Handwerkskunst aus Japan

U.Tho

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Hab ich mir letzte Woche angesehen - da gibt es ne ganze Reihe von Video`s - u.a. aus Korea.
Hatte ich neulich ein Video dabei, wo exklusive Tischtennisschläger hergestellt werden Einzel- und Maßanfertigungen. Dort habe ich gesehen, dass die dort Beläge Made in Germany verarbeiten - habe ich einem Bekannten geschickt, der bei einem Hersteller arbeitet.
https://www.youtube.com/watch?v=xoiqE1If5MM
 

HolzandMore

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Ja gibt recht viele gute Japanische Videos, z.B. eines auch über die Herstellung von Billard Queues. Ziemlich aufwendig. An der Gießkanne fand ich interessant dass Boden und Deckel nicht verlötet wurden sondern das ist allein durch das Rollieren des Materials dicht.
 

Maho68

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Mein Lieblingsvideo japanischer Handwerkskunst: Herstellung einer Teedose

https://www.youtube.com/watch?v=qXe09V52muo

Wie bei ca. 3min 20 der Deckel sinkt......so etwas kann ich nicht.....
(hoffentlich wurde das Video noch nicht gepostet)
Rainer
Die Japaner haben uns etwas weit voraus : Akribische Ausdauer und handwerkliche Perfektion !:emoji_heart_eyes::emoji_sunglasses:
Hab noch keinen deutschen Tischlermeister gesehen , der so sein Brot verdient mit Würde und Begeisterung für die Sache ! :emoji_wink:
 

Nudelwurm

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Oder man könnte damit 18ner Multiplex herstellen. Braucht man halt nen paar Schichten mehr :emoji_thinking:

Ich frage mich wie lange man braucht damit da überhaupt ein durchgängiger Span runter kommt.
 

fahe

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...zu dem von Andreas eingangs geposteten Video fällt mir vor allem eines ein: Was der junge Mann da zeigt, passiert ja in einer Werkstatt, in der das ganz offensichtlich schon von der einen und anderen Generation vorher genauso gemacht wurde, denn die Maschinen und Hilfsmittel sind ja allesamt - inklusive, mein Favorit: der Lötkolben :emoji_wink: - ziemlich aus der Zeit gefallen.

Das scheint mir der entscheidende Unterschied zwischen Handwerk dort und westlichem Handwerk zu sein, was auch nicht zulässt, beide seriös zu vergleichen. Insofern ist das auch ein ziemlicher Schmarren:

Hab noch keinen deutschen Tischlermeister gesehen , der so sein Brot verdient mit Würde und Begeisterung für die Sache !

Mal ganz davon abgesehen, dass ich gar keine Tischlermeister kenne, die sich mit Kupferarbeiten beschäftigen. :emoji_joy:

Im Westen ist doch über Jahrzehnte der Trend, auch im Handwerk hocheffizient und damit auch immer etwas "industriell" zu arbeiten ungebrochen. Klar, anders würden viele Handwerksbetriebe auch längst nicht mehr existieren, weil die Nische der Käufer, die Preis und Dauer akzeptieren, die ein von Hand gebautes Möbel nun einmal kosten muss, sehr klein ist.

Das ist - offenbar der Mentalität geschuldet - völlig verschieden. Und natürlich wird es auch in Japan wahrscheinlich eine Nische sein, was wir da sehen. Die Nische, in der sich Käufer finden, scheint aber ungleich größer.

Traditionell scheinen japanische Wohnungen aber ja auch nicht voll mit Möbeln zu sein, sondern dort finden sich eher wenige, dafür hochwertige Stücke. Wo die Japaner all ihren Kram aufbewahren, der bei uns Massen von Schränken füllt, wollte - oder konnte - mir eine junge Japanerin, die ich vor ein paar Jahren kennenlernte, auch nicht beantworten. Zumindest erntete ich nur ein eher verständnisloses Lächeln... :emoji_wink:

Langes Geschwafel, kurzer Sinn: Schönes Video.
 

