich gezahlt also auch wenn du jetzt aus dem Produkt rausgehst kann man das schonmal gedanklich abschreiben. Passiert vielen in diesem Bereich und muss als Lehrgeld gedanklich abgeschrieben werden.

Jetzt direkt zum Produkt:
Das Ganze sieht nicht sonderlich atraktiv aus um nicht zu sagen beschissen. Warum? Hauptproblem für mich ist die aufgeschobene Rentenversicherung.
Das heißt folgendes: Zum Renteneintritt liegt in der privaten Rentenversicherung eine bestimmte Menge Geld z.B. 50.000€. Jetzt bekommst du Rente undzwar pro 10.000€ einmal den festgelegten Rentenfaktor. Wenn du also einen Rentenfaktor von 30€ hättest, dann würdest du 150€ Rente bekommen. So und jetzt gibt 2 Formen der Rentenversicherung. Einmal gibt es ab Vertragsbeginn einen garantierten Rentenfaktor und einmal wird das bis zum Rentenbeginn aufgeschoben. Jetzt gehst du mit 67 Jahren in Rente und zu diesem Zeitpunkt berechnet die Versicherung dann deinen Rentenfaktor.
Warum ist das schlechter? Ein wichtiger Bestandteil bei der Höhe des Rentenfaktors ist deine Lebenserwartung. Dabei zählt aber nicht die durchschnittliche Lebenserwartung sondern die sogenannten Sterbetafeln. Diese geben an, wie alt eine Person, die heute X Jahre ist durchschnittlich noch lebt. Der Unterschied ist, dass eine heute 20 jährige im Durchschnitt 82 wird, eine heute 80jährige wird im Durchschnitt aber 87 (denn sie hat ja schon bis 80 durchgehalten wärend viele andere Verstorben sind und den Schnitt nach unten ziehen).
Und diese Verschiebung, gepaart mit medizinischem Fortschritt sorgen dafür, dass deine Lebenserwartung enorm steigt. Wenn du also ein 30 jähriger Mann bist, dann ist deine aktuelle Lebenserwartung 79. Die Rentenversicherung wählt den Rentenfaktor passend zu 12 Jahren Rente. Wenn du aber in 37 Jahren dann 67 bist, dann würdest nach aktueller Sterbetafel schon 83 Jahre werden. Jetzt kommen aber noch 30 Jahre medizinischer Fortschritt dazu. In den letzten 30 Jahren (1990-2020) haben wir die Lebeserwartung um ungefähr 5 Jahre angehoben. Schlagen wir das nochmal oben drauf dann geht die Sterbetafel zum Zeitpunkt des Renteneintritts mit 67 von einem Alter von 87 aus. Im Gegensatz zu 12 Jahren muss die Rentenversicherung jetzt mit 20 Jahren kalkulieren.
Lange Erklärung--> Aufgeschobener Rentenfaktor ist Mist sofern wir davon ausgehen, dass wir in Zukunft nicht kürzer Leben als heute.

Jetzt wird das ganze auch recht komisch in diese SOMAX Anlage angelegt. Kenne mich da nicht so aus aber aktuell ist die zu 33% in US Aktien, der Rest ist nicht angelegt. Kosten für diese Anlage habe ich nirgends gefunden. Hast du vielleicht auch irgendwo auf einem Informationsblatt bekommen.

Also ich bin kein Experte für Rentenversicherungsprodukte aber für mich sieht das hier nach einem sehr schlechten Produkt aus. Genaueres kann man dann mit den Kosten sagen.

Ich würde mal eine vernünftige Vermögensaufstellung machen, Rentenlücke anschauen, dann entsprechend der persönlcihen Risikobereitschaft risikoarme oder risikoreiche Produkte mit geringen Kosten anstreben.
Nebenbei, die gesetzliche Rente ist eigentlich ziemlich stark wenn man das mal durchrechnet insbesondere, da sie zumindest mit der Inflation korreliert, was keine private Versicherung tut.

Hallo @inselino ,

erst mal super vielen Dank für deine ausführliche Kommentierung. Wobei nicht gedacht ist, die Einlagen zu verrenten, sondern schlicht als Geldanlage wieder auszubezahlen.

