Guten Tag zusammen,<br>ich bin keinesfalls der Ansicht, daß die Kammern zuwenig Geld von uns erhalten, vielmehr stelle ich mir auch die Frage, ob eine derartige Institution heute wirklich noch zeitgemäß ist. Im Zuge des Zusammenwachsens der europäischen Länder wird sich hier über kurz oder lang ohnehin einiges ändern müssen, da in unseren Nachbarländern ein Handwerk als stehendes Gewerbe, auch ohne großen Befähigungsnachweis ausgeübt werden darf. <br>Die Qualifikation eines Handwerkers lässt sich bestimmt nicht an einer Meisterprüfung festmachen, wenngleich der Titel als solches, beim Kunden durchaus vertrauensbildend wirken kann.<br>Die von mir angesprochene Problematik ist von Hern Brockbals richtig interpretiert, es geht um unser Image; wie kann man dem Verbraucher klarmachen, daß eine ordentliche und solide Handwerksarbeit halt ihren Preis hat, wie kann ich den Kunden davon überzeugen, daß es sich lohnt diesen Preis auch zu bezahlen. <br>Die Entscheidung, etwas beim Discounter zu kaufen, und nicht beim Handwerker anfertigen zu lassen, sagt nichts über die Qualität der Handwerksarbeit aus. Vielmehr ist es dem Handwerk hier nicht gelungen, sich überzeugend zu präsentieren und ins rechte Licht zu rücken.<br>Wer kennt nicht das mulmige Gefühl im Magen, wenn man mit seiner Kalkulation beim Kunden vorspricht, mit Aussicht auf ein interessantes Objekt, aber mit der Vorahnung, es wird bestimmt viel zu teuer sein und der Kunde könnte zurückziehen. In dieser Situation ist fundierte Argumentation und selbstbewusstes Auftreten wichtig. Keinesfalls sollte sich der Handwerker in die Enge getrieben fühlen, die Verhandlungen gleichen dann mehr einer Entschuldigung.<br>Wer eine ordentliche Arbeit abliefert, braucht sich für eine faire Preisgestaltung nicht zu rechtfertigen, sondern hat einen klaren Anspruch auf ordnungsgemäße Bezahlung.<br>Diese Fakten müssen ins Bewusstsein unserer potentiellen Kundschaft vordringen, was durch Medien, Kammern und Verbände mitgetragen werden könnte. <br>Von der Handwerkskammer ist in diesem Bereich wohl kaum Unterstützung zu erwarten.<br>Sicher sind auch die Fachverbände und Innungen gefordert, hier und dort mal ein Gütesiegel raufgeklebt ist sicherlich noch nicht der Stein der Weisen.<br>Letztlich wird es aber auf jeden Handwerker selbst ankommen, sich engagiert einzusetzen, vielleicht gemeinsam mit Kollegen etwas auf die Beine zu stellen, Druck auf Politik und Medien zu machen.<br><br>so, nun noch allen einen schönen Sonntag<br><br>E.Brüchert<br>