...zu dem von Andreas eingangs geposteten Video fällt mir vor allem eines ein: Was der junge Mann da zeigt, passiert ja in einer Werkstatt, in der das ganz offensichtlich schon von der einen und anderen Generation vorher genauso gemacht wurde, denn die Maschinen und Hilfsmittel sind ja allesamt - inklusive, mein Favorit: der Lötkolben
- ziemlich aus der Zeit gefallen.
Das scheint mir der entscheidende Unterschied zwischen Handwerk dort und westlichem Handwerk zu sein, was auch nicht zulässt, beide seriös zu vergleichen. Insofern ist das auch ein ziemlicher Schmarren:
Hab noch keinen deutschen Tischlermeister gesehen , der so sein Brot verdient mit Würde und Begeisterung für die Sache !
Mal ganz davon abgesehen, dass ich gar keine Tischlermeister kenne, die sich mit Kupferarbeiten beschäftigen.
Im Westen ist doch über Jahrzehnte der Trend, auch im Handwerk hocheffizient und damit auch immer etwas "industriell" zu arbeiten ungebrochen. Klar, anders würden viele Handwerksbetriebe auch längst nicht mehr existieren, weil die Nische der Käufer, die Preis und Dauer akzeptieren, die ein von Hand gebautes Möbel nun einmal kosten muss, sehr klein ist.
Das ist - offenbar der Mentalität geschuldet - völlig verschieden. Und natürlich wird es auch in Japan wahrscheinlich eine Nische sein, was wir da sehen. Die Nische, in der sich Käufer finden, scheint aber ungleich größer.
Traditionell scheinen japanische Wohnungen aber ja auch nicht voll mit Möbeln zu sein, sondern dort finden sich eher wenige, dafür hochwertige Stücke. Wo die Japaner all ihren Kram aufbewahren, der bei uns Massen von Schränken füllt, wollte - oder konnte - mir eine junge Japanerin, die ich vor ein paar Jahren kennenlernte, auch nicht beantworten. Zumindest erntete ich nur ein eher verständnisloses Lächeln...
Langes Geschwafel, kurzer Sinn: Schönes Video.