Ich hatte gefragt, was denn zu erwarten ist und eine Antwort bekommen, die eher so "weiß ich auch nicht genau, aber..." war. Also mal noch etwas abwarten, was tatsächlich passiert.

Das mit der gesetzlichen Rente kenne ich.

Wieviel Verwaltungskosten da dabei sind, habe ich auch schon überlegt. Jetzt müsste man sich wohl mal ansehen, wie der SOMAS denn genau zusammensetzt und was dabei rumkommt - wenn man denn an diese Infos rankommt. Damit wären wir wieder bei dem Thema "Dieser Finanzkram ist mir ein absoluter Graus."...
 

inselino

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Also ich habe gerade einen sehr langen Beitrag verfasst, den du mit der Aussage "nicht verrenten sondern Auszahlen" komplett auf den Kopf stellst. :emoji_joy: Ich schreibe ihn trotzdem mal fertig, vielleicht hilft er auch anderen ein wenig die Basics zu erfassen .
 

odul

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Hallo @inselino
Mir stellt sich nach deinem Beitrag wo du sagst, dass das Produkt "nicht so toll" ist, die Frage, was ist für unseren "risikoscheuen odul" eine gute Alternative wäre???
Wohl nicht nur für den :emoji_wink: Wobei es wohl so ist: Willst du wenigstens einen Inflationsausgleich, geht es ohne Risiko nicht.



@odul
Vorschlag 1 für zumindest etwas Geldanlage.
Wenn du dein Geld bei RuV angelegt hast, scheinst du ja Kunde bei einer Volks- oder Raiffeisenbank o.ä. zu sein. Frag dort man nach Genossenschaftsanteilen. Jeder Kunde kann die kaufen und normalerweise sind die wirklich gut "verzinst". Das ist zwar risikoreich, schließlich sind das quasi "Unternehmensanteile", aber ob deine Bank pleite gehen wird, kannst du selber beurteilen.
Also frag mal nach, lass dich dazu beraten.
Einen Haken kann ich dir aber dazu auch sagen. Die Menge der Anteile ist immer stark begrenzt, nur max. tausend oder paartausend Euro pro Kunde.

Rate mal, was schon seit Jahrzehnten habe :emoji_wink: - aber danke für den Hinweis.
 

inselino

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Sorry es wird wieder sehr lang aber ich hatte den Bedarf eine ganze Reihe Grundlagen zu erläutern.

Gerne kann ich jetzt noch ein paar mehr Sachen schreiben, gestern Abend war ich zu platt. @Martin45 Ich versuche auf deine Frage einzugehen aber die Benennung konkreter Produkte ohne irgendwelche Infos ist doch sehr schwierig. WIe bei einem guten Werkzeug ist es wichtig zu wissen, was das Ziel ist um hier etwas raussuchen zu können.

Also grundsätzlich ist es so, dass die ganze Finanzwelt keine exakte Wissenschaft ist. Dementsprechend gibt es soetwas wie Risiko und Volatilität. Volatilität ist die Schwankung der ein Kurs ausgesetzt ist. Der Somax Index z.B. zielt auf eine maximale Volatilität von 4,85% ab. Das heißt nciht, dass der Kurs weniger als 4,85% schwankt aber es ist im Verhältnis sehr schwankungsarm.

Es gibt die sogennante risikoadjustierte Rendite also quasi die Verrechnung aus Gewinn und Risiko. Und es gibt die Theorie, dass viele Assets dabei quasi auf einer Linie liegen. Also mein Tagesgeld auf dem Konto --> Geringes Risiko/Geringe Rendite; ETFs an der Börse --> Hohes Risiko/hohe Rendite. Aber es gibt quasi nichts oberhalb dieser Linie denn dann könnte man ja mit geringem Risiko hohe Renditen erzielen. Allerdings gibt es die Kosten der Produkte, welche die Gewinne nach unten ziehen. Entsprechend gibt es immer wieder Produkte, mit geringem Risiko aber noch geringeren Gewinnen. Ganz grundsätzlich sind daher die Kosten ein sehr entscheidender Faktor.

