Haben wir hier auch Finanzexperten?

inselino

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Ein Index folgt immer einer Regel. Üblicherweise wird die Marktkapitalisierung verwendet also quasi der Unternehmenswert. Man kann aber auch Anteil am BIP oder sowas nehmen. Natürlich ist aber auch eine Regel wie von dir aufgestellt möglich.
Diese würde dann lauten: Invest in die 30 größten Deutschen Unternehmen, jedes zu einem gleichen Anteil.
Das ist jetzt etwas vereinfacht und da kommen wir dann auch an die Grenzen meiner Kentnisse.

Aber bleiben wir bei der Marktkapitalisierung.
Nehmen wir an wir haben einen Index auf 10 Unternehmen. 5 Unternehmen haben ein Wert von 200€ die anderen 5 von 100€. (man könnte auch 200 Millionen und 100 Millionen nehmen aber das erhöht nur die Schreibarbeit).
Der Gesamtwert aller Unternehmen ist dann 1500€. Anteilig hat ein Unternehmen mit 200€ also einen Anteil am Index von 200/1500=13,33%. Wenn jetzt im Monat 100.000€ reinkommen (auch hier geht jede Zahl aber ich nehm jetzt 100.000 damit man mit Unternehmenswert und Fond nicht durcheinander kommt) , dann würden wir also für 13.333€ Aktien bei jedem der 200er-Unternehmen Aktien kaufen und für 6.666€ bei jedem der 100er Unternehmen.
So Jetzt geht ein Monat rum und die Kurse ändern sich. Ein 100er Unternehmen rutscht auf 80€ ab, dafür steigt ein 200er Unternehmen auf 250€. Gesamt haben die also einen Wert von 1530€. Unser ETF wäre jetzt also um 1530/1500=1,02 = 2% gestiegen.
Die prozentualen Anteile der Unternehmen haben sich aber verschoben.
250er-Unternehmen= 250/1530=16,2%
200-er = 200/1530 = 13,1%
100-er = 100/1530 = 6,5%
80-er= 80/1530 = 5,2%
Gleichzeitig kommen 100.000€ in den Fond. Durch den Kursanstieg sind die bisherigen 100.000€ auf 102.000€ gewachsen, dazu kommen 100.000€ also sind gesamt 202.000€ im Fond.
Von den 202.000€ sollen am Ende 16,2% auf unser 250er Unternehmen entfallen also 202.000€*0,162 = 32.724€. Die eingezahlten 13.333€ sind durch die Kurssteigerung ja mehr geworden. 50/200 entspricht 25% Kursgewinn also sind daraus 16.666€ geworden. Wir müssen also noch 32.724-16.666=16057€ reinstecken.
Es werden also von den gleichen 100.000€ jetzt 3000€ mehr in das gewachsene Unternehmen gesteckt.

Beim 80er unternehmen läuft es genau umgekerht.
Ziel: 202.000€*0,052=10504€
Aktuell drin: 6.666€*0,8 (Kursverlust) = 5332€
Invest in der zweiten Runde: 10504-5332=5171€
Es werden also rund 1500€ weniger investiert als in der letzten Runde aber es wird immer noch investiert.

Dadurch wird hoffentlich deutlich, dass wir bei den meiste Kursänderungen nichts verkaufen sondern lediglich weniger vom frischen Geld dazulegen. Und man sieht auch, dass man das nicht per Hand rechnen sollte das schafft man nicht :emoji_slight_smile:

Ich habe Spaß am Thema und beantworte gerne weiter eure Fragen, wenn wir aber hier den Thread sprengen kann das auch woanders hin verschoben werden. Hier soll es ja erstmal um Oduls Rentenanlage gehen.
 

fahe

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Ich würde nach einem Honorarberater schauen, der dir Nettopolicen vermitteln kann. Dadurch umgehst du den riesigen Nachteil der Provisionskosten. So ein Berater kostet schnell mal 500€ gegen die prozentualen Kosten bei einer Rentenversicherung sind das aber Peanuts.
Das kann ich dick unterstreichen. Wird mittlerweile aber offenbar schwierig, einen guten Berater zu finden; auch da scheint es eine Konzentration mit bundesweit agierenden Anbietern zu geben. Und die schienen mir auf den ersten flüchtigen Blick manchmal ein bisschen wie Maschmeyers alte Truppe.

Meine Finanzierungstante, die ich eigentlich dieser Tage wieder einmal besuchen wollte, um aktuelle Entwicklungen mit ihr zu besprechen, hat ihre Firma inzwischen verkauft und scheint verschollen. Schade. Ich hoffe, ihre Exitstrategie hat sich gelohnt. :emoji_wink:
 

fahe

ww-robinie
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Is denn dein Geld noch da...? :emoji_wink:
Ja. Gut verpackt in kleinen gebrauchten Scheinen. :emoji_sunglasses: ¹

Sie hat mir seinerzeit die Immobilienfinanzierung gemacht. Ich fand sie kompetent und nett, auch wenn 2019/20 nicht so viel dazu gehörte, einen schmackhaften Zinssatz zu finden.

Jetzt überlege ich mir aber, mich ein ganzes Stück eher als eigentlich geplant, nur noch den freundlichen Seiten des Lebens zuzuwenden. Da müssen halt einige Sachen "interdisziplinär" neu gerechnet werden. Rente, Steuern und natürlich die handstreichartige Ablösung der restlichen Finanzierung.

Keine Ahnung, ob sie jetzt vom Bürgergeld lebt... oder doch jeden Morgen den Sonnenaufgang am Palmenstrand geniesst. :emoji_wink:
Gönnen würde ich ihr Szenario 2. Aber auf die Malediven fliege ich nicht extra zum Gespräch.

