Hiobsbotschaft - der Holzwurm

mannimmond

ww-esche
Registriert
5. Januar 2012
Beiträge
480
Ort
Schwäbisch Gmünd
Ich hatte vor einer Weile auch mal Angst vor Würmern, und hab mich zu dem Thema etwas im Netz eingelesen. Es scheint leider viel Halbwahrheiten, Erfahrungswerte, aber wenig wirkliches Wissen und noch viele Forschungslücken zu geben.

Grundsätzlich gibt es verschiedenste Holzwürmer, die sich je nach Gattung auf Frischholz oder Trockenholz spezialisiert haben. Auch verträgt nicht jeder Wurm jedes Holz. I.d.R. ist es zum Glück jedoch so, dass Würmer die im feuchteren Holz und im Frischholz leben, nicht überleben können, wenn das Holz trocken ist. Bei 10% Holzfeuchte (technische Trocknung von Konstruktionsholz in der Trockenkammer geht auf 8%) und darunter, können kaum noch Würmer überleben. Leider gibt es aber auch welche, die sogar bei 8% noch leben können. "Parkettwurm" ist so ein Kandidat, der dann genussvoll Eichenparkett zerknabbert.

Die verschiedenen Hölzer sind auch unterschiedlich anfällig für Würmer. Lärche und andere sehr harzige Hölzer werden eher verschont, während z.B. der europäische Ahorn sehr anfällig ist.

Holzwürmer sind relativ ortstreu, und wechseln nur selten das Holzstück. Die Verbreitung in nicht direkt berührende Hölzer findet eher langsam statt. Die Käfer legen ihre Eier bevorzugt in der unmittelbaren nähe ihres Ausflugsloches ab.

Mit der chemischen Keule wäre ich - wie Du es auch für Dich entschieden hast - sehr sehr vorsichtig. Zum einen vergiftet man sich selbst bzw. den Nutzer des zukünftigen guten Stückes leicht damit, und zum anderen dringen die Mittel i.d.R. nicht tief und nicht vollständig genug in das Holz ein, um den Befall komplett zu erledigen. Hauptsächlich in historischen Gebäuden (vielfach in Kirchen), wird das komplette Gebäude abgedichtet und dann in eine Gaskammer verwandelt. Doch wenn man das Holz dann zum Vergasen der Würmer in die Kirche bringen muss, dann kann man es auch zum nächsten Sägewerk in die Trockenkammer bringen.

Ach ja - die Mehlhäufen (das Mehr wird Nagsel genannt) stammen oftmals nicht vom Schädling direkt, sondern von den Würmern, die seine Gänge frei wühlen, und ihn jagen. Der Holzwurm selbst komprimiert sein Nagsel i.d.R. eher hinter sich im Gang auf das ursprüngliche Volumen. Ansonsten müsste er es immer zum Ausgang schaffen und hätte selbst keinen Platz mehr.
 

mannimmond

ww-esche
Registriert
5. Januar 2012
Beiträge
480
Ort
Schwäbisch Gmünd
Bei der thermischen Behandlung sollte die Kerntemperatur für 60 Minuten bei mindestens 55°C liegen. Das zu erreichen ist kein Problem, doch trocknet dabei natürlich das Holz erheblich. Deswegen dauert eine gute Trocknung in der Kammer länger. Es wird langsam erhitzt und langsam runter gefahren, und auch die Luftfeuchtigkeit nicht zu stark abgesenkt. Ich hab mal ein paar befallene Brettstücke einige Stunden im Backofen thermisch behandelt (ca. 70°C), die waren danach ganz schön krumm (das Holz war zu Beginn bei ca. 12% Holzfeuchte). Bei Möbeln ist die Hitzebehandlung ziemlich aufwändig, weil sich da garnix verziehen darf. Sonst ist das Möbel hin.
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.749
Ort
Pécs
Genau darum ging es mir.
Klar reicht die Stunde bei 55°C völlig, eine halbe wahrscheinlich auch.
Wenn das Holz zu schnell aufgeheizt wird können aber andere Schäden entstehen.

Ich heize das Holz im Trockner, bevor der läuft, innerhalb zwei Tagen auf 40°C auf und hatte, trotz der langsamen Aufheizung schon Schäden (Verschalung) vor allem bei Roteiche.
Das dauert lange bis das Holz durchgeheizt ist.
Dann starte ich erst den Trockner.
Danach muss es auch wieder langsam abkühlen.
 

Mitglied 59145

Gäste
Roteiche habe ich hier, nur natürlich getrocknet, auch mit Schälrissen. Sind allerdings Balken mit Kern.
Scheint empfindlich zu sein das Zeug, mehr Erfahrung habe ich damit aber nicht.

Sonst kann ich teluke da nur zustimmen.

Gruss
Ben
 

heissim

ww-esche
Registriert
30. März 2016
Beiträge
432
Ort
Schwerzenbach
Also dem Sägewerk habe ich die Dinger Freitagmorgen gebracht und auf die Frage ob es heute fertig würde sagte er nein, erst Montag. Ich gehe mal davon aus dass er das schonend macht, aber ich werde es sehen. Wenn alles zerrissen ist habe ich verdammt viel Lehrgeld bezahlt...
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.749
Ort
Pécs
Bei mir sind das auch ein paar m³. Ich nutze das Material für untergeordnete Sachen z.B. Rückwände.
Habe aber sehr viel Verschnitt.
Ist halt dann teures Brennholz.
Habe dafür zwar nicht viel bezahlt, aber aufgeschnitten und getrocknet kostet es trotzdem Geld (Lehrgeld in dem Fall).
Aber Dein Post beruhigt mich, so bin ich wenigstens nicht der einzig D...kopf.
 
Oben Unten