Herzrisse vermeidbar?

Johannes

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Hallo Pedder,
Kern ist in diesem Zusammenhang ein Teekesselchen. Egal, welche Holzart, es ist sinnvoll, bei der Mittelbohle/brett in der Mitte ein ca. quatratisches Stück rauszuschneiden. Also den Bereich, wo die Jahresringe komplett sind. Zumindest so ungefähr. Diesen Bereich nennt man auch Kern.

Es grüßt Johannes
 

pedder

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Lieber Johannes,

ich weiß ja, dass das der Bereich um die Markröhre hier gern Kern genannt wird. Aber ich finde diese Bezeichnung in keinem Fachbuch in keiner Darstellung (Auch nicht in Justus' link). Der TO nennt es übrigens von anfang an Herz. Das kann man nicht verwechseln.

Liebe Grüße
Pedder
 

weissbuche

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Seit über 50 Jahren ist das in meinem Umfeld der Kern. Die Bezeichnung Herz für diesen Bereich kenne ich nicht. Ich habe auch noch mal in einigen Fachbüchern nachgesehen, immer wird vom Kern gesprochen. Also jeder so wie er mag und kein Dogma draus machen.
 

Lorenzo

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Ich kenn das im Sprachgebrauch auch nur als Kern. Wenn es um die Anatomie des Baumes geht ist die Markröhre der Teil des Stammes um den sich die Jahrringe Schichten, aber wie Johannes schon geschrieben hat, beim verarbeiten des Holzes geht es um einen größeren Bereich als nur die Markröhre, den der wegen entstehender Spannungen problematisch wird, und für den hab ich im Süden und auch in Hessen immer nur die Bezeichnung Kern gehört.
Vielleicht ist Kern bzw. Herz in diesem Zusammenhang lokal unterschiedlich.
 

pedder

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Gut. Wenn alle Profis das hier den Kern nennen, akzeptiere ich das natürlich und werde es künftig nicht mehr erwähnen.

Ein Teekesselchen in der Fachsprache kommt mir dennoch sehr merkwürdig vor.
 
Zuletzt bearbeitet:

magmog

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Guuden,

zur Eingangsfrage:

Risse in Holz sind weitgehend vermeidbar!
Gute Auswahl der Bäume im Wald, sorgfältige Winterfällung,
gleich ein gegen Wasserverlust geeigneter Anstrich auf die Hirnenden,
umgehender Abtransport und Einsägerei.
Sauber gestapelt, fachkundig getrocknet und gelagert.
Evtl noch ein zwischengelagerter Dämpfdurchgang.

So werden selbst schwierigste Hölzer lammfrom und reißen gar nicht oder nur minimal.
Auch Bohlen aus der Mitte eines Stamms können dann durchaus auch ungetrennte verwendet werden.
Die teuren breiten Tische aus einer einzigen ungetrennten Mittelbohle werden so gefertigt.
 

Bigcubefan

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Noch ein kleiner Nachtrag: Gestern eine etwas dickere Eiche aus dem Wald geholt, für Brennholz eigentlich zu stark und zu schade. Kurz nach dem Ablängen dann das:

P1230578.JPG
P1230579.JPG

Die dicksten zwei unteren Meter sind hier gar nicht abgebildet. Da hats direkt im Wald ein lautes "Plopp" gemacht und der Stamm war mittig zerrissen. :emoji_grin:
Vielleicht hab ich irgendwann auch mal mehr Glück.
 

weissbuche

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Den Stamm auf Bild 1 würde ich mit dem Riss waagerecht legen und bis an den Riss noch ein paar Bretter abschneiden, dann umdrehen und das Ganze von der anderen Seite nochmal. Den 2. Stamm würde ich ganz normal Aufschneiden. Für Brennholzpreis lohnt das immer.
 

Bigcubefan

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Wenn ich den aus Bild 1 so drehe wie du sagst, dann ist der Stamm "falsch gekrümmt", wenn du weißt was ich meine.
Der ist mit 4 m eh zu lang, ich werde noch 1 oder 2 Meter runterschneiden, dass die Krümmung weg ist und dann sägen.
Der aus Bild 2 wird auch so eingesägt wie abgebildet.

Bei mir fällt so selten Eichenholz in der Stärke an, da muss man nehmen was man kriegt.
Wenns Scheiße wird, kann mans immer noch verbrennen. :emoji_slight_smile:
 

magmog

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....... also erst seit ein paar Tagen voll im Frühlingssaft!
Dass dann große Spannungen in den Stämmen sind dürfte klar sein.
Aber sonst sehr schönes Material mit schönem schmalem Splint!
 

Bigcubefan

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Ach, dann hab ich das falsch verstanden. Fällung war Anfang Januar, also noch nicht "lange her". Aber jetzt erst aufgearbeitet. :emoji_slight_smile:
 

Bigcubefan

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Also, dann nochmal ganz langsam: Im Januar gefällt, als ganzen Baum liegengelassen bis vor 3 Tagen, dann abgelängt und rausgerückt.
Die Risse waren kurz darauf da (wenige Minuten).
Das ist es ja was ich den ganzen Thread schon versuche klarzustellen: Das hat mit Trocknen nichts zu tun. Das sind Spannungsrisse die vom Herz bzw. Markröhre ausgehen.

Und zum nix Draufpinseln: Da ist Anchorseal drauf, das kann man halt aber eben nicht sehen, was ja der Witz an der Sache ist.
 

Bigcubefan

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Gute Frage.
Ganz genau lässt sich das ja nie beantworten, aber Wuchs in Hanglage ist schonmal ein Faktor. Dazu kommt dann noch sowas wie eine asymmetrische Krone und damit ein Schwerpunkt der deutlich neben der Stammmitte liegt.
Vielleicht war der Baum früher auch noch schiefer und hat sich mit viel Zugholz wieder einigermaßen gerade gerückt, kann man jetzt nur noch schwer sagen.
Dazu war er von mehreren Seiten stark von Buchen bedrängt, das hat mit Sicherheit auch nicht geholfen.
Und natürlich kann die Fällung schon Schaden angerichtet haben.

Frage an dich: Wieso fängst du jeden Beitrag mit "........." an?
 
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