Hilfe bei Schalldämmung für Werkstatt

-Potti-

ww-pappel
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Hallo liebe Forengemeinde,

Ich wohne erst seit kurzem in einer Doppelhaushälfte, nun will ich im Keller eine Werkstatt einrichten.
Jetzt ist es so dass der Raum der dafür infrage kommt mit einer Seite zum Nachbar Keller grenzt der kein
Stahlbeton ist sondern aus Lochziegel besteht. Sprich Mauer an Mauer, ich möchte dass wenig bis kaum Lärm
nach außen oder zum Nachbarn in Keller und Haus dringt. Nicht das der gute Herr noch zur Fackel und Mistgabel greift.
Zum besseren Verständnis habe ich einen Ausschnitt aus dem Bauplan angehängt. Mit allen relevanten Daten.

Werkstatt soll in den Hobbyraum. Natürlich sollte es so Preiswert wie möglich sein.


Es wird Holz und Metall bearbeitet, Maschinen die ich benutze sind:
Flex, Bandschleifer, Tellerschleifer, Kreissäge, Kompressor, Tischbohrmaschine,
Staubsauger, Hammer, Kappsäge, um mal die Lauten Kandidaten zu nennen.



Was ich verstanden habe ist der Unterschied von Körperschall und Luftschall.
Wollte eh die Werkstatt innen mit OSB3 Verkleiden.

Wie sollte ich die Wand zum Nachbar hin gestalten?

Reicht bei den anderen Wänden Holzverlattung und OSB3?

Holzständerbauweise mit Dämmung hätte ich jetzt geplant oder gibt es bessere Lösungen?

Welches Dämmmaterial solle ich einbringen? Und wie Dick

Wie entkopple ich diese? Spezial Dübel oder Moos Gummi unter die Latten. Über hilfreiche Tipps und Erfahrungen
würde ich mich freuen vielleicht hatte ja schon jemand ein ähnliches Problem.

40201262di.jpg
 

U.Tho

ww-robinie
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Meine Tipps:
Entkopplung der Geräte, d.h. eventuell Gummimatte unterlegen um Körperschallübertragung über den Rohbau zu begrenzen.
Die beste Vorsatzschale um den Luftschall zum Nachbarraum zu begrenzen wäre eigentlich KS (Kalksandstein) wegen der Masse. Ansonsten eine Vorsatzschale freistehend, d.h. nicht mit der Wand verdübelt - Trockenbau CW / UW mit Steinwolle. Die Stärke der Steinwolle und die Beplankung richten sich nach Deinem Engagement und Deinem Geldbeutel.
Was noch geht für den Luftschall im Raum selber - akustisch wirksame Flächen, eventuell "Sauerkrautplatten" an die Decke. aber normalerweise sind derartige Hobbyräume eh ziemlich vollgepackt mit allerlei Zeugs, welches akustisch dämpft.
Gruß Uwe und Glückwunsch zum neuen Hobbyraum
PS: man kann natürlich auch einen schalltoten Raum bauen:
schalltoten-kammer-wien-1469021598.jpg
 

Spax 1

ww-ulme
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2 schichten 40 mm weichfaserplatten, davor zum hobbykeller holz uk montieren auf schaumstoffdäästreifen, diese mit osb beblanken. Dämmt sehr intensiv, kostet wenig und die osb wand ist sehr angenehm um alles mögliche darauf zu befestigen.
sg grüße aus tirol
bernhard
 

brubu

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Hallo
Das sieht nach korrekt getrennten Häusern aus, da sollte nicht viel durchgehen. Ev. kannst Du einmal abklären nach welchen Vorschriften die
Häuser gebaut sind, welche Schalldämmwerte die aufweisen. Wenn der Nachbar kein Problem hat und ist, würde ich einen Versuch machen
mit Lärm und dann beurteilen was nötig ist.
Gruss brubu
 

Niedi

ww-pappel
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Hallo
ich bin in einer ähnlichen Situation. Ich wohne in einem Reihenhaus. Das heißt links und rechts von mir sind wie bei dir direkt angrenzende Keller.
Mein Tip an dich, probiere es erst einmal aus.
Ich hab bei mir einen Scheppach HM2 Hobel stehen und eine Dewalt 743 TKG Säge.

Hatte die gleichen Bedenken aber war alles gut.
Vor ein paar Tagen hab ich 3 Stunden am Stück gehobelt und keiner hat groß was mitbekommen.

Sprich doch erst mal mit deinem Nachbarn, ob da wirklich was ankommt.

Lg
 

FredT

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Korrekt getrennte Häuser, da ist zwischen den Brandwänden noch etwas Luft, also der Schallübetragung genug entgegen gesetzt. Einfach mal ausprobieren, oder auch fragen, ob eure Küchengeräte hörbar sind, oder die Waschmaschine...
 

-Potti-

ww-pappel
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Vielen dank, für die ganzen Antworten.
Ich selber höre sehr wenig was der Nachbar macht, Fernseher am Abend ist dumpf hörbar steht vermutlich direkt an der Wand und wenn er die Musik mal lauter macht. Und einmal habe ich gehört wie er mit einer Handsäge was geschnitten hat als ich im Keller war.
Werde auch mit ihm sprechen wegen der Werkstatt im Keller nur wollte ich schon eine Lösung parat haben. Selbst wenn er sagt ne is ok vom Lärm, werde ich trotzdem was gegen den schall unternehmen. Da ich einfach so viel wie mit einfachen mitteln zu erreichen sind erreichen will.
Ich möchte halt auch zu ungewöhlichen Zeiten dort dinge machen, Sonntag, nach 20 uhr, 6-7 stundem am Stück arbeiten usw ohne Rücksicht nehmen zu müssen.

Mein Plan ist es jetzt die Wand zum Nachbar so aufzubauen.
Vorsatzschale aus Holz entkoppelt, Dämmung ca 40-50mm, Rigips 12,5mm in zwei lagen aufzubringen, dann 1 schicht OSB vermutlich 18mm.
Mit einer Fuge die ringsum verläuft und die ich mit Silikon verschließe. Soll ich die Rigipswände verspachteln oder ist das unnötig ?

An die wand Kommt eine lange Werkbank mit Schubladen und oben drauf meine Maschinen die leise sind plus eine French Cleat Verlattung.
Anlassofen, Tellerschleifer, Tischbohrmaschine, usw würde die Werkbank zum Boden entkoppeln mit Gummi, muss oder soll ich sie zu wand auch entkoppeln ?

Die anderen Wände hätte ich jetzt mit OSB verkleidet und drunter Latten verschraubt ohne besondere Entkoppelung

Ps Das Haus ist Baujahr 2000

Grüße
 

tomkaes

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... Ich möchte halt auch zu ungewöhlichen Zeiten dort dinge machen, Sonntag, nach 20 uhr, 6-7 stundem am Stück arbeiten usw ohne Rücksicht nehmen zu müssen.
... Soll ich die Rigipswände verspachteln oder ist das unnötig ?
... muss oder soll ich sie zu wand auch entkoppeln ?
... Die anderen Wände hätte ich jetzt mit OSB verkleidet und drunter Latten verschraubt ohne besondere Entkoppelung
Grüße

Du solltest #6 nochmal lesen, und vielleicht auch umsetzen.
Ich habe sie schon mehrfach gerechnet, gebaut, und im eingebauten Zustand nachmessen lassen.

- Rücksichtnahme ist im Zusammenleben mit dem Nachbar gerade bei einer Doppelhaushäfte immer erforderlich.
Sonst brauchst du mindestens ein freistehendes Haus.

- Du musst die einzelnen Lagen verspachteln, sonst kannst du dir die Vorsatzschale auch fast schenken.

- Ich würde die Werkbank vor die Vorsatzschale stellen, und sie nicht damit verbinden, damit der Körperschall
deiner Maschinen nicht die Vorsatzschale anregt.

- die Unterkonstruktion auf den flankierenden Wänden würde ich zumindest mit Federbügeln entkoppeln,
und die Beplankung mittels dauerelastischer Fuge von der Vorsatzschale zur Haustrennwand absetzen..
Wenn dein Stb.-Keller abdichtungstechnisch eine Weiße Wanne ist, bitte keine Dübel > 5 cm Setztiefe verwenden.
 

PurplePony

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Nimm keine einfache GKB Platten sondern welche die erhöhte Schalldämmwerte haben.

Alle Systemhersteller bieten da was an.
Ließ dich in die Systemlösungen der Hersteller ein wie oben beschrieben und halte dich an das System ohne die Vorgaben zu verändern.
Es gibt heute hervorragende Lösungen.
 

willyy

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Hallo Potti,

mein Tip wäre auch erst mal ausprobieren bzw. mit dem Nachbarn reden, ob er überhaupt was hört. Wir (auch DHH, dieselben Verhältnisse) haben zwar die Kellerwände mit Stahlbeton gegossen, unser Nachbar vermutlich auch und dazwischen sind ein paar cm Styropor. Er hört von mir nichts und ich von ihm auch nicht.
Am ehesten dringt bei Dir evtl. was durch Fenser raus, d.h vielleicht in ein schalldichtes Fenster investieren. Auch dein Lichtschacht ist dafür vorteilhaft, weil er nochmal dämpft.
Innen viel zu machen bringt glaube ich nichts und Du verlierst Platz im Raum.
Als Boden habe ich Laminat auf dem E-Strich, an einer Stelle verklebt, die TKS steht auf Leder und die Hobelmaschine (HM2) und die Absaugung ganz normal auf dem Boden.

Grüße
Thomas
 

brubu

ww-robinie
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Hallo
Und falls Du einmal Schallprobleme im Reihenhaus hast, schau Dir die Details des Hauses genau an. Da kenne ich einen Fall wo durchgehende
Vordächer mit grossen Metallkonsolen befestigt wurden. Die Konsolen genau Mitte Fuge der Häuser, eine Schraube ins eine, eine ins andere
Haus. Lange Zeit war unbekannt wie die Schallübertragung stattfindet, da die Montageplatten der Konsolen durch die Fassadenverkleidungen
verdeckt waren.
Gruss brubu
 
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