Um seine Anlage besser Einordnen zu können hilft auch die Vorstellung eines Dreiecks bei dem wir in den Ecken "Rendite", "Flexibilität" und "Schwankungsarmut" haben. Es geht nie alles drei zu sammen. Wir können höhere Renditen mit geringer Schwankung über Anleihen haben. Diese sind aber auf Jahre gebunden und nicht flexibel. Wir können hohe Sicherheit und Flexibilität auf dem Tagesgeldkonto haben dann aber geringe Renditen. Und hohe Renditen mit hoher Flexibilität bei Aktien dann sind die aber nicht schwankungsarm.

Jetzt noch ein Basic zu risikoarm/risikoreich. Es bietet sich an, sein Depot in diese zwei Klassen zu unterscheiden. Und je nachdem wie risikoaffin man ist, packt man mehr Prozente seines Geldes in den risikoarmen oder in den risikoreichen Teil. Klar ist dabei, dass der risikoarme Teil dabei geringere Renditen erzielt (wegen dem was ich oben mit der Risikoadjustierten Rendite erklärt habe) und ggf. auch nciht die Inflation schlägt. Wenn Inflation "schlagen" das Ziel ist, werden wir um Investionen ins Wachstum (sprich Aktien/ETF) nicht herumkommen.

So bevor wir jetzt hier wild mit weiteren Geldanlagen um uns werfen (nicht falsch verstehen ich bin großer Freund von ETF und Genossenschaftsanteilen) müssen wir mal ganz grundsätzlich anfangen.

Wie bei einem neuen Werkzeug müssen wir erstmal klären was das Ziel ist.

Da du @odul eine Rentenversicherung abgeschlossen hast gehe ich mal davon aus, du möchtest fürs Alter vorsorgen. Jetzt ist aber völlig unklar, wie viel Geld du im Alter brauchst. Dazu müsste man mal deine Ansprüche aus der gesetzlichen Rente feststellen. Wo liegen die, wenn du so weiter arbeitest wie bisher. Was gibt es sonst an Vermögen fürs Alter z.B. eine selbstbewohnte Immobilie, Mieteinnahmen, private Vorsorge wie betriebliche Altersvorsorge/Riester/Rürup oder die eingangs erwähnte Rentenversicherung.
Dann brauchst du einen Überblick, wie viel Geld du aktuell im Monat verkonsumierst bzw. was du vor hast im Alter zu verkonsumieren. Da werden jetzt 2% pro Jahr bis zur Rente draufgeschlagen (wegen Inflation). Aus der Differenz deiner erwarteten Einnahmen und Ausgaben ergibt sich die sogenannte Rentenlücke. Und dann kann man überlegen wie man die schließt.

Jetzt kann ich nur Annahmen treffen aber es geht ja mehr drum den Prozess zu verdeutlichen:
Sagen wir mal du hast eine relevante Rentenlücke von mehreren hundert Euro die ausgleichen willst. Dann wäre die erste Frage, wie lang ist es bis zur Rente?
Sagen wir mal du hast noch 20 Jahre bis zur Rente.
Dann stellt sich als nächstes die Frage, ob es Ereignisse gibt, bei denen du an dieses Geld ranmöchtest. Das ist an sich nicht zu empfehlen aber es gibt Konstellationen wo Menschen sich diese Möglichkeit offen halten wollen (z.B. für den Erwerb einer Immobilie). Wenn das so wäre kommen solche Rentenverträge eigentlich nicht in Frage da die nicht für eine vorzeitige Kündigung gemacht sind.
Gehen wir also mal davon aus du willst das Geld bis zur Rente nicht mehr sehen.
Die nächste Frage ist, ob du dich im Alter mit dieser Rente befassen willst oder eher nicht. Die Versicherung kocht auch nur mit Wasser und legt dein Geld in Anlagen/Aktien etc. an, dass kann man auch selber. Dann muss man sich aber drum kümmern. Ich gehe mal davon aus, dass du dich nicht drum kümmern möchtest. Ergo bist du bereit der Versicherung ein Stück vom Kuchen abzugeben dafür, dass die dir einfach ab Rentenbeginn Geld überweist und du dich nicht drum kümmern musst.
Zum Abschluss kommt noch die Frage nach der Garantieleistung bzw. der Risikofreudigkeit. Das von dir ausgewählte Produkt hat eine Garantielesitung von 90%. Je höher die Garantieleistung, desto eher landet man im sogenannten Cash-Lock.