Da bin ich

ww-robinie
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Auch mir hat das Video gut gefallen , aber in meinen Augen sind diese Filme in der Kategorie JodlerRomantik einzuordnen.
In unsere ,,Region,, gab es vor der Industrialisierung eine Unmenge an Formen von zum Beispiel Schaufeln , hacken , Spaten und und und.
werkzeug und auch Hobel konnte man vom aussehen einer Region zuordnen usw
Die industrialisierung und die nachfolgende braune kacke haben da viel verändert.
auch Gießkannen gabs in zahlreichen Formen und Varianten .
jetzt nicht eine kleiner Handwerksbetrieb und auch noch nicht so lange verschwunden ,Schneider war bei Gießkannen der Hersteller der ein großes Sortiment in einer sehr hohen Qualität herstellte.
Gegenstück im Osten war Bat. So eine Rosenkanne von Schneider,ähnlich der aus dem Video , kann in gutem Zustand heute schon mal bis 500€ kosten. Für die japanische gäbe es wahrscheinlich bei uns einen Mark, weil irgendwie exotisch.
Schneider ist verschwunden weil es gut nicht in billig gibt……….….……
……….und angeblich gibts neben wenig Möbeln ( den nötigsten) in japanischen Wohnungen keine Zentralheizung
 

HolzandMore

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Wo die Japaner all ihren Kram aufbewahren, der bei uns Massen von Schränken füllt, wollte - oder konnte - mir eine junge Japanerin, die ich vor ein paar Jahren kennenlernte, auch nicht beantworten.
Ganz einfach, die haben keinen Kram.
Bei uns dagegen herrscht ja vorallem die Devise "Haben ist besser als Brauchen". Eigentlich wurden wir seit der Kindergartenzeit so erzogen.
Ich denke dieser Umstand ist wohl der größte Grund warum diese Menschen glücklicher leben als die sog. westliche Welt.
Je näher ich meinem natürlichen Verfallsdatum komme, desto mehr merke ich dass ich viel zu viel Ballast mit mir herum schleppe.
 

fahe

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……….und angeblich gibts neben wenig Möbeln ( den nötigsten) in japanischen Wohnungen keine Zentralheizung
...als das Gas knapp wurde, las man in hiesigen Medien, dass die Japaner einträchtig auf dem Boden um ein Tischchen rum sitzen, unter dessen Platte ein kleiner elektrischer Heizkörper und eine Decke ringsherum angebracht sei.

Ich war mir nicht ganz sicher damals, ob das als Anregung gemeint war. :emoji_wink:

PS: Von der jungen Japanerin weiß ich inzwischen, dass es bei ihr im Haus einen Raum gibt, der alles mögliche in Regalen beherbergt. Ein großer begehbarer Schrank also. Aber insgesamt hast Du Recht mit Deiner Aussage.

Zumindest in Teilen scheint es diesen Wertewandel aber ja auch hier in der nachfolgenden Generation zu geben, bspw. bei Autos. Da gilt für viele zumindest im urbanen Gelände: Nutzen statt haben.
 

Da bin ich

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Philipp

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Ich denke dieser Umstand ist wohl der größte Grund warum diese Menschen glücklicher leben als die sog. westliche Welt.
Tun sie das? Da wäre ich skeptisch. Früher wurde Japan häufig wegen seiner hohen Selbsttötungsrate zitiert (wie die heute aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis). Auch eine so stark überalternde Gesellschaft wie die japanische ist nicht gerade ein Abbild von allgemeinem Lebensglück.

Ich vermute eher, dass der geringe zur Verfügung stehende Raum den Durchschnittsjapaner dazu zwingt, weniger Dinge zu besitzen, als es bei uns der Fall sein mag.

Der Hobel aus #7 bedient (sinnfreie) Meisterschaftskriterien, hat aber keinen praktischen Nutzen. Würde ich nicht überbewerten.
 

Mitglied 67188

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Danke Andreas für das Video #1

war dein Vater nicht Schmied?
oder war das nur Hobby?

