Hirnhholzarbeitsplatte

KaiPiranha

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Hallo Profis,
Bin am planen für meine eigene Küche eine Hirnholzarbeitsplatte aus amerik. Kirsche zu fertigen.
dabei gibt es natürlich einige Bedenken und bestimmt auch Tipps und Tricks eurerseits, wie das ohne großes erwachen hinterher klappen könnte.
Zur Fertigung habe ich mir folgendes überlegt.Ich verleime 60 x 60 cm lange Stücke (natürlich fachgerecht, was den Jahresringverlauf angeht) schneide mir davon 2 cm starke Hirnholzkanten ab, die ich dann, verschoben zueinander verleime, bis ich auf die Fläche meiner späteren AP komme.
Hat jemand Erfahrungen gemacht mit solch großen Hirnholzflächen?
Wie verleime ich das auf das Trägermaterial?
gibt es einen elastischen Kleber, der das Arbeiten des Holzes auffängt?
Als Abschlusskante möchte ich Längsholz, das ich nur auf die Trägerplatte leime.
Letztendlich möchte ich die Oberfläche ölen, habe aber bei einem Muster festgestellt, daß die Leimfugen, trotz trockenem Holz hervortreten(man merkts beim drüberlangen.
Für eure Erfahrungen, Tricks und Tipps so wie Bedenken bedanke ich mich im Voraus

Gut Holz
Kai
 

TischlerLoos

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selbst habe ich mit hirnholzarbeiten keinerlei erfahrungen.

allerdings kann Dir mit Sicherheit ein Parkettleger helfen!

Der hat, mit sowas was den KLeber angeht oder die fertigung genug erfahrung und kann Dich bestimmt beraten

mfg Patrick
 

raftinthomas

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aus (mehr oder weniger) eigener erfahrung würd ich die finger davon lassen.
ein kollege hat das aus ahorn gemacht, sandwichaufbau 15mm ahorn/15mm bimu/15mm ahorn, verklebt mit parkettkleber. die platte ist rundgeworden, trotz hinterher eingeräster winkeleisen. ausserdem sind überall immer wieder risse aufgetreten. im ganzen ca 3200 euros versenkt. der kunde hat jetzt eine normale ahornarbeitsplatte.
kirsche halte ich dabei übrigens für weit aus problematischer als ahorn.
der einzige fall, den ich kenne, wo das keine probleme gegeben hat ist eine wohnzimmertischplatte aus ca 120mm teak. die ist aber immer oben und unten 100% gleich belüftet, da frei schwebend. m.e nach ist das alleine schon problem genug bei einer küchenarbeitsplatte, dass sie auf geschlossenen unterschränken aufliegt.
 

Glismann

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Parkettleger

Ich würde auch einen Parkettleger fragen,
ich habe mal eine Tischplatte angefertigt,
Grundlage war eine 25 mm Multiplex, ca. 120 x 120 cm.

Die hat ein Parkettleger mit Hirnholzparkett belegt,
sah schön aus und hat auch nach 5 Jahren keine Risse.


Gruß aus Hamburg
 

thinking

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Ich habe Erfahrung mit der Verleimung von Zwetschgenholz auf Hirnholz kleiner Fläche (800x 200 mm). Unter 30 mm Stärke würde ich hierbei auf keinen Fall gehen, die verleimten Stücken sind auf Druck sehr instabil. Extrem wichtig ist daß das Holz in dem Raumklima gelagert wurde in daß es auch nachher kommt (also trocken). Bedingt durch hohen Leimeinsatz beim Verleimen zieht das Holz wieder Feuchtigkeit an, also möglichst in Etappen arbeiten, und die einzelnen Stücken vor der nächsten Verleimung immer wieder austrocknen lassen. Meine Platte hat sich nach der Endverleimung trotzdem immer noch 4 mm verzogen.
Ich würde versuchen diese Arbeitsplatte in einzelnen Stücken zu fertigen (z.B. Hirnholzrohstücke von 500 x 500 mm. Die einzelnen Stücke trocken lassen und erst dann zur Gesamtplatte zusammenfügen, vorher die Kanten noch einmal nachsägen.

Grüsse

Torsten
 

Eurippon

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Naja,
Nabend erstmal.
Also ich habe da ein ungutes Gefühl im Bauch. Wie raftinthomas schon verwies, die Platte ist untenrum nicht belüftet. Zudem wird sie auf der Oberfläche später noch gelegentlich feucht abgewaschen. Unten ist ja kein Hirnholz, ungleiche Feuchtigkeitsaufnahme kommt; das wird wohl rund werden. Oder Risse ohne Ende.
Habe mal Schubladenvorderstücke mit Hirnholz (Kirsch) belegt. Da der Kasten aber gezinkt ist und das Vorderstück aufgeleimt wurde, ist bis jetzt noch nix wildes passiert. Habe auch mal ein Schneidebrett aus Buche gemacht, 5cm hochkant. Das ging wiederum so gut wie in die Hose.
Wenn überhaupt würde ich die Platte beidseitig belegen mit einer Multiplex oder Leimholz Mittelschicht und unten Gratleisten einfräsen.
Muss dann aber vor dem Einbau und der Endbehandlung ordentlich getrocknet werden. Vermutlich unter Zuhilfenahme von Spannzulagen während der Trocknung.

Wenn jemand andere Infos hat, bitte Melden; mich interessierts auch ungemein.

Gruss

Michael
 

holzz

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holzz

Also,
ich hab mal spasseshalber, weils mich auch interessiert hat, einen Couchtisch aus hirnholzverleimtem Ahorn (55mm Plattenstärke) Außenmasse ca 1200x800mm hergestellt. In der Mitte hab ich eine runde Glasplatte eingelassen (d=350mm)und ich kann nur sagen: bei masshaltigen Werkstücken- Finger weg. Der Tisch verändert im Laufe eines Jahres (Sommer/Winterwechsel) sein Mass um bis zu 20mm(!), soll heissen, im Sommer hat die Glasplatte insgesamt 15-20mm Platz in ihrer Falz, im Winter (zentralbeheizte Räume) sitzt die Glasplatte so fest in der Falz, das sie nicht zerstörungsfrei zu entfernen wäre. Der Tisch ist jetzt 6 Jahre alt, das Holz war auf 10% getrocknet bei Verarbeitung und der beschriebene Effekt tritt jedes Jahr auf. Ich bin froh, das der Tisch frei im Raum steht und an kein Bauteil grenzt, sonst hätte ich ein Problem.
Mein Lösungsvorschlag 1): Als Mittellage ein 16mm Sperrholz verarbeiten und oben und unten Hirnholzlagen aufleimen. Holz vor dem Aufleimen auf 4% runtertrocknen, damit das Holz wenn es arbeitet zunächst nur größer wird. Das hat bei mir schon mal mit einer Teakholzplatte 2000x1000mm akzeptabel geklappt.
Lösungsvorschlag 2): Es gibt Fertigparkett aus Hirnholz (6mm Nutzschicht). Dieses auf eine Trägerplatte (beidseitig beachten) leimen.
Schöner Gruß.
 
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