Cash-Lock ist folgende Problematik: Du hast 10.000€ eingezahlt und die Bank hat das zu 50% in Aktien angelegt (5000€). Diese sacken jetzt wegen Corona um 50% ab (auf 2500€). Die anderen 5000€ hat die Bank in sicheren, renditearmen Anlageklassen. Die Bank hat jetzt noch 7500€ muss dir aber 9000€ garantieren. Um weitere Verluste zu verhindern tut die Bank jetzt das, wovor jeder Anleger gewarnt wird nämlich prozyklisches Verhalten. Also aussteigen wenn der Kurs schon gefallen ist. Die Bank schichtet alles in Anlagen um die weniger Rendite geben aber keinen weiteren Verlust erzeugen. Für die nächsten 20 Jahre versuchen diese renditearmen, sicheren Anlagen jetzt aus den 7500€ mehr Geld zu machen und kommen am Ende vielleicht wieder auf die 10.000€. Du hast dabei also massiv Verlust gemacht denn die 10.000€ haben durch die 20 Jahre Inflation an Wert verloren. Der Kursgewinn nach einer Pandemie wird dann nicht mitgenommen, weil man nicht mehr in Aktien investiert ist. Das hat in den letzten Jahren z.B. Kunden von Fair-Riester hart getroffen. Diese waren stark in ETFs investiert und hatten ein buy&hold versprochen dann aber im Crash umgeschichtet und viele Kunden sind jetzt in renditearmen Anlageklassen "gefangen".

Je höher also deine Garantieleistung, desto konservativer muss die Versicherung anlegen und dementsprechend geringer ist der Ertrag darauf.

Wir suchen also eine direkte Rentenversicherung mit hohem Rentenfaktor, geringen Kosten bei der Anlage und je nach persönlichem Empfinden einer Beitragsgarantie von X Prozent. (das ist nebenbei das größte Problem der Riesterprodukte, da diese sogar eine 100%ige Beitragsgarantie vorsehen).

Und da am Ende sowieso jeder nach einem konkreten Tip fragt:
Ich würde nach einem Honorarberater schauen, der dir Nettopolicen vermitteln kann. Dadurch umgehst du den riesigen Nachteil der Provisionskosten. So ein Berater kostet schnell mal 500€ gegen die prozentualen Kosten bei einer Rentenversicherung sind das aber Peanuts.
Ich werde mir in naher Zukunft den Condor Congenial C79-H anschauen. Ich für meinen Teil habe noch <30 Jahre bis zur Rente und vertraue darauf, dass die Weltwirtschaft wachsen wird und habe entsprechend keine Sorge das Geld in einen ETF anzulegen. Man kann aber bei dem Tarif sicher auch andere ETFs bzw. Anlagen besparen und ein guter Berater kann dann mit dir schauen, was da an kostengünstigen Alternativen zu Aktien-ETFs gibt die vielleicht schwankungsärmer sind.
 
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welaloba

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Ich hatte zwar nicht danach gefragt, bedanke mich jetzt aber herzlich bei @inselino für ausführliche Beschreibung!!!! Ich ersehe daraus, dass ich einigermassen richtig liege mit langfristig gedachten Anlagen in Welt- ETFs, die später eher den Kindern zugutekommen.
Gruss Werner
 

Da bin ich

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Auch von mir ein herzliches Danke an inselino
verstehe zwar hauptsächlich Bahnhof aber es ist ein ernsthaftes Thema das man nicht übergehen sollte
Kenne jemand die in Berlinerpunkte investiert und auch sehr zufrieden mit ihren ETFs ist
auchnwenn Tenhagen und saidi noch so einfach erklären, es bleibt für mich ein doofes thema
und deshalb bleib ich beim konventionellen Treppenbau
zugegeben etwas blauäugig, aber verständlich für mich und nach meiner Meinung sollte man schauen dass das Alter unkomplizierter wird.
 