Ich hasse Geldfragen auch... und ärgere mich auch nur noch ganz selten, beim Bitcoin zu zeitig ausgestiegen - und vor allem: beim Kauf zu wenig risikofreudig - gewesen zu sein. :emoji_wink:


¹ Nein, das ist eher konservativ angelegt. Ein Freund hatte früher einmal aber tatsächlich viele Tüten mit viel Bargeld in der Tiefkühltruhe. Grad so, als würde die Steuerfahndung nicht mal dort nachschauen. :emoji_wink:
 

FredT

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Sie hat dir da wohl schon einiges voraus zu den freundlichen Seiten. Man muß auch immer in Betracht ziehen, daß immer mehr auch Selbständige auch früher in Rente gehen als eben vor Jahren noch. Der bis ins hohe Alter tätige Selbständige, gerade in den freien Berufen, ist seltener geworden. Habe das in meiner eigenen Familie als Beispiele. Und das Aussehen, auf das wir uns immer gern beziehen, trügt heutzutage ohnehin...
 

mj5

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Hi!

Irgendwie ist es ja eh 'etwas anderer" thread, da nehm ich mir mal die Freiheit OT zu sein.
@mj5 : Mit Humor kann man den Ernst der Lage gut übertünchen :emoji_grin:
Ob Du in der echten Krise auch noch lachen kannst, ich wünsche es Dir :emoji_slight_smile:.
Wir sind alle mehr oder weniger praktisch veranlagt, ist schon mal ne gute Vorraussetzung :emoji_wink: .
Während der ersten "Oelkrise" bin ich auf der Autobahn Fahrrad gefahren. Seitdem habe ich kaum was verpasst.
Und irgendwo habe ich noch ne Million Reichsmark rumliegen. Ein halbes Broetchen ist also noch drin.
Aber eine Finanzkrise ist zwar "a pain in the ass", aber keine echte Krise. Sondern ein "First and Second World Problem".
Die echte Krise wird Wasser. Zu wenig davon hier, zuviel (und zu salzig) davon woanders.

@inselino : Boah ey, ich versteh auch nur die Haelfte. Aber dankeschoen fuer deine Muehe!

Is denn dein Geld noch da...? :emoji_wink:
Geld ist ja nie weg, nur manchmal halt woanders. :emoji_sunglasses:
 

Maho68

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Hi!

Irgendwie ist es ja eh 'etwas anderer" thread, da nehm ich mir mal die Freiheit OT zu sein.

Während der ersten "Oelkrise" bin ich auf der Autobahn Fahrrad gefahren. Seitdem habe ich kaum was verpasst.
Und irgendwo habe ich noch ne Million Reichsmark rumliegen. Ein halbes Broetchen ist also noch drin.
Aber eine Finanzkrise ist zwar "a pain in the ass", aber keine echte Krise. Sondern ein "First and Second World Problem".
Die echte Krise wird Wasser. Zu wenig davon hier, zuviel (und zu salzig) davon woanders.

@inselino : Boah ey, ich versteh auch nur die Haelfte. Aber dankeschoen fuer deine Muehe!


Geld ist ja nie weg, nur manchmal halt woanders. :emoji_sunglasses:
Geld ist immer in den falschen Händen :emoji_frowning2:
Sehe schon , den Deutschen ist das Geld nicht lieb genug (Kaum Aktien , kaum Eigentum ).Sehet das nicht als Vorwurf persöhnlich !
Darum verlieren die Deutschen Normalos immer mehr Geld !!! heutzutage kann man sich nicht des Eindrucks erwehren , das sogar das Mittel zum Geldvermehren verpönt ist, Nämlich das Arbeiten !!!
 

kberg10

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Ja. Gut verpackt in kleinen gebrauchten Scheinen. :emoji_sunglasses: ¹

Sie hat mir seinerzeit die Immobilienfinanzierung gemacht. Ich fand sie kompetent und nett, auch wenn 2019/20 nicht so viel dazu gehörte, einen schmackhaften Zinssatz zu finden.

Jetzt überlege ich mir aber, mich ein ganzes Stück eher als eigentlich geplant, nur noch den freundlichen Seiten des Lebens zuzuwenden. Da müssen halt einige Sachen "interdisziplinär" neu gerechnet werden. Rente, Steuern und natürlich die handstreichartige Ablösung der restlichen Finanzierung.

Keine Ahnung, ob sie jetzt vom Bürgergeld lebt... oder doch jeden Morgen den Sonnenaufgang am Palmenstrand geniesst. :emoji_wink:
Gönnen würde ich ihr Szenario 2. Aber auf die Malediven fliege ich nicht extra zum Gespräch.

Ich hasse Geldfragen auch... und ärgere mich auch nur noch ganz selten, beim Bitcoin zu zeitig ausgestiegen - und vor allem: beim Kauf zu wenig risikofreudig - gewesen zu sein. :emoji_wink:


¹ Nein, das ist eher konservativ angelegt. Ein Freund hatte früher einmal aber tatsächlich viele Tüten mit viel Bargeld in der Tiefkühltruhe. Grad so, als würde die Steuerfahndung nicht mal dort nachschauen. :emoji_wink:
Stichwort Bitcoin. Wärst du dabeigeblieben, wärst du wahrscheinlich immer risikofreudiger geworden, wie das dann weiter geht......
Geld ist nützlich, aber es gibt tatsächlich noch wichtigere Dinge, zB im zwischenmenschlichen Bereich.
 
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