Hilfe! Blutpflaume Pilzbefall. Wie behandeln?

killkenny

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Moin Leute,

vor ein paar Tagen haben wir mit Gartenarbeit angefangen und dabei ist uns aufgefallen, dass unsere Blutpflaume von einem Pilz befallen ist.
Sieht für mich als Laien ziemlich übel aus.
Ich hoffe, da kann man noch was machen. Es wäre ein Alptraum, wenn da nichts mehr zu retten wäre.

Letztes Jahr haben wir eine Firma beauftragt, die den Baum in Form schneidet. Da war noch gar nichts von einem Pilz zu sehen.
Das letzte Jahr war auch ziemlich nass. Keine Ahnung, ob das auch damit was zu tun hat.
Wie dem auch sei, jetzt ist er befallen und wir sind allesamt keine Experten.
Vielleicht könnt ihr anhand der Bilder erkennen, um was es sich hier handelt und ob/was man machen kann.

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Viele Grüße
Andy
 

Mitglied 95037

Gäste
Wenn dir der Baum so am Herzen liegt, dann würde ich mich an eine Fachfirma wenden und mir dort einen fachkundigen Rat bzw. vielleicht noch gleich das passende Mittel besorgen.
 

schrauber-at-work

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Tach,

auch wenn Du das jetzt nicht hören willst: Einzigst sinnvolle Lösung ist ein Bodenebener "Pflegeschnitt", sorry.
Hab eine bei meinem Nachbarn entfernt, die Hatte noch keine Fruchtkörper war aber ähnlich beleidigt. War inne sehr "Torfig", da rettest nix mehr.

Wer auch immer den Baum gekappt hat, das war der Anfang vom Ende.

Wie sagt ein befreundeter SKT-ler und Baumpfleger: Kappen ist Kacke!

Von der Farbe her ein sehr schönes Holz, hab auch mal nen Stamm aufgesägt.

Gruß SAW
 

killkenny

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Verdammt, das wollte ich in der Tat nicht hören.
Soviel ich weiß, sind das auf den zwei Bildern alte Schnitte. Also die relativ dünnen Äste, die da gekappt wurden.
Die Typen, die letztes Jahr da waren, haben oben die Krone beschnitten und den Baum quasi in "Form" geschnitten.
Kann sowas dann wirklich auch dazu beitragen?
Noch ärgerlicher war, dass der Chef letztes Jahr nicht selbst kommen konnte und zwei Angestellte geschickt hat.
Vielleicht hätte der Chef die Situation anders eingeschätzt aber das ist ja jetzt reine Spekulation.
 

killkenny

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Hier noch mal ein Bild vom Baum.
Ein Bekannter der sich in der Materie wohl auch auskennt, meinte, man soll den Ast rechts, der am Schlimmsten befallen ist, absägen und dann mit einem Mittel (mir fällt der Name jetzt nicht mehr ein) behandeln.
Aber auch das ist eine Ferndiagnose.

threema-20220222-114440537.jpg

Denke, ein Fachmann vor Ort ist hier wahrscheinlich die beste Lösung.
 

WoodyAlan

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Ja Fachmann vor Ort!!

Steinobst wie Zwetschgen/Pflaumen sind extrem anfällig dür Pilzkrankheiten wenn sie beschnitten werden.

mein Onkel predigt seit je her: an ner Zwetschge/Pflaume wird nix gezwickt oder gesägt, die „putzt“ sich von selbst.
 

killkenny

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Steinobst wie Zwetschgen/Pflaumen sind extrem anfällig dür Pilzkrankheiten wenn sie beschnitten werden.
Tja, wir als Laien wussten das nicht. Deshalb haben wir ja letztes Jahr die "Fachleute" bezahlt, damit die ihren Job machen.
Was ich weiß, ist, dass da an der Krone einiges gesägt wurde. Gekittet wurde da auch nichts.
Anscheinend muss man die Stellen zumindest versiegeln, damit sich der Pilz nicht einnisten kann?

Wie dem auch sei, war jemand vor Ort und hat zwei Äste entfernt.
So sieht das jetzt von innen aus:

pilz.jpg

Das scheint wohl der Pilz zu sein.
Ich kenne mich da nicht aus. Kann es sein, dass der Pilz sich nach dem Beschneiden letztes Jahr so schnell im Baum eingenistet hat?
Oder ist der Pilz bei dieser Größe schon Jahre lang im Baum. Kann man das vom Bild her abschätzen?

Wie dem auch sei, wir wollen den Baum keinesfalls fällen, solange keine Gefahr von ihm ausgeht.
 

WoodyAlan

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Ich bin kein Fachmann, würde aber davon ausgehen dass der vorher schon nen Befall hatte.
Mit dem versiegeln der Schnittflächen is das auch so ne Sache, das kann schnell mehr kaputtmachen als es nützt. Mach ich seit Jahren schon nicht mehr, außer ich setz neue Triebe auf bestehende Bäume.
 

Lorenzo

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Der Kern ist schon mit nem Pilz befallen, ist also nur noch ne Frage der Zeit. Man sieht auf Streuobstwiesen öfter mal Bäume die komplett hohl sind und nur noch ne dünne Schicht intakt ist. Obstbäume scheinen keine gute Abwehr gegen Pilze zu haben, vor allem der verkernte Bereich ist für den Pilz anscheinend keine große Herausforderung.
Auf einer Streuobstwiese ist es halt kein Problem wenn dann durch die Schwächung des Baums bei nem Sturm dann mal was abbricht, aber in deinem Fall Andy könnte es halt Sach- oder auch Personenschaden bedeuten. Du solltest in Erwägung ziehen in schon bald zu entfernen, oder eben zumindest so zu stutzen dass die Gefahr geringer wird. Was dann wieder neue Einfalltore für die Pilze bedeutet.
Die Tage des Baums sind gezählt. Ich denk es ist am sinnvollsten sich gleich Gedanken zu machen wie man die Lücke wieder schließen kann. Schade um den schönen Baum, aber die Alternative könnte noch mehr Bedauern bedeuten!
 

thefarmer666

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Hi Andy,
es ist so wie du vermutest. Der Pilz (vermutlich Pflaumen- Feuerschwamm) war sicherlich schon lange im Baum aktiv. Bei guter Vitalität des Wirtsbaumes kann sich da für lange Zeit ein Gleichgewicht halten, so dass es keine Probleme gibt.
Durch den starken Rückschnitt (Kappung) ist der Baum geschwächt worden. Die Reduktion der Blattmasse vermindert die Photosyntheseleistung. Der Baum kann sich nicht mehr ausreichend "ernähren". Abwehrreaktionen gegen die Holzzersetzung können nicht mehr stattfinden, so dass sich der Pilz stark ausbreiten und Fruchtkörper bikden kann.
Alle verfügbaren Reserven investiert der Baum in die Bildung neuer Blattmasse. Das erkennst du an den zahlreiche Austrieben (Reiteraten) im Bereich der Schnittstellen.
Daran lässt sich aber auch die gute Vitalität erkennen. Somit ergeben sich noch Handlungsspielräume.
Beispielsweise eine leichte Einkürzung der pilzbefallenen Äste. Dabei darauf achten, das vitale Triebe (Zugäste) erhalten werden. Diese können dann die Versorgung übernehmen. Eine ausreichende Wasser- und je nach Boden auch Nährstoffversorgung kann ebenfalls helfen.
Der von dir gezeigte Querschnitt stellt noch keine erhöhte Bruchgefahr dar. Andere Bereiche können natürlich stärkere Fäuen aufweisen.
Aber immer daran denken. Dies ist ein niedriger, strauchartiger Baum, keine 30 m hohe Eiche.

Das sollte aber in jedem Fall vor Ort von einem Fachmann bestätigt werden. (Gehölzsachverstäniger, Arborist, geprüfter Baumpfleger)

Leider schnippeln viele Firmen an Gehölzen rum, die zwar eine Säge halten können, sich aber nicht mit der Baumbiologie auskennen. Selbst der gelernte Gärtner hat in der Ausbildung nur die Grundlagen mitbekommen. Ausgewiesene Baumpflegefirmen haben idR. entsprechendes Personal.

Viele Grüße,
Nicolas
 
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