Martin45

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@inselino
danke für deinen Beitrag und deine Zeit, die du da investiert hast.
So ein Austausch führt immer nochmal zu anderen und neuen Blickwinkeln und bei so komplexen Dingen wie Geldanlage natürlich auch zu neuen Zusammenhängen, die man vorher vielleicht nicht so auf dem Schirm hatte oder neu bewertet.
Dein Condor-Produkt habe ich mal eben gegoogelt. Das klingt ja gebührentechnisch ziemlich grausig, zumindest wenn man dem Beitrag glauben schenkt. Ich will damit nicht sagen, dass es andere Produkte besser machen, aber diese Zahlen (Gebühren) so vor Augen zu haben, ist schon erschreckend und bestärkt mich darin, mein Geld selber "zu verspielen", statt irgendwelchen Finanzprodukten zu vertrauen.
http://tappeconsulting.de/lohnt-sich-die-condor-congenial-basis-c79/

Vielleicht würde sich ja tatsächlich ein Finanz-Thread lohnen.
 

inselino

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http://tappeconsulting.de/lohnt-sich-die-condor-congenial-basis-c79/

Vielleicht würde sich ja tatsächlich ein Finanz-Thread lohnen.
In die Falle bin ich auch schon getappt.
Das ist der C79 mit den Kosten wenn du ihn über einen Vermittler beziehst.
Wenn du ihn als C79H beziehst ist es eine Nettopolice mit viel geringeren Kosten. Diese gibt es aber nur über Honorarberater.
Hier kann man mal den C79H mit 20 oder 30 Jahren Laufzeit anschauen:
https://www.ruv.de/ms/condor-pib/
Das sind schon ganz andere Zahlen als die, die sonst durchs Internet geistern. Laut einem Kommentar im Wertpapier-Forum sind die tatsächlichen Kosten in seinem C79H nochmal deutlich unter dem, was dort angegeben ist.
Allerdings ist der C79H eine Basisrente ("Rurüprente") die sich vorallem für Selbstständige eignet, die nicht in GRV einzahlen. Wenn man in die GRV einzahlt muss man schauen was man an Beiträgen überhaupt noch steuerlich geltend machen kann. Wenn man frisch Kinder hat und Zulageberechtigt ist könnte sich mit viel Glück irgendwo noch eine kostengünstige Nettopolice für eine Riesterversicherung auftreiben lassen aber eigentlich ist Riester beim aktuellen Rechnungszins tot.

Wenn du bereits in die GRV einzahlst ist die Frage ob nicht tatsächlich Geld ansparen und dann im Alter verkonsumieren ein geeigneterer Weg ist. Da würde sich bei >20 Jahren natürlich vorrangig ein ETF Depot anbieten. Da hast du schon gesagt, dass du mit den Schwankungen nicht so zurecht kommst. Allerdings sollte man diese Schwankungen aufs gesammte Depot beziehen. Wenn du mit 20% in einem ETF bist und die um 50% einbrechen dann ist dein Gesammtverlust bei nur 10%. Umgekehrt wird natürlich auch deine Rendite geschmälert wenn der ETF um 50% steigt.

Vielleicht an dieser Stelle nochmal ein kurzes Wort dazu, was ETFs überhaupt sind gerade im Unterschied zu "Aktien" und warum die sich aktuell gerade bei jungen Menschen großer Beliebtheit erfreuen. Aktien sind ja ersteinmal Anteile an Unternehmen. Jetzt nehmen wir mal Apple, da kostet eine Aktie aktuell 167€. Wenn man also im Monat 300€ spart kann man sich grob 2 Aktien kaufen. Das ist relativ doof, denn
A) Beim Kauf z.B. über die Hausbank gibt es sogenannte Ausgabeaufschläge und Orderkosten, die dafür sorgen, dass man eigentlich 350€ bezahlen muss um für 300€ Aktien zu kaufen.
:emoji_sunglasses: Wenn man in viele Unternehmen investieren will um nicht nur von Erfolg eines Unternehmens abhängig zu sein, dann braucht man recht lange dafür.
Daher haben sich Fonds entwickelt. Wenn einfach 1000 Leute ihre 300€ im Monat zusammenwerfen, dann habe ich 300.000€. Ob ich da jetzt 50€ Ordergebühr habe fällt nicht ins Gewicht. Und gleichzeitig kann ich bei 100 oder 200 Unternehmen eine Aktie kaufen und den Gewinn/Verlust dann auf alle Aufteilen.
Jetzt braucht es aber wen der entscheidet, welche Aktien denn jetzt gekauft werden. Dieser Fondmanager ist überzeugt davon sehr genau zu wissen wo er investiert und wie er das beste für den Fonds rausholen kann. Dafür bekommt er dann auch einen Anteil.
Das ganze wurde dann auf die Spitze getrieben in dem man Kredite aufgenommen habt um mit diesem geliehenen Geld mehr zu erwirtschaften als die Zinsen des Kredits kosten. Das nennt sich hebeln oder im englischen hedgen und daher edeben auch der Begriff "Hedgefondmanager".
Das ist ja so das Feindbild das man vor Augen hat wenn es um abstürzende Kurse etc. geht.

Jetzt gab es aber auch andere Menschen die der Meinung waren, dass ein Fondmanager gar nicht mehr weiß als alle anderen und langfristig mal gewinnt aber mal eben auch verliert. Und da er sich jedes Jahr ein Stück vom Kuchen nimmt müssen seine Gewinne ja so hoch sein, dass er sein eigenes Stück vom Kuchen mitfinanziert wird. Und es stellt sich raus, dass das gar nicht so einfach ist.
Darum haben diese Personen gesagt wir erstellen eine Liste (einen Index) und wir kaufen so ein, wie die Unternehmen in dieser Liste durch den Markt bewertet werden. Der DAX wäre ein solcher Index. Wenn also 2,5% des DAX auf die BASF entfallen, dann kauft ein ETF, der den DAX abbildet von den 300.000€ für 2,5% BASF Aktien. Wenn die BASF auf 3% steigt werden in der nächsten Runde mehr BASF Aktien gekauft, wenn die BASF sinkt werden weniger Aktien gekauft oder sogar verkauft. Und es stellt sich heraus, dass durch die viel geringeren Kosten fast unmöglich ist einen solchen Index als Fondmanager zu schlagen (siehe hierzu Warren Buffet Wette).
So einen Index kann ich jetzt auf verschiedenste Kategorien und Indices machen. Ein bekannter Index wäre z.B. der S&P 500 der ein Index auf die 500 größten US Unternehmen darstellt. Oder eben der MSCI World, der weltweit Unternehmen abbildet und der Einsteiger-ETF ist. Ein ETF ist letztenendes ein Fond ohne Fondmanager der einem solchen Index nach festgelegten Regeln folgt. Da er nicht über die Hausbank läuft fallen die dort komplett überzogenen Kosten weg und auch die laufenden Kosten sind ohne Fondmanager viel geringer.
Zur Einordnung: Gemanagte Fonds kosten ab 1,5% aufwärts, ETFs eher so 0,2%.
Dementsprechend sorgt ein ETF für ein viel geringeres Risiko als Einzelaktien wie es z.B. beim Börsengang der Telekom der Fall war und für ein Börsentrauma einer ganzen Generation gesorgt hat. Dennoch sind sie sehr volatil als schwanken stark gerade bei globalen Problemen zeigt sich das.
Das erklärt vielleicht ein bisschen die aktuelle Beliebtheit.
 

Martin45

ww-robinie
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Der DAX wäre ein solcher Index. Wenn also 2,5% des DAX auf die BASF entfallen, dann kauft ein ETF, der den DAX abbildet von den 300.000€ für 2,5% BASF Aktien. Wenn die BASF auf 3% steigt werden in der nächsten Runde mehr BASF Aktien gekauft, wenn die BASF sinkt werden weniger Aktien gekauft oder sogar verkauft.
Wenn ich den DAX abbilden will, würde ich von jedem dort vertretenen Unternehmen z.B. 1 Aktie kaufen.
Wenn ich mehr investieren will, verdoppel, verdreifache ich usw.
Der Wert würde sich immer parallel zum DAX Kurs verhalten.
So wäre meine vereinfachte Vorstellung.
Du sagst aber, wenn der Kurs sich von einer Fa. erhöht, wird nachgekauft.
Dann wäre das aber eine andere Referenzgrösse, nämlich vermutlich die Werte der Fa. (im Verhältnis zum Wert aller DAX-Unternehmen).
Ist das so? Ich steh da gerade gedanklich auf dem Schlauch. Das würde ja eine Verzerrung bedeuten. Wenn eine Aktie sich im Wert z.B. verdoppelt, ist der ETF auch mehr wert, da diese Aktie im ETF ist. Gleichzeitig wird diese Aktie nachgekauft sagst du. Unter welcher Annahme? Wieso?
 
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