Egal..
die Gießkanne finde ich genial und hat mich daran erinnert, dass ich meine undichte Dietz Petroleumlampe
am Boden löten wollte...

ich muss aber zugeben, dass ich mit dieser Art von Löttechnik nicht vertraut bin.
Diese wäre aber genial für meine Zwecke, da sie sehr schonend für den Schutzlack ist.

Ich gehe davon aus, dass es sich hierbei um Weichlöten handelt also nicht höher als 450°C.
Wundert mich da Weichlöten für größere Teile eher unüblich ist und auch nicht so stabil...
Hat jemand eine Ahnung welche Zinnlegierung er da als Lot verwendet und wie das Lot verläuft ohne dass er Flussmittel
aufgetragen hat?
Er taucht sein Eisen lediglich in diese weiße Flüssigkeit (= Flussmittel ?)
welches Flussmittel könnt ihr mir empfehlen.

Kann jemand zu dieser Technik was sagen?
 

Holzrad09

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……….und angeblich gibts neben wenig Möbeln ( den nötigsten) in japanischen Wohnungen keine Zentralheizung
Da kommts bestimmt auch nen bisschen drauf an, wo man wohnt in Japan. :emoji_wink:
Tokio z.B. liegt in etwa auf dem gleichen Breitengrad wie der Libanon oder Tunesien und Ich denke, da braucht man auch keine Heizung.
https://www.wein.plus/uploads/editor/images/6739/regenguertel.jpg
Da hats im Sommer locker 50 und im Winter noch 25 Grad.
In Südspanien / Südportugal aber auch auf Sizilien gäbe es ebenfalls keine Heizungen, hat mir mal jemand erzählt.
LG
 

U.Tho

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Da war ich 1994 (Beirut) - da wird es zwar nicht richtig kalt außer in den Bergen weiter oben (da kann man Ski fahren) aber ohne (kleine) Heizung geht es da auch nicht. Ich hatte mich seinerzeit mit einem Kollegen von Siemens unterhalten, der vorher in Syrien Damaskus war, der hat sich schon etwas beklagt über die kalte Bude dort (Höhenlage). Will sagen, das Ganze kann man nicht unbedingt am Breitengrad festmachen - wenn wir nicht so begünstigt wären vom Golfstrom, hätten wir hier in D auch Klima vergleichsweise wie in Kanada.
 

Martin45

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Ich fand in dem Video ja diesen "tragbaren Kohleofen" ja klasse, mit dem er den Lötkolben dann warm macht. Also das mobile an dem Ofen, nicht das warmmachen des Kolbens an sich.

Wie ich mir von einer Japanerin habe sagen lassen, wird in Japan um das Handwerk von den Meistern viel mehr Taram gemacht, will sagen da wird mit dem Wissen der Meister nicht so offen umgegangen, wie dies hier z.B. im Forum auch an Laien weitergegeben wird. Da erfährt das Wissen nur wirklich der Geselle nach jahrelanger Ausbildung, die teils viel viel länger dauert als hier. Innovationen sind dort nicht so wirklich erwünscht, bzw. die Tradition wird sehr sehr hoch gehalten. Das bewahrt natürlich die Tradition, führt aber bei nicht mehr so stark nachgefragten Berufen zum aussterben, wo hier in Deutschland der Beruf vielleicht fast ausstirbt, aber noch einige Leute die Tradition als Hobby beherrschen und weiterbringen, siehe z.B. Drechseln etc.

@Macchia
An Weichlöten ist eigentlich für viele Heim-Anwendungen nichts auszusetzen.
Nach meinem Stand darf man keine Gasleitungen weichlöten (hat wohl was mit Korrosion zu tun) und keine Wassersysteme über 110°C (z.B. Solaranlagen).
Flussmittel nutze ich z.B. gerne "S39" für Kupfer, Zink, Messing etc. Damit bekommst du z.B. auch alte korrodierte Dachrinnen mit was schmirgeln wieder miteinander verlötet.
https://www.badstern.de/S39-Weichlot-Flussmittel-80-ml-Dose.htm
Bin wohl gerade nicht sicher, ob es auch für Wasserleitungen (DVGW) zugelassen ist. Da habe ich noch ein anderes als Paste.

Wo ich weichlöten auch schätze ist bei Edelstahl.
Wenn man Edelstahl nicht schweißen kann oder möchte oder nicht das viele Geld für das in Summe ja doch kostspielige Equipment ausgeben will kann man kleinere Teile auch wunderbar Weichlöten, ohne viel Sonderequipment anschaffen zu müssen. Für Edelstahl dann als Flussmittel "S39 RVS" nutzen.
Als Brenner tut es z.B. schon so ein kleiner Brenner mit Campinggaskartusche. Dazu ne Stange Lot oder eine dickeres Kaliber von der Rolle und los geht's.
 

U.Tho

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Wenn man Edelstahl nicht schweißen kann oder möchte oder nicht das viele Geld für das in Summe ja doch kostspielige Equipment ausgeben will kann man kleinere Teile auch wunderbar Weichlöten, ohne viel Sonderequipment anschaffen zu müssen.
Wenn man nur gelegentlich was hat, kann man da vielleicht auch mal zu seinem befreundeten Metallbauer gehen - also wenn man einen hat.
Ich selber hatte Mitte der 90er ein WIG-Schweißgerät, d.h. großes Werkstattgerät, wassergekühlt mit Argon zum Aluschweißen. Seinerzeit hatte ich die ersten Teleskope für meine Staubschutzwände damit geschweißt - nach einiger Übung ging das recht gut.
Mit dem Verfahren kann man ja fast alles schweißen.
 

HolzandMore

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Die Japaner haben ein ganz anderes Problem, die Einsamkeit im Alter.
Durch die Fokusierung auf die Städte gibt es immer weniger Junge auf dem Lande.
Viel krasser als bei uns.
Ein besorgniseregender Umstand ist dass viele? alte Menschen absichtlich kleinere Straftaten begehen um eingesperrt zu werden, um wenigstens so soziale Kontakte im Gefängnis zu haben. Wurde kürzlich auf Deutschlandfunk berichtet.
Also insofern möchte ich meine Aussage, dass Japaner im allg. glücklicher leben etwas relativieren.
 

Martin45

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Ich selber hatte Mitte der 90er ein WIG-Schweißgerät, d.h. großes Werkstattgerät, wassergekühlt mit Argon zum Aluschweißen.
Dann weisst du ja auch was so ein Schweißgerät (auch heute noch) kostet und was so ein einfacher kleiner Gasbrenner im Vergleich kostet. Zumindest das Können ist mit den modernen Schutzgasschweißgeräten mit den synergetischen Programmen ja heute eigentlich (für Heim- und Hobby) nicht mehr so das große Thema. Und MIG, MAG, WIG, E-Hand können die dann auch alles in einem.

Wenn man nur gelegentlich was hat, kann man da vielleicht auch mal zu seinem befreundeten Metallbauer gehen - also wenn man einen hat.
Ja, wir haben im Ort tatsächlich einen sehr freundlichen Metallbauer. Selber mahcen hat aber dennoch so seine Vorteile. Reparieren muss man z.B. immer Samstag nachmittag oder Sonntag, das ist wie Murphys Law.
 
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Mitglied 67188

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Japan, da würde ich gerne mal hin...
Die Frau von meinem Nachbarn (mit dem ich Bier brauen will... :emoji_heart_eyes: ) ist Japanerin und deren Bruder
ist Schreiner in Japan...
das wäre schon was... aber ich habe immer noch Urlaubsverbot...:emoji_tired_face:
die Einsamkeit im Alter.
können die sich nicht zusammenschließen?
Für mich wäre das ein Segen... endlich mal Ruhe....
denen ihr Know-How und die religiöse Einstellung zum Handwerk ist schon was besonderes